Was tun, wenns meiner Mum schlecht geht?

Allgemeines Scheidungskinder Forum - Dies ist eine virtuelle Selbsthilfegruppe für Kinder und Eltern in allen Fragen rund um Trennung und deren Folgen.
derucca
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Was tun, wenns meiner Mum schlecht geht?

Beitrag von derucca »

Hi an Alle,
Ich brauch euren Rat:
Meine Eltern leben jetzt seit zirka einem Jahr getrennt und natürlich ist der ganze Scheuidungskram, das Hin und Her wegen dem Geld und überhaupt der Schmerz, die Enttäuschung und die Einsamkeit sehr schlimm für meine Mum. Sie weint viel, ist ständig down. Ich fühle mich dann immer richtig mies, weil ich nicht weiß, wie ich ihr helfen soll. Alles was ich sage, hilft ihr nicht und ich kann ja auch schlecht meinen Vater ersetzten.
Nun meine Frage an euch: Was würdet ihr an meiner Stellt tun? Die Situation ist nämlich fast unerträglich für mich. Ich liebe meine Mutter und kann sie net leiden sehen!

Danke im Vorraus für eure Hilfe, derucca
Laura
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Re: Was tun, wenns meiner Mum schlecht geht?

Beitrag von Laura »

Hallo Derucca,

willkommen im Forum!

Das ist sicher eine schwierige Situation für Dich, wie alt bist Du denn?

Ich finde es toll, daß Du Deiner Mutter helfen möchtest, aber sooo sehr viel wirst Du wahrscheinlich nicht tun können. Wie Du ja schon richtig erkannt hast, kannst Du den Vater nicht ersetzen und Du kannst auch Deiner Mutter den Trennungsschmerz und die Probleme mit dem Scheidungskram nicht abnehmen. Was Du aber tun kannst, ist, Deiner Mutter nicht noch zusätzliche Probleme bereiten, lieb zu ihr zu sein und für sie dazusein, wenn Du ihr helfen kannst. Ich bin aber sicher, daß deine Mutter auch weiß und merkt, daß Du sie unterstützen willst und ganz stolz auf Dich ist. Das ist auf jeden fall eine Hilfe für sie.
_________________

Es gibt keine großen Entdeckungen und Fortschritte, solange es noch ein unglückliches Kind auf Erden gibt.
derucca
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Re: Was tun, wenns meiner Mum schlecht geht?

Beitrag von derucca »

Hi Laura
Ich bin 17.
Klar, ich versuche meine Mutter uz unterstützen wo ich kann, aber ich habe auch noch ein eigenes Leben. Du wirst verstehen, dass man sich in der Pubertät nicht immer ganz so gut mit seinen Eltern versteht. Es gibt halt öfters mal Krach...
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Hammer
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Re: Was tun, wenns meiner Mum schlecht geht?

Beitrag von Hammer »

Hi Derucca
willkommen im Forum
Das dich der Trennungsschmerz deiner Mutter sehr mit nimmt ist verständlich,
aber ebenso das du dein eigenes Leben hast.Hat deine Mutter keine Freunde
die Ihr mal zuhören können?Oder mal mit ihr etwas unternehmen?
Ich glaube das wichtigste für deine Mutter wäre Ablenkung.
Vielleicht suchst du mal mit ihr zusammen nach etwas was ihr Spass
macht,so wird sie von ihrem Kummer etwas abgelenkt und du kannst wieder
etwas mehr dein Leben leben.
Alles Liebe
hammer
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PapYra
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Re: Was tun, wenns meiner Mum schlecht geht?

Beitrag von PapYra »

Hallo Derucca!

Tja, mir gehts genauso, wie wahrscheinlich noch jeder Menge anderer Leute, bei den ganzen Scheidungen.
Ich bin 18, und meine Eltern sind seid ich 12? 13? 14? bin geschieden. Jedenfalls habe ich die ganzen Streitereien mitgekriegt und es hat mich alles ziemlich mitgenommen. Jetzt bin ich zwar wahrscheinlich nicht drüber weg (ist man nie?) , aber ich denk nicht mehr viel dran.
BEi mir ist die Situation zwar wahrscheinlich noch komplizierter, weil ich und meine mUtter und meine schwester noch auf dem gleichen Grundstück wie mein vater mit seiner freundin wohnt, wohnen, aber mit der Mutter, der es schlecht geht, ist es etwas ähnlich.
Sie leidet sehr unter der Situation, hat aber irgendwie nicht die kraft wegzuziehen und richtig neu anzufangen. Meistens ist halt der Alltag normal, sie zeigt es meistens nicht so, auch wenn man schon merkt, dass es ihr nicht gut geht. Sieh unternimmt sehr wenig und ist oft schlapp und ist halt oft nicht so richtig "lebensfroh". Ihr nimmt das halt alles die Kraft, ich glaube sie hat sich nie so richtig von der Scheidung erholt.
Und manchmal kriegt sie dann halt richtige "Zusammenbrüche", also nicht Nervenzusammenbrüche, aber dass sie heult und soo wahnsinnig verzweifelt und hilflos scheint. das macht mich sowas von fertig, und ich hab sie sehr lieb und es tut mir weh, auch weil sie selbst mir immer so gut helfen konnte wenn es mir schlecht ging, aber es macht mich auch sehr wütend.
Ich kann nichts tun, weil alles zureden nichts hilft und sie es selbst schaffen muss, aber es macht mich so sauer, dass meine Eltern mir schon einen ganzen teil meiner kindheit "geklaut" haben, und dass ich einfach von dieser Sache nicht loskomme. Es macht mich sauer, auch wenn es unfair ist, dass meine Mutter so schwach ist. Weil ich mich doch selbst gar nicht so stark fühle, weil ich ich ihr nicht helfen kann, und weil es dadurch mein Leben immer wieder und andauernd belastet. Und das was du schreibst kenne ich auch, es ärgert mich, dass ich immer rücksicht nehmen will deshalb. Ich stelle mir vor, dass man Eltern gegenüber, die noch zusammen leben, nicht ständig ein schlechtes gewissen haben muss, weil die ja sich haben und nicht "wacklig" sind. ich finde dass man auch ein recht darauf hat, mal schwierig zu sein.

ich fühl mich einfach hilflos, weil meine Mama sich nicht aufraffen kann etws zu tun, egal wie sehr ich sie versuche 2anzuschubsen". Obwohl dass Anschubsen doch eiugentlich noch nicht mal meine Aufgabe wäre.

So ein Mist. :-(
Kluge Sprüche kann ich mir leider genauso schlecht merken wie Witze...
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Hammer
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Re: Was tun, wenns meiner Mum schlecht geht?

Beitrag von Hammer »

Hi PapYra
Willkommen im Forum
Das ist ja wirklich krass!
Tür an Tür mit dem Ex und der neuen Liebe.
Du hast Recht das "anschubbsen"ist nicht deine
Aufgabe,und trotzdem versuchst du deiner Mutter
zu helfen.
So auf Anhieb fällt mir auch nix ein.Leider!
Aber ich werde nochmal drüber nachdenken und
mich dann noch mal melden.Versprochen!!
Bis dahin alles Liebe!
hammer
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Volker
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Re: Was tun, wenns meiner Mum schlecht geht?

Beitrag von Volker »

:boxen:

Hallo PapYra,

Ja, mit den Gefühlslagen seienr Lieben ist es wirklich nicht leicht. Ich lese aus deinen Zeilen, dass Du nicht einssiehst, dich um die Probleme deiner Eltern zu kümmern und du auch wütend bist, ständig auf diese Rolle zurückgeworfen zu sein. Das ist gesund und das solltest Du unbedingt stärken, du bist für Dein Leben verantwortlich, Deine Eltern für das ihre. Ich will Dir auch keine schlauen Tipps geben, sondern nur erzählen, welche Erfahrungen ich gemacht habe.

Ich bin Volker, 29 Jahre alt, therapie- und konflikterfahren, meien Eltern haben sich scheiden lassen als ich 5 war und aufgewachsen bin ich bei meiner Mutter und meiner Schwester großgeworden, übrigens hat im gleichen Haus auch die Mutter meienr Mutter mit ihrem Mann gewohnt.
Meine Mutter war permanent überfordert, meine Schwester und ich haben den Laden geschmissen und sie war ständig unglücklich. Ihr war ungemein wichtig, dass sie von Aussen die ANerkennung bekommt, zwei Kinder alleine (!) großzuziehen. Was für ein Schwachsinn, heute denke ich mir, wie leicht wäre es gewesen, auf Hilfen von Aussen zuzugreifen... aber meien Mutter hat es vorgezogen an ihrem omnipotenten Selbstbild festzuhalten. Jedenfalls waren immer meine Schwester und ich diejenigen, die meine Mum zur Freude verhalfen, ganz klassisch habe ich dann später Pädagogik studiert und meine Schwester eine Erzieherausbildung gemacht.
Heute kann ich mit Abstand erkennen, wie scheisse das ist, wenn Kinder aus Abhängigkeit alles für ihre Eltern tun, so wie ich und meine Schwester es getan haben.
Wichtig finde ich und das möchte ich Dir ans Herz legen, nutze deine aggresiven Impulse für Deine Interessen und Dein Leben, d.h. setze Dir Deine eigenen Ziele udn verfolge sie. Zeige Verständnis für Deine Mutter aber lass die VErantwortung für ihr Leben schön bei ihr, dein Anschubsen bringt ihr gar nichts, außer dass du sie in ihrer Opferrolle bestätigst. Sie hat alles was sie braucht um sich zu verändern, sie sieht es nur (noch?) nicht.
Und ganz wichtig: Du hast ein Recht darauf glücklich zu sein !

Liebe Grüße
Volker

Apropos, ich plane demnächst mich beruflich auf die Arbeit mit Scheidungskindern im Form von Wochenendseminaren zu konzentrieren. Findest Du das eine gute Idee, würdest Du be isowas mitmachen?
Volker

Es ist unglaublich, wieviel Kraft die Seele dem Körper zu leihen vermag. (W. v. Humboldt)
caro_20
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Re: Was tun, wenns meiner Mum schlecht geht?

Beitrag von caro_20 »

Hallo Derruca,

meine Eltern stecken gerade mitten in der Scheidung und es ist auch nicht immer leicht. Mein Vater benimmt sich wie Giggolo höchstpersönlich und meine Mutter hat schon einen neuen Lebensgefährten.
Da ich schon 20 bin und die Älteste von vier Kindern wurde mit mir viel über die Scheidung und die Trennung geredet, es hat mir zwar nicht wirklich geholfen alles zu verstehen, aber mittlerweile bin ich sogar froh über die Trennung. Miteinander hätten sie es sowieso nicht mehr ausgehalten und es wäre für meine kleinen GEschwister unerträglich geworden.
Ich kann Dir nur den Rat geben, biete Deiner Mum an, dass Du für sie da bist und ihr zuhörst. Und frage doch einmal ob ihr nicht vielleicht zu einer Familienberatung gehen könnt, die helfen einem wirklich ganz toll. Mir hat es auch viel geholfen. Leider haben sich meine Eltern geweigert, Du solltest also ein bisschen diplomatisch an die Sache ran gehen.
Solche Familienberatungsstellen gibt es normalerweise bei jedem Pfarramt oder im Krankenhaus. Du brauchst einfach nur anzurufen und schildern was los ist, sie helfen Dir dann in Gesprächen alles zu verarbeiten und wenn sich deine Mum dazu bereit erklärt, helfen sie ihr auch.
Viel Glück
wenn Du jemanden zum Reden brauchst, melde Dich

Gruß Caro
hoppel
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Re: Was tun, wenns meiner Mum schlecht geht?

Beitrag von hoppel »

Hy Derruca,
meine Eltern haben sich auch vor einem Jahr getrennt, ich bin 16, und meiner Mutter geht es auch sehr schlecht. Sie sieht müde und traurig aus und lacht nicht mehr wie früher. Mir tut sie total leid und ich versuche ihr immer zu helfen und finde die Situation voll scheiße aber wirklich viel elfen kann ich ihr nicht. Ich denke sie ist überfordert, durch die finanzielle Situation, der vielen Arbeit und auch teilweise mal Stress mit mir und meinem Bruder. Ich weiß auch nicht wie ich ihr helfen kann, da sie selber Psychologin und somit kann ich sie schlecht zu einer Beratungsstelle schicken. Den Mann brauch ich ihr nicht zu ersetzen, da sie teilweise schlecht über meinen Vater redet. Mein Bruder hat mit der ganzen Situation kein Problem und dann meldet sich mein Vater auch nie und ich bin wirklich am überlegen den Kontakt mit ihm abzubrechen auch wenn ich eigentlich das gegnteil will. Meine Mutter redet zwar mit ihren Freundinnen darüber aber trotzdem sieht sie nicht glücklicher aus. So siehst du, ich habe das selbe Problem! mfg Hoppel
Veroly
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Re: Was tun, wenns meiner Mum schlecht geht?

Beitrag von Veroly »

Hallo Papyra!
Wie ich dich nachvollziehen kann! Bei mir ist es ähnlich, nur dass meine Eltern nicht auf dem gleichen Grundstück wohnen. Meine Mutter kriegt häufiger auch solche Zusammenbrüche und ich weiß nicht... mir tut sie ja immer so leid, weil ich mit meinen drei Geschwistern, ja nicht viel für sie tun. Ich fühl mich dann immer für alles Verantwortlich, aber dann bin ich auch wütend auf sie und ärger mich, dass ich überhaupt das alles ertragen muss... ich bin auch 18 und dachte, wenn ich erst mal volljährig bin, dann hab ich nichts mit den Streitereien meiner Eltern zu tun... sie sollen das dann für sich klären und nicht über mich austragen. Ich hasse es, wenn meine mutter ein Paar tage nicht dar war und mein Vater sich um uns gekümmert hat, wieder kommt und nur über ihn ablästert und meckert, dass aufgaben die wir machen mussten (Rasenmähen etc.) nicht ordentlich gemacht worden sind (wie soll man bei regen rasenmähen?!) und macht meine Vater dafür verantwortlich. Und dabei hat er sich echt gut um uns gekümmert, essen gemacht sich um Schulprobleme gekümmert und mir beim Klavier spielen zugehört. Aber andererseits ist er auch total mieß zu meiner mutter,gibt viel zuwenig Geld, und viele sachen die sie sagt sind auf jeden Fall berechtigt. Aber warum muss ich mir das dann immer anhören?!

Veroly
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Hammer
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Re: Was tun, wenns meiner Mum schlecht geht?

Beitrag von Hammer »

Hallo Veroly
"Aber warum muss ich mir das dann immer anhören?!"
Deine Frage ist berechtigt und wird wohl viele Scheidungskinder
bewegen.Deine Eltern haben ihre Trennung nicht verarbeitet und
so versucht der eine dem anderen eins reinzudrücken.
Deine Mutter in dem sie über deinen Vater meckert,er in
dem er vielleicht zu wenig zahlt.Das schlimmste aber ist das
solche Streitigkeiten über die Kinder gehen.
Du bist 18 Jahre alt versuch doch beim nächsten mal,ihr zu sagen
das wenn ihr was an deinem Vater nicht passt ihm das selbst
mitzuteilen.Das ist schwerer gemacht als gesagt!!
Aber du bist nicht der Blitzableiter oder Kummerkasten deiner
Eltern.Ich weiß nicht wie alt deine Geschwister sind,aber ich schätze
die sind jünger.Für die ist es auch schlimm das ständige Gezanke
der Eltern zu ertragen.
Alles Liebe
hammer
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Kristina
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Re: Was tun, wenns meiner Mum schlecht geht?

Beitrag von Kristina »

hi.
also...ich habe mich eben erst hier eingeloggt. eigentlich habe ich nie wert darauf gelegt, mit sogenannten "gleichgesinnten" zu sprechen. aber seit ca einem jahr holt mich das alles wieder ein, und es gibt niemanden mit dem ich sonst reden könnte. ich gehe auf eine schule, wo die meisten kids ziemlich reiche eltern haben, da kommen scheidungen nicht so oft vor...keiner meiner freunde hat geschiedene eltern. wenn ich manchmal was von mir erzähle, werde ich direkt ziemlich schräg angeguckt, die kennen sowas einfach nicht.
naja...eigentlich will ich hier mein problem erzählen. also...puh...dann leg ich mal los.

meine eltern ließen sich scheiden als ich 5, fast 6 jahre alt war (heute bin ich 15). ich zog mit meinerm bruder und meiner mutter ca 120km weit weg. von dem augenblick an habe ich aufgehört mich auf irgendetwas oder irgendjemanden zu verlassen. ich habe die ganze zeit versucht, erwachsen zu sein. ich habe mich abgeschottet von meiner mutter. ich habe gedacht, dass, wenn ich niemanden liebe, mir auch niemand mehr weh tun kann. ich habe mir immer vorgestellt dass meine mum stirbt, um mich darauf vorzubereiten dass sie auch weggeht. damit es nicht nochmal so schlimm wird...
das erste halbe jahr war ziemlich schlimm. dann habe ich angefangen kalt zu werden. gefühlskalt. ich wollte nichts mehr empfinden, habe versucht alles zu hassen. und wenn das nicht ging habe ich so getan.
nach einiger zeit (ca 3 jahre?) hatte ich das alles ziemlich verdrängt. ich dachte, ich wäre mit der ganzen geschichte durch. ich habe die leute immer nur komisch angeguckt wenn sie meinten es täte ihnen leid mit der scheidung meiner eltern.
letzten sommer habe ich den kontakt zu meinem vater abgebrochen(es war zuviel passiert. zuviel, als dass man es hier hinschreiben könnte)
mein jüngerer bruder war vor 3 jahren zu ihm gezogen. als er im sommer zurück zu uns kommen wollte hat mein vater ihn gezwungen da zu bleiben. nachdem ich den kontakt abgebrochen hatte kam plötzlich alles wieder hoch. meine mum weinte andauernd, schlief nicht mehr, seit mein bruder weg war.
meine mutter ist großartig, sie hat immer versucht das beste für uns zu tun!
als mein bruder gehen wollte, hat sie ihn gehen lassen.
damals habe ich angefangen die verantwortung für sie zu übernehmen (ich habe einen stiefvater, der schon mal versucht hat sie zu schlagen. da bin ich dazwischengegangen. das war schlimm). aber das ist alles zu schwer. es ist vieles passiert bei uns (will ich nicht näher drauf eingehen) und ich habe einfach gemerkt, dass ich die verantwortung nicht übernehmen kann und auch nicht will!!!!

ich rate jedem, für seine eltern keine verantwortung zu übernehmen; man wird sie meist nie wieder los...seit 3 monaten kämpfe ich dagegenm weil ich einfach merke wie es mich und meine kraft auffrisst. ich denke auch, dass ich es schaffen werde (eine terapheutin hilft mir).
was mir sehr dabei geholfen hat waren meine träume. meine träume von der zukunft. meine eltern haben mir vielleicht die kindheit genommen, aber die zukunft kriegen sie nicht! versucht immer träume zu haben, die kann euch keiner nehmen!!!!
eltern sollen für ihre kinder veantwortlich sein. und wenn sie es nicht können, dann heist das nicht dass die kinder die elternrolle übernehmen müssen!

aber auch wenn dieser druck weg ist, die verletzlichkeit bleibt. seit einem jahr geht es mir sehr schlecht. ich versuche, dies vor meiner mutter zu verstecken. wie gesagt, ich habe die verantwortung. das schlimmste war, als ich ihr sagen musste, dass ich hilfe brauche...
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saguna
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Re: Was tun, wenns meiner Mum schlecht geht?

Beitrag von saguna »

hallo kristina!

dein eintrag ist mir sehr, sehr nahe gegangen! ich bin heute zum ersten mal auf dieser seite gewesen und bei mir sind grade so schrecklich viele gefühle hochgekommen, dass sogar ein paar tränen geflossen sind! meine eltern sind erst seit mai letzten jahres geschieden. ist also alles noch recht frisch! und mit meiner mum geht`s mir halt ziemlich ähnlich wie dir! jedenfalls wollte ich das hier eigentlich nur grad loswerden! vieleicht hast du ja lust, dich noch mal mit mir kurz zu schließen! ich wünsche dir all die kraft die du brauchst um die ganze kacke durchzustehen!

und behalt dir immer im hinterkopf, dass !du! der wichtigste mensch in deinem leben bist!

alles, alles gute!
wünscht dir

saguna
nicht weil die dinge unerreichbar sind, wagen wir sie nicht!
weil wir sie nicht wagen, bleiben sie unerreichbar!
Kristina
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Registriert: 15. Juli 2003 14:31

Re: Was tun, wenns meiner Mum schlecht geht?

Beitrag von Kristina »

hi saguna.
vielen dank für deine positive meinung. ich denke, am wichtigsten ist, dass man das alles nicht in sich hineinfrisst. wenn man sich das als kind angewöhnt (so wie ich) wird man sein leben lang denken mit allem allein klarkommen zu müssen...

ich wünsche dir auch alles gute.
ich hoffe du kommst "gut" mit der scheidung klar (kann man schon gut damit klarkommen?)
versuche dich nicht vor anderen zu verschließen. den fehler habe ich gemacht und ich bereue es sehr!!!

kristina
hoppel
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Re: Was tun, wenns meiner Mum schlecht geht?

Beitrag von hoppel »

Hy Kristina!
Auch bei mir war das cshlimmste meiner Mutter vor ein paar Tagen zu sagen wie schlecht es mir geht! Sie meinte sie hätte sich das gedacht, aber trotzdem hat sie richtig schlecht danach ausgesehen. Gott sei dank kam meine Freundin in dem Moment nach ein paar minuten und ich musste nichts weiter erklären! Tja mal sehen! Mein Vater rief an und wollte uns ne Neuigkeit verraten, wollte noch mal anrufen, was er natürlich nicht tat! Nach einer Woche dann wieder, doch nun will er uns sehen um die Neuigkeit uns mitzuteilen! Ich bin echt am überlegen den Kontakt abzubrechen! Meine Mutter findet das zu radikal aber alle 3 Monate Kontakt für ne Stunde, ich weiß nicht mal seine Adresse, daran zerbreche ich langsam! Liebe Grüße hoppel
Antworten