Mitten in der heißen Phase

Allgemeines Scheidungskinder Forum - Dies ist eine virtuelle Selbsthilfegruppe für Kinder und Eltern in allen Fragen rund um Trennung und deren Folgen.
Matthew
Forumslehrling
Forumslehrling
Beiträge: 19
Registriert: 13. November 2012 11:30

Re: Mitten in der heißen Phase

Beitrag von Matthew »

Liebe Freunde,

Mit viel Interesse und Neugier verfolge ich diese Diskussion. Ich bin nicht erfahren in Sachen Foren. Dies ist praktisch mein erstes und ich hätte nicht gedacht, dass man vor seinem ipad hockend so viel Dankbarkeit mit eigentlich unbekannten Menschen empfinden kann, die sich mit deinem speziellen Problem auseinander setzen.

Bei den Dreharbeiten zu Klaus kinskis "aguirre" wurde ein eingeborenener Waldarbeiter von einer Giftschlange in den Fuß gebissen, während er mit einer kettensäge arbeitete. Er überlegte ein paar Sekunden, nahm die kettensäge und schnitt sich den Fuß schnell ab, da das Schlangengift innerhalb nur einige Minuten später sein Herz erreicht und ihn getötet hätte.
Welch ein mutiger Mann!
Meine Situation ist sehr ähnlich. Bevor das beziehungsgift meine Kinder "tötet", muss ich tätig werden, und zwar schnell, konsequent und mutig. Ich werde auch schlimme Schmerzen ertragen müssen. Und mein leben wird nicht mehr so sein wie vorher. Aber es ist die einzige Möglichkeit, dass meine Kinder langfristig glücklich werden könnten.

Ich werde also ausziehen. Morgen schaue ich mir eine potentielle Wohnung an. Dann werde ich das JuA auffordern, meine Frau zu einem Gespräch zu bitten, bei dem sie eine umgangsregelung vorschlagen oder aushandeln muss.
Wenn ich weg bin, wird meine Frau versuchen, die Kinder massiv zu manipulieren. Ich mache mir da nichts vor. Aber ich habe die Hoffnung, dass meine Kinder das aushalten werden und eine Frau mittelfristig einfach nicht mehr die Energie haben wird, dieses Ding durchzuziehen.

Ich wünsche euch eine gute Nacht und wer euch weiterhin berichten

Matthew
Matthew
Forumslehrling
Forumslehrling
Beiträge: 19
Registriert: 13. November 2012 11:30

Re: Mitten in der heißen Phase

Beitrag von Matthew »

Hallo Maxi,
Willkommen in einem leben. Ich habe mir die Leidensgeschichte von Peter durchgelesen. Puh, das ist ziemlich heftig. Gemeinsam ist uns, dass in beiden Fällen das verhalten der Mutter eine milde kinderfreundliche Trennung verhindert. Allerdings hat Peter die Kinder letztlich bekommen, was für mich leider in unerreichbarer Entfernung liegt. Die Kindesmutter wird alles, aber auch alles tun, dass das niemals passiert. Selbst wenn sie die Kinder dafür einsperren müsste, was sie ja auch schon gemacht hat.
Dass Peter nach dieser Jahrgängen Odyssee letztlich doch ein Stück Glück gefunden hat, macht mir allerdings Mut, auch wenn, genau wie Peter, ich mich frage, ob ich die kraft für solch einen Marathon habe. Er wäre ja eigentlich nicht nötig. Alles könnte fair und kooperativ gelöst werden, und ALLE beteiligten würden immens profitieren, auch meine nochfrau. So jedoch wird alles absichtlich sabotiert, zerstört und gehemmt. Und wieder ALLE beteiligten leiden, auch meine nochfrau.
Dass man verletzt, wütend und ängstlich ist, wenn man verlassen wird, kann ich vollkommen verstehen. Immerhin bin ich in meinem leben auch schon verlassen wurde. Dass man aber anschließend alles daran setzt, um Existenzen zu zerstören, ist für mich immer noch, selbst nach Lektüre vieler tragischer Fälle in diesem Forum, total rätselhaft.

Gruß

Matthew
Benutzeravatar
Muckelmaus
Inventar
Inventar
Beiträge: 1717
Registriert: 26. Januar 2005 02:02
Wohnort: in der Nähe von Köln

Re: Mitten in der heißen Phase

Beitrag von Muckelmaus »

Guten Morgen Mathew und natürlich ein Hallo an alle anderen hier :-)

Kinder sind dann glückliche Kinder, wenn die Eltern glücklich sind.

Mag sein, dass dieser Satz ein wenig pathetisch klingt. Aber ich glaube fest daran, dass in diesem Satz eine große Menge Wahrheit steckt.
Es ist absolut richtig, wenn uns Eltern das Wohl und Weh unserer Kinder am Herzen liegt. Und es ist nur allzu verständlich, wenn wir unsere Bedürfnisse, Gedanken, Wünsche usw. hinten an stellen.
Aber und ich finde, das ist ein großes Aber ... was leben wir damit unseren Kindern vor? Was lernen sie daraus?
Ich denke, sie lernen, dass es nicht nötig ist, für sich selbst zu sorgen, nach sich zu schauen, in sich zu hören. Sie lernen, dass nur die Bedürfnisse anderer Menschen wichtig sind, die eigenen aber nicht. Mit diesem Denken werden sie niemals selbstsichere, vernünftige, sorgsame Menschen, die auf sich selbst, aber auch auf andere Menschen eingehen können. Aber das ist ja ganz sicher nicht, was wir uns für unsere Kinder wünschen.

Daher ist dein Schritt zur eigenen Wohnung und damit ein klarer Schnitt nur folgerichtig und ich ermutige dich darin, ihn zu gehen. Ich weiß, es ist schwer und mit Schmerzen und Zweifeln verbunden - auf allen Seiten. Aber dennoch ist dieser Schritt der richtige. Genau so richtig ist es, dir überall dort Hilfe zu suchen, wo es möglich scheint und überdenke die Sache mit dem Tagebuch, die ich in meinem ersten Post an dich schon aufgegriffen habe.

Sollte deine Nochfrau tatsächlich versuchen, die Kinder massiv zu manipulieren, dann lebe ihnen das Gegenteil vor. Zeige ihnen deine Liebe zu ihnen, aber bleib trotzdem bei dir. Horche in dich hinein und schaue, was dir gut tut. Nur dann bist du für deine Kinder authentisch.
Versuche (und ich weiß, das ist manchmal sehr, sehr schwer) die Kinder- und die Erwachsenenebene zu trennen. Vielleicht erzählt Ansa dir einmal die Sache mit den Plätzen im Herzen eines Menschen, die manchmal wechseln. Aber manche, nämlich die der Kinder, sind unverrückbar und felsenfest im Herzen verankert. Aber Ansa kann das besser erklären als ich es kann.

Ich sende dir eine große Portion Kraft ....
Muckel

Ein Kind betritt deine Wohnung und macht in den folgenden zwanzig Jahren so viel Lärm, dass du es kaum aushalten kannst. Dann geht das Kind weg und lässt das Haus stumm zurück, dass Du denkst, du wirst verrückt.
v. John Andrew Holmes, amerik. Publizist
MarliJo

Re: Mitten in der heißen Phase

Beitrag von MarliJo »

Hallo matthew und ihr übrigen !

Es ist ja schon mehrfach angeklungen was die Trennung der Eltern und der Paarebene angeht.
Da möchte ich den Satz von tarsshaft gern noch mal unterstreichen in dem sie gesagt hat, dass es nicht die Trennung an sich ist, die die Kinder tramatisiert, sondern der Umgang damit.
Ich glaube schon, dass Kinder im Laufe ihres Lebens ganz automatisch mit Situationen konfrontiert werden, in denen es um Trennung geht - Trennung von etwas oder von jemanden. So paradox es klingt, ich denke Kinder können aus der Trennung der Eltern etwas lernen, genauso, wie sie etwas "lernen" , wenn Eltern in Zank und Streit zusammen bleiben. Was gelernt wird, das haben die Eltern in der Hand.
Ich erinnere mich wie heute an den Satz meines damals siebenjährigen Sohnes, als wir den Kindern sagten, dass wir uns trennen, weil es immer so viel Streit gibt >ihr könnt euch ruhig streiten, ich halte das aus!< . Nein, DAS kann nicht sein, und das wollte ich auch nicht.

Sicher, matthew, was du auch tust und wechen Weg du/ihr auch einschlagt, wird es kein leichter - Trennungen gibt es nicht zum Nulltarif.
Versuch, so gut du kannst, dieses Eltern und Paarebene zwischen dir und deiner Ex-Frau zu trennen, je besser dir das gelingt, desto besser für deine Kinder. Wenn sie es nicht kann, weil sie zu verletzt ist, tu du es trotzdem und entzieh dich ihren emotionalen "Attacken", die dich verletzen sollen, beende Gespräche. Meine Ex-Lg und ich haben das sogar mal schriftlich vereinbart.
Ja, und wenn es mal aus dem Ruder läuft, auch du im nachhinein mit deinem Verhalten nicht zufrieden warst, dann verzeih dir (und sogar deiner Ex-Frau) diese Fehler. Es macht gelassener, sich Fehler einzugestehen, statt sich unter Druck zu setzen mit dem Gedanken >ich muß ja alles richtig planen und machen <. Schafft sowieso niemand und bei Trennungen schon gar nicht.

Die Perspektive, dass du für deine Kinder alle zwei Wochenenden und 2 Tage (pro Woche ?) hast, finde ich in eurer Situation gar keine schlechte zunächst mal. So kannst du regelmäßigen Kontakt zu ihnen halten und auf der anderen Seite (das ist auch wichtig) dein eigenes neues Leben gestalten.
Ich kann deine Sorge nachvollziehen, dass deine Ex-Frau die Kinder manipuliert und in schlimmen Fällen, gelingt das manchmal auch nachhaltig. Aber ich denke auch, dass du dagegen steuern kannst, indem du dich eben SO nicht verhälst und deinen Kindern damit zeigst, dass du die Mutter als Mensch repektierst, obwohl du manches anders siehst.

JuA mit einbeziehen ist sicher gut und auch ein Buch führen und den Verauf der Dinge dokumentieren - grad, was schief läuft.
Wenn du einen Anwalt zu den Fragen, was die Kinder angeht, mit einbeziehst, bedenke, dass Anwälte davon leben, dass sich Leute steiten.
Ich wäre da vorsichtig und eher als letztes Mittel ansehen um zu deinen Knderrechten zu kommen, denn ein Tauziehen um die Kinder ist aus meiner Sicht völlig kontraproduktiv und kann bitter enden (s. Thread von nahundfern). Und nach meinem Dafürhalten, vermute ich dass du mit einem solchen schritt zusätzliches Öl in den eh schon kochenden Topf gießt, denn es kann gut sein dass die Mutter es als Kampfansage auffasst und selbst kräftig mitrührt.

Viele Grüße
MarliJo
Matthew
Forumslehrling
Forumslehrling
Beiträge: 19
Registriert: 13. November 2012 11:30

Re: Mitten in der heißen Phase

Beitrag von Matthew »

Liebe Freunde,

Grade in den Nachtstunden, wenn die Verzweiflung immer ein wenig bitterer ist als am Tage, sind eure Botschaften sehr hilfreich. Ich lese heraus, dass ihr sehr erfahren seid und dass einige dieser Erfahrungen auch euch sehr weh getan haben müssen.
Ich werde ausziehen. Die Wohnung, die ich mir heute angeschaut habe, ist klein, aber fein.
Meine nochfrau eröffnete mir heute, dass ich sie hinsichtlich der umgangsregelung wohl falsch verstanden haben müsse. Sie würde mir ausschließlich zwei Nachmittage pro Woche zugestehen. Von einem Wochenende alle 14 Tage sei überhaupt nie die rede gewesen. Ob das gesetzkonform sei, wäre ihr ziemlich egal. Außerdem habe sie heute mit dem Mann vom JuA gesprochen (ich hatte ihn heute morgen angerufen, damit er meine Frau kontaktiert, da die häusliche Situation sich bisher nicht verbessert hat...). Dem hätte sie jetzt mal die Augen über mich und mein verhalten geöffnet und er sei doch sehr erstaunt darüber gewesen, was für ein unverantwortlicher Vater ich denn bisher gewesen sei. Uff!, sagte sich der Matthew da erst einmal. Ich hoffe, sie blufft bloß. Morgen früh werde ich dort wieder anrufen...

Dann habe ich über die umgangsregelung nachgedacht.


Tja, die umgangsregelung. Sehr schwierig. Das Netz ist voll von juristischen Informationen darüber, die Foren voll von verzweifelten (meist) Vätern, die an in ihren Augen unverständlichen richterlichen Anordnungen verzweifeln.
Das umgangsrecht scheint ein schweres Thema zu sein.

Leider muss ich diese These bestätigen. Wir leben zwar noch unter einem Dach, die scheidung ist noch nicht eingereicht, das trennungsjahr hat noch nicht einmal begonnen, doch der Krieg um die Kinder läuft bereits auf vollen Touren.
In den Hauptrollen:

M, der Papa, von beruf pädagoge (oweh...), der den Großteil seiner Freizeit mit seinen Kinder verbringt, spiele spielt, bei Hausaufgaben betreut, sich zum Affen macht, ihnen Geschichten erzählt.
S, die Mama, die nach Irrwegen im leben in ihren Kindern endlich ihre Bestimmung gefunden hat, die pro Kind drei Jahre beruflich pausiert, nur gegen ihren Willen wieder auf Teilzeit angefangen hat, die die Kinder schrecklich liebt, schrecklich liebt.
A und G, die Kinder, die ganz verrückt sind nach Mama und Papa. Die beide erziehungskonzepte brauchen, um sich wohl zu fühlen. Pfiffige Rabauken, die sich tapfer in den jetzt aufkommenden Gegenwind stellen.

Papa möchte nun ausziehen, damit Ruhe in den Laden kommt. Mama möchte Papa aber kein eindeutiges umgangsrecht gewähren. Gesetze interessieren Mama dabei nicht. Sie ist wütend, dass Papa eine andere Frau liebt. Deshalb soll Papa seine Kinder auch nicht mehr sehen dürfen.
Papa wollte ursprünglich (und im Anflug infantiler Naivität) gern das wechselmodell. Das hörte sich für Papa gut an. Mama haute ihm das wechselmodell um die Ohren. Zwei Nachmittage pro Woche war ihr Angebot, das Papa erbost ablehnte.
Papa ging zum Jugendamt. Ds sagte, dass zwei Nachmittage + jedes weite Wochenende eine gute und intensive Regelung seien. Papa ließ sich überzeugen. Mama sagt nun, dass Papa sich die Wochenenden in die Haare schmieren könne. Die Kinder werden niemals bei Papa übernachten. Gesetz? Egal!
Jetzt muss Papa das Familiengericht anrufen. Nach drei bis vier Wochen wird es dann wohl eine Anhörung geben.
Wie wird die Richterin dann entscheiden?
Welches sind ihre Kriterien?
Das Netz verwirrt Papa. Einerseits steht dort, dass ein ehemals intensiver Kontakt zu den Kindern (Aber sowas von intensiv!!!) zu einer sehr großzügigen umgangsregelung führt. Andererseits steht dort auch, dass je intensiver der Konflikt zwischen Mama und Papa ist, desto geringer der Umgang gehalten wird.
Das findet Papa merkwürdig, denn das würde bedeuten, dass die streitsuchende Mama den Konflikt einfach nur volles Pfund anheizen muss, um zu erreichen, dass der kooperative Papa weniger Umgang bekommt.
Papa findet das ungerecht. Er ist der Meinung, dass der unkooperative Partner Abstriche hinnehmen müsste.

Tja, das umgangsrecht. Es könnte alles so einfach sein, so angenehm wie möglich für die Kinder. Es ist ein Jammer...


Tagebuch führe ich seit meine Besuch bei der Caritas, also seit gut einer Woche. Nachmittags habe ich immer zeit und ich denke ebenso wie marlijo, dass zwei Nachmittage und das Wochenende alle 14 Tage tatsächlich eine kindsgerechte Regelung wären. Und ich bin ebenfalls der Meinung, dass anwältliche "Einmischung" zumindest in diesem Stadium eher für mehr Konflikte sorgen würde. Noch stehe ich gefühlsmäßig auf der Seite der Hoffnung. Ich habe Angst vor der anderen seite, denn das ist die kalte Seite des Krieges und ich glaube nicht, dass dann jemals wieder ein positives miteinander mit meiner nochfrau möglich wäre.

Völlig am Ende, aber eigentlich noch ganz am Anfang...

Matthew
Benutzeravatar
Ansa
Inventar
Inventar
Beiträge: 2601
Registriert: 14. August 2006 11:52

Re: Mitten in der heißen Phase

Beitrag von Ansa »

Guten Morgen Matthew,

also - um das 14 tägige Wochenende und die hälftigen Ferien wird sie nicht herum kommen, das ist allgemein üblich und viele Väter sind gar nicht in der Lage die hälftigen Ferien und Feiertage abzudecken, derweil sie meist voll berufstätig sind. Ich würde da gar nicht weiter drauf eingehen, also keine Diskussion - das entscheidet am Ende der Richter in Zusammenarbeit mit dem JuA.

Wenn Deine Frau beim JuA derartig "abgeht" kann das am Ende nur gut für alle Beteiligten sein. Meinem Gefühl nach hängt sie ein wenig zu sehr an den Kindern, Du schreibst es zwischen den Zeilen immer wieder "sie liebt die Kinder schrecklich" lese ich da. Und das ist einfach nicht gut.

Bleib ruhig und besonnen, sprich nicht schlecht von ihr, sag sachlich (zumindest vor den Ämtern) besorgt Deine Meinung und Deine Befürchtungen und warte was passiert. Wenn Du von Foren wie Papa.com sprichst - dort sind all die verbitterten Väter zu finden, die oft genug blindlings gegen Mauern rennen und um sich schlagen, die in Frauen den Feind sehen - hin und wieder auch in Töchtern - und die ihren Anteil am Ganzen gar nicht sehen wollen. Das sieht man oft auch daran, das sie schon lange keine Prozesskostenhilfe mehr bekommen - die bekommt man nur und ausschließlich wenn bei einer Klage Aussicht auf Erfolg besteht. Das weiß eigentlich jeder, wer da weiter vor gericht zieht, reitet ein totes Pferd und merkt es nicht.

Richter - sie sind speziell geschult, auch in Anhörungen von Kindern. Familienrichter haben durchaus noch mehr im Blick als Gesetz und Ordnung, von daher - sollte Deine Frau vor der Richterin herum toben und sagen, das Du die Kinder nicht sehen darfst, weil Du sie verlassen und betrogen hast. :D Prima - genau das wollen Richter nicht hören, denn das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Selbst wenn Du keinen Unterhalt zahlen würdest (falls Du muss) hättest Du trotzdem ein Umgangsrecht, beides isn unabhängig von einander. Mach Dir da keine Sorgen.

Anhörung lief bei uns so ab, mein Exmann schrieb einen sehr teathralischen Brief an die Richterin, "bitte helfen sie meinen Kindern und mir...." und ich musste binnen einer Frist darauf antworten. Das habe ich sachlich und ruhig getan, darauf kam es zur Verhandlung und die Richterin hatte ebenso wenig Verständnis wie ich, für esoterische Höhenflüge und Ritte auf Einhörnern über Nebelwiesen und die Kinder durften zu Hause bleiben. Fragst Du 100 Leute wirst Du 100 Antworten bekommen - das ist nicht hiflreich sondern macht Dich nur nervös. Schau auf Deine Ziele..... und vertrau den Menschen, die um Dich sind. JuA, Cariats, Familienberatungsstelle....

Unser Problem war immer, das mein Ex mir gegenüber schrecklich ausfallend war und woanders der "perfekte" Vater und es kostete extrem viel Mühe, das zu beweisen. Also, wenn Deine Frau da herum tobt - Klasse (so bitter es klingt) das ist genau das was Du brauchst um Deine Belange durchzusetzen.

Sprich mit Deinen Kindern, erkläre ihnen, egal was passiert, Du wirst sie immer lieben.... erzähl Ihnen von Kinderplätzen im Herzen eines Menschen, die sind unverrückbar und fest und können nie verloren oder getauscht werden. Freunde schon und Partner auch, manchmal liebt man sich nicht mehr. Es gibt auch bei ihnen Freunde, die sich mal mehr oder mal wenige rmögen, das verstehen sie schon.....

Und, das Wichtigste, sprich nie schlecht über ihre Mama, egal was sie tut. Du darfst sagen "ich sehe das anders, deshalb mache ich das auch anders, aber Mama ist okay" (es sei denn es wird noch schlimmer) - die Kinder lieben Euch Beide und das ist etwas, das sie nie vergessen werden.... meine Kinder haben mich gefragt, "warum sprichst Du nicht schlecht von Papa, wo er das doch immer macht....." und ich konnte sagen, das er doch ihr Papa ist und das es mir leid tut, das er so unglücklich ist und auch, das ich weiß, dass das was er erzählt, Unsinn ist, der auch nicht wahr wird, weil er das behauptet." Damit sind wir gut über die Jahre gekommen.

Pass auf Dich auf
Ansa
Sei zärtlich mit den Kindern, mitfühlend mit den Alten, nimm Anteil an denen, die sich anstrengen, sei sanftmütig mit den Schwachen und geduldig mit den Starken; denn eines Tages wirst Du dies alles gewesen sein. (nach C.W. Carver)
Benutzeravatar
Muckelmaus
Inventar
Inventar
Beiträge: 1717
Registriert: 26. Januar 2005 02:02
Wohnort: in der Nähe von Köln

Re: Mitten in der heißen Phase

Beitrag von Muckelmaus »

Guten Morgen alle miteinander!

Lieber Mathew - ich denke, dass du dir wegen des Umganges keine Sorgen machen musst. Es ist so, wie Ansa schon schrieb. Die Wochenenden alle 14 Tage, die hälftigen Ferien sind die allgemein übliche Regelung und ich ich bin mir sicher, auch bei euch wird es nicht anders werden.
Sollte das Umgangsrecht tatsächlich vor Gericht ausgehandelt werden, so bist du auf der sicheren Seite und je mehr deine Nochfrau dagegen wütet, um so besser sind deine Chancen.
Wichtig bei allem ist immer nur, dass du bei dir bleibst, ganz sicher, besonnen, ruhig und authentisch auftrittst - egal, ob beim Jugendamt oder bei Gericht.

Natürlich wettert deine Exfrau nun gegen alles, was du unternimmst und was du ihr vorschlägst. Schließlich ist - zumindest im Moment - für sie nur wichtig, dir zu schaden, dir weh zu tun. Und dafür scheint zunächst einmal jedes Mittel recht - Umgang, Unterhalt und und und.
Als ich damals die Scheidung eingereicht habe, sagte mein Anwalt zu mir, ich solle ihn als Puffer zwischen meinem Exmann und mir sehen und wenn es Streit oder Probleme zwischen uns gibt, so solle ich ihm alles einfach weiterreichen. Er würde sich mit dem Anwalt meines Exmannes dann auseinandersetzen und ich könne meine Kräfte für andere Dinge sparen.
Das Jugendamt sagte mir übrigens das gleiche ...

Vielleicht wäre es gut, wenn du das Thema Umgang gegenüber deiner Exfrau gar nicht mehr erwähnst. Sollte sie sich weigern, dir die Kinder alle 14 Tage zu überlassen, dann kannst du immer noch per Anwalt und/oder Jugendamt einschreiten. Deinen Kindern steht ein regelmäßiger Umgang mit dir als Papa zu, denn Umgangsrecht ist Kindesrecht. Zumindest sehe ich das so und ich glaube, die Familiengerichte sehen das ähnlich.

Denk immer daran, wenn deine Nochfrau eine Schlammschlacht möchte, so bist du nicht gezwungen, den Schlamm den sie wirft, auch zurück zu werfen.

Liebe Grüße
Muckel

Ein Kind betritt deine Wohnung und macht in den folgenden zwanzig Jahren so viel Lärm, dass du es kaum aushalten kannst. Dann geht das Kind weg und lässt das Haus stumm zurück, dass Du denkst, du wirst verrückt.
v. John Andrew Holmes, amerik. Publizist
Bolz
Schnelltipper
Schnelltipper
Beiträge: 166
Registriert: 11. September 2009 08:02

Re: Mitten in der heißen Phase

Beitrag von Bolz »

Hallo Mathew,

fall Du schon einige meiner Beiträge gelesen hast, dann weißt Du schon, dass mein Mann und ich in einer ähnlichen Situation waren und sind, denn die Exfrau meines Mannes hat uns auch ewige Rache geschwören und mach dies bis heute wann immer es geht auch wahr. Ich will jetzt auch gar nicht alles aufzählen, was sie sich hat einfallen lassen, allerdings möchte ich aus unserer Erfahrung beisteuern, dass es immer erst dann erträglich wurde, wenn die Dame entweder selbst Nachteile aus ihrem Verhalten hatte oder entsprechenden Gegenwind bekam.

Z.B. durfte die Tochter meines Mannes mich damals ( vor 7 Jahren ) auch NIE kennenlernen. Als die Ex dann aber irgendwann einen neuen Freund hatte, konnte sie das Kind nicht schnell und lang genug loswerden. Wenn sie dann mal wieder keinen Freund hatte gibg das Geschacher um das Kind wieder los, bis mein Mann irgendwann einfach nicht mehr diskutiert hat und ihr zu verstehen gegeben hat, dass er auch ganz tolle Wochenenden ohne Kind mit mir verbringen kann. Das wollte die Ex dann auch nicht und gönnte ihm da auf einmal kein freies Wochenende, weil sie selbst "auch mal frei brauchte". Was ich damit sagen will ist, dass jemand der Dich unbedingt verletzen will, auch einen Weg finden wird. Du hast also nur die Chance ihr dazu möglichst wenig Gelegenheit zu bieten. Wenn sie erst merkt, dass sie Dich mit den Kindern tanzen lassen kann, dann wird das so lange nicht aufhören, wie sie Gefallen daran findet. Evtl. kannst Du ja die Emotionen etwas aus dem Thema nehmen, wenn Du es gar nicht erst auf viele Diskusionen ankommen lässt, sondern wirklich den Vermittler Jugendamt nutzt und erst wenn das nicht klappt die nächste Strategie versuchst. Wir sind jedenfalls mit der Antwort "na gut, dann fahren wir eben übers Wochenende weg, wollten wir eh schon lange" viel weiter gekommen, als mit Bitten und Betteln, dass das Kind doch kommen soll und dass das so vereinbart war. Der Tochter gegenüber war unsere Ansage immer, dass sie jederzeit und wann immer sie will zu uns kommen kann, aber dass manchmal die Mama eben etwas anderes vorhat und das dann auch ok ist. Das war zwar gelogen, hat das Kind aber so weit wie möglich aus der Schußlinie genommen und jetzt wo sie 10 Jahre ist beginnt sie auch manchmal schon selbst zu fordern, dass sie zu uns kann.

Auch wenn es schwer fällt, bleib ruhig. Wenn ein Elternteil bei dem die Kinder leben DIch richtig ärgern will, dann hat er dazu ne Menge Möglichkeiten und der andere nicht viel entgegenzusetzen. Ich kann Dir daher nur raten Dich nur auch Kämpfe einzulassen, die Du auch gewinnen kannst und wenn Du schon vorher weißt, dass das schwierig wird, Dir vielleicht eine andere und geschicktere Vorgehensweise auszudenken. Besonders wenn jemand so in Wut ist und selbst denkt, dass er über dem Gesetz steht ( ich kenn das nur zu gut und unsere Ex ist bisher fast immer damit durchgekommen ), dann musst Du geschickt handeln und Dich nicht an der Nase herum führen lassen.

Bei unserer Ex hat auch manchmal geholfen, dass andere ( Nachbarn, Arbeitskollegen ) solche Ausraster oder Handlungen mitbekommen haben. Erst war es meinem Mann epinlich, dass "fremde" ihn so hilflos gesehen haben und er hat vertuscht, dass sie ihm z.B. das Kind vorentielt oder nur gab, wenn sie dafür etwas bekam. Aber später hat er einfach auch mal öffentlich gesagt wie es wirklich ist und das hat ihr gar nicht gefallen, vor den anderen wollte sie nicht als Mutter dastehen, die ihr Kind "besitzt", das hat für uns auch noch einiges verbessert.

Ich wünsche Dir viel Kraft
Bolz
Matthew
Forumslehrling
Forumslehrling
Beiträge: 19
Registriert: 13. November 2012 11:30

Re: Mitten in der heißen Phase

Beitrag von Matthew »

Die vorschläge und tipps, die ihr mir gebt, werde ich definitiv befolgen. zum einen entsprechen sie generell meinem naturell, zum anderen versprechen sie objektiv betrachtet den besten erfolg. was ihr mir schreibt, macht mir v.a. mut, den gewaltfreien weg zu gehen (matthew, der trennungs-gandhi), denn bisweilen beschlich mich das üble gefühl, dass dieses ständige zurückweichen, ruhig bleiben (in situationen, die kaum vorstellbar sind), hinnehmen (von lügen und gerüchten, die durch diese lügen enstanden sind) und trotzdem den kindern eine zuversichtliche miene zu zeigen, zu nichts führt, außer zum komplettverlust meiner kinder, nach dem motto: wer mit den härtesten bandagen kämpft, gewinnt!
dieses prinzip, welches für viele bereiche unserer gesellschaft gilt (karriere, profisport, im sandkasten: fahre den ellbogen aus, dann hast du abends das größte steak auf dem teller...), übertrage ich dann unwillkürlich auf unsere momentane situation und dann packt mich die angst und ich nehme mir vor, beim nächsten mal kontra zu geben, mich zu wehren und zurückzuschlagen.

aber ich weiß, dass das nur der falsche weg sein kann. und ihr bestärkt mich in dieser hinsicht.
Sprich mit Deinen Kindern, erkläre ihnen, egal was passiert, Du wirst sie immer lieben.... erzähl Ihnen von Kinderplätzen im Herzen eines Menschen, die sind unverrückbar und fest und können nie verloren oder getauscht werden. Freunde schon und Partner auch, manchmal liebt man sich nicht mehr. Es gibt auch bei ihnen Freunde, die sich mal mehr oder mal wenige rmögen, das verstehen sie schon.....

Und, das Wichtigste, sprich nie schlecht über ihre Mama, egal was sie tut. Du darfst sagen "ich sehe das anders, deshalb mache ich das auch anders, aber Mama ist okay" (es sei denn es wird noch schlimmer) - die Kinder lieben Euch Beide und das ist etwas, das sie nie vergessen werden.... meine Kinder haben mich gefragt, "warum sprichst Du nicht schlecht von Papa, wo er das doch immer macht....." und ich konnte sagen, das er doch ihr Papa ist und das es mir leid tut, das er so unglücklich ist und auch, das ich weiß, dass das was er erzählt, Unsinn ist, der auch nicht wahr wird, weil er das behauptet." Damit sind wir gut über die Jahre gekommen.
momentan spreche ich zuwenig mit meine kindern. zum einen habe ich wenig gelegenheiten, allein mit ihnen zu reden. wenn ich ihnen in anwesenheit meiner frau den (herrlichen) vergleich mit den plätzen im herzen erklären würde, würde die situation außer kontrolle geraten. und wenn ich mal allein mit ihnen sein kann, verkneife ich mir dieses thema, weil ich evtl in den verdacht geraten könnte, die kinder auf meine seite reißen zu wollen.
schlecht von der mutter würde ich niemals reden, denn - ansa schreibt es ja oben - die kinder brauchen die mutter immer.
es ist eher das gegenteil der fall. ich versuche, das verhalten der mutter bei den kindern zu entschuldigen (was wiederum heftige attacken der marke "ich brauche deine scheißunterstützung nicht! oder "komm, spiel jetzt bloß nicht den liebenden vater!!" nach sich zieht...)

ich denke, ich werde von nun an mehr mit meinen kindern über die situation reden. positiv und zuversichtlich. ich glaube, sie können diese good vibrations jetzt ganz gut gebrauchen.

ansonsten fühle ich mich gerade recht gut. sehr ruhig und tatsächlich zuversichtlich. das habe ich zu einem großen teil euch zu verdanken.
ihr seid jetzt irgendwie teil dieser ganzen geschichte.

gruß und dank

matthew
Matthew
Forumslehrling
Forumslehrling
Beiträge: 19
Registriert: 13. November 2012 11:30

Re: Mitten in der heißen Phase

Beitrag von Matthew »

Hallo Bolz,
willkommen im boxring.
ich habe deinen post gerade erst gelesen. ja, du sprichst dinge an, die für mich sehr gut möglich sind. dass meine frau alle möglichkeiten hat, mir das leben schwer zu machen, weiß sie. und sie zieht es erstaunlich konsequent durch (damit hatte ich vorher nicht gerechnet...)

aber der tipp, dass man dann halt einfach nachgibt und die kinder geschickt aus der schusslinie holt, ist sehr gut. ich werde ihn mir merken. meine neue partnerin meint auch, dass ich mich jetzt nicht unnötig aufreiben muss. mit der zeit würden sich viele dinge von selber zumindest ein wenig abmildern, v.a. wenn meine nochfrau

1. erkennt, dass sie auch zeit für sich braucht
2. begreift, dass ich nicht mehr so angreifbar bin (ihr das zu vermitteln, wird mir allerding schwerfallen, fürchte ich...)
3. einsieht, dass die kinder auch eine meinung haben

einen lieben gruß

matthew
Benutzeravatar
Muckelmaus
Inventar
Inventar
Beiträge: 1717
Registriert: 26. Januar 2005 02:02
Wohnort: in der Nähe von Köln

Re: Mitten in der heißen Phase

Beitrag von Muckelmaus »

Lieber Mathew!

Gerade die Situation von Bolz beschreibt sehr gut, wie ein Leben nach Trennung/Scheidung aussehen kann (nicht muss).
Und genau darum ist es wichtig, deiner Nochfrau möglichst wenig Angriffsfläche zu bieten. Das ist oft schwierig und schmerzhaft. Aber es macht deiner Nochfrau bewusst, dass du keine Marionette bist, an deren Fäden sie nach Belieben ziehen kann. Das geht am besten, in dem du ihr zeigst, dass du dein Leben selbst gestaltest. Natürlich wird es weh tun, wenn sie dir an einem Papa-Wochenende die Kinder vorenthält. Aber zeige ihr das nicht, sondern versuche, so zu reagieren, wie Bolz es beschrieben hat. Wenn du ihr das ruhig und gelassen rüber bringst, dann bleibt der Frust bei ihr, weil sie dir ja eigentlich das Wochenende verderben wollte.
Manchmal muss man seinem Gegenüber einfach mal den Spiegel vorhalten, damit der-/diejenige lernen kann und darf.

Und - deinen Kindern würde ich die Sache mit den Plätzen im Herzen ruhig näher bringen. Denn das ist lediglich eine Erklärung und Beruhigung für die Kinder.
Allerdings würde ich von Entschuldigungen, was das Verhalten der Mutter angeht, Abstand nehmen. Da würde ich eher auf Ansa´s Variante zurück greifen und ihnen sagen, dass du etwas anders machst oder siehst, aber wenn man Mama das anders macht, ist das ihre Entscheidung. Auf diese Weise kann deine Exfrau auch nicht sagen, sie brauche deine Hilfe nicht oder du sollst doch jetzt nicht den tollen Papa spielen. Auch da hast du ihr Angriffsfläche genommen.

Du machst das schon ....
Muckel

Ein Kind betritt deine Wohnung und macht in den folgenden zwanzig Jahren so viel Lärm, dass du es kaum aushalten kannst. Dann geht das Kind weg und lässt das Haus stumm zurück, dass Du denkst, du wirst verrückt.
v. John Andrew Holmes, amerik. Publizist
Matthew
Forumslehrling
Forumslehrling
Beiträge: 19
Registriert: 13. November 2012 11:30

Re: Mitten in der heißen Phase

Beitrag von Matthew »

Liebe Freunde,

Wenig zeit ist vergangen, vieles ist passiert.
Der neuste stand: ich bin ausgezogen. Ich darf von meiner nochfrau aus jeden Abend gegen 20 Uhr anrufen, um meinen Kindern gute Nacht zu sagen. Am kommenden Dienstag darf ich meine Kinder für einen Nachmittag sehen. Ab Dezember dann jeden Montag und Donnerstag Nachmittag. Eine eigene Wohnung werde ich erst ab Ende Dezember haben. Bis dahin kann ich mich mit meinen Kindern entweder in gemeinsamen Haus (meine Frau arbeitet an diesen Tagen bis abends) oder an öffentlichen Plätzen bewegen, was mir weniger gefallen würde, da solche Situationen immer künstlich anmuten. Bis dahin lebe ich mit meiner neuen Partnerin zusammen. Das darf meine Frau natürlich nicht wissen, da sich emotional kollabieren würde. Offiziell wohne ich in der Ferienwohnung eines fernen bekannten aus Massachusetts...

Rechtlich darf meine Frau diese Dinge gar nicht so angehen. Das wissen sowohl das Jugendamt, das Familiengericht als auch ich.
Jedoch rät das Jugendamt mir, mich vorerst auf alles einzulassen, was meine Frau mir auferlegt. Dringlichstes Ziel ist die Entschärfung der Situation.
Seit meinem Auszug habe ich zwei mal mit meiner Frau telefoniert. Ich muss zugeben, dass sie sich tatsächlich ganz anders anhört als noch vor einigen Tagen. Auch ich fühle mich besser, entspannter. Dass ich meine Kinder nicht sehen kann, ist unbeschreiblich schwer für mich. Aber ich lasse es mir ( hoffentlich) nicht zu sehr anmerken. Beim gestrigen erstmaligen gutenacht- Anruf war mein Sohn kurz angebunden und wirkte unglaublich traurig. Vielleicht war er nur müde, immerhin war es schon nach 23 Uhr. Meine Tochter redete angeregt mit mir. Ich hoffe, dass ich diesen ersten, doch deprimierend Eindruck am Dienstag revidieren kann.

Im großen und ganzen habe ich das Gefühl, dass die komplette Situation sich eher positiv entwickelt. Ich hoffe, dass die Rückschläge nicht zu heftig werden.

Ich wünsche euch allen ein gutes Wochenende...

Matthew
Benutzeravatar
Ansa
Inventar
Inventar
Beiträge: 2601
Registriert: 14. August 2006 11:52

Re: Mitten in der heißen Phase

Beitrag von Ansa »

Guten Morgen Matthew,

das klingt ja alles entspannend.... für alle Beteiligten. Wie geht es Dir inzwischen?

Liebe Grüße
Ansa
Sei zärtlich mit den Kindern, mitfühlend mit den Alten, nimm Anteil an denen, die sich anstrengen, sei sanftmütig mit den Schwachen und geduldig mit den Starken; denn eines Tages wirst Du dies alles gewesen sein. (nach C.W. Carver)
Matthew
Forumslehrling
Forumslehrling
Beiträge: 19
Registriert: 13. November 2012 11:30

Re: Mitten in der heißen Phase

Beitrag von Matthew »

Hallo liebe Freunde,

hallo Ansa,

einige Tage wirken in diesen emotional extrem verdichteten Tagen wie kleine Ewigkeiten. seit nunmehr einer guten woche wohne ich nicht mehr zuhause. das tägliche telefonat ist mal so und mal so. davon möchte ich mein grundgefühl nicht mehr abhängig machen. letzten dienstag war ich mit den kindern schwimmen. das war sooooo toll. ganz normal sind wir miteinander umgegangen. als wäre nie etwas geschehen. ich habe die problematik nicht angesprochen und die kinder ebenfalls nicht. wenn sie es getan hätten, hätte ich ihnen versucht, die ganze angelegenheit kindsgerecht zu erklären, aber dazu kam es gar nicht. wir haben gespielt und getobt und geschwommen. einfach schön.
wir kamen exakt acht minuten zu spät nach hause. das führte zu einem eklat und versaute den tag in wenig. ich habe mich über mich selber geärgert. acht minuten. das hätte ich verhindern können, wissend, dass meine frau solche dinge sofort zum anlass nimmt, um mir zuverlässigkeit und fairness abzusprechen.
seit diesem dienstag hat sich meine frau eigentlich gar nicht mehr beruhigt. ich bekomme weiterhin sehr rüde mails, auf die ich jedoch nicht mehr antworte.
Das Jugendamt hat es erreicht, dass meine frau sich am kommenden dienstag mit mir zusammensetzt, um das zukünftige umgangsrecht gemeinsam zu regeln. Man scheint dort sicher zu sein ("Ihre frau ist kooperativ!"), dass ein konsens in greifbarer nähe ist.
ich möchte die kinder an zwei nachmittagen, alle 14 tage das wochenende und die hälfte der ferien haben. das aufenthaltbestimmungsrecht soll auf beiden seiten bleiben. ich hoffe, dass meine frau diesen weg mitgeht. sollte sie sich weigern, werde ich nicht weiter zögern und per anwalt (der nun eingeschaltet ist) das familiengericht anrufen. langsam verliere ich ein wenig die geduld und die neigung, meiner frau alles mögliche einfach durchgehen zu lassen. denn trotz der angeblichen kooperationsbereitschaft, tut sie momentan (v.a. seit meinem kinder-dienstag) alles, um mir weh zu tun und jeden weiteren kontakt zu den kindern zu unterbinden oder zu erschweren. auf facebook hat sie mich und meine partnerin öffentlich als "EHEBRECHER" an den pranger gestellt. alles ganz schön unangenehm.

trotzdem bin und bleibe ich generell ganz guter hoffnung.

gruß

Matthew
FairyQueene

Re: Mitten in der heißen Phase

Beitrag von FairyQueene »

Hallo Matthew,

ich habe bisher still mitgelesen. Die Regelung, die Du anstrebst, scheint mir vernünftig, wenn es kein Wechselmodell geben kann (das hatten wir eine Weile, bevor der Vater umzog).

Deine Frau versucht Dich zu verletzen, das ist bestimmt schwer erträglich. Aber wir leben nicht mehr im Mittelalter. "Ehebrecher" via facebook? Das fällt doch alles auf sie selbst zurück; wahrscheinlich wird es ihr irgendwann peinlich sein.

Vielleicht kriegt sie sich irgendwann wieder ein, sie ist ja verständlicherweise sehr verletzt, und ihr kommt so miteinander klar, daß es nicht zu strapaziös wird. Wenn nicht, denke immer daran, sie ruiniert sich in erster Linie ihr eigenes Leben mit dem ganzen negativen Kram. Der kettet sie dann an dieses "Scheitern", an ihre Verletzungen usw. So kann man nicht neu anfangen. (Mußte ich auch erst lernen, daß Verzeihen vor allem das eigene Leben entlastet.)

Es wird noch viel auf & ab geben, auch mit Deinen Kindern, denen es derzeit sicher nicht gut geht, auch wenn sie es dir nicht gezeigt haben. Schön, daß ihr trotzdem so eine tolle Zeit beim Schwimmen hattet!

Halte uns auf dem laufenden.

Alles Gute,
FairyQueene
Antworten