Doppeltes Scheidungskind ;-(

Allgemeines Scheidungskinder Forum - Dies ist eine virtuelle Selbsthilfegruppe für Kinder und Eltern in allen Fragen rund um Trennung und deren Folgen.
PhilosophinOhneBoden
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Doppeltes Scheidungskind ;-(

Beitrag von PhilosophinOhneBoden »

Guten "Mittag" ;-)

ich bin aufgrund eines Telefonats mit meiner Mutter auf diese Seite bzw. dieses Forum gestoßen - weil es um das Thema Weihnachten geht, hoffe ich, an dieser Stelle richtig zu sein. Nachtrag: es ist soviel geworden, ich stelle es als neuen Beitrag rein ;-)

Ich muß ein wenig ausholen.
Die Trennung meiner Eltern hat sich lange hingezogen. Als mir mein Vater letztes Jahr eröffnet hat: "Jetzt trenne ich mich endgültig von deiner Mutter" hatte ich auf den ganzen Schock hin gleich mal einen Skiunfall. Normalerweise fahre ich sehr vorisichtig, aber ich war so durcheinander. Zwischenzeitlich war meine Mutter länger im Ausland, weil sie es nicht mehr ausgehalten hat. Anfang diesen Jahres ist mein Vater so halb ausgezogen, hatte ab da ungefähr auch eine Freundin, das war dann wohl das offizielle Trennungsdatum. Mittlerweile wohnen beide auch zusammen mit dem Sohn von ihr. Das Haus unserer Familie wurde vor ein paar Wochen endgültig aufgelöst, meine Mutter wohnt woanders. Ja, und jetzt steht Weihnachten vor der Tür.

Ich bin total überfordert, ich hätte am Liebsten meine Ruhe. Auch letztes Jahr habe ich mich mit dem Gedanken getragen, evt. zumindest an Heiligabend bis zum abend alleine zu bleiben. Meine Mutter möchte mit uns erwachsenen Kindern feiern bei sich, was weiter weg ist von dem Ort wo ich wohne. Meine Mutter ist so gefangen in "ich bin das Opfer und leide" dass fast jedes Gespräch darauf raus läuft. Auch hat sie mir Sachen vorgeworfen, die ich nciht so einfach vergessen kann. Sie stehen zwischen uns. Bspw. du hast deinen Vater mit veranlasst sich von mir zu trennen, ihr steckt unter einer Decke. Auch ein Vorwurf in direktem Sinne "eine Decke", denn mein Vater ist eigentlich mein Stiefvater, (meine Mutter hat sich von meinem leiblichen Vater getrennt als ich noch sehr klein war, bin also in einer Patchwork-Familie groß geworden), dass ich diejenige sei, mit der mein Vater sie betrügt. ich könnte kotzen wenn ich daran denke, dass meine Mutter sowas von mir-uns denkt. Das ist jetzt schon länger her, und emine Mutter glaubt das auch nicht mehr, aber es ist trotzdem verdammt hart, wenn die eigene Mutter sowas von einem denkt.
Ja, und in dem ganzen "Haus-auflösen" habe ich es nicht mehr ausgehalten, selbst in einer stagnierenden Beziehung zu bleiben, die seit mindestens 1,5 Jahren problematisch ist und sich ums Trennen dreht. Habe mich dann von meinem Ex-Freund getrennt, nun habe ich in doppeltem Sinn keine Heimat mehr.
Auch mein Ex-Freund belagert mich sehr, will eine Freundschaft aufbauen, aber ich habe jemanden kennengelernt, der mir sehr viel Ruhe gibt, die ich zuvor lange nicht hatte. Und ich denke einfach aus einer mehrjährigen Beziehung (8Jahre) kann man nicht aus Nullkommanix eine Freundschaft machen. Zumal mich Gespräche mit ihm SEHR anstrengen.

Ich weiß einfach nicht weiter. Eigentlich sollte ich die ganze Zeit meine Diplomarbeit schreiben!! ;-(

Meine Mutter will unbedingt dass mein Bruder und ich an Weihnachten zu ihr kommen, aber ich weiß genau, dass es in Streit und Vorwürfen ausartete, in Bezug auf meinem Vater, ihr gegenüber, etc. Am zweiten Weihnachtsfeiertag hat meine Vater in eine Restaurant zum Essen eingeladen, das habe ich angenommen.
Einerseits würde ich gerne haben wollen, dass sich erstmal meine Mutter beruhigt, Weihachten ist nächstes Jahr auch noch, auf der anderen Seite hätte ich ein furchtbar schlechtes Gewissen wenn ich sie versetze. Was mir ja auch von der Außenwelt vermittelt wird "ich würde nie meine Mutter alleine lassen " "du mußt dich um deine Mutter kümmern", da sage ich schon manchmal, ich muß mich in erster Linie um mich kümmern" und komm mir dabei wie ein riesen Schwein vor.
Meinem Ex-Freund habe ich gestern gesagt, dass ich erstmal keinen Kontakt mehr möchte und kam mir vor alsob ich zum zweiten mal Schluß machen würde.

Tut mir leid, dass es soviel geworden ist, es ist einfach so viel grade. Kann mir irgendjemand einen Tipp geben in bezug auf Weihnachten? Gibt es jemand der seine Eltern allein gelassen hat? Mein Kopf und Bauch sagt es wäre das Beste, nur das Gewissen revoltiert und macht mich in Bezug auf die Diplomarbeit tatenlos :-(

Ich danke euch sehr :-)
Eure PhilosophinOhneBoden ;-)
Glückbringergruß
tarsshaft
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Re: Doppeltes Scheidungskind ;-(

Beitrag von tarsshaft »

Hallo!

Herzlich willkommen in diesem Forum!

Bei all dem, was dir so in der früheren und jüngeren Vergangenheit passiert ist, kommst du doch sehr klar bei mir an. Du sagst deutlich, was du möchtest und was nicht. Das ist gut. Du hast Recht: Du musst dich in erster Linie um dich selbst kümmern, denn du bist der einzige Mensch, für den du verantwortlich bist. Deine Mutter ist für sich selbst verantwortlich. Du kannst/darfst/solltest sie unterstützen in einem Rahmen, der dir möglich ist und den du definierst und niemand sonst. Das gleiche gilt für Ex-Freunde, Väter, Freunde, sonstige Verwandte und den Nachbarn von nebenan.

Du machst es richtig, indem du bei dir bleibst, gleichzeitig lässt du dich verunsichern von außen. Das ist verständlich, menschlich und auch veränderbar. Alles, was in deinem Leben passieren soll oder nicht passieren soll, bestimmst DU. Nur DU. Da gibt es überhaupt keine Diskussion. Jeder erwachsene Mensch ist für sich selbst verantwortlich, er darf um Hilfe und Unterstützung fragen, aber er darf Verantwortung für sich selbst nicht abgeben. Das gilt besonders für deine Mutter. DU bist nicht für deine Mutter verantwortlich. SIE WAR für DICH verantwortlich, als du ein Kind warst. Und das ist jetzt vorbei. Alles hat seine Zeit in diesem Leben.

Also, was bedeutet das für Weihnachten?

Ich feiere übrigens seit vier Jahren mit Freunden, weil es einmal an Weihnachten zu einem Eklat zwischen mir und meinem Stiefvater kam. Ich habe meiner Mutter damals gesagt, dass ich nicht mehr an Weihnachten da sein werde. Sie hat anfangs versucht, mir ein schlechtes Gewissen einzureden und mich umzustimmen. Ich konnte und wollte aber nicht, weil ich zu sehr verletzt war. Und da sich Menschen in ihrer "Basis" nicht ändern, nehme ich mir die Freiheit heraus, den Kontakt zu denjenigen, die mir nicht gut tun, so gering wie möglich zu halten.

Weißt du, manche Dinge werden ein Leben lang diskutiert, ohne dass es jemals zu einem Schritt nach vorne kommt. Eben weil Menschen sich in ihrer Basis nicht ändern. Das müssen wir immer wieder aufs Neue lernen und akzeptieren. Deswegen führe ich bestimmte Diskussionen nicht mehr.

Überfordere dich nicht! Du hast sehr viel ertragen und geleistet. Deine Diplomarbeit wirst du schaffen, wenn du bei dir bleibst.

Alles Gute für dich, tarsshaft
Das Heute leben, das Kommende erwarten, das Vergangene nutzen.
PhilosophinOhneBoden
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Re: Doppeltes Scheidungskind ;-(

Beitrag von PhilosophinOhneBoden »

Liebe/r tarsshaft,

vielen Dank für deine liebe Antwort :-) hat mir sehr viel geholfen.
Es hat gut getan, eine Meinung von außen zu bekommen.
ich habe gestern noch nachgedacht und schließlich noch mit meiner Mutter telefoniert, und ihr klar gesagt, wir können uns an Weihnachten treffen in einem "freien" Rahmen, der ohne Verpflichtungen ist, also bspw. Kirche gehen, Essen gehen. Aber keine Festsetzung, Übernachtung, stundenlanges Programm etc. - also Relaxed ohne Streß. Auf Friede-Freude-Eierkuchen machen bringt dieses Jahr sowieso nichts - um es mal spaßig auszudrüclen ;-)
Sie hat es ganz gut aufgenommen, ist zwar enttäuscht dass ich nicht zu ihr komme aber gut. Ich hoffe halt, dass ich nicht wieder einknicke angesichts der Meinungen um mich herum oder der evt. Vehemenz von meiner Mutter.

Ich finde es gut, dass du für dich den Entschluß gefasst hast dem Streß den Rücken zu kehren und dazu zu stehen NICHT brav das zu tun was Millionen von Menschen an Weihnachten machen um irgendwelche Illusionen hoch leben zu lassen um danach wieder bitter enttäuscht zu sein. Da ist es besser und tapferer man ist realistisch und macht sein eigenes Ding. "Leider" feiern alle meine guten Freunde "noch" mit ihren Eltern, die Bindung ist einfach noch so eng (keine eigenen Kinder etc.) trotz oftmals Horrorgeschichten nach Weihnachten - muß man nicht verstehen!
Ich weiß ja nicht was bei dir vorgefallen ist, muß was krasses sein, hoffe aber du kannst der entsprechenden Person so gut es geht aus dem Weg gehen. Vielleicht gibt es ja irgendwann noch die Möglichkeit zur Besserung der Situation..ich würds dir wünschen!
Auf jeden Fall hast du recht wenn man sich von den Menschen die einen dauerhaft runterziehen besser verabschieden sollte bzw. von dem Menschen die es einfach nicht checken und die es nicht verdienen das man für sie da wäre. Da sollte man öfter mal aufräumen (leicht gesagt).

ich schaue mal noch wegen Weihnachten. Ich mach das spontan. Erstmal die Diplomarbeit. Danke auch hier für die Motivation! :-)

Auf jeden Fall fühle ich mich um einiges erleichtert, jetzt wo es raus ist :-)
Liebe Grüße
Philosophin mit Boden unter den Füssen :-)
tarsshaft
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Re: Doppeltes Scheidungskind ;-(

Beitrag von tarsshaft »

Hallo!

Finde ich prima, wie du die Sache angehst. Wenn du hin und wieder einknickst, dann sieh es als Lernphase und sei nicht zu streng mit dir. Wichtig ist, dass das Ziel klar bleibt und du es gerne und engagiert verfolgen magst.

Die Situation bei mir zu Hause hat sich insofern für mich gebessert, als dass ich konsequent meinen Weg gehe und nach wie vor meine Grenzen ziehe und einhalte. So habe ich es geschafft, einen "erwachsenen", im Sinne von "vernünftigen", Umgang mit meinem Stiefvater zu pflegen. Ich weiß, wie ich mich verhalten muss, um die Situation für mich so angenehm wie möglich zu gestalten, ohne mich dabei zu verbiegen. Das war ein langer und harter Lernprozess, aber es hat sich mehr als gelohnt.

Übrigens mache ich das auch im Freundeskreis so. Es gibt Menschen, mit denen ich eine zeitlang befreundet war, dann haben wir uns in verschiedene Richtungen entwickelt und ich habe irgendwann den Kontakt abgebrochen, weil ich merkte, dass ich mich zwingen musste, mich zu melden. Darin habe ich keinen Sinn gesehen. Die Freunde, die ich heute habe, sind sehr wichtige Menschen für mich und es gibt mir sehr viel, hier zu investieren.

Alles, was ich letztlich über den Umgang mit meinem Stiefvater, also einem für mich sehr negativ besetzten Menschen, gelernt habe, hilft mir bei allen anderen Beziehungen, wie zum Beispiel zu Freunden, auch zu anderen Verwandten. Es hilft mir auch, die positiven Seiten eines Menschen und seinen "Einsatz" bezüglich Beziehung besser zu verstehen und zu würdigen. Das merke ich im Moment sehr stark bei meiner neuen Partnerschaft. Und es fühlt sich richtig gut an und macht mich auch stolz.

Es lohnt sich, bei sich zu bleiben.

Schön, dass dir der Austausch etwas gebracht hat. Weiter so!

Liebe Grüße, die ,) tarsshaft
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PhilosophinOhneBoden
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Re: Doppeltes Scheidungskind ;-(

Beitrag von PhilosophinOhneBoden »

Hallo tarsshaft,

das mit den Grenzen ist ein gutes Stichwort: Auch das habe ich mittlerweile herausgefunden, ist eine große Aufgabe für mich. Ich sehe dass du das aktiv umsetzt, Hut ab! Das dauert bei mir wohl noch ein Weilchen. Ich trau mich manchmal noch nicht so recht, bspw. würde ich dann auch echt gern die Person aus so Portalen/Messengern von meiner Liste löschen, aus dem Handy usw. Ich denke dann immer ich stoße dir andere Person vor den Kopf, aber mein Gott, wenn sie sich sch... verhalten hat oder krass verändert hat. Das wäre so befreiend. Machst du das dann auch aktiv so, oder beschließt du das nur für dich?

Und das mit den Selbstvorwürfen hast du auch gut getroffen ;-) ich bin immer SEHR streng mit mir. Der Tag gestern war so anstrengend, ich hab trotz der Sache mit emienr Mutter noch gut was für die Diplomarbeit hin gekriegt aber heute habe tue ich mir sehr schwer anzufangen. Nachwirkungen von gestern ;-) schlaucht doch. :schlafen:

Und es stimmt auch, wenn man gezwungen war/ist, mit schwierigen Menschen konfrontiert zu sein, das man sich viel schneller in andere reinfühlen kann. Leider macht es einen selber auch sehr verletzlich/hochsensibel. Da muss dann das aktive Grenzen ziehen her. Theoretisch bekannt - so weit so gut!
Es stimmt auch dass was die Beziehungsarbeit angeht jeder auf einem individuellen Level ist, je nachdem wie die persönliche Geschichte ist. Ich wünsch dir, dass dein Einsatz belohnt wird und dass du eine schöne kraftspendene Beziehung hast!!

Ich hab aus meiner vergangenen viel gerlernt und jetzt in der neuen habe ich keine Angst, ein Problem anzusprechen oder es anzugehen. Bin also kommunikativer geworden was das angeht. Das ich was verändern möchte, das bewußt anzugehen und zuzugeben war auch ein langer Weg und großer Schritt, dem Verharren zu entrinnen und aktiv zu werden. Trotz aller Schwierigkeiten bin ich froh da zu sein, wo ich jetzt bin.

Dann bleiben wir mal beide bei uns!!!

Liebe Grüße und alles Gute!
Philosophin, mit Boden aber müde
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Gerda
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Re: Doppeltes Scheidungskind ;-(

Beitrag von Gerda »

Liebe Philosophin,

herzlich willkommen hier im Forum! :winken:

Du hast ja jetzt schon gehandelt in die Richtung, die dich entlastet. Das finde ich prima!

Ich kann es gut verstehen, dass du Schuldgefühle hast. Unabhängig davon, ob du ein Kind geschiedener Eltern bist, ist es oftmals mit schwierigen Prozessen verbunden, den Eltern klar zu machen, dass man ein eigenes Leben führt und dass sich das, was sich Eltern, Vater, Mutter vorstellen, manchmal gar nicht mit dem vereinbaren läßt, was man selbst als Sohn oder Tochter möchte. Mein Sohn z. B. wollte nicht mehr mit mir Weihnachten an einem der Weihnachtstage feiern, weil er schon immer mit seinen Schwiegereltern feiert und dann möchte er auch mal Ruhe haben. Das hat mich geschmerzt, aber ich kann es akzeptieren. Es hat mich sogar sehr geschmerzt, aber ich habe dadurch dann auch begriffen, dass er und ich jede/r ein eigenes Leben führen und dass ich keinerlei Recht habe auf irgendetwas. Manchmal haben Menschen in meiner Umgebung deutlich gemacht, dass sie NIE ihre Mutter an Weihnachten alleine lassen würden - und ehrlich gesagt habe ich insgeheim auch mir gewünscht, dass eines meiner Kinder sich auch so verhalten würde. Aber eigentlich bin ich doch froh, dass sie das machen, was ihnen gut tut und was sie gerne möchten. Und wenn sie mit mir kein Weihnachten feiern wollen, dann kann ich inzwischen damit sehr gut leben. Ich mußte das lernen und dazu war es notwendig, dass meine Kinder mir das auch zugemutet haben. Jetzt genieße ich es auch, dass ich nicht mehr so viel verpflichtend mit Weihnachten und meinen Kindern zu tun habe und möchte es auch gar nicht mehr so, dass es so eine lästige Pflichtveranstaltung für alle ist.

Was ich dir damit sagen möchte, ist: es ist gut, dass du deine Mutter mit dem konfronrierst, was du möchtest und was nicht und wenn du ihr auch zumutest, die Konsequenz davon zu spüren, dass du erwachsen bist und ein eigenes Leben lebst. Mein Sohn hat einmal, als ich sehr traurig darüber war, sehr liebevoll zu mir gesagt, "aber Mama, das zeigt doch nur, dass du alles richtig gemacht hast. Wenn du uns nciht so erzogen hättest, dass wir uns trauen, dir zu sagen, was wir möchten und was nicht, wenn wir deutlich auf eigenen Füßen stehen, dann zeigt das doch, wie gut du es gemacht hast". Das hat mich sehr getröstest und auch sehr friedlich gestimmt. ES war dann zwar immer noch ein wenig traurig, aber das ist ja ok, dass etwas traurig ist, was vorbei ist. Das hört irgendwan auch wieder auf.

Dass deine Mutter gesagt hat, dass du sie mit deinem Stiefvater betrogen hast, macht mich richtig wütend. So etwas kann es gar nicht geben. Und auch dass ie dir unterstellt, du seiest Verantwortlich für das Scheitern der Ehe! Wie empörend! Für mich sieht das so aus, als wolle sie ihre eigene Verantwortung nicht angucken, ihre Verantwortung dafür, dass die Beziehung gescheitert ist. Ich hoffe, du konntest / kannst dich davon gut abgrenzen?

Ich wünsche dir ales Liebe! ich gratuliere zu deinen mutigen Schritten und Worten deiner Mutter gegenüber und auch zu deinem Eigen-Sinn, Weihnachten nicht pflichterfüllend bei der Frau Mama zu verbringen.
Liebe Grüße
Gerda
"Unser wahres Zuhause ist der gegenwärtige Augenblick. Wenn wir wirklich im gegenwärtigen Augenblick leben, verschwinden unsere Sorgen und Nöte, und wir entdecken das Leben mit all seinen Wundern.“

Sei selbst die Veränderung, die du dir wünschst.
tarsshaft
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Re: Doppeltes Scheidungskind ;-(

Beitrag von tarsshaft »

Liebe Philosophin!

Das mit den Grenzen ziehen und einhalten ist ein sehr langer Prozess. Ich arbeite schon seit, sagen wir mal, 20 Jahren daran (bin 35), sie tagtäglich zu überprüfen, gegebenenfalls zu reparieren und einzuhalten. Das klappt mal besser, mal weniger gut. Genauso wie wir eben mal gut und mal weniger gut gelaunt sind. Mir scheint dabei wichtig, dass man diese Grenzen als eine Lebensaufgabe sieht. So wie es unsere tägliche "Aufgabe" ist zu essen und zu trinken, so ist es unsere tägliche Aufgabe, unsere Grenzen zu ziehen und zu überprüfen. Ich denke, wenn man sich das klar macht, dann fällt es leichter, diese Aufgabe umzusetzen, denn es gibt keinen Zeitdruck mehr, bis wann die Aufgabe erledigt sein muss.

Weißt du, ich habe mir mittlerweile abgewöhnt, es allen recht machen zu wollen. Denn wenn ich diesen Anspruch habe, muss ich vor jeder Entscheidung erst einmal abwägen, wer diese Entscheidung wie empfinden könnte. Das ist schon mal sehr anstrengend. Wenn ich das gemacht habe, handle ich und stelle dann unter Umständen fest, dass ich die Reaktionen der anderen falsch oder anders eingeschätzt habe. Toll. Da habe ich mir die größte Mühe gegeben, es allen recht zu machen und es hat doch nicht geklappt. Und das Beste: Ich habe mich vielleicht selbst sogar etwas verbogen, um den Super-Kompromiss zu finden. Warum soll ich mir also diesen Stress antun, der am Ende sogar zu noch mehr Stress führen kann? Da ist es doch viel leichter und schöner, wenn ich so handle, wie es MIR richtig erscheint. Und dann betrachte ich wieder die Reaktionen der anderen. Vielleicht sehen sie es ja genauso wie ich?!

Versteh mich nicht falsch. Ich sage nicht, dass wir alle zu Egoisten werden sollen. Es gibt jedoch einen "positiven" Egoismus, von dem die anderen letztlich nur profitieren können, denn sie erleben einen Menschen, der zu 100 % authentisch ist. Das ist etwas sehr Schönes und leider auch sehr Seltenes.

Mein Partner schafft in meinem Inneren Ruhe und Ausgeglichenheit, weil er mir hilft, mich selbst immer wieder zu überprüfen. Wie ein Spiegelbild. Umgekehrt tue ich das auch für ihn. Das nenne ich Partnerschaft. Das Scheitern meiner Eltern verstehe ich unter diesem Gesichtspunkt nun noch besser und mir ist heute klar, warum die beiden scheitern mussten.

Eine Diplomarbeit schreiben erfordert viel Ausdauer und Kraft. Ich habe das 2x durchgemacht, jeweils ein halbes bzw. dreiviertel Jahr. Es gibt Zeiten, in denen sieht man kein Ende. Zu schaffen ist es, wenn man sich jeden Tag ein "Häppchen" vornimmt und das dann macht. Nicht mehr, nicht weniger. So ist es machbar und frustriert nicht.

Viel Kraft und mach weiter so! Liebe Grüße tarsshaft
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Re: Doppeltes Scheidungskind ;-(

Beitrag von PhilosophinOhneBoden »

Liebe Gerda, liebe tarsshaft,

ich danke euch sehr herzlich, was ihr mir geschrieben habt bestärkt mich und hilft mir, auf die Aufgaben, die sich mir stellen, zu fokussieren. Ihr schafft es, diese gut und prägnant zusammenzufassen :)

Ich habe mich auch schon mit dem Gedanken getragen, mich einfach mal bei meiner Mutter zu bedanken. Einfach für die guten Dinge, die ich durch sie gelernt habe und die sie mir beigebracht hat. Um einfach auch mal auf das Positive zu lenken. Ich denke auch, sie denkt, dass ich mich von ihr abwende. Ich meine, das ist nicht so fern, wenn noch einiges passieren würde, würde ich das auch tun. Aber mir ist es lieber, wie du, tarsshaft, schreibst, Grenzen zu ziehen, und dann in diesem Bereich meine Beziehung zu meiner Mutter zu pflegen. Die Grenzen sind ja nicht auf ewig fest, nur jetzt müssen die halt grade etwas enger gefasst sein.
Auf jeden Fall finde ich es schön, dass du mir schreibst was dein Sohn zu dir gesagt hat, Gerda. Ich habe auch schon gedacht, wenn ich im Ausland wäre oder etc. dann wäre ich ja an Weihnachten auch nicht hier. Also irgendwann werden es halt die Feiertage, an denen man seine Eltern besucht oder nur da mit ihnen etwas zusammen macht. So oder so.

Allgemein denke ich auch immer wieder darüber nach weshalb meine Mutter so ist wie sie ist. Es hat viel damit zu tun wie sie aufgewachsen ist. Sie ist wohl recht verwöhnt worden. Und Verantwortung übernehmen für das, was mit meine Vater und ihr passiert ist, will sie GAR NICHT. Ich hab es eigentlich schon aufgegeben, was in die Richtung zu sagen „zum Funktionieren einer Beziehung wie zum Scheitern gehören zwei“. Da werd ich recht schnell in „meine Schranken verwiesen“. Ich sag jetzt nur noch, sie soll sich nicht in was verbohren. Ich hoffe ja, sie kriegt die Kurve. Ich wünsch ihr ja das allerbeste. Es ist zwar schade wegen der Ehe, dass sie es nicht hin bekommen haben, aber mein Gott (gefühlsmäßig natürlich trotzdem schlimm). Wenn es eine reinigende Kraft hat, ist das doch ein guter Schritt. Vielleicht in ein friedvolles Miteinander. Auf jeden fall braucht die „Reinigung“ der Beziehung zwischen meiner Mutter und mir Zeit. Ich hoffe, sie sieht das (irgendwann) auch so und kommt wieder runter.

Was meine Mutter gesagt hat, vergess ich nicht so schnell. Das braucht Zeit. Deshalb auch die Grenzen. Und die Weigerung wegen Heiligabend mit langem Programm. Ich hätte ja ständig Schiß dass wir uns streiten.

Tarsshaft, es ist total toll, wie du betonst, wie wichtig dir Authentizität ist. Schade, dass es so wenige Menschen gibt, die das auch so sehen und reflektieren. Ich hab das irgendwann verloren. Ich war früher sehr authentisch, und sehr nah bei mir. Dann habe ich angefangen mir ständig mehr Gedanken zu machen wie die anderen irgendwas finden würden anstatt die Dinge so zu machen wie ich es will. Ohne Egoismus. Ich mag keine Oberflächlichkeiten und übertriebene Freundlichkeit. Lieber Ehrlichkeit. Da steckt viel Mut dahinter, wenn man es so macht. Weil wenn nicht, hat man Angst wie die anderen reagieren und dass man vielleicht alleine sein könnte.
Ich habe oft erlebt, wie ich super-flexibel war, anderen entgegen gekommen bin und viel für die anderen getan habe und was hab ich zurück bekommen? Nicht annähernd oder im selben Maß das, was ich gegeben habe. Da wünsche ich mir, in Zukunft die Zeichen früher richtig zu deuten und mich frühzeitig abzugrenzen. :kopftanz:
Bin ein bisschen jünger wie du, hab ja noch ein bisschen Zeit ;-)

Wenn man es täglich übt, ist es schaffbar. Das ist eine gute Idee.

Gestern lief nix mehr für die Diplomarbeit. Aber ich schau voraus. Ich weiß dass ichs schaff.
Liebe Grüsse an euch beide und einen schönen Freitagabend
Philosophin
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Re: Doppeltes Scheidungskind ;-(

Beitrag von PhilosophinOhneBoden »

Guten Abend,

ich möchte euch berichten wie Weihnachten gelaufen ist.
Es war ein sehr schönes Weihnachten, ich weiß gar nicht mehr wann ich mich das letzte Mal insgesamt so gut gefühlt habe.
Ich habe die Einladung von meinem Freund angenommen, bei seiner Familie zu feiern und sie haben mich ganz toll aufgenommen. Dann waren wir bei eienr Freundin, die uns (mein Freund und mich) zum Essen eingeladen hat, das war auch sehr nett (@tarsshaft: als du geschrieben hast, du feierst bei Freunden, hab ich mir gedacht, das wär auch sehr shcön, und nun hat es dich bewahrheitet :-) Und mit meiner Mutter war ich in der Kirche und mit meinem Vater haben mein Bruder, mein Freund und ich uns auch getroffen. Die Freundin von meinem Vater war dabei und beide sind sehr vorsichtig, wollen uns nicht überfordern und geben sich viel Mühe. Das freut mich.

Allerdinsg hat sich meine Mutter eine Aktion geliefert: Sie hat mir an Heiligabend als wir in der Kirche waren, eröffnet, dass sie an Silvester nach Südafrika fliegt, dort bei irgendjemandem ist (einem Mann), wer genau sagt sie mir nicht und wann sie zurück kommt auch nicht. Weil sie es noch nicht weiß. Ich muß dazu sagen, dass sie dort Anfang des Jahres schonmal war und dort wohl jemanden kennengelernt hat. Nun habe ich ihr heute nochmal die Pistole auf die Brust gesetzt dass ich wissen will zu wem und wann sie wieder kommt, einfach dass ich merh wissen will. Schließlich ist SA nicht ums Eck.
Sie hat ein bißchen was raus gerückt, Hauptessenz, sie meldet sich dann schon wenn sie da ist, also gut angekommen ist. Kommt spätestens Mitte März wieder.
Und heute habe ich mit der Schwester meiner Mutter telefoniert, zu der ich ein gutes Verhältnis habe, sie baut mich immer auf. Und jetzt kommt der Hammer: Meine Mutter hat meiner Tante von der Aktion erzählt ABER dass sie es niemandem sagen darf, es wüßten nur sie und meine Oma. Also mir nicht und meinem Bruder nicht. Meine Tante hat sich geweigert und meiner Mutter eindringlich gesagt, sie soll es mir sagen. Das hat sie ja schlußendlich getan. Aber das zu wissen hat mich heute umgehauen!!! Wie kann sie bloß?! Hätte ich dann zufällig erfahren in den nächsten Tagen wo meine Mutter ist? Grade meine Mutter die immer so tut alsob ihr Familie so heilig wär. Ich versteh es nicht.

Und am Sonntag als ich noch bei meinem Freund war habe ich meiner Mutter gesagt, da könnten wir uns ja nochmal treffen, dass wir ein bißchen Zeit miteinander verbringen können bevor sie fliegt. Ich bin ja davon ausgegangen, dass ich sie im Januar in Ruhe mal besuche wenn die Diplomarbeit fertig ist. Da das nun nicht geht,war mir das Treffen am Sonntag wichtig. Und dann ruft sie mich an, also ich komme jetzt vorbei habe aber eine Freundin dabei. Ich hab dann gemeint ja OK, war aber total überfordert, überrumpelt, ich wollte sie ja sehen, aber dann zusammen mit ihrer Freundin? Und ich war ja bei meinem Freund, da kann ich ja nicht so tun alsob es mein Zuhause wäre? und vor der Tür konnte ich sie ja auch nicht stehen lassen? Sofort nach dem Telefonat rief mein Vater an, ob wir gut nach Hause gekommen sind nach dem Essen und wie es mir gefallen hat und seine Freundin wollte mich auch noch sprechen wie es uns geht, meinem Freund und mir und ob wir uns alle mal wieder sehen. Als ich aufgelegt habe, hab ich gesehen wie die Mutter meines Freundes angefangen hat zu putzen, mein Freund hat gesaugt und mir war es nur noch unangenehm. Sie meinten aber das wäre nicht so wild das müssten sie später eh tun. Dann stand meine Mutter mit ihrer Freundin aus Afrika vor der Tür des Elternhauses meines Freundes und ich wußte gar nicht mehr was ich machen sollte. Viel geredet habe ich dann nicht.Meine Mutter hat erzählt wie es ihr nicht gut geht und wie mein Vater meien Bruder gezwungen hat von daheim auszuziehen (stimmt nicht). Mir ist dann mal der Kragen geplatzt udn ich hab gesagt, du lebst, du wirst es überleben und noch ne Weile leben. Mein Freund hat GottseiDank die Situation gerettet und ein ganz anderen Thema angefangen.
Und mir war meine Mutter zum ersten Mal in meinem Leben peinlich und ich habe mich geschämt. Schließlich kenne ich meinen Freund noch nicht solange und seine Eltern habe ich an Weihnachten das zweite oder dritte Mal gesehen.

Als ich meiner Mutter heute gesagt habe sie hätte sich wie ein Elefant im Porzellanladen aufgeführt war sie beleidigt und wütend. Und als ich von ihr gefordert habe ich will wissen wo sie genau hingeht, meinte sie sie wäre uns in letzter Zeit auch egal gewesen und dass sie mir keine Rechenschaft schuldig wäre in dem Sinn dass sie ja die Erwachsene sei (weil ich gemeint habe, du lässt mir ja keine Wahl, ich muß mich ja eine Erwachsene aufführen und nicht wie dein Kind dass du mir sagst wohin du gehst und was du dort machst).

Es war unschön, und in Bezug auf das was mir meine Tante erzählt hat, bitter. Habe heute nichts für die Diplomarbeit hingekriegt und am Donnerstag ist sschon wieder Silvester und an den Weihnachtstagen habe ich mir Erholung gegönnt (wäre also bitter nötig die DA voranzubringen ;-(
Ich hoffe es ist nicht allzu durcheinander!
Und ich wollte mich nochmal bedanken für die guten Ratschläge hier, und euch natürlich Positives :springen: siehe oben! berichten - also nicht nur "auskotzen" :/:
Hinterlässt alles ein großes Fragezeichen wie es mit uns, meiner Mutter und mir weiter geht :? und ich konnte heute mittag zugucken wie es mir meine Kraft wegzieht.

Liebe Grüße
PhilosophinOhneBoden - mal wieder, leider (versuche mich über die positiven Dinge zu freuen)
Glückbringergruß
PhilosophinOhneBoden
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Re: Doppeltes Scheidungskind ;-(

Beitrag von PhilosophinOhneBoden »

Hallo liebe anderen Scheidungskinder,

wie vielleicht der eine oder andere festegestellt hat, bin ich heute seit einiger Zeit mal wieder etwas aktiv hier - was aber nicht bedeutet, dass ich zwischenzeitlich nicht mehr hergeschaut habe ;-)
Das rührt allerdings auch daher, dass es mich heute ganz stark zu Boden zieht und in den letzten Tagen viel zusammen gekommen ist. In der Zwischenzeit habe ich versucht, die Sache alleine hinzubekommen, aber leider schaffe ich es heute nicht. Das ist ziemlich fatal, weil in 2 Wochen die letzte Serie Prüfungen losgeht. Seit Dezember habe ich es geschafft, die Diplomarbeit fertig zu kriegen, sie abzugeben und die schriftlichen Prüfungen hinter mich zu bringen. Allerdings war am Wochenende Ostern, ich war in meiner Heimat, da wo ja quasi mein Elternhaus bis vor kurzem noch "da" war. Meine getrennten ELtern haben sich beiden denselben Tag für ein Treffen raus gesucht, weshlab ich mich unter Druck gefühlt habe. Ich will ja niemanden enttäuschen!
Ich wollte mich nicht "schon wieder" gegen meine Mutter entscheiden wie an Weihnachten. Da es mir da und jetzt an Ostern zeitlich nicht möglich war, zu meiner Mutter zu fahren, weil es ein Stück zu fahren ist, habe ich vorgeschlagen dass wir uns ind er Mitte treffen (die alte Heimat), weil meine Mutter da auch regelmäßig bei Freunden ist. Naja, kurz davor hat sie mir üble Vorwürfe am Telefon gemacht, weil ich quasi meinem Bruder verraten hätte, dass sie drei Monate nach Südafrika gegangen ist. Ich hätte versprochen, ihm nichts zu sagen. Daran kann ich mich nicht erinnern und ich denke, solch eine Information sollte man in der Familie nicht verheimlichen. Die Vorwürfe, Weinen gingen noch weiter, da ich ja sowieso vorrangiges Interesse hätte mich "mit allen" (Vater, Bruder und mit ihr) zu vertragen. Ihrer Meinung nach wäre das Verrat an ihr. Sie sagte schon mal "wer nicht für mich ist, ist gegen mich". Außerdem wolle sie wissen, was ich mit meinem Vater rede, tue und so.
Ich habe versucht souverän zu bleiben und ihr auf eine ruhige und bestimmte Art zu wiedersprechen. Allerdings merke ich jetzt die riesen Anspannung seit ich wieder in meinen eigenen vier Wänden bin (war über Ostern bei meinem Freund).
Meiner Mutter habe ich schließlich per Sms abgesagt, weil ich mich nicht wieder evt. auf so ein Gespräch einlassen wollte. Zu meinem Vater bin ich dann spontan gegangen, in die Wohnung von ihm und seienr Freundin zusammen mit meinem Bruder. Es war nciht schlimm, aber verleiht der ganzen Sache, der Trennung, doch Endgültigkeit. Auch weil mein Vater sich verändert. Nicht schlimm oder negativ, aber doch merklich.

Ich habe so eine riesen Blockade in mir seit Ostern, die vor mir wie eine Lawine steht. ich weiß nciht,wie ich da ganz schnell weg von komme. Ich muß ja, ich will doch ganz dringend den Abschluss schön fertig machen.
Gestern wars noch nciht so schlimm, und ich dachte, na gehst früh ins Bett, morgen geht das schon wieder. Und jetzt habe ich ANgst dass es morgen wieder so wird.
Ich weiß nciht mit wem ich darüber reden soll, ich sag meiner Umwelt immer nur ein bißchen oder rede gar nicht drüber. Die denken dann ich bin nur wegen dem Abschlussstress so komisch. Und euch würde ich auch nciht volljammmern wenns nicht dringend wäre :( ich weiß wirklich nciht weiter.

Zu allem Übel habe ich heute noch nach meinem leiblichen Vater gegoogelt und promt ein Foto gefunden. Ich kann wohl nicht leugnen, dass ich ihm - wir - und ähnlich sehen. Igrnedwie war das so ein bißchen meine Hoffnung gewesen, weil ich ihn vor ca. 7 Jahren das letzte Mal gesehen habe, und davor 15 Jahre gar nicht. Aber es hat mich auch ein bißchen gefreut, jetzt weiß ich woher ich was habe.

Oje, ich war jetzt sehr offen und ehrlich. Das letzte Mal kam ja keine Antwort auf meine Nachricht. Ich würde mich shcon sehr freuen wenn ich Rückmeldung bekommen würde :)
Viele Grüsse
Philosophin ohne Boden hoffentlich bald wieder mit
Glückbringergruß
MarliJo

Re: Doppeltes Scheidungskind ;-(

Beitrag von MarliJo »

Liebe Philosophin !

Nur ein kuzes Feeback, oder vielmehr eine Frage, die meiner Wahrnehmung entspringt, wenn ich deinen letzten Thread (oder auch die vorigen) lese - kann es sein,dass deine Anspannung deshab so groß, ist, weil du oft versuchst, es anderen (deiner Mutter, Vater...) möglichst Recht zu machen und auch, weil du "streng" mit dir bist um deinen eigenen Ansprüchen gerecht zu werden ? Und wenn es so in etwa sein könnte, was empfindest du, wenn du das Gefühl hast, nicht "genug" getan zu haben ?

Ist nur ein Gedanke,..ich mag ganz falsch liegen, wenn ich das so offen frage.

Lieben Gruß
MarliJo
PhilosophinOhneBoden
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Re: Doppeltes Scheidungskind ;-(

Beitrag von PhilosophinOhneBoden »

Hallo zusammen,

danke für eure lieben Worte.
Das ist eine gute Idee, Maxi. Ich hab gestern seit ewigen Zeiten mal wieder Sport gemacht, währenddessen war meine Laune auf Hochtouren :cool: sobald ich fertig war, kam das runter-zieh-Gefühl. Hab mich gestern total eingeigelt, Treffen mit Freundin abgesagt und die andere nicht mal zurück gerufen. Ich konnte sowieso erst gestern Abend einigermassen in Worte fassen, was los ist. Ich hatte auch Angst ich fange grundlos an zu weinen (zumindest für andere grundlos).

Ich glaube ich hab einen ziemlichen Heimatschmerz. Das fängt immer schon einige Tage vorher konfus an, dann kommt leichte Panik "ich muss absagen, dass ich ja nicht in die Richtung komme" und danach dauert es erstmal bis ich wieder runter komme. Diese Ahnung dass der (Abschieds-)schmerz irgendwann kommen wird, begleitet mich schon seit ich ca. 13 bin. Weil es klar war dass meine Familie da irgendwann ausziehen wird wegen Arbeit von meinem Vater, weil wir Kinder dann groß waren und später weil eine Trennung immer wieder latent da war. So schwebte dieses Schwert - oder wie man dazu sagt - ständig über mir. Ich hätte mir immer sehr ein eigenes Haus gewünscht, das auf Dauer angelegt ist, mit "Kinderzimmer", das immer auf einen wartet, wo einen sämtliche Schulfreunde immer erreichen können, und die Eltern sagen können wo man ist. So war/ist es zumindest bei 99% meiner Schulfreunde gewesen und bei 80% ist es heute noch so. Ich hab mich immer ein bißchen geschämt und wenn ich jetzt "daheim" sage, und damit die Region meine, klopf ich mir imaginär an die Stirn: bist du blöd? ist nicht mehr deine Heimat. Das muss ich danach angehen, kann ich da auf dich zurück kommen, Maxi? Du hast es nämlich sehr präzise beschrieben, ich glaube da spricht Erfahrung.

Vor einer guten Woche war ich ja auch schon dort, bin mit meinem Vater und seiner Freundin zum Geburtstag meiner Omi gefahren udn hätte die halbe Fahrt flennen können. Im Auto waren noch total viele Sachen von meiner Mutter und er hat ihre Hand beim Fahren genauso genommen wie IMMER die meiner Mutter. Ich komm mir vor, wie ein kleines Kind, das sich an die Beine seiner ELtern klammert und will das wieder alles ist wie es war. Wie es aber ewig schon nciht mehr war und nicht mehr sein kann. Ich schimpfe mich selber, weil ich "groß" bin udn es nicht checke. Kann sein, dass ich gleichzeitig noch die Trennung meiner Mutter und die meines leiblichen Vaters verarbeite. Zumindest werden Wunden aufgerissen, von denen ich nicht wusste, dass es sie gibt, Scheiße.

Ja, ich glaube ich überfordere mich. Da hast du ganz recht, MarliJo. Ich will niemanden weh tun und tus mir selber am Allermeisten. Ich liege auch immer dem Trugschluß auf, keine Pause zu brauchen. Jeden Tag zu lernen. Ostern wird auch durchgelernt, Treffen erstmal kategorisch abgelehnt. Das habe ich ja so nicht gemacht, weil ich schon an Weihnachten und in der letzten akuten Prüfungsphase gemerkt habe, das in so Momenten Enstspannung mehr bringt wie vor dem PC sitzen udn Blockade schieben. Trotzdem hätte ich es gern so gehabt udn rüge mich dafür "das Kaffeetrinken mit der Freundin hat den Bücherberg jetzt auch nicht abgearbeitet". Meine Umgebung sagt immer "du schaffst das schon". Wenn die wüssten wies in mir ausschaut!! Alles muss immer perfekt sein. Familie perfekt, Noten perfekt, perfekte Freundin udn Tochter sein, perfekten Job finden, immer gesund und fröhlich sein (zumindest in der Arbeit), immer stark und souverän sein usw. Alles ja nach außen hin korrekt. Was nciht korrekt ist, ist mein persönliches Versagen. Erst oft gucken was wollen/machen die anderen von mir bevor ich nach mir guck. Ich denke, manchmal sollte ich erstmal weg nach dem Abschluss, um mich selber zu finden. Manchmal denke ich, alles da lassen und nichts mitnehmen, alles verschenken und verkaufen. Und oft fühl ich mich erst wohl, wenns mir nicht gut geht. Das kenne ich halt.
Ach ja, meine Mutter hat mir mal erzählt, ich hatte als Baby soviel (An-)Spannung in mir, dass sie mich hinstellen konnte. Bevor ich stehen oder laufen konnte. Bin wahrscheinlich die Verkörperung von Stress.

Früher wollte ich meine Mutter rächen und meinen Vater. Beide waren ja zuvor schon verheiratet. Mein leiblicher Vater hat meine Mutter geschlagen und nach außen hin den erfolgreichen Geschäftsmann gespielt. Die Ex meines Vaters hat ihn mit seinem Chef betrogen, er hat dann seinen Job verloren. Beide Ex-Partner meiner Eltern haben sich zusammen getan "um uns fertig zu machen". So war quasi nie Frieden. Als die Ex-Partner Ruhe gegeben haben (nach dem Abi) haben die Probleme zwischen meinen ELtern richtig angefangen. Ich hab mir immer gedacht warum gehen meine ELtern da nicht hin und sagen den Ex-Partnern nicht die Meinung, ich hab meine ELtern immer in Bezug auf die Ex-Partner machtlos erlebt.
Deshalb hab ich keinen Bock mehr auf Eltern. Ich dachte schon dran mit beiden erstmal vorübergehend den Kontakt abzubrechen, um mich selber zu finden. Mit meinem Vater habe ich erst mehr zu tun, seit die Trennung im Raum steht. Davor war meine Mutter die Heilige, meine Heldin. Doch das bröckelt schon seit geraumer Zeit. Und ich weiß halt gar nicht wem ich was glaube will udn soll und eigentlich will ich gar nichts mehr wissen und nur meine Ruhe, die ganze Scheiße hinter mir lassen und meinen baldigen Abschluss geniessen.

Jetzt ist es sehr viel geworden.. ,) und hoffe nicht allzu harter Tobac. Mein Gott, wir könnten alle ganze Romane schreiben, nicht?
Ich wünsche euch einen schönen Tag!
Liebe Grüsse
Philosophin
Glückbringergruß
PhilosophinOhneBoden
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Re: Doppeltes Scheidungskind ;-(

Beitrag von PhilosophinOhneBoden »

Hallo,

danke für die liebe Antwort, Maxi.
Erst gestern war ich wieder dort, "in der Heimat", es war der Geburtstag von der Mutter meines Freundes. Dort kann ich auch sonst jederzeit hin, wenn ich will. Bisher war es eher so "mit Händen und Füßen dagagen wehren". Aber vielleicht ist die Idee nicht schlecht, bewußt dort ein Wochenende regelmäßig zu verbringen. Als ich heute weg gefahren bin, ist die eine und andere Träne gekullert. Das hat mich aufgeregt, aber mir ist auch leichter, weil ich es versuche zu akzeptieren dass mir die region scheinbar wichtig ist. Auch eine freundin meinte ich kann jederzeit vorbeikommen und übernachten. Es wehrt sich halt doch trotzdem noch vieles dagegen - zumindest bis vor kurzem weil der Sturkopf meint, ich will mein Elternzuhause wieder! Nur das und kein anderer Übernachtplatz - auch wenn ich in den letzten Jahren nicht wirklich viel daheim gewesen bin (wegen der dicken Luft).
Vielleicht kann ich in Zukunft lockerer damit umgehen wenn es funktioniert die Änderung zu akzeptieren und die eigene Zukunft bewußt anzupacken. Denn rastlos will ich in Bezug auf ein Zuhause wo ich mich wohlfühle nicht mehr lange sein. Das hetzt einen und zieht Kraft weg. Da mein Freund woanders wohnt als ich sehen wir uns nur an wenigen tagen die Woche. Da wird es auch immer schlimmer mit dem tschüss sagen. Ich denk schon am Abend vorher dran und werde traurig. Wahrscheinlich hängt das alles zusammen.
Jetzt muß ich weiter lernen :winken: !
Liebe Grüsse
Philosophin
Glückbringergruß
PhilosophinOhneBoden
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Re: Doppeltes Scheidungskind ;-(

Beitrag von PhilosophinOhneBoden »

Ach herrje,
jetzt schreib ich das was mir auf der Seele brennt einfach hier rein. ich hab Mist gebaut. Aber ich konnte es nicht mehr mit mir selber ausmachen. Die einzige freie Zeit, die ich habe, verbringe ich meistens mit meinem Freund. Die Beziehung läuft gut. Ich kann viel ruhiger als früher reagieren wenn was ist. Da wundere ich mich oft selber drüber. Aber macnhmal gehts mit mir durch, da platzt alles was ich mir immer mal wieder gedacht habe, was ich komisch finde, fühle und denke, aus mir heraus.
Weil ich es versuche zurückzuhalten, weil Prüfungszeit ist, davor Diplomarbeit, denke ich. Und ich komme mir blöd vor, weil er nie was sagt. Positives und Negatives auch nicht, größtenteils. Ich war früher sehr zurückhaltend, konnte nie Gefühle sagen, wennd ann schriftlich, ja immer hart sein, das war meine Devise. Weinen ist Schwäche. Mittlerweile bin ich eine Heulsuse! :oah:

Und jetzt habe ich mich auf einen "neuen Weg" gemacht, der finde ich viel besser zu mir passt: Positiv und ganz wichtig: FÜHLEN :-) Ich freue mich darüber, weil das solange in mir vergraben war (ich denke, ich habe meinen leiblichen Vater sehr geliebt, das wußte ich aber bis vor kurzem nicht, ich dachte er war ausschließlich die Personifikation von Arsch schon immer gewesen und ich hätte ihn schon immer gehasst). Aber leider muss ich auch die negativen Dinge aushalten. Die treffen mich manchmal wie ein Keulenschlag.
Udn deswegen musste ich meinem Freund heute sagen, dass ich darunter leide, so wenig gefühle von ihm zu bekommen. Und was ich an seiner Familie komisch finde (das war blöd von mir. sie kommen alle gut miteinander aus und mögen sich alle sehr gern und ich seh immer alles nur negativ bzw, psychologisiere alle). ich mach mir da auch selber Vorwürfe, weil er es ja auf seine Art versucht mir zu zeigen, er bringt mir oft kleine Aufmerksamkeiten mit, oder sagt, dass er sich auf mich freut. Er versetzt mich nie und will mich so oft es geht, sehen. Wir haben schon öfters darüber gesprochen, dass er ein Problem damit hat. Das letzte mal (Ende Februar) hatte ich gesagt ich werde das thema nicht mehr ansprechen, bis ich alle Prüfungen weg habe (und er auch). Heute konnte ich nicht viel machen, weil ich soviel gedanken im Kopf hatte, dass ich es doch gesagt habe.

ich frage mich ob ich zu vehement bin. ich habe das gefühl, mittlerweile einen riesigen leeren Topf in mir herumzutragen, der voll gefüllt werden will. Mit lieben Dingen, die man sagen KÖNNTE. ich könnte soviel sagen und würde es so gerne, aber ich habe Angst, dass er sich dann noch merh unter Druck fühlt oder nichts dazu sagt.
Es könnte sein, nein, ich bin mir sicher, dass ich mitllerweile weiß, dass ich immer gern mehr Liebe hätte bekommen wollen. ich habe mich als kleines Kind immer gewehrt, wenn meine Mutter oder irgendwer mich in den Arm genommen hat. Sie hat es dann irgendwann lassen. Und irgednwann war die Hürde zu groß, es einfach selber zu tun. Geblieben ist das Gefühl, "im Grunde bist du immer allein". Bei meinem Freund kann ich es endlich zulassen. Aber ich habe Angst, zuviel zu fordern.

Ich hab soviel Angst grade.
ich hab schon soviel Trennung um mich herum gehabt und selber. Ich weiß nicht wie es wird wenn wir beide unsere Prüfungen fertig haben. Es ist ziemlich klar, dass eine Fernbeziehung nicht in Frage kommt.
ich weiß es ist dumm, sich da jetzt im Prüfungszeitraum Gedanken zu machen.
Aber ich habe auch Angst, dass sich vielleicht nichts ändert, weil ich weiß, dass der Punkt mit den Gefühlen wichtig für mich ist - was ist dann?
Udn ich habe Angst, dass ich da hingehen könnte, wo mein Freund ist, nur damit ich nicht nochmal udn shcon wieder eine Trennung erlebe. Maxi hat ja angeregt, ich könnte mit meinem Freund zusammen für uns ein Zuhause suchen, also wir zusammen (nicht ich allein ;-)
Es wäre so schön, wenn mein Freund einfach mal sagen könnte "es gibt bestimmt eine Möglichkeit dass wir zusammen sein können". Mir bleibt meist nur zu interpretieren was er denkt und fühlt.
Und ich habe Angst, die Prüfungen nicht zu schaffen. Bin nicht soweit wie ich sein sollte.

Angst, Angst, Angst, was machst du mit mir? :|
Tut mir leid. Ich war immer so rationale und jetzt ist alles so anders.Warum sitze ich nicht bloß da und pauke die ganze Zeit?
Was würde ich in 2 Wochen denken wenn vielleicht schlechte Noten raus kommen würden wegen etwas was ich jetzt und letzet Woche hätte ändern können?

ist es euch denn auch shconmal so gegangen? Oder kennt ihr das was ich aufgeschrieben habe? oder spinne ich.
Die Augen füllen sich schon wieder mit Tränen. ich versuche trotzdem positiv zu denken.
Liebe Grüsse
eure Philosophin
Glückbringergruß
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Gerda
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Re: Doppeltes Scheidungskind ;-(

Beitrag von Gerda »

Liebe Philosophin,

es ist doch gut, wenn du alles, was dich auf der Seele brennt, hier rein schreibst! DAzu ist das Forum ja da!

Ich verstehe dich gut. Ich verstehe gut, dass viel Angst da ist. Wenn man lange Zeit nichts gefühlt hat oder Gefühlen nicht so viel Raum geben konnte, dann hat das oftmals viel damit zu tun, dass wir aus Angst die Gefühle verdrängt haben oder auch Angst selbst verdrängt haben. Wenn wir dann Gefühle wieder zulassen, ist Angst oftmals eines der ersten Gefühle, das sich zeigt. Da in unserer Kultur immer weniger gefühlt wird, ist Angst auch kulturell ein vorherrschendes Gefühl, vor dem die meisten Menschen flüchten. Angst spüren zu können ist ein Zeichen von Liebesfähigkeit.

Prüfung und die folgende Suche nach einem Beruf und damit auch nach einem Wohnort ist ein unglaublich kraftzehrender Zeitraum. Es ist einer der "großen" Übergänge im Leben. Übergänge sind auch immer mögliche Krisenzeiten. Ich kenne niemanden, bei dem Prüfungen zum Abschluß einer Ausbildung oder eines Studiums emotional nicht sehr aufreibend war. Dass du jetzt viel Angst fühlst und das Bedürfnis nach Rückhalt von deinem Freund hast, kann ich sehr gut verstehen - und liegt das nicht auch schon in deinem Namen, dass du jemand bist, der besonders viel sich um Boden und Sicherheit kümmern muss?

Du hast den Wunsch, dass dein Freund dir sagt, dass es schon irgendwie klappen wird, dass Ihr zusammenbleibt. Für mich stellt sich da die Frage, in wieweit ist Eure Beziehung verbindlich. Ich finde, dass diese Fragestellungen der Zukunftsplanung für Euch als Paar sehr genau auch in diese Zeit gehört. Und deine Wünsche an deinen freund - wäre es nicht gut, sie offen zu machen? Ich jedenfalls bin immer froh, wenn ich in meiner Partnerschaft weiß, welche Bedürfnisse, welche Wünsche mein Gegenüber hat, denn wenn ich eine Person liebe, dann tue ich alles, was ich vermag, was sie sich von mir wünscht.

Vielleicht kannst du besser lernen, wenn du etwas deinem Freund davon erzählst, was dich gerade bewegt und auch von deinen Wünschen erzählst, sodass du den Kopf und das Herz freier hast zum Lernen?

Alles Liebe!
Gerda
"Unser wahres Zuhause ist der gegenwärtige Augenblick. Wenn wir wirklich im gegenwärtigen Augenblick leben, verschwinden unsere Sorgen und Nöte, und wir entdecken das Leben mit all seinen Wundern.“

Sei selbst die Veränderung, die du dir wünschst.
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