Keine ahnung wie ichs nennen soll

Allgemeines Scheidungskinder Forum - Dies ist eine virtuelle Selbsthilfegruppe für Kinder und Eltern in allen Fragen rund um Trennung und deren Folgen.
phiza
Mittagspausentipper
Mittagspausentipper
Beiträge: 28
Registriert: 29. Juni 2007 13:54

Keine ahnung wie ichs nennen soll

Beitrag von phiza »

Ich bin jetzt 16 Jahre und hab den größten Teil meiner Kindheit schon hinter mir, ich habe viel erlebt in diesen Jahren. War mit allen Gefühlen konfrontiert: Trauer, Angst, Verzweiflung, Verachtung, Leiden und Einsamkeit.
Es gibt heute noch keinen Menschen der mich versteht.
Mein Papa sagt, dass er sauer auf mich ist und nichts mehr von mir wissen will. Ich wollte Das doch alles nicht... es ist ein Teufelskreislauf ohne Ausweg, wenn ich dem einen etwas gutes tue und nach seinem Willen handle, verletze ich den anderen.
Es wird immer gesagt, mach und sag das was du willst, aber wenn ich das dann sage wird immer gesagt: “ das geht nicht“. Dann sag ich doch am besten gar nichts mehr und schweige für immer. Ich bin so ein Feigling, nicht mehr lebenswert, nicht mehr liebenswert...nur noch zu verachten.

Ich liebe meinen Papa, ich liebe meine Mutter, aber ich kann es ihnen nicht zeigen, obwohl ich ihnen es immer sage...
Wenn ich irgendwann sterbe, sterbe ich wenigstens in ruhe und Einsamkeit und nicht als Gehasster aufgrund meiner Taten, weil ich immer schwieg.

WARUM KANN MEIN VATER DAS NICHT VERSTEHEN UND ALLES SO WERDEN WIE FRÜHER???????
FSapiatz
Forumsexperte
Forumsexperte
Beiträge: 956
Registriert: 16. Juni 2006 14:18
Wohnort: Hauptstadt :D

Re: Keine ahnung wie ichs nennen soll

Beitrag von FSapiatz »

Hallo, phiza!
Willkommen hier im Forum, schön, dass Du hergefunden hast! =)
Weißt Du, diese Gefühle, die Du durchgemacht hast, hatte ich auch alle, nachdem sich meine Eltern scheiden ließen. Und ich habe auch noch nach Jahren zumindest den 2. Teil Deiner Frage gefragt: kann nicht alles wie früher werden?
Aber sag mal: war da nicht auch irgendwann mal auch ein Augenblick von Freude und Ausgelassenheit?!
Jetzt erzähle mir doch bitte erst einmal, was passiert ist. Der Reihe nach.
Auch, wenn Dir das jetzt unwirklich vorkommen mag, was ich sage – versuche bitte, mir zu glauben: ich war auch mal ähnlich unglücklich, wie Du jetzt. Aber ich habe immer weiter gemacht und bin heute ein glücklicher Familienvater! :)

Ich freue mich schon auf Deine nächsten Zeilen!

Bis dahin sei ganz lieb gegrüßt von

Frank
Simone

Re: Keine ahnung wie ichs nennen soll

Beitrag von Simone »

Hallo und Herzlich willkommen bei uns :winken:

nicht böse sein, aber ich finde das gehört eher in Rat und HIlfe, daher verschieb ich es mal!
phiza
Mittagspausentipper
Mittagspausentipper
Beiträge: 28
Registriert: 29. Juni 2007 13:54

Re: Keine ahnung wie ichs nennen soll

Beitrag von phiza »

Hey Frank,

also, meine Eltern sind schon seit 8 Jahren getrennt. Mein Papa und ich hatten immer ein ziemlich gutes Verhältnis und auch Vertrauen zueinander. Jetzt hat meine Mutter aber einen Freund und die Mauer zwischen mir und meinem papa (so sagt er selbst) wird immer größer. Der größte Stein wurde auf meinem Geburtstag gesetzt, mein Vater wollte nur kommen, wenn der Freund nicht kommt. Das wollte meine Mutter aber nicht, weil sie denkt, dass dieser dazugehört. ich war zu feige etwas dagegen zu sagen, und dafür verurteilt mein Vater mich. Er sagt, dass ich ihn als Menschen "zweiter Klasse" sehen würde und mich dann ja wohl nicht mehr bräuchte. Ich weiß, dass er veile Abende so wie ich weinend einschläft und zwischendurch kommen dann auch entschuldigungs-sms. Ich verzeihe ihm ja auch alles-JEDERZEIT. Nur, er lässt mich ja nicht und sagt nur, dass ich dumm wär, weil ich nicht erkenne, was meine Mutter für eine schlampe ist (hat er mir wortwörtlich gesagt)
Im Moment gehen deswegen viele Freundschaften zu Brüche und es ist echt ne hammer schwierige Zeit für mich....
Natürlich hatten wir auch mal Freude und Ausgelassenheit....die hab ich auch heute noch, aber allerdings nur äußerlich, weil die gedanken in einem drin immer nur um das thema kreisen!

Danke schonmal für deine Antwort, echt lieb von dir !!!

Lg phiza
Benutzeravatar
Ansa
Inventar
Inventar
Beiträge: 2601
Registriert: 14. August 2006 11:52

Re: Keine ahnung wie ichs nennen soll

Beitrag von Ansa »

Liebe Phiza,

das ist aber wirklich eine schwierige Situation in der Du da steckst.

Für Deinen Papa mag es schwer sein, das es einen anderen Mann an der Seite Deine Mama gibt. Vielleicht hat er einfach Angst, er könnte Dich verlieren? Wohnt der Freund mit Euch zusammen?

Du warst, glaub ich, nicht zu feige..... es ist keine Entscheidung die man Kinder treffen lassen sollte. Klar ist, zum Geburtstag gehören Deine Eltern dazu, aber.... die haben auch die Pflicht, sich zu arrangieren, sie sich, nicht Du irgendetwas. Da irrt Dein Papa, finde ich. Ich würde auch nicht den Mann mit dem ich lebe und den ich lieb habe, vor die Tür setzen, damit mein Exmann seine Eitelkeit befriedigen könnte. Trennung bedeutet auch Kompromisse und Du darfst den Freund Deiner Mama sogar richtig gern mögen, es würde dem Papa ja nichts weg nehmen.

Bei uns ist das ähnlich, ich lebe mit meinen Kindern und meinem Lebensgefährten zusammen, keines meiner Kinder kämte auf die Idee zu sagen, das "unser" Lebensgefährte gehen sollte, damit Papa kommen kann. Sie alle feiern ihre Geburtstage mit dem Papa nach. Manchmal holt er sie dann an dem Tag mittags aus der Schule und geht mit ihnen Pizza oder Eis essen, aber er bringt sie zum Kaffee wieder, denn dann kommen die, die Zeit haben, zu uns. Er selbst mag nicht kommen, weil er mich nicht gut leiden kann. Aber er würde andererseits auch nicht den Kindern die Schuld daran geben.

Weißt Du, es mag sein, das es Deinem Papa sehr schwer fällt, das er nicht mit Dir leben kann, weil Deine Eltern getrennt sind, aber das ist in KEINEM Fall Dein Problem, sondern seines. Du brauchst weder ein schlechtes Gewissen haben, oder gar Mitleid. Denn Du bist an der Sache unschuldig. Wenn er über Deine Mama schlecht redet, weil er mit ihr ein Problem hat, dann darfst Du ihm sagen "Ich will das nicht hören! Ich hab Euch beide lieb und zwar als Eltern und mir tut das weh, denn ich kann nichts ändern."

Kann es sein, das es Deinem Papa einfach leichter fällt, Dir die Schuld (oder Deiner Mama) an etwas zu geben, anstatt auf sich zu sehen und einzusehen, das er ebenfalls etwas ändern könnte? Das ist zwar nicht richtig, aber manchmal hilft es, um solche Dinge zu wissen, dann muss man das, was er sagt nicht mehr so ernst nehmen.

Du bist 16, schreibst Du, also schon ein wenig älter..... es ist nicht Deine Aufgabe zwischen Mama und Papa zu vermitteln oder darauf zu achten, wem was weh tut. Es ist Deine Aufgabe, auf Dich zu sehen und darauf zu schauen, was Dir selbst gut tut. Nicht für Mama oder Papa, sondern für Dich. Weil Du wichtig bist.

Liebe Grüße
Niana
Sei zärtlich mit den Kindern, mitfühlend mit den Alten, nimm Anteil an denen, die sich anstrengen, sei sanftmütig mit den Schwachen und geduldig mit den Starken; denn eines Tages wirst Du dies alles gewesen sein. (nach C.W. Carver)
FSapiatz
Forumsexperte
Forumsexperte
Beiträge: 956
Registriert: 16. Juni 2006 14:18
Wohnort: Hauptstadt :D

Re: Keine ahnung wie ichs nennen soll

Beitrag von FSapiatz »

Hey phiza, hallo, Ihr Lieben!

Du ahnst nicht einmal, wie froh ich bin, Deine Antwort zu lesen, phiza! =) Dein Eingangstext hat sich für mich so gelesen, dass es Dir sehr schlecht ging... .
Was Niana Dir geschrieben hat (hey, Niana :winken: ) kann ich nur bekräftigen: was Du da entscheiden sollst, sind keine Dinge, die ein Kind entscheiden sollte!
Weißt Du, manchmal hilft es ja einfach nur, zu wissen, dass es anderen auch so geht, wie einem selbst, oder sogar schlechter und dann fühlt man sich nicht mehr so allein mit seinen Ängsten und Nöten. Darum will ich Dir von meiner Situation erzählen:
Wie Du schon weißt, ließen sich meine Eltern auch scheiden ( da war ich 9). Meine Mutter hatte sich einen neuen Mann gesucht und mein Vater musste gehen. Seit dieser Zeit – und das sind mittlerweile über 30 Jahre – haben meine Eltern kein Wort mehr miteinander gewechselt und sind sich nur aus dem Weg gegangen... . Bei Dir ging es um Deinen Geburtstag, bei mir geht es bis heute um die Geburtstage meiner Kinder, die Einschulungen usw. usf. . Immer musste ich darauf achten, dass sich meine Eltern nicht begegnen... . Bzw. kümmert sich seit Jahren meine Frau darum.
Du warst nicht feige! Denke nicht so etwas!!! Wenn Eltern Grenzen setzen, dann haben Kinder oft gar keine Chance, etwas dagegen zu tun und diese zu durchbrechen!
Bei mir war es mein Vater, der mir nach der Scheidung verbot, meine Mutter auch nur irgendwie zu erwähnen... . Und auch meine Mutter signalisierte mir, dass sie von meinem Vater nichts mehr wissen wollte... . Also habe ich angefangen, zwei Welten zu erschaffen, in denen ich jeweils lebte, jedoch in der einen Welt der jeweils andere Elternteil nicht vorkommen durfte... .
Wie ist das Verhältnis zu Deiner Mutter? Magst Du ihren Freund denn? Wie ist er zu Dir?

Es wäre schön, bald wieder von Dir zu hören, bis dahin viele liebe Grüße von

Frank
Jürgen
Eintagsfliege
Eintagsfliege
Beiträge: 4
Registriert: 27. Juni 2007 20:03

Re: Keine ahnung wie ichs nennen soll

Beitrag von Jürgen »

Hallo phiza,

Ich weiß nicht ob es Dir weiterhilft und ich weiß auch nicht ob ich als Neuling hier überhaupt Stellung beziehen sollte.
Vielleicht hast hast Du ja unter "Rat & Hilfe" bereits die "Wünsche eines Scheidungsopfers" gelesen.
Für mich als Vater stehen da unheimlich viele Warheiten drin.
Wahrheiten die ein Kind und wahrscheinlich ein auch Jugendlicher so mit Worten kaum einem Erwachsenen vermitteln kann.
Ich bezweifle das ein Erwachsener einem das mit Worten vermitteln kann.
Sicherlich sind diese Wünsche auch kein Patentrezept.
Vielleicht, wenn Dein Vater die Wünsche lesen würde, würde er für sich erkennen, das er gegen Dich nicht kämpfen muss.

Liebe Grüße und viel Kraft wünscht Dir

Jürgen
phiza
Mittagspausentipper
Mittagspausentipper
Beiträge: 28
Registriert: 29. Juni 2007 13:54

Re: Keine ahnung wie ichs nennen soll

Beitrag von phiza »

Hey...

die Wünsche eines Scheidungsopfers kenn ich schon. Ich hab sie auch schon beiden Elternteilen gezeigt. Mein Vater sagt, er kennt jede Zeile mittlerweile auswendig.

@FSapiatz: Das mit den zwei Welten von denen du sprachst kenn ich nur zu gut, nur das bei mir mittlerweile 3 draus werden. Die Welt von Papa, die Welt von Mama und die Welt von meinen Freunden, etc. !

Ich hab noch Neuigkeiten von mir: Mein Vater war grade da und hat mir mein Geburtstagsgeschenk gegeben. Zuerst lief alles gut (wir haben uns seit 2 Mon. nicht mehr gesehen gehabt), ich hab ihn zur Begrüßung und als er mir das Geschenk gegeben hat kräftig umarmt; aber dann fing er wieder an. Er hat mich gefragt, ob ich nochmal mit meiner Mutter geredet hätte wegen meinem Geburtstag. Weil ich ihm gesagt habe, dass ich das nicht richtig fand, dass der Freund meiner mUtter gekommen ist, obwohl Papa dafür gekommen wäre. Ich hab ihm gesagt, dass ich nochmal mit Mama reden wollte. Hab ich auch, aber darauf sagte sie nur, dass ihr freund ja dazu gehöre und sie sich von Papa nichts sagen lassen wollte. Ich war mal wieder zu feige was dagegen zu sagen und weil ich wusste, dass sie eigentlich Recht hatte. Rein Gefühlsmäßig hätte ich aber meinen Vater dabei haben MÜSSEN.
Vorhin ist er dann also wütend, dass ich (in seinem Glauben) immer noch nicht mit Ihr geredet hab (er schlussfolgert daraus, dass mir nichts an ihm liegt) nach Hause gefahren. ich hab versucht ihn zu umarmen, hab ihn an seinen Schultern festgehalten, wollte ihn dabehalten, ihm zeigen, wie wichtig er mir ist....doch er hat sich einfach umgedreht und ist gegangen :(
:'-(

Ich weiß nicht, wie ich ihn wieder "zurückgewinnen" soll !?

Das macht so keinen Sinn mehr, was isn das fürn leben?

Naja, freue und bedanke mich schonmal im Vorraus für eure Antworten,
euer phiza
FSapiatz
Forumsexperte
Forumsexperte
Beiträge: 956
Registriert: 16. Juni 2006 14:18
Wohnort: Hauptstadt :D

Re: Keine ahnung wie ichs nennen soll

Beitrag von FSapiatz »

Hey phiza, hallo Ihr Lieben!

Ich fang mal bei Deinem letzten Text ganz am Ende an; Du fragst:

>>Das macht so keinen Sinn mehr, was isn das fürn leben?<<

Deins. Es ist DEIN Leben! Und Du bist mittlerweile alt genug, Deinem Leben selber einen Sinn zu geben!

(@Jürgen: ob Neuling, Profi oder Lehrling, wenn Du aufrichtig und ehrlich bist, ist Deine Meinung und Dein Rat jederzeit willkommen hier =) )

Phiza, wenn Dein Vater sagt, er kenne jede Zeile der „Wünsche eines Scheidungskindes“ auswendig und sich dann trotzdem so verhält, wie Du es beschreibst, dann hat er NICHTS davon verstanden...!

Du schreibst von drei Welten. Als ich so alt wie Du war, habe ich erst begonnen, wahre Freundschaft kennen zu lernen. In der Lehre lernte ich meinen besten Freund kennen, heute, 30 Jahre später, sind wir immer noch beste Freunde und fahren mit unseren Familien zusammen in den Urlaub oder am WE in die Berge... . Ihm gegenüber musste ich nie eine Scheinwelt aufbauen – das nämlich macht unter anderem Freundschaft aus!

Ich wiederhole meine Fragen noch einmal: wie ist das Verhältnis zu Deiner Mutter, wie stehst Du zu ihrem Freund und wie ist er zu Dir?

Ich habe das Gefühl, dass Dein Vater seinen Schmerz über die Trennung von deiner Mutter auf Deinen Schultern ablädt. Dort hin – auf Deine Schultern – gehört dieser Schmerz aber nicht! Ich habe auch sehr lange gebraucht, um zu verstehen, dass meine Eltern mir einen ganzen Batzen auf die Schultern gepackt hatten, der mir gar nicht gehörte!
Weißt Du, phiza, ich musste erst viel älter werden, als du jetzt bist, um zu erkennen, dass mich meine Eltern mit ihrem Verhalten von damals krank gemacht haben. Krank in mir drinnen. Und da bin ich dann zum Arzt gegangen bzw. gehe immer noch hin. Das hat geholfen und hilft immer noch... .
In Erwartung Deiner nächsten Zeilen verbleibe ich mit vielen lieben Grüßen

Frank
Benutzeravatar
Ansa
Inventar
Inventar
Beiträge: 2601
Registriert: 14. August 2006 11:52

Re: Keine ahnung wie ichs nennen soll

Beitrag von Ansa »

Hallo Phiza,

da unterschreibe ich Franks Worte, es ist DEIN Leben und das ist wertvoll und wichtig. Und wenn Du aus dem allem heraus für Dich lernst, SO will ich einmal nicht mit denen umgehen, die mir nahe stehen und die ich lieb habe, dann nimmst Du etwas sehr wertvolles für Dich mit.

Leider ist es im Leben immer so, das wir am meisten aus den Situationen lernen, die uns weh tun und uns nahe gehen. An Schwierigkeiten wachsen wir, mögen wir uns auch noch so oft wünschen, es wäre anders.

Und, ich schließe mich auch Franks Worten an, es scheint, als sei Dein Papa nicht in der Lage seinen eigenen Anteil an dem Drama zu sehen und daran zu arbeiten. Er lässt seine Probleme bei Dir. Und auch wenn das ganz schwer ist, Du musst sie nicht nehmen..... lass sie einfach bei ihm.

Mir kommt das auch ein wenig so vor, als erpresse Dich Dein Vater emotional. "Wenn Du nicht tust, was mir wichtig ist, dann hab ich keine Zeit für Dich" ist emotionale Erpressung. Da kommst Du nur heraus, wenn Du Dich verweigerst. Gibst Du ihm nach, wirst Du Dich schlecht fühlen, weil Du etwas tust, was Du nicht tun willst. Du must auf Dich aufpassen.... das tut niemand mehr wirklich. Mach Dir für Dich ganz deutlich, was DU willst.

Eine Frage noch, wie stehst Du denn zu Deiner Mama und ihrem Freund?

Liebe Grüße
Niana
Sei zärtlich mit den Kindern, mitfühlend mit den Alten, nimm Anteil an denen, die sich anstrengen, sei sanftmütig mit den Schwachen und geduldig mit den Starken; denn eines Tages wirst Du dies alles gewesen sein. (nach C.W. Carver)
phiza
Mittagspausentipper
Mittagspausentipper
Beiträge: 28
Registriert: 29. Juni 2007 13:54

Re: Keine ahnung wie ichs nennen soll

Beitrag von phiza »

Hi @ all...

1. Ich denke ich hab durch die ganze Geschichte mit meinem Vater, etc. schon viel gelernt. Ich habe zum Beispiel meine Freundschaften in dieser Zeit sehr vernachlässigt oder wusste, wenn ich mit meinen Freunden gesprochen habe, kein anderes Thema ausser wie scheiße es mir geht. 2 Freundschaften sind dadurch in die Brüche gegangen, weil ich immer nur an mich gedacht habe. Ich weiß nicht, ob ich einfach nur Aufmerksamkeit haben wollte, oder ob ich erwartet habe, dass sie mir helfen... Zumindest hab ich daraus gelernt auch in schwierigen Zeiten zu gucken wie es den andern geht...

2. Dadurch, dass es jetzt so viele schwiergikeiten mit meinem Vater gab, ist mein eine Art des Vertrauens in ihn sehr gesunken. Ich kann das nicht beschreiben, auf jeden Fall hab ich sehr viel Angst fallen gelassen zu werden von Menschen die mir nahe stehen und es ist schwer nähere emotionale Bindungen aufzubauen, ich lass das alles irgendwie nicht mehr an mich ran.

In einem Punkt stimme ich euch zu. Ich denke, dass Papa zwar äußerlich (er sagt es) einsieht, dass er viele Fehler gemacht hat, aber dass er das noch nicht wirklich realisiert hat (oder wie man so schön sagt: es nicht mit dem Herzen sieht).

Ihr sprecht vom Älter werden und dass dann alles besser wird....wie oft habe ich mir das schon gewünscht...ich hab mir sogar Unterlagen für einen Schüleraustausch nach Kanada zuschicken lassen, als ich keine Lust mehr hatte hier zu sein.

Ich glaube, dass das kein emotionales Erpressen ist, was Papa macht. Ich glaube, dass das einfach eine Art test ist und wenn ich den nicht bestehe bin ich bei ihm durchgefallen. So schwer das dann für ihn auch sein mag....

Naja, ich wünsche euch noch allen einen gesegneten tag...ihr seid echt klasse und ich find es echt super, wie ihr auf meine Probleme eingeht....danke !

Euer phiza
Benutzeravatar
röschen
Forumsexperte
Forumsexperte
Beiträge: 697
Registriert: 20. November 2006 21:11

Re: Keine ahnung wie ichs nennen soll

Beitrag von röschen »

Liebe phiza,
phiza postete
In einem Punkt stimme ich euch zu. Ich denke, dass Papa zwar äußerlich (er sagt es) einsieht, dass er viele Fehler gemacht hat, aber dass er das noch nicht wirklich realisiert hat (oder wie man so schön sagt: es nicht mit dem Herzen sieht).
Ich denke es ist leicht Fehler einzusehen und vielleicht hat er sie auch realisiert.

Es ist nur nicht immer leicht diese Dinge auch umzusetzen.

Manchmal reagiert man in emotionalen Momenten falsch, auch wenn man sich vorher noch so viel vorgenommen hat.

Möglicherweise bereut dein Papa seine Reaktion längst wieder, weiß das es nicht richtig war.

Liebe Grüße
röschen
Zuletzt geändert von röschen am 2. Juli 2007 12:48, insgesamt 1-mal geändert.
phiza
Mittagspausentipper
Mittagspausentipper
Beiträge: 28
Registriert: 29. Juni 2007 13:54

Re: Keine ahnung wie ichs nennen soll

Beitrag von phiza »

Hey,

er hat übrigens nach unserem treffen noch ne SMS geschrieben und gesagt, dass er im Moment nicht anders kann! Wie soll man auf so eine SMS reagieren?

Bis dennchen...schönen sonnigen tag noch !!

Lg phiza
Benutzeravatar
Ansa
Inventar
Inventar
Beiträge: 2601
Registriert: 14. August 2006 11:52

Re: Keine ahnung wie ichs nennen soll

Beitrag von Ansa »

Hallo Phiza,

emotionale Erpressungen sind Dinge die zumeist unbewusst laufen. Das ist das Verhalten, das Dein Papa gelernt hat und es funktioniert bei Kindern ausgesprochen gut. Denn sie wollen ja dazu gehören, in jedem Fall. Nur übersieht er, das Du bereits auf dem Weg zum erwachsen werden bist und merkst, das die Dinge nicht so sind, wie er sie darstellt.

"ich kann im Moment nicht anders", ich sehe auch das als Druck..... denn es nimmt Dir den Wind aus den Segeln und im Grunde sollte sich Dein Papa nicht um sein Wohl kümmern, sondern eher um Dich. Du hast Rechte! Und er Pflichten.... die müssen nicht leicht sein, aber er sollte sich um Dich kümmern, nicht umgekehrt.

Und eines ist ganz wichtig, Du kannst Deinen Papa nicht ändern..... Du kannst nur auf Dich selbst sehen und schauen, wie Du mit den Dingen umgehen magst und willst.

Also auf so eine SMS (ich finde sms in so emotionalen Bereichen sowieso völlig fehl am Platz) wüde ich nur eingehen, "darüber mag ich nur persönlich mit Dir reden" und gut.

Sag mal, wie geht es Deinem Papa denn sonst? Hat er vielleicht noch andere Probleme? Auf der Arbeit, mit einer Freundin oder so?

Liebe Grüße
Niana
Sei zärtlich mit den Kindern, mitfühlend mit den Alten, nimm Anteil an denen, die sich anstrengen, sei sanftmütig mit den Schwachen und geduldig mit den Starken; denn eines Tages wirst Du dies alles gewesen sein. (nach C.W. Carver)
phiza
Mittagspausentipper
Mittagspausentipper
Beiträge: 28
Registriert: 29. Juni 2007 13:54

Re: Keine ahnung wie ichs nennen soll

Beitrag von phiza »

Hey...

also, ich weiß nich ob ihr mich jetzt für ein verweichlichtes Kleinkind handelt oder so. Aber ich hab gestern Abend, als ich mal wieder geweint hab, meinem Vater ne SMS geschrieben: Ich vermisse dich...ich hab dich immer lieb...Dein SOHN
Er hat zurückgeschrieben: Geht mir auch so. Irgendwann (wenn du Mama zurechtgewiesen hast wegen der geburtstagsgesch.)wird es wieder normal.
(Ich finde SMS zwar auch bei so emotionalen Sachen richtig scheiße, aber es musste halt irgendwie raus)
Für mich hört sich das so an, als wenn das total einfach wäre, ein Anschiss und schon ist alles wieder normal???? unglaublich....

Ich denke ich werde in der nächsten Zeit mal über meinen Schatten springen und mit meiner Mutter darüber reden.

Mein Vater hat sonst auch viele Probleme. Sein Chef zahlt manchmal nicht pünkltich sein Gehalt aus, er arbeitet Sehr, sehr viel und istz vor kurzem erst umgezogen, kommt da aber auch nicht weiter voran, sodass er sich zuhause auch nicht wohlfühlt.

ich freue mich auf eure Antworten !!!

Lg phiza
Antworten