Doppeltes Scheidungskind ;-(

Allgemeines Scheidungskinder Forum - Dies ist eine virtuelle Selbsthilfegruppe für Kinder und Eltern in allen Fragen rund um Trennung und deren Folgen.
MarliJo

Re: Doppeltes Scheidungskind ;-(

Beitrag von MarliJo »

Liebe Philosophin !

Nur ein kuzes Feeback, oder vielmehr eine Frage, die meiner Wahrnehmung entspringt, wenn ich deinen letzten Thread (oder auch die vorigen) lese - kann es sein,dass deine Anspannung deshab so groß, ist, weil du oft versuchst, es anderen (deiner Mutter, Vater...) möglichst Recht zu machen und auch, weil du "streng" mit dir bist um deinen eigenen Ansprüchen gerecht zu werden ? Und wenn es so in etwa sein könnte, was empfindest du, wenn du das Gefühl hast, nicht "genug" getan zu haben ?

Ist nur ein Gedanke,..ich mag ganz falsch liegen, wenn ich das so offen frage.

Lieben Gruß
MarliJo
PhilosophinOhneBoden
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Re: Doppeltes Scheidungskind ;-(

Beitrag von PhilosophinOhneBoden »

Hallo zusammen,

danke für eure lieben Worte.
Das ist eine gute Idee, Maxi. Ich hab gestern seit ewigen Zeiten mal wieder Sport gemacht, währenddessen war meine Laune auf Hochtouren :cool: sobald ich fertig war, kam das runter-zieh-Gefühl. Hab mich gestern total eingeigelt, Treffen mit Freundin abgesagt und die andere nicht mal zurück gerufen. Ich konnte sowieso erst gestern Abend einigermassen in Worte fassen, was los ist. Ich hatte auch Angst ich fange grundlos an zu weinen (zumindest für andere grundlos).

Ich glaube ich hab einen ziemlichen Heimatschmerz. Das fängt immer schon einige Tage vorher konfus an, dann kommt leichte Panik "ich muss absagen, dass ich ja nicht in die Richtung komme" und danach dauert es erstmal bis ich wieder runter komme. Diese Ahnung dass der (Abschieds-)schmerz irgendwann kommen wird, begleitet mich schon seit ich ca. 13 bin. Weil es klar war dass meine Familie da irgendwann ausziehen wird wegen Arbeit von meinem Vater, weil wir Kinder dann groß waren und später weil eine Trennung immer wieder latent da war. So schwebte dieses Schwert - oder wie man dazu sagt - ständig über mir. Ich hätte mir immer sehr ein eigenes Haus gewünscht, das auf Dauer angelegt ist, mit "Kinderzimmer", das immer auf einen wartet, wo einen sämtliche Schulfreunde immer erreichen können, und die Eltern sagen können wo man ist. So war/ist es zumindest bei 99% meiner Schulfreunde gewesen und bei 80% ist es heute noch so. Ich hab mich immer ein bißchen geschämt und wenn ich jetzt "daheim" sage, und damit die Region meine, klopf ich mir imaginär an die Stirn: bist du blöd? ist nicht mehr deine Heimat. Das muss ich danach angehen, kann ich da auf dich zurück kommen, Maxi? Du hast es nämlich sehr präzise beschrieben, ich glaube da spricht Erfahrung.

Vor einer guten Woche war ich ja auch schon dort, bin mit meinem Vater und seiner Freundin zum Geburtstag meiner Omi gefahren udn hätte die halbe Fahrt flennen können. Im Auto waren noch total viele Sachen von meiner Mutter und er hat ihre Hand beim Fahren genauso genommen wie IMMER die meiner Mutter. Ich komm mir vor, wie ein kleines Kind, das sich an die Beine seiner ELtern klammert und will das wieder alles ist wie es war. Wie es aber ewig schon nciht mehr war und nicht mehr sein kann. Ich schimpfe mich selber, weil ich "groß" bin udn es nicht checke. Kann sein, dass ich gleichzeitig noch die Trennung meiner Mutter und die meines leiblichen Vaters verarbeite. Zumindest werden Wunden aufgerissen, von denen ich nicht wusste, dass es sie gibt, Scheiße.

Ja, ich glaube ich überfordere mich. Da hast du ganz recht, MarliJo. Ich will niemanden weh tun und tus mir selber am Allermeisten. Ich liege auch immer dem Trugschluß auf, keine Pause zu brauchen. Jeden Tag zu lernen. Ostern wird auch durchgelernt, Treffen erstmal kategorisch abgelehnt. Das habe ich ja so nicht gemacht, weil ich schon an Weihnachten und in der letzten akuten Prüfungsphase gemerkt habe, das in so Momenten Enstspannung mehr bringt wie vor dem PC sitzen udn Blockade schieben. Trotzdem hätte ich es gern so gehabt udn rüge mich dafür "das Kaffeetrinken mit der Freundin hat den Bücherberg jetzt auch nicht abgearbeitet". Meine Umgebung sagt immer "du schaffst das schon". Wenn die wüssten wies in mir ausschaut!! Alles muss immer perfekt sein. Familie perfekt, Noten perfekt, perfekte Freundin udn Tochter sein, perfekten Job finden, immer gesund und fröhlich sein (zumindest in der Arbeit), immer stark und souverän sein usw. Alles ja nach außen hin korrekt. Was nciht korrekt ist, ist mein persönliches Versagen. Erst oft gucken was wollen/machen die anderen von mir bevor ich nach mir guck. Ich denke, manchmal sollte ich erstmal weg nach dem Abschluss, um mich selber zu finden. Manchmal denke ich, alles da lassen und nichts mitnehmen, alles verschenken und verkaufen. Und oft fühl ich mich erst wohl, wenns mir nicht gut geht. Das kenne ich halt.
Ach ja, meine Mutter hat mir mal erzählt, ich hatte als Baby soviel (An-)Spannung in mir, dass sie mich hinstellen konnte. Bevor ich stehen oder laufen konnte. Bin wahrscheinlich die Verkörperung von Stress.

Früher wollte ich meine Mutter rächen und meinen Vater. Beide waren ja zuvor schon verheiratet. Mein leiblicher Vater hat meine Mutter geschlagen und nach außen hin den erfolgreichen Geschäftsmann gespielt. Die Ex meines Vaters hat ihn mit seinem Chef betrogen, er hat dann seinen Job verloren. Beide Ex-Partner meiner Eltern haben sich zusammen getan "um uns fertig zu machen". So war quasi nie Frieden. Als die Ex-Partner Ruhe gegeben haben (nach dem Abi) haben die Probleme zwischen meinen ELtern richtig angefangen. Ich hab mir immer gedacht warum gehen meine ELtern da nicht hin und sagen den Ex-Partnern nicht die Meinung, ich hab meine ELtern immer in Bezug auf die Ex-Partner machtlos erlebt.
Deshalb hab ich keinen Bock mehr auf Eltern. Ich dachte schon dran mit beiden erstmal vorübergehend den Kontakt abzubrechen, um mich selber zu finden. Mit meinem Vater habe ich erst mehr zu tun, seit die Trennung im Raum steht. Davor war meine Mutter die Heilige, meine Heldin. Doch das bröckelt schon seit geraumer Zeit. Und ich weiß halt gar nicht wem ich was glaube will udn soll und eigentlich will ich gar nichts mehr wissen und nur meine Ruhe, die ganze Scheiße hinter mir lassen und meinen baldigen Abschluss geniessen.

Jetzt ist es sehr viel geworden.. ,) und hoffe nicht allzu harter Tobac. Mein Gott, wir könnten alle ganze Romane schreiben, nicht?
Ich wünsche euch einen schönen Tag!
Liebe Grüsse
Philosophin
Glückbringergruß
PhilosophinOhneBoden
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Re: Doppeltes Scheidungskind ;-(

Beitrag von PhilosophinOhneBoden »

Hallo,

danke für die liebe Antwort, Maxi.
Erst gestern war ich wieder dort, "in der Heimat", es war der Geburtstag von der Mutter meines Freundes. Dort kann ich auch sonst jederzeit hin, wenn ich will. Bisher war es eher so "mit Händen und Füßen dagagen wehren". Aber vielleicht ist die Idee nicht schlecht, bewußt dort ein Wochenende regelmäßig zu verbringen. Als ich heute weg gefahren bin, ist die eine und andere Träne gekullert. Das hat mich aufgeregt, aber mir ist auch leichter, weil ich es versuche zu akzeptieren dass mir die region scheinbar wichtig ist. Auch eine freundin meinte ich kann jederzeit vorbeikommen und übernachten. Es wehrt sich halt doch trotzdem noch vieles dagegen - zumindest bis vor kurzem weil der Sturkopf meint, ich will mein Elternzuhause wieder! Nur das und kein anderer Übernachtplatz - auch wenn ich in den letzten Jahren nicht wirklich viel daheim gewesen bin (wegen der dicken Luft).
Vielleicht kann ich in Zukunft lockerer damit umgehen wenn es funktioniert die Änderung zu akzeptieren und die eigene Zukunft bewußt anzupacken. Denn rastlos will ich in Bezug auf ein Zuhause wo ich mich wohlfühle nicht mehr lange sein. Das hetzt einen und zieht Kraft weg. Da mein Freund woanders wohnt als ich sehen wir uns nur an wenigen tagen die Woche. Da wird es auch immer schlimmer mit dem tschüss sagen. Ich denk schon am Abend vorher dran und werde traurig. Wahrscheinlich hängt das alles zusammen.
Jetzt muß ich weiter lernen :winken: !
Liebe Grüsse
Philosophin
Glückbringergruß
PhilosophinOhneBoden
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Re: Doppeltes Scheidungskind ;-(

Beitrag von PhilosophinOhneBoden »

Ach herrje,
jetzt schreib ich das was mir auf der Seele brennt einfach hier rein. ich hab Mist gebaut. Aber ich konnte es nicht mehr mit mir selber ausmachen. Die einzige freie Zeit, die ich habe, verbringe ich meistens mit meinem Freund. Die Beziehung läuft gut. Ich kann viel ruhiger als früher reagieren wenn was ist. Da wundere ich mich oft selber drüber. Aber macnhmal gehts mit mir durch, da platzt alles was ich mir immer mal wieder gedacht habe, was ich komisch finde, fühle und denke, aus mir heraus.
Weil ich es versuche zurückzuhalten, weil Prüfungszeit ist, davor Diplomarbeit, denke ich. Und ich komme mir blöd vor, weil er nie was sagt. Positives und Negatives auch nicht, größtenteils. Ich war früher sehr zurückhaltend, konnte nie Gefühle sagen, wennd ann schriftlich, ja immer hart sein, das war meine Devise. Weinen ist Schwäche. Mittlerweile bin ich eine Heulsuse! :oah:

Und jetzt habe ich mich auf einen "neuen Weg" gemacht, der finde ich viel besser zu mir passt: Positiv und ganz wichtig: FÜHLEN :-) Ich freue mich darüber, weil das solange in mir vergraben war (ich denke, ich habe meinen leiblichen Vater sehr geliebt, das wußte ich aber bis vor kurzem nicht, ich dachte er war ausschließlich die Personifikation von Arsch schon immer gewesen und ich hätte ihn schon immer gehasst). Aber leider muss ich auch die negativen Dinge aushalten. Die treffen mich manchmal wie ein Keulenschlag.
Udn deswegen musste ich meinem Freund heute sagen, dass ich darunter leide, so wenig gefühle von ihm zu bekommen. Und was ich an seiner Familie komisch finde (das war blöd von mir. sie kommen alle gut miteinander aus und mögen sich alle sehr gern und ich seh immer alles nur negativ bzw, psychologisiere alle). ich mach mir da auch selber Vorwürfe, weil er es ja auf seine Art versucht mir zu zeigen, er bringt mir oft kleine Aufmerksamkeiten mit, oder sagt, dass er sich auf mich freut. Er versetzt mich nie und will mich so oft es geht, sehen. Wir haben schon öfters darüber gesprochen, dass er ein Problem damit hat. Das letzte mal (Ende Februar) hatte ich gesagt ich werde das thema nicht mehr ansprechen, bis ich alle Prüfungen weg habe (und er auch). Heute konnte ich nicht viel machen, weil ich soviel gedanken im Kopf hatte, dass ich es doch gesagt habe.

ich frage mich ob ich zu vehement bin. ich habe das gefühl, mittlerweile einen riesigen leeren Topf in mir herumzutragen, der voll gefüllt werden will. Mit lieben Dingen, die man sagen KÖNNTE. ich könnte soviel sagen und würde es so gerne, aber ich habe Angst, dass er sich dann noch merh unter Druck fühlt oder nichts dazu sagt.
Es könnte sein, nein, ich bin mir sicher, dass ich mitllerweile weiß, dass ich immer gern mehr Liebe hätte bekommen wollen. ich habe mich als kleines Kind immer gewehrt, wenn meine Mutter oder irgendwer mich in den Arm genommen hat. Sie hat es dann irgendwann lassen. Und irgednwann war die Hürde zu groß, es einfach selber zu tun. Geblieben ist das Gefühl, "im Grunde bist du immer allein". Bei meinem Freund kann ich es endlich zulassen. Aber ich habe Angst, zuviel zu fordern.

Ich hab soviel Angst grade.
ich hab schon soviel Trennung um mich herum gehabt und selber. Ich weiß nicht wie es wird wenn wir beide unsere Prüfungen fertig haben. Es ist ziemlich klar, dass eine Fernbeziehung nicht in Frage kommt.
ich weiß es ist dumm, sich da jetzt im Prüfungszeitraum Gedanken zu machen.
Aber ich habe auch Angst, dass sich vielleicht nichts ändert, weil ich weiß, dass der Punkt mit den Gefühlen wichtig für mich ist - was ist dann?
Udn ich habe Angst, dass ich da hingehen könnte, wo mein Freund ist, nur damit ich nicht nochmal udn shcon wieder eine Trennung erlebe. Maxi hat ja angeregt, ich könnte mit meinem Freund zusammen für uns ein Zuhause suchen, also wir zusammen (nicht ich allein ;-)
Es wäre so schön, wenn mein Freund einfach mal sagen könnte "es gibt bestimmt eine Möglichkeit dass wir zusammen sein können". Mir bleibt meist nur zu interpretieren was er denkt und fühlt.
Und ich habe Angst, die Prüfungen nicht zu schaffen. Bin nicht soweit wie ich sein sollte.

Angst, Angst, Angst, was machst du mit mir? :|
Tut mir leid. Ich war immer so rationale und jetzt ist alles so anders.Warum sitze ich nicht bloß da und pauke die ganze Zeit?
Was würde ich in 2 Wochen denken wenn vielleicht schlechte Noten raus kommen würden wegen etwas was ich jetzt und letzet Woche hätte ändern können?

ist es euch denn auch shconmal so gegangen? Oder kennt ihr das was ich aufgeschrieben habe? oder spinne ich.
Die Augen füllen sich schon wieder mit Tränen. ich versuche trotzdem positiv zu denken.
Liebe Grüsse
eure Philosophin
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Gerda
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Re: Doppeltes Scheidungskind ;-(

Beitrag von Gerda »

Liebe Philosophin,

es ist doch gut, wenn du alles, was dich auf der Seele brennt, hier rein schreibst! DAzu ist das Forum ja da!

Ich verstehe dich gut. Ich verstehe gut, dass viel Angst da ist. Wenn man lange Zeit nichts gefühlt hat oder Gefühlen nicht so viel Raum geben konnte, dann hat das oftmals viel damit zu tun, dass wir aus Angst die Gefühle verdrängt haben oder auch Angst selbst verdrängt haben. Wenn wir dann Gefühle wieder zulassen, ist Angst oftmals eines der ersten Gefühle, das sich zeigt. Da in unserer Kultur immer weniger gefühlt wird, ist Angst auch kulturell ein vorherrschendes Gefühl, vor dem die meisten Menschen flüchten. Angst spüren zu können ist ein Zeichen von Liebesfähigkeit.

Prüfung und die folgende Suche nach einem Beruf und damit auch nach einem Wohnort ist ein unglaublich kraftzehrender Zeitraum. Es ist einer der "großen" Übergänge im Leben. Übergänge sind auch immer mögliche Krisenzeiten. Ich kenne niemanden, bei dem Prüfungen zum Abschluß einer Ausbildung oder eines Studiums emotional nicht sehr aufreibend war. Dass du jetzt viel Angst fühlst und das Bedürfnis nach Rückhalt von deinem Freund hast, kann ich sehr gut verstehen - und liegt das nicht auch schon in deinem Namen, dass du jemand bist, der besonders viel sich um Boden und Sicherheit kümmern muss?

Du hast den Wunsch, dass dein Freund dir sagt, dass es schon irgendwie klappen wird, dass Ihr zusammenbleibt. Für mich stellt sich da die Frage, in wieweit ist Eure Beziehung verbindlich. Ich finde, dass diese Fragestellungen der Zukunftsplanung für Euch als Paar sehr genau auch in diese Zeit gehört. Und deine Wünsche an deinen freund - wäre es nicht gut, sie offen zu machen? Ich jedenfalls bin immer froh, wenn ich in meiner Partnerschaft weiß, welche Bedürfnisse, welche Wünsche mein Gegenüber hat, denn wenn ich eine Person liebe, dann tue ich alles, was ich vermag, was sie sich von mir wünscht.

Vielleicht kannst du besser lernen, wenn du etwas deinem Freund davon erzählst, was dich gerade bewegt und auch von deinen Wünschen erzählst, sodass du den Kopf und das Herz freier hast zum Lernen?

Alles Liebe!
Gerda
"Unser wahres Zuhause ist der gegenwärtige Augenblick. Wenn wir wirklich im gegenwärtigen Augenblick leben, verschwinden unsere Sorgen und Nöte, und wir entdecken das Leben mit all seinen Wundern.“

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Re: Doppeltes Scheidungskind ;-(

Beitrag von PhilosophinOhneBoden »

Liebe Gerda,

vielen Dank für deine lieben Worte.
Ich denke immer ich bin nicht normal :nein: aber du hast es ganz gut getroffen. Es ist eine krasse Zeit, ich habe es wohl unterschätzt. Ich hoffe, dass meine Kraft ausreicht. Ich hoffe, mir fällt genauso ein Stein vom Herzen wie nach den Schriftlichen! Das wäre schön :springen:

Ich bin froh, dass ich es meinem Freund gesagt habe. Ich war teilweise auch sehr aufgeregt, vor allem als es um seine Familie ging. Ich fühle mich da oft wie so ein Nebeneffekt, denn seine Familie ist - wahrscheinlich - das wichtigste auf der Welt für ihn ist, es zu sagen, dass sie ihm wichtig ist, fällt ihm auch nicht schwer. Aber ich wil doch nicht mit seiner Familie konkurrieren. ich will genauso meinem Platz bei ihm wie seine Familie auch. Und irgendwie fühle ich das nicht. Ich weiß es, dass ich den Platz habe. Dennoch ist das nicht dasselbe. Diese innerliche Nähe, die ich sonst viel öfters bei meinen Beziehungen gefühlt hatte, vermisse ich. Deshalb bin ich wahrscheinlich auch oft so traurig. Manchmal bricht es - wie bei mir auch - aus ihm heraus, und dann sagt er was Grandioses! In diesen Momenten fühlen wir beide, das ist überwältigend. Vielleicht fällt mir das auch so schwer, weil ich momentan nicht weiß ob mir Familie - also meine Eltern - wichtig sein sollen. Und er lebt es so offensichtlich aus. Ich kann Dinge, die mit Gefühlen zu tun haben, nicht mit Argumenten vermitteln.

Sicherheit zu fühlen und Boden unter den Füßen, das fehlt mir im Moment. Da hast du recht, Gerda :) das ist wichtig für mich.
Ich würde meinem Freund gerne soviel öfter solche Dinge erzählen, die etwas mit Gefühlen zu tun haben. Meistens reden wir, naja, so war der Tag! Und ich würde ihm von dem was ich gelernt habe gerne zeigen (also nicht das für die Prüfung, sondern wegen den Gefühlen fühlen und so!), nur weiß ich nicht wie. Soll ich ihm einfach ein Buch schenken? Ihr habt ja so tolle Bücher gesammelt, da wäre bestimmt eins dabei. Aber ich will ihm das ja nicht, und die Thematik aufs Auge drücken. Ich glaueb er schiebt es einfach weg, dass er funktionieren kann. Aber dass wir als Paar funktionieren können, geht es ja nicht anders. Oder? Wieder mal die Frage mit der Vehemenz :rolleyes:
Wahrscheinlich ist es für alle Leser völlig klar :| das wird nie was mit den beiden.

Ich hoffe, es läuft jetzt besser. Mit dem Kopf und dem Herz. Ich werde jetzt erstmal die Dusche stürmen ,)

Meiner Mutter habe ich ja an ostern geschrieben, Mail und Sms und meine Entscheidung erklärt, dass ich mich nicht treffen mag. Sie hat sich seither nicht gemeldet. Es hat mir auch ganz schön zu schaffen gemacht, aber ich habe ihr heute morgen eine Sms geschrieben, sie soll sich doch kurz melden, bitte, dass ich weiß, dass sie das bekommen hat. Will sie denn gar nicht, dass ich das alles schaffe?

Ich will meinen Freund nicht verlieren. Weil ich mich zurückhalten muß, ihm meine Liebe zu zeigen, gebe ich euch etwas ab: :bussi: :umarmen: :winken:
Aber vielleicht sag ich ihm das nächste Mal einfach: Ich liebe dich! :oah: :D
Danke, dass es euch gibt.
Ciao Philo
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PhilosophinOhneBoden
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Re: Doppeltes Scheidungskind ;-(

Beitrag von PhilosophinOhneBoden »

Meine Mutter hat grade angerufen :springen:
Ich freu mich so, dass sie sich gemeldet hat!
Sie schickt mir alles Gute!
Viele Grüsse!
Philo
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Gerda
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Re: Doppeltes Scheidungskind ;-(

Beitrag von Gerda »

Liebe Philosophin,

wie schön, dass deine Mutter sich gemeldet hat! ich freue mich mit dir!

Mal gleich vorneweg: ich habe noch nie auch nur einen Funken daran gedacht,
PhilosophinOhneBoden hat geschrieben:das wird nie was mit den beiden
Ist das vielleicht eine entmutigte Stimme in dir selbst?

Ich finde es richtig, dass du einen richtigen eigenen Platz bei deinem Freund haben möchtest. Hast du ihm das auch schon gesagt?

Ich würde ihm kein Buch schenken, sondern einfach anfangen, ihm über meine Gefühle zu erzählen. Meine Erfahrung ist, wenn ich möchte, dass in einer Beziehung etwas mehr Gefühle Raum haben, dass sich Menschen gerne anstecken lassen davon, wenn ich selbst über mich und das, was ich fühle, spreche. "Ich liebe dich" ist natürlich ein Knaller (der allerdings auf die Dauer langweilig wird, wenn man immer nur das sagt ,) ). Vielleicht sagt es sogar mehr, wenn du ihm sagst, was genau du an ihm liebst und wie du dich damit fühlst, dass es dir gut tut oder dich glücklich macht oder so etwas. Ich verstehe das, was du möchtest so, wie was man so sagt "das Herz sprechen lassen", also aus dem Herzen sprechen, was dich bewegt und auch versuchen, ihn im Herzen zu berühren, mit dem, was du sagst. Also zusätzlich zum Austausch von Alltagsdingen oder Organisatorischem.

Deinen Wunsch, ihm von der Arbeit an den Herzens/Gefühlsdingen zu erzählen kann ich gut verstehen. Vielleicht beobachtest du den Wunsch mal eine Weile? Vielleicht entwickelt sich dann etwas, was du mal erzählen kannst? Über solche Dinge zu sprechen schafft Nähe. Es ist sehr schön, dass du dich darum bemühst in Eurer Beziehung.

Habe ich es richtig verstanden, dass dein freund auch in Prüfungssituation ist? Dann ist er natürlich auch belasteter als sonst.

Alles Gute!
liebe Grüße
Gerda
"Unser wahres Zuhause ist der gegenwärtige Augenblick. Wenn wir wirklich im gegenwärtigen Augenblick leben, verschwinden unsere Sorgen und Nöte, und wir entdecken das Leben mit all seinen Wundern.“

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Re: Doppeltes Scheidungskind ;-(

Beitrag von PhilosophinOhneBoden »

Liebe Maxi, liebe Gerda,

danke, dass ihr euch mit mir freut :-)
Danke Gerda, dass du so konkret auf meine Fragen geantwortet hast!
Ich bin froh, dass du das nicht gedacht hast und es dann auch nicht so rüber kommt. Ich bin bis hierher schon manchmal entmutigt gewesen, wenn ich dachte ich komm so nicht weiter, mit den indirekten Botschaften und der Ungewißheit im Inneren. Das hat sicher auch was mit der Prüfungssituation und der Situation mit den Eltern zu tun. Da bräuchte ich dann einfach mehr Boden unter den Füßen, wie du schon geschrieben hast.

Dann lese ich für mich die Bücher zum Thema. Zwei Bücher hab ich mir shcon ausgeguckt. Wenn sie rumliegen und er sieht es und es interessiert ihn, kommt das dann ja vielleicht von allein..ich lass sie aber nicht absichtlich rumliegen :blabla:
Mein Gefühl hat auch gesagt, das wäre so "bummbatsch" les mal, mach mal! Udn es hätte ja nicht unbedingt was mit uns und dem was ich ihm gerne sagen möchte, zu tun.
Ich habe bisher noch nie "ich liebe dich" gesagt. Es sind große Worte und ich will uns nicht unter Druck setzen.

Du hast recht, Gerda, ich bin froh, dass du mir eher den Tipp gibst des Erzählens. Das hört sich passender an und ich fühl mich wohler damit :)
Und es ist sehr lustig, ich war vorher Einkaufen, und ich habe eine Karte gekauft, ich habe die schönen Dinge die ich an unserer gemeinsamen Zeit schätze aufgeschrieben und habe dazu geschrieben, dass ich es schön finde, dass es ihn gibt. Ich glaube so in etwa hast du das auch gemeint? War das Gedankenübertragung :kopftanz:

Genau, wir haben beide Prüfungen. Gott sei Dank dauert es nicht mehr lange! Ein Prüfungsthema ist übrigens Angst, wie passend. Anfangs habe ich mich sehr dagegen gesträubt. Wenn die Prüfungen rum sind, ergibt sich hoffentlich auch Ruhe und Zeit für solche Gespräche wie oben genannt. Ich muß davor immer ganz dick durchschnaufen udn ich habe auch noch nie ausführlicher erzählt. Ich konnte immer nur die Essenz sagen wegen der Zeit und etwas genauer formuliert fällt mir nur manchmal was ein, ich habe auch das gefühl, diese "reise zum Gefühl" ist noch nicht so genau in meinem Kopf angekommen. Dass ich mir einen festen Platz wünsche habe ich glaube ich schon mal versucht anzudeuten oder vielleicht auch direkt gesagt. Vielleicht versuche ich das bald (nochmal). Das Gespräch von gestern ist ja noch frisch. ich tu mir auch immer sehr schwer darüber zu reden, vor allem direkt. Die Steigerung ist: Schreiben, telefon, Face-to-Face. Letzteres ist echt hart.
Es ist ein schöner Gedanke, wenn einer anfängt, darüber zu reden, dass der andere davon angesteckt wird.

Ich wünsche euch auch einen schönen Nachmittag bzw. bald schon Abend!
Ganz liebe Grüsse
Philo
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Gerda
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Re: Doppeltes Scheidungskind ;-(

Beitrag von Gerda »

Liebe Philo,

interessant, dass ein Prüfungsthema Angst ist! Es erinnert mich daran, als ich meine Psychotherapieprüfung gemacht habe, ging es mir bei den Prüfungsvorbereitungen ganz furchtbar! Jede psychische Erkrankung, die ich lernte, "bekam". Ich dachte, ich kann den Beruf nicht machen, weil ich völlig krank bin und es nur noch nicht wußte. Eine Kollegin, die mir bei den Prüfungsvorbereitungen half, sagte mir dann, dass das "normal" sei und dass das viele hätten, auch Mediziner, dass sie die Symptome der Krankheiten bekommen, die sie lernen. Daran mußte ich denken, weil du als Prüfungsthema Angst hast und auch im Moment selbst Angst hast. Kein Wunder also!

Ich wollte dich auf keinen Fall davon abhalten, "ich liebe dich" zu sagen! Bitte versteh mich nicht falsch! Wenn du es noch nie gesagt hast, ist das ja eine schöne Premiere, die da auf dich und ihn wartet. Deine Idee mit der Karte finde ich wunderschön. Ich finde, als Paar kann man sich nicht oft genug etwas Nettes und LIebevolles sagen. Das hält die Liebe lebendig und läßt sie stark werden.

Ich habe ein ganz interessantes Hörbuch gehört vor ein paar Wochen. "Wahre Liebe läßt frei" von Robert Betz. Da geht es ganz viel darum, wie Liebe gelingen kann. DAs könnte ich mir auch gut vorstellen, das als Paar gemeinsam zu hören.

Liebe Grüße
Gerda
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Re: Doppeltes Scheidungskind ;-(

Beitrag von PhilosophinOhneBoden »

Guten Morgen Gerda,

gell, das ist ein Thema! Es ist für Psychologie. Ich wollte es am Anfang sogar wechseln. Aber irgendwie hatte ich das Gefühl, was soll der Quatsch, stell dich doch allem. Wer weiß, vielleicht lernst du sogar für dich was draus. Von den Medizinern kenne ich das übrigens auch. Ein Grund weshalb ich nicht Medizin studiert habe. Eine Psychotherapieprüfung muß auch heftig sein :oah: muss man da Fälle durchmachen, also auch was Praktisches?
Ich hoffe ja, dass es dann danach mit der Angst gegessen ist (wahrscheinlich ein bißchen wird sie schon weniger werden).
Die anderen Themen in Psychologie sind zum Glück nicht so harter Tobac.

Keine Sorge ,) ich finde dein Tipp war genau richtig gewesen mit dem ich liebe dich. Einfach was Schlichtes Schönes fand ich für die Situation passender. Und er hat sich sehr gefreut!
Es ist auch neu für mich, einfach ein bißchen runter zu fahren, wie bspw. in diesen Belangen, quasi nicht immer "Hansdampf" zu sein und mich so zu fühlen, vor allem danach die Überforderung des/der anderen spüren zu müssen. Und die eigene. Vorallem in negativen Dingen. Das fährt das Stresslevel runter. Und macht mehr Platz für das bewußte Genießen. Trotzdem bin ich manchmal Hansdampf. So ist es halt :D aber wenn es nicht immer ist, quält es mich auch nicht mehr so. Damit ging früher viel kaputt. Verstehst du was ich meine :? ?

Robert Betz kenne ich. Der Titel hört sich gut an. Von der Vebindung "Liebe" und "frei lassen" habe ich schon öfters gehört, das scheint wohl wirklich ein gutes oder sogar das Beste Rezept zu sein. Denn den den man frei lässt, der kommt auch gerne zurück. Den, den man festhält und fest zurrt, der will irgendwann weg. Meine ELtern haben sich z.B. beide die Luft zum ATmen genommen.
Weißt du was mir grade noch einfällt? Es gibt einen tollen Fragebogen vom Stern "Kraftquelle Beziehung". Da kann man für sich alleine oder mit dem Partner die verschiedenen Lebensebenen der Beziehung durchgehen und erhält am Schluß eine Übersicht, da wo es gut ist und wo man was tun kann. Vielleicht gibts den auch online. ich habe grade kurz geschaut, aber noch nichts gefunden.

Ich will es nicht zu früh loben, aber ich glaube die Blockade ist erstmal weg. Unglaublich wie es einen blockieren kann und wielange ohne dass man sich dessen bewusst ist. Kaum war der ANruf von meiner Mutter "peng" :) ich konnte wieder vom Herzen fröhlich sein. Und auch das Gespräch mit meinem Freund war wichtig. Du hast recht, dass soetwas Nähe schafft.

Ich wünsche dir einen schönen Tag!
Philo
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Re: Doppeltes Scheidungskind ;-(

Beitrag von PhilosophinOhneBoden »

Liebe Gerda, lieber Maxi, ihr alle,

seit dem letzten Mal ist einige Zeit vergangen. Leider ging auch die Technik mal nicht, ich wollte euch so gerne berichten. Aber jetzt klappt es ja :-)

Die Prüfungen sind alle geschafft und ich habe sogleich die Ergebnisse der drei Prüfungen bekommen, darunter mein Wunschergebnis 1,0 das doppelt zählt :-) Die anderen Ergebnisse erfahre ich diese Woche. ich hatte schon einige Träume deswegen. Und wieder Angst, es könnte nicht gut sein.

Diese Angst von der ich letztens berichtet habe, ist wieder da. Dabei gibt es doch soviel worüber ich mich freuen könnte! Manchmal denke ich mir, ich bin so gepolt darauf, dass alles negativ sein muß, dass ich nichts Schönes verdient habe, dass ich es mir gar nicht zugestehe mich zu freuen. Ich habe zwei Bewerbungen geschrieben noch während bzw. kurz nach der letzten Prüfungsphase allerdings nur halbherzig, so dass es auch nicht gut war und nicht geklappt hat. Damit komme ich klar.

Womit ich nicht klar komme ist, dass die Beziehung zu meinem Freund irgendwie nach außen völlig klar ist, denn wir sehen uns oft, so oft es geht - denn nun sind auch bei meinem Freund die Prüfungen geschafft: Wir waren letzte Woche auch im Urlaub :springen: UND er kommt in den nächsten Monaten jobtechnisch in den Ort, in dem ich wohne. Eigentlich ein Grund zum Freuen?
Da dachte ich es wäre ja logisch, dass wir uns zusammen eine Wohnung suchen, da ich dort, wo ich wohne bald ausziehen möchte. Und da er hier kommen wird, würde ich auch hier bleiben bzw. es versuchen in der Nähe Arbeit zu finden. Und wir vertragen uns ja gut also warum nicht?
Wir haben darüber gesprochen aber immer nur so schnell und nicht ohne Zeitdruck. Im urlaub wollte ich das Thema ansprechen, da meinte er ganz schlecht im Urlaub so ein schwieriges Thema. Ja und er meinte, er hat sich überlegt ein Jahr allein wohnen bleiben zu wollen. ich sagte mal im Spaß, 3-4 Jahre würde ich nicht auf ihn warten mit Zusammenziehen. deshalb nun ein Jahr. Ich verstehe es nicht und fühle mich zurück gedrängt.
Er meinte mal, mit Gefühlen ausdrücken hat er Schwierigkeiten, da müsste ich warten. Jetzt wieder warten.

Und was Gerda mal geschrieben hat, inwieweit ist die Beziehung verbindlich, bringt meine Gedanken ziemlich auf den Punkt. Es wäre für mich einfach eine ganz andere Situation wenn ich mal hören würde: es wäre sehr schön, wenn du auch im selben Ort sein wirst, an dem auch ich bin. Dass wir eine gemeinsame Zukunft haben.
Er meinte, es wäre doch schon eine Steigerung, wenn wir uns öfter sehen könnten. Ich finde es aber einfach nur blöd „krampfhaft zu warten“. Weil es so schön sein könnte. Ich zweifle keine Minute daran, dass es schön sein könnte und dass es klappen wird.
Ich habe Angst, stur zu werden und zu zu machen. Denn ich will mich nicht in einer Warteschleife befinden. Ich möchte mich mit ganzem Herzen für ein berufliches Projekt entscheiden. Es ist so schwer, mit ihm darüber zu sprechen. Das liegt natürlich an uns beiden. Ich will auch nicht ständig so anhänglich sein.
Ich bin nun schon eifersüchtig, wenn er von einer fremden Frau drei Mails bekommt und ich das zufällig sehe. Ich weiß dass es eigentlich völlig klar scheint nach außen, ich brauche aber mehr Boden und den habe ich nicht. Ich weiß nicht, ob ich zu vehement bin. Oder zuviel erwarte. Oder undankbar bin. Oder Probleme mache im Sinn von Probleme schaffen.

In Bezug auf meine Eltern mache ich grade zu. Und das fühlt sich nicht unbedingt gut an. Ich habe alle drei Wochen mal kurzen telefonischen Kontakt. Mein Vater meldet sich seit Ostern gar nicht mehr von sich aus und meine Mutter habe ich seit Weihnachten nicht gesehen.
Ich habe Angst, dass ich das alles in der Beziehung kompensieren will. Aber dann denke ich wieder, nein, mein Gefühl ist schon richtig, dass ich mehr Verbindlichkeit spüren möchte. Das ist alles ein bißchen viel grade.
Liebe Grüße
Philosophin
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Re: Doppeltes Scheidungskind ;-(

Beitrag von PhilosophinOhneBoden »

Liebe Maxi,

danke für deine aufbauende Antwort, die mich gefreut hat :springen:
Zum ersten die guten Nachrichten: Ich glaube es gehört dazu, auch mal Tiefpunkte zu haben. obwohl die manchmal recht tief sein können. Da das aber schon seit 2 Jahren so geht, und früher auch schon war, scheint es ein Teil zu sein, der zu mir gehört. Ich fange dann immer an, ganz viel nachzudenken und komme dann gar nicht mehr los. Wie das mit der Eifersucht, in das ich mich reinsteigere. 2 Tage später, oder/und wenn ich es geschafft habe, mit meinem Freund darüber zu reden, geht es besser. Schlimm ist, weil ich mir dann gleichzeitig Vorwürfe mache. Ich finde dann, warum bin ich so schwierig?
Aber ich glaube, wenn ich es mehr akzeptiere, geht es irgendwann vielleicht leichter. Ich brauche aber dann doch viel Zuspruch von außen, ob ich richtig oder falsch liege, das nervt. Denn ich denke, ich bin alt genug, das selber hinzukriegen und will ja immer souverän und stark sein und alles richtig machen. Eigentlich. :?

Ich habe mich letzte Woche über eine sehr gute Note lang schier schwarz geärgert. Jetzt finde ich mich selber deshalb irgendwie lustig. Auch habe ich meinen Freund z.B. nicht wenig damit genervt ;-) Verrückt,nicht?

Am Wochenende war ich in der Heimat und sogar in meienr Ur-Heimat, da wo ich zunächst mit meinem leiblichen Vater und meiner Mutter gewohnt habe. Wenn ich dort bin, fühle ich mich, wie innerlich nach Hause zu kommen. Es ist jedesmal wie eine kleine Portion Urlaub wo die Zeit für mich still steht. Das ist schön. Und es beruhigt mich.
Ich habe mich sehr auf das Wochenende gefreut, bin auf eine Fest gegangen, wo ich Angst hatte evt. unerwartete Begegnungen aus der Jugendzeit zu haben (also an dem Ort, wo ich dann bei meiner Mutter und meinem (Stief-)Vater aufgewachsen bin), die sich aber nicht bewahrheitet hat. Im Gegenteil es waren fast alles sehr schöne Begegnungen.
Und meine Mutter habe ich auch seit fast einem halben Jahr wieder gesehen udn es war sehr schön :springen: :kopftanz: Ich habe sie sehr vermisst. Sie hat mir schöne Sachen aus Südafrika mitgebracht und hat gesagt, sie ist stolz auf ihre Kinder. Das hat sie mir sogar im letzten Monat 2-mal gesagt!! Noch nie davor, wenn ich richtig liege. Sie wollte sich lieber mit mir/uns (mein Freund war auch dabei, das hat mich beruhigt, ich war ein bißchen aufgeregt) alleine sein und was machen anstatt zu Bekannten zum grillen zu gehen. Fazit: Es warsehr schön. Ich hoffe, es bleibt so angenehm.

Ich weiß nicht ob ich bald wieder in die Heimat fahre (also da, wo ich aufgewachsen bin). Wenn dann freue ich mich schon. Ich bin auch das Risiko des Sonntags-alleine sein umgangen, weil ich bis Montag bei meinem Freund geblieben bin. udn dann war eh der volle Terminkalender schon da. Keine Zeit also zum Grübeln, hehe.
Keine Ahnung ob das komische Gefühl wieder kommt. Ich bleibe offen. Panik hatte ich diesmal jedenfalls keine. Es war auch die Mutter von meinem Freund nicht da. Sie ist nett, bindet aber ohne es zu wissen meinen Freund sehr eng an sich (also sie will nicht alleine in die Kirche gehen weil die anderen Leute reden könnten da sie sich vor 2 Jahren scheiden hat lassen, also muss eines der Kinder mit Kinder mit. Oder sie will einen Spaziergang machen, jetzt! und dann soll mein Freund mit weil sie nicht alleine gehen will): Das hat sicherlich auch dazu beigetragen, dass es so angenehm war, weil ich diese Enge nicht ertrage, die das ganze ausstrahlt und weil es irgendwie komisch ist, meine erwachsenen Freund so "gesteuert" zu sehen. Kann man das nachvollziehen :D :? ? Was solche Dinge angeht, komme ich mir wie ein "Hypersensibelchen" vor :dampf:

Schlechte Nachricht: Ich habe eine Delle in das Auto meiner Freundin gefahren :( aber das gehört wohl zum Erwachsenwerden dazu. Nicht so toll, weil es finanziell grade bergauf geht und ich mich schon darüber gefreut habe. Ich hoffe, dass es doch nciht so schlimm ist.

Und noch was, eher neutral: ich möchte da bleiben, wo ich jetzt bin. Ich will nicht 200 oder mehr km weit weg sitzen alleine. Und als ich über die Felder "daheim" spaziert bin, dachte ich auch, es wäre auch schön, dort zu leben. Ich weiß nicht,was die richtige Entscheidung ist. Zunächst lautet die ENtscheidung nun, da sein zu wollen wo mein Freund ist. Und wo ich auch Freunde udn Netzwerke habe ;-)

Liebe Grüße, viel Genuß des schönen Wetters :D
Philo
Glückbringergruß
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