kennt das noch jemand?

Allgemeines Scheidungskinder Forum - Dies ist eine virtuelle Selbsthilfegruppe für Kinder und Eltern in allen Fragen rund um Trennung und deren Folgen.
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Lena
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kennt das noch jemand?

Beitrag von Lena »

hallo zusammen!
bin das erste mal hier und war überrascht,dass es wohl eine ganze menge leute gibt, die auch oder erst recht probleme wegen der scheidung der eltern kriegen, wenn das ganze schon was her ist.
weiß nicht so recht, wo ich anfangen soll. wäre schön, ein paar leute zu "lesen", die verstehen, was bei mir los ist. in meiner umgebung gibts nämlich kaum welche, die bereit sind zu akzeptieren, dass es mir gerade so richtig mies geht.
ich bin jetzt 22 und meine eltern haben sich getrennt als ich vier war. der kontakt zu meinem vater ist dann komplett abgebrochen und erst als ich 16 war, hab ich per brief versucht, ein bisschen über ihn zu erfahren. es hat zwei jahre gedauert, bis er bereit war,sich mit mir zu treffen und das auch nur, weil ich sehr eindringlich gefragt hab. tja, insgesamt haben wir uns dann viermal getroffen und beim letzten mal war ich es, die den kontakt wieder beendet hat, weil ich es nicht ertragen konnte, dass immer nur ich den kontakt gesucht habe, von ihm aber nie selber interesse da war. hatte geglaubt, dass es mir danach besser gehen würde, war aber nicht so. bin ein halbes jahr in einer gesprächstherapie gewesen und hatte auch das gefühl, ich komme damit ganz gut klar.
meine mutter hat vor 10 jahren wieder geheiratet und ich verstehe mich gut mit meinem stiefvater. vor ein paar wochen hat er mich jetzt adoptiert, was ich wirklich schön fand. außerdem wurde damit dann auch jegliche verbindung zu meinem leiblichen vater beendet, wollten wir ja auch so, aber ich musste feststellen, dass ich mit dieser ganzen sache wohl doch noch nicht durch bin.
hat mich wirklich sehr zurück geworfen und mittlerweile ist es soweit, dass ich wahrscheinlich in stationäre therapie muss, weil ich in den letzten 10 wochen extrem abgenommen habe und auch wieder angefangen habe mich selber zu verletzen.
meine familie weiß davon noch nichts oder bemerkt wohl auch nicht, was bei mir abgeht, und das macht mir doch alles sehr zu schaffen.
ich weiß, das ist viel info auf einmal, aber vielleicht ist da ja jemand, der selber so was in der art mitmacht. ich würd mich freuen, sozusagen jemand gleichgesinnten zu finden, fühle mich nämlich doch sehr allein damit und auch bei den wenigen leuten, die davon wissen, ziemlich unverstanden, weil sie halt nicht nachvollziehen können, was diese situation für mich bedeutet, so sehr sie mir auch gerne helfen wollen.
also, ich würd mich über antworten freuen.
lieben gruß

lena
Niemand hat mich gefragt, ob ich dieses Leben haben will,
also hat mir auch niemand zu sagen, wie ich es zu leben habe.
Sylvia
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Re: kennt das noch jemand?

Beitrag von Sylvia »

Hallo Lena!

Mir gehts zur Zeit auch ziemlich mies, obwohl die Situation bei mir eine andere ist. (dazu mein Beitrag meine Mutter ist Geisteskrank und davor was wird mit meinem Bruder)

So wie du klingst hast du keine wirklichen Freunde zum Reden.

Früher (mit ca. 13,14) hab ich mich auch selbst verletzt, weil ich mit mir selbst nicht wirklich klar gekommen bin. Ich hab mich von allen unverstanden gefühlt, hatte keine "richtigen" Freunde.

Es ist schlimm, wenn man niemanden zum Reden hat, der einen versteht. Man frisst dann alles in sich hinein, und kommt allein da oft nicht mehr raus!

Alles Liebe!
Volker
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Re: kennt das noch jemand?

Beitrag von Volker »

Hallo Lena,

herzlich willkommen im Forum! JA, es gibt viele, die Probleme mit Scheidung und Scheidungsfolgen haben.
Zuallererst: Dir darf es schlecht gehen! Weisst Du, in unserer modernen Gesellschaft sind wir schnell in der Gefahr, Politiker zu werden: Wir wollen geliebt werden, wollen was positives Beitragen, möchten andere glücklich machen usw. ....
Die Probleme fangen in dem Moment an, wo wir glauben lachen zu müssen, weil alles andere nicht passt. Das zerreisst innerlich, wenn Du lächelst obwohl dir voll zum weinen ist. Wer will sich schon einen Ruf als Heulsuse "erwirtschaften"? Für mich

Ich finde es wirklich schwierig zu seinem tatsächlichen Erleben stehen zu können und heisse Tränen sehr willkommen, sie sind eine Form, die Anspannungen im Körper zu lösen, sie sind notwendig um die Energie in Dir fliessen zu lassen. Findet die Energie keinen passenden Ausdruck gibt es sozusagen einen Stau... Oder die Energie wird wie ein Spiegel auf Dich zurückgeworfen, und äußerst sich in solchen selbstverletztenden Handlungen wie du sie beschreibst.

Es ist eigentlich schn paradox aber der Weg zur Freude führt durch die Traurigkeit. Ich jedenfalls spüre in Deinen Zeilen, dass Du mutig bist, Hilfe annehmen kannst und Dich um Dich sorgst. Das sind Zeichen, dass Du auf einem gelingenden Weg bist.

Was ich Dir empfehlen würde ist, Dir einen geschützten Raum zu suchen, in dem du alle Deine Gefühle zulassen, artikulieren, loslassen und so erforschen kannst. Eine therapeutische Situation kann einen solchen Rahmen bieten. Wenn Du mehr darüber erfahren möchtest, welche Therapieformen es gibt, dann schicke ich Dir mal ne mail!

Alles Liebe
Volker

Es ist unglaublich, wieviel Kraft die Seele dem Körper zu leihen vermag. (W. v. Humboldt)
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Hammer
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Re: kennt das noch jemand?

Beitrag von Hammer »

Hallo Lena
Willkommen im Forum!
Es macht mich traurig und wütend zugleich wenn ich sehe wie Kinder durch
die (Ent)scheidung ihrer Eltern leiden müssen,und das oft ein Leben lang.
Das dein Stiefvater dich adoptiert hat finde ich klasse zumal du dich mit ihm
auch gut verstehst.Aber es hat dein Problem das du von deinem Vater abgelehnt
wirst nicht gelöst.Verständlich das du darüber traurig und wütend bist.
Was ich aber nicht verstehen kann das deiner Mutter nicht auffällt das du dich selbst verletzt:
Desweiteren warst du ja auch in psychologischer Behandlung,hat sie da nie nachgefragt zB.
was dich bedrückt?wie es dir geht?Was mir auch zu denken gibt ist folgender Satz von dir.
Da ist jede Verbindung zum leiblichen Vater abgebrochen,das wollten WIR ja auch so.
Das wir sagt das es deine Mutter auch wollte und ich glaube sie hat gehofft das sich somit
das Problem gelöst hat.Aber das hat es wie du selbst einräumst ja nicht.
Kannst du mit ihnen nicht darüber reden?Ihnen sagen das du es toll findest das dein
Stiefvater dich adoptiert hat ,aber es deine Probleme zu deinem "Vater"nicht gelöst hat.
Ich schließe mich zwecks Therapie dem Vorschlag von Volker an du hast den Mut über
deine Selbstverletzung zu sprechen und du hast auch die Kraft aus dieser Misere raus-
zukommen.Und wir werden dir helfen so gut wir können und für dich da sein.

Alles Liebe
hammer
Kinder sind nicht unser Eigentum,
wir haben "nur" das Glück sie auf
IHREM WEG zu begleiten.
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Lena
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Re: kennt das noch jemand?

Beitrag von Lena »

hallo an alle!

und erstmal vielen dank für die antwortmails. klingt vielleicht komisch, aber es erleichtert schon, mal zu lesen und zu erfahren, dass ich nicht alleine damit bin. danke.

an hammer:

viele fragen... ich weiß und ich glaube, ich bräuchte stunden,um aufzuschreiben, was da alles passiert und warum es jetzt so ist, wie es ist, was ich ja an sich selber nicht verstehe!

vielleicht mal kurz zu meiner ma:
mittlerweile wohnen ich schon seit einem jahr nicht mehr zu hause, wegen studium, von daher sehen wir uns nicht so häufig, was mir im moment ganz recht ist. ihr ist zwar vor ein paar wochen aufgefallen, dass ich was abgenommen habe, aber meine erklärung mit neuer liebe, neuer freund usw. hat offenbar gereicht...
ich weiß auch gar nicht, ob ich mir nun wünsche, dass es ihr so auffällt und ich auch direkt mal gefragt werde. mit beiden situationen bin ich nicht zufrieden.
und ich glaube auch, dass sie mit der scheidung selber wohl noch nicht so abgeschlossen hat und deshalb vielleicht nicht sehen kann und will, dass ich da auch noch sehr probleme mit habe.
ich habe damals mal versucht ihr zu erklären, dass mich die ablehnung meines genetischen vaters doch mehr mitnimmt als ich geglaubt hatte und dass ich am überlegen bin, mich mal an den beratungslehrer der schule zu wenden.
darauf kriegte ich dann zu hören, dass sie der meinung ist, das thema ist doch mit dem kontaktabbruch abgeschlossen und ich sollte das jetzt mal wegstecken, da das ab da vergangenheit wäre.
bei so einer reaktion hört man auf zu erzählen....
und von daher habe ich das halbe jahr therapie gemacht, ohne dass meine mutter oder generell meine familie davon wusste.

naja, und das schneiden versuche ich zu verstecken. ich hoffe inständig, dass es nicht mehr warm wird, damit ich nicht im t-shirt rumlaufen muss. es tut mir selber so weh, meine narben zu sehen und vor allem vor meinem freund tut mir das so leid für ihn. er weiß von der ganzen geschichte und unterstützt mich so gut es geht,aber es tut mir weh, wenn ich sehe, wie weh ihm es tut, meine unterarme zu sehen.

während der ganzen adoptionsgeschichte hatte ich kurz überlegt, ob ich mal ganz grob anschneiden soll, dass ich merke, dass mir das mit meinem leiblichen vater nach wie vor schwer fällt. als meine mutter dann aber mit dem satz kam:"wenn das durch ist, bist du diesen beschissenen namen auch endlich los und wir haben es ihm nochmal richtig gezeigt!", war ich froh, nichts gesagt zu haben.
ich weiß auch nicht, hab einfach eine tierische angst davor, wie sie reagiert!
eigentlich müsste man doch man meinen, dass sie als mutter verständnis oder zumindest toleranz aufbringen kann,aber selbst da hab ich ja schon zweifel! ziemlich kompliziert alles...

an volker:

danke auch für deine reaktion! ich würd mich freuen, ein paar mehr infos zu therapieformen zu kriegen, das kommt nämlich wohl wirklich auf mich zu.

heute morgen hatte ich wieder einen termin in der klinik und der arzt meinte, in der großkonferenz wäre ich so eingestuft worden, dass ich unbedingt eine stationäre therapie machen sollte. ist schon hart, sowas zu hören und ich glaube, so ganz damit abgefunden, dass ich wirklich "soviel" hilfe brauche, habe ich wohl noch nicht.
er meinte, mein hungern und das schneiden wären nur die spitze des eisbergs und man muss erstmal rausfinden, wofür ich mich bestrafen will, bevor man mit der behandlung eigentlich richtig anfangen kann.
naja, ich habe doch schon irgendwie beschlossen, dass jetzt auch tatsächlich durchzuziehen und zum glück hab ich einige leute, die mich zur not treten werden, wenn ich mal wieder meine, ich schaffe das ganz gut alleine.

leute, dieses forum ist echt gold wert, es tut gut, das alles loswerden zu können!

und ich kann wirklich nur empfehlen, sich hilfe zu suchen, wenn man alleine nicht mehr weiterkommt. seit ich das erste gespräch in der klinik hatte, fühle ich mich ganz anders: da ist jetzt jemand, der versteht was bei mir los ist und der mir keine vorwürfe macht, dass ich das nicht auf die reihe kriege.
sucht euch jemanden, von dem ihr glaubt, er könnte euch verstehen oder auch einfach erstmal nur zuhören. danach sieht man auf einmal ganz neue möglichkeiten, damit umzugehen und meistens wird es besser, wenn auch nur langsam.

an sylvia:

wie ist es gelaufen bei dir? war bestimmt nicht einfach, den tag heute anzugehen, aber ich hoffe, du hast genug kraft und vielleicht doch jemanden, der dich da unterstützen kann.

ich wünsch dir alles liebe


ist ein bisschen lang geworden, aber was soll's. deswegen bin ich hier, um das aufzuschreiben.

lieben gruß an alle

lena
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Hammer
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Re: kennt das noch jemand?

Beitrag von Hammer »

Hallo Lena
Du hast meine vielen Fragen beantwortet und mich in meinen Vermutungen
bestätigt.Deine Mutter wollte mit der Adoption deinem Vater nochmal eine
reinwirken,auch wenn er sich dir gegenüber nicht wie ein Vater benimmt.
Sicherlich könnte man jetzt davon ausgehen das sich damit alles was ihn
betrifft erledigt hat,aber du hast selbst erkannt dem ist nicht so.
Du hast mehre Möglichkeiten.Die von Volker mit der Therapie ist sicher die
beste.Noch mehr Hilfe brauchst du damit du aufhörst dich selbstzuverletzen!!!
Das ist ein Hilfeschrei deiner Seele und es ist mir unbegreiflich das das niemand
sieht oder sehen will.DU BIST NICHT SCHULD!!!!!!!!!
Weder an der Scheidung deiner Eltern noch daran wie sich dein Vater verhält.
ABER SIE SIND FÜR DAS VERANTWORTLICH WAS DIR PASSIERT.
Wenn deine Mutter die Scheidung nicht verarbeitet oder damit abgeschlossen
hat muß sie sich Hilfe suchen.
Du hast Angst es deiner Mutter zu sagen wil du nicht weißt wie sie reagiert,ich
sage dir wie sie reagieren müßte "Sie müßte sich schämen weil sie nicht gesehen
hat das deine Seelenqual so groß ist das du dir das antust".
Wichtig ist aber das dein Freund für dich da ist und er wird dir auch helfen wenn
du dich mit deiner Vergangenheit auseinandersetzt.Aber das wird euch alleine nicht
gelingen sucht euch Hilfe.Du bist jung du hast ein Recht auf dein eigenes Leben
ohne die Schatten der Vergangenheit.

Alles Liebe und ganz viel Kraft
hammer
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Lena
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Re: kennt das noch jemand?

Beitrag von Lena »

hallo zusammen!

ist ein paar tage her, in denen irgendwie einiges passiert ist.
ist mal besser und dann wieder schlechter, aber an meiner situation selbst hat sich nichts geändert und gerade heute bin ich am ende meiner kräfte.

ich mag nicht mehr, kann nicht mehr und habe einfach keinen bock mehr!
im moment hab ich das gefühl, das dauert nicht mehr lange, bis ich komplett zusammenklappe. seit tagen kann ich nicht schlafen und dann noch das problem essen...kein wunder, dass da nichts mehr geht.

am wochenende waren mein freund und ich bei meinen eltern, weil wir was geholfen haben und gerade die tage waren sehr schwierig. geschlafen hab ich kaum, gegessen auch nicht und wieder ist es keinem aufgefallen.
mittlerweil ist mein freund so sauer auf meine eltern, dass die irgendwie nicht mitkriegen oder mitkriegen wollen, wie dreckig es mir geht. laut basti laufe ich rum wie "der tod auf urlaub" und es ist ihm unbegreiflich, dass meinen alten nichts auffällt, wenn ich nicht mal in der lage bin, ein halbes brötchen runterzukriegen.

natürlich könnte ich mich hinstellen und sagen, was sache ist, aber das schaffe ich nicht, will ich vielleicht auch nicht.
hab halt einfach das gefühl, dass mir selber das zumindest jetzt noch rein gar nichts außer viellicht vorwürfe bringt und von daher lass ich das erstmal.
ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll, irgendwas zu klären. da ist so viel und ich habe einfach keine kraft mehr...

ich weiß, dass da auch wieder bessere tage kommen werden, aber im moment ist einfach die luft raus...

lieben gruß
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Volker
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Re: kennt das noch jemand?

Beitrag von Volker »

Hallo Lena,

puhhh, das ist echt viel, was du mitbringst.
Ich möchte Dir Mut machen, deine momentane Kräftelosigkeit so zu akzeptieren wie sie ist. Vielleicht brauchst Du im Moment auch gar keine tollen Ideen um Dein Seelenleben zu klären, Dir fällt gerade nichts ein, gut....., es ist O.K. so. Auch wenn Dir nichts einfällt und du nicht weiterweisst bist du schön und liebenswert. Kraft - und saftlos bist du genauso wertvoll wie aufgedreht und unbändig.
Wir und unsere Psyche bewegen uns ständig im Kreis, das Nicht-Können ist nur ein Teil unseres Repertoires. Tu Dir was Gutes, tu was du als Kind schon immer mal tun wolltest, kauf dir irgendein Spielzeug, was Dich anspricht und beschäftige Dich mit Dingen, die "nichts" effektives bringen.
Du bist mit allem was du bist wundervoll. Wirklich...

Liebe Grüße
Volker

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Re: kennt das noch jemand?

Beitrag von Lena »

hallo zusammen!

tja, mittlerweile hat sich bei mir einiges getan; ich hatte mitunter sogar eine ganz gute zeit, bin aber jetzt leider mal wieder drauf gestoßen worden, dass das so nicht weitergehen kann.

die letzten wochen bin ich an sich halbwegs klargekommen und habe mich auch sehr auf das neue studium gefreut. mein doc meinte, ich könnte es erstmal doch mit einer ambulanten therapie versuchen, da er auch der auffassung war, das studium könnte mir sozusagen einen kick in die richtige richtung geben.

leider hat sich das genaue gegenteil rausgestellt. das studium selbst macht mir zwar sehr viel spaß und ich weiß, dass ich da richtig bin, nur kriege ich das mit dem essen seit den zwei wochen so gut wie gar nicht mehr auf die reihe. dementsprechend fertig und kraftlos bin ich und wie ich dann heute mit aller härte gemerkt habe, einfach mal nicht in der lage, mich vernünftig zu konzentrieren, die kraft fürs lernen aufzubringen oder sogar nicht mal die treppe hochgehen zu können weil mir schwindelig wird.

ich weiß, dass ich essen muss, aber es geht nicht, ich kann nicht und aus welchem grund auch immer will ich auch oft nicht.

die stationäre therapie steht mir immer noch offen, die ist im grunde auch fest in meinem plan drin, aber das ist noch so lange hin. außerdem möchte ich doch so gerne weiter machen mit dem studium, aber ich befürchte wirklich, das schaffe ich einfach nicht!

meine familie hat bisher immer noch kein einziges wort verloren, was mich angeht. im gegenteil, ich werde mit vorwürfen überhäuft, aber kein einziges mal kam die schlichte frage, ob alles in ordnung ist. ja, ich weiß, ich sollte endlich die wahrheit sagen, aber dieser schritt kostet so viel überwindung; das geht einfach nicht, ich trau mich nicht.

was meine familie angeht, wird sich das schon irgendwie und irgendwann klären lassen; es macht mir im moment nur wirklich sorgen, wie ich diese drei monate noch rumkriegen soll. wenn ich so weitermache, ist mein körper in nicht allzu langer zeit am ende.

kann man da nicht schneller irgendwas in die wege leiten? ich kann einfach nicht mehr und wenn ich sehe, was für sorgen sich mein freund macht, kriege ich schon fast ein schlechtes gewissen, dass nichts passiert, jedenfalls jetzt noch nicht!

lieben gruß

lena
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Hammer
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Re: kennt das noch jemand?

Beitrag von Hammer »

Hallo Lena
Du hast Angst es deiner Familie zu sagen,das ist auch kein Wunder
wenn du ständig nur Vorwürfe hörst.Wahrscheinlich wollen die gar nichts
sehen das ist einfacher als sich mit Problemen aus einander zusetzen.
Leider hilft dir diese Erkenntnis nicht um dein Problem zu lösen.
Das Studium erfordert viel Kraft und ohne regelmäßiges Essen leidet
dein Erfolg beim lernen,aber was noch schlimmer ist dein Körper leidet auch.
Oder anders aus gedrückt deine Seele leidet und du läst dafür deinen
Körper leiden.Leider kann ich dir nicht sagen ob es eine Möglichkeit gibt
die Therapie schneller in die Wege zu leiten.Aber wie wäre es wenn du dich
bis dahin noch psychologisch betreuen lässt?Wenn du das nicht schon tust.
Vielleicht könnte dein Arzt auch noch mal nach fragen ob nicht eher ein Platz
zur Verfügung steht und auf die Dringlichkeit verweisen.
Ich wünschte ich könnte dir mehr helfen!!!!!!!!!!!

Alles Liebe für Dich
hammer

:umarmen:
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