Zeichen einer bevorstehenden Trennung

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Snoopy80
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Registriert: 19. Mai 2005 17:52

Zeichen einer bevorstehenden Trennung

Beitrag von Snoopy80 »

Hallo,

nach Jahren habe ich wieder den Weg in dieses Forum gefunden, weil mich etwas sehr belastet. Hier in Mexiko habe ich keine Freunde, mit denen ich darüber reden kann. Deswegen muss das jetzt hier iregndwie raus, um Hilfe zu suchen. Worum geht es?

Seit nun mehr als vier Jahren bin ich verpartnert. Diese Ehe könnte so wunderbar sein, aber die Realität sieht anders aus. Immer wieder streiten wir uns, meistens über meine Fehler (in ihren Augen). Es geht ziemlich laut dabei zu. Es fließen Tränen. Nach kurzer Zeit kommt wieder eine Versöhnung. Klar, ich verzeihe ihr auch. Die momentane Situation belastet uns beide, doch ich habe das Gefühl wir gehen in zwei verschiedene Richtungen. Auf dieser finanziellen Durststrecke bin ich bereit, erstmal auf ein paar Dinge zu verzichten und sie will auf nichts verzichten MÜSSEN. Sie spricht oft davon, wieder mit dem Rauchen anzufangen und ich bin absoluter Nichtraucher und genieße die Frischluft. Unsere gemeinsamen Interessen beschränken sich auf Reisen und miteinander etwas zu spielen. Häufiger hängt sie am Handy, flüchtet sich in Spiele. Klar, muss ich mal die Eigenintiative ergreifen, sie auch mal heruaszufordern.

Doch irgendwie spüre ich da etwas, was mich von ihr wegzieht. Sie ist sehr fordernd. In den Streitereien versucht sie ihren Willen durchzusetzen. Ich gehe sehr geduldig mit ihr um. Doch immer wieder stoße ich an meine Grenzen. Nach den Streitereien bleibe ich zurück mit einem beklemmenden Gefühl zurück und bin frustriert, fühle mich schuldig, weil ich sie nicht glücklich machen kann. Egal was es ist, es gibt immer Kleinigkeiten, worüber sie sich streiten kann. Ich sehe über diese hinweg. Wir sind wirklich zwei unterschiedliche Persönlichkeiten mit verschiedenen Bedürfnissen, die aufeinander prallen. Oft haben wir über Trennung gesprochen. Mittlerweile habe ich das Gefühl an dieser Grenze zu gehen und es fehlt nur noch ein Schritt dazu. Ein Zeichen sehe ich auch dafür. Einmal sagte sie: "Ich frage mich, ob mein Geld (also ihr Gehalt) für mich allein reicht." Ich habe das Gefühl, sie ist nur mit mir zusammen, weil sie mir helfen will. Das war vor kurzem. Dadurch bin ich noch verwirrter. Ich habe zur Zeit wenig Aufträge als freiberufliche DaF-Lehrerin und dementsprechend muss ich zusehen, finanzielle Unabhängigkeit zu erlangen. Dabei habe ich schon gute Aussichten. Vor 4 Jahren sind wir nach Nordmexiko gezogen und vor einen halben Jahr ins Zentrum, in die Nähe von Mexiko-Stadt. IM Norden waren wir finanziell gut bestellt, aber es gab auch dort Streitereien. Momentan wirkt sie so distanziert, zeigt aber in Gesprächen noch INteresse.

Ich habe das Gefühl im Kreis zu drehen. Ich will raus. Oft fühle ich mich gefangen, weil sie manchmal so kontrollierend ist. Ich will einfach nur freier sein.
Manchmal habe ich das Gefühl, einfach nur meine Sachen zu packen, um zu gehen. Aber die vielen Haustiere halten mich zurück, die uns zusammenhalten. Klar, ich weiß, dass ich Verantwortung über mein Handeln übernehmen muss. Keiner macht das für mich. Doch ich will darüber erstmal schreiben und Zuhörer finden und mich mit ihren Erfahrungen austauschen. Ich will klarer in meinen Gadanken sein. In mir stecken soviele Emotionen fest, die auf meine Anspannung zurückführen. Momentan erkenne ich mich nicht wieder und will mir jetzt selbst helfen, in dem ich jetzt handle.

Haben einige von euch, auch solche oder ähnliche Erfahrungen gemacht? Habt ihr euch getrennt und wie habt ihr euch danach gefühlt?

Danke für die Aufmerksamkeit.

Einen wunderbaren Tag
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Ansa
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Registriert: 14. August 2006 11:52

Re: Zeichen einer bevorstehenden Trennung

Beitrag von Ansa »

Hallo und herzlich willkommen zurück bei uns,

auch wenn wir partnerschaftliche Probleme nicht so gewohnt sind.

Ich will es mal so sagen, ich hab mich vor langer Zeit getrennt und mich extrem schwer damit getan, ich wollte keine Familie zerstören, meinen Kindern nicht den Vater im Alltag nehmen und eine Familie verlieren - ich hab sehr lange überlegt..... aber als ich dann den Schritt gewaagt habe, hat es sich, wider Erwarten, sehr gut angefühlt, richtig und das nahm ich als Zeichen dafür, das die Entscheidung richtig war.

Kannst Du Dir Zeit nehmen und mal in Gedanken so tun, als ob? Oder anders, was würdest Du jemandem in Deiner Situatuon raten?

Und, ich weiß nicht wie das in Mexiko ist, gäbe es eine Möglichkeit gemeinsam am Paar sein zu arbeiten, mit Hilfe eines Paartherapeuten vielleicht? Manchmal können solche Gespräche auch dabei helfen, für und miteinander Klarheit zu finden. Schwere Zeiten, ich weiß....

Liebe Grüße
Ansa
Sei zärtlich mit den Kindern, mitfühlend mit den Alten, nimm Anteil an denen, die sich anstrengen, sei sanftmütig mit den Schwachen und geduldig mit den Starken; denn eines Tages wirst Du dies alles gewesen sein. (nach C.W. Carver)
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