Ich stehe zwischen den Stühlen...

Allgemeines Scheidungskinder Forum - Dies ist eine virtuelle Selbsthilfegruppe für Kinder und Eltern in allen Fragen rund um Trennung und deren Folgen.
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heyho
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Ich stehe zwischen den Stühlen...

Beitrag von heyho »

Hallo...
ich habe im Moment große Probleme mit meinen Eltern... sie haben sich vor vielen Jahren geschieden. Die ersten Jahre bin ich regelmäßig alle 2 Wochen zu meinem Vater gefahren. Meine Mutter hatte dann 4 Jahre später neu geheiratet, hab mich bis jetz auch immer super mit meiner neuen Familie verstanden und es war auch immer alles gut soweit( dann wurde noch mein halbbruder geboren). Irgendwann wurde bei mir ne Katzenhaarallergie diagnostiziert. Mein richtiger Vater kam mich daraufhin (bis heute) seltener besuchen (ist auch irgendwo verständlich). Das lief die letzten 3 Jahre auch ganz gut so. Nun habe ich gemerkt das sich meine Katzenhaarallergie gebessert hat, bzw weg ist. Meine Mutter will das aber nicht wahr haben. Ich habe gefragt ob ich mal wieder zu meinem Vater für ein Wochenende fahren darf und da sind sie und mein Stiefvater komplett ausgerastet. Ich verstehe das einfach nicht. Als Begründung meinte sie die Katzenhaarallergie und weil ich einmal gelogen hab (hab bei ihm zu hause gepennt statt wie abgemacht bei Oma, aber auch nur eine von 2 Nächten). Ich stehe total zwischen den Stühlen und wie es mir geht, danach fragt eh keiner... kann mir einer nen Tip geben was ich machen soll?

PS: ich lebe ja bei meiner mutter und meim stiefvater. Mir fällt immer mehr auf, das ich nicht in unsere Familie passe. Keiner teilt meine Interessen, ich kümmer mich eher um mich selbst und bin komplett selbstständig. Damals in der Scheidungszeit war ich mit knapp 3 Jahren schon daran gewöhnt worden selbstständig zu sein. Ich wurde nicht zum Sport geschickt, musste alleine Hobbys finden. Somit hat mir auch kein Elternteil beim Sport zugesehen. Mein kleiner Halbbruder bekommt dafür das ganze Rundumpacket. Mein Stiefvater geht mit ihm zum Fußball, Mama geht meistens mit, ich bin allein. Er hat Fußballspiele, alle gehen hin, ichb bin allein... ich kann einfach nicht mehr...
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Ansa
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Re: Ich stehe zwischen den Stühlen...

Beitrag von Ansa »

Willkommen bei uns Heyho,

darf ich fragen, wie alt Du bist? Solche Kombinationen können ganz schön schwierig sein und ich kann gut nachvollziehen, das Du Dich benachteiligt fühlst, irgendwie übrig - aber ist das wirklich so?

Die Zeiten in einer Familie verändern sich, mit Trennung, Lebensneufindung und all dem, was Erwachsene so um sich herum zu tun haben, gibt es Zeiten in denen man mehr oder weniger Zeit hat. Dich hat es wohl getroffen, das die Großen wenig Zeit für Dich hatten und Du vieles allein tun musstest und das heute, auch wenn es manchmal blöd ist, auch kannst. Das kann am Ende etwas wirklich Gutes sein, sich selbst um sich kümmern. Ich finde aber, Du darfst sagen, das Du Dir das gewünscht hättest..... das Du solche Zweisamkeiten vermisst, es könnte ja auch mit Dir soetwas geben, Kinoabend etwa - ohne kleinen Bruder.

Was sagt denn Dein Vater dazu? Unterstützt er Dich? Ich finde durchaus, das Du ein Recht hast, bei ihm zu übernachten, wenn Deine Allergie es zulässt. Gegen ALlergien kann man ja auch etwas tun, Antihistamine nehmen, etwa. Ich würde ihn mal drauf ansprechen. Wenn Du noch jünger bist, kannst Du auch das Jugendamt um Hilfe bitten oder ernsthaft noch mal Deine Eltern ansprechen, vielleicht denjenigen, zu dem Du ein vertrauensvolleres Verhältnis hast, erst mal alleine?

Ach ja, Interessen - teilst Du da mehr mit Deinem Vater? Bei uns ist es so, das wir alle sehr unterschiedliche Interessen haben, meine Töchter haben Spaß an anderen Dingen als ich, mein Liebster und ich verbinden auch eher wenige gemeinsame Interessen - so dass bei uns jeder sein eigenes Dinge macht und damit ganz zufrieden ist. Mal schau ich beim Reiten zu, aber selten - und auf den Hundeplatz geh ich allein - genieße die Zeit auch und so findet jeder in seinem Hobby ein Stück Freiheit. Magst Du über diese Idee mal nachdenken?

Viele Grüße
Ansa
Sei zärtlich mit den Kindern, mitfühlend mit den Alten, nimm Anteil an denen, die sich anstrengen, sei sanftmütig mit den Schwachen und geduldig mit den Starken; denn eines Tages wirst Du dies alles gewesen sein. (nach C.W. Carver)
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