ich möchte lieber bei meinem vater wohnen

Allgemeines Scheidungskinder Forum - Dies ist eine virtuelle Selbsthilfegruppe für Kinder und Eltern in allen Fragen rund um Trennung und deren Folgen.
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Melissa Feldkamp
Eintagsfliege
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Beiträge: 2
Registriert: 4. Mai 2003 15:15

ich möchte lieber bei meinem vater wohnen

Beitrag von Melissa Feldkamp »

hallo,
meine eltern sind jetzt 2 jahre geschieden und meine mutter ist jetzt 1 jahr neu verheiratet.
meine mutter ist nach der scheidung mit uns 350km weit weg gezogen was ich nicht wollte.mein vater sagt auch immer das er sich vorwürfe macht weil er nicht um mich und meinen bruder gekämpft hat.
dort wo mein vater wohnt wohnen auch alle meine freunde und verwandte.
mit meinem stiefvater versteh ich mich gar nicht,weil er mich immer mit seiner art provoziert.
meine mutter hat ihn auch schon 2mal rausgeschmissen und ich musste dann die kreditkarte von ihm in meinem zimmer verstecken.
mein vater hat auch eine neue freundin mit der ich mich super verstehe so als wäre sie meine schwester.
immer wenn ich mich mit meiner mutter streite sagt sie dann das ich zu meinem vater gehen soll.
als ich mich heute wieder mit ihr und meinem stiefvater gestritten habe hat sie gesagt das sich für mich noch vieles ändern wird.
ich habe angst wenn ich zu meinem vater ziehe das meine mutter dann finanziell ruiniert ist.sie bekommt monatl.1000euro für mich und meinen bruder geht zwar arbeiten aber der stiefvater hat hohe schulden mitgebracht.
ich habe mich auch nicht getraut zu einer beratungsstelle zu gehen weil ich denke das sie mich dann hasst.
mein vater würde mich zwar bei ihm wohnen lassen aber er muss immer so oft ins ausland.zurzeit ist er in japan.
bitte helft mir ich weiß nicht was ich machen soll
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AbbyCohen
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Beiträge: 15
Registriert: 31. Juli 2003 19:47

Re: ich möchte lieber bei meinem vater wohnen

Beitrag von AbbyCohen »

Also...
Hört sich alles nicht so einfach an.

Erst mal eine Nachfrage: Wie alt bist du denn?

Die ganze Situation hört sich etwas verzwickt an.

Wenn ich dich richtig verstehe, dann hast du ein gutes Verhältnis zu beiden Elternteilen, nur zum Mann deiner Mutter eben nicht. Die entscheidung umzuziehen hat primär mit ihm und deinen Freunden am alten Wohnort zu tun. Richtig?

Erst eimal ist die Situation immer schwierig wenn ein neuer Lebenspartner ins Haus kommt. Streit ist vorprogrammiert. Aus deinem geschriebenen entnehme ich, dass du auch gar nicht konkret beschreiben kannst, was dich nervt. Es ist seine "Art". Um die Situation zu vereinfachen kann ich Dir nur raten darüber nachzudenken das du diesen Mann nicht geheiratet hast, sondern deine Mutter. Sie muss mit ihm glücklich sein (oder werden) und nicht Du. Wenn du wirklich siehst, dass deine Mutter in seiner Anwesenheit glücklich ist, wäre es fair ihr gegenüber deine position zum neuen Mann zu überdenken. Auch wenn du ihn nicht magst, solltest du versuchen mit ihm zu leben, deine Mutter zu liebe. Das ist anstrengend, aber den meisten Scheidungskindern bleibt nichts anders übrig. Das dauert sicher noch 1-2 Jahre bis ihr euch zusammenrauft. Denk mal über deine Mutter nach, wie es ihr geht, wenn du wegziehst.

Ein Problem das ich aus deinem geschriebenen lese, ist die "positive" neue Situation die du dir vorstellst:
Wenn ich dich richtig verstehe, hast du nie mit deinem Vater und seiner Freundin zusammengelebt. Dein Wunsch dorthinzuziehen beruht auf "Wochenenderfahrungen". Ich will nicht miesepetern, aber es ist leider oft der Fall, das sich der Altag als schwieriger herausstellt. Die Freundin deines Vaters ist "nett" zu euch, ein "Freundin" für dich. Das ist Klasse. Aber sie hat auch eine einfachere Position als der Mann deiner Mutter. Sie muss euch nicht erziehen.
Stell Dir einfach mal vor, du ziehst zu deinem Vater. Dann wäre sie für euch verantwortlich. Wie in jeder Familie wird es einen Streit zwischen euch geben. Dann wird sie nicht mehr "wie eine Freundin" sein. Gerade wenn dien Vater viel weg ist kann das schwierig werden.
Stell Dir mal vor, du hast deine Mutter und ihren Mann verlassen und die Situation mit deinem Vater eskaliert. Das wäre sehr schwer.

Was ich Dir raten kann: Versuch doch mit deiner Mutter zu reden, was dir im Kopf rumspuckt. Deine Schilderung hören sich für mich so an, als könntest du durchaus graustufen sehen und nicht nur schwarz oder weiß. Da steht doch einem klärenden Gespräch nichts im Weg. Vielleicht kannst du ihr auch einfach sagen, dass du gerne mal "unabhängige" Beratung willst, um eben ihr nicht weh zu tun, aber auch selbst zufriedener zu werden. Das wird deine Mutter hoffentlich verstehen.

Kopf hoch :) Denk über ein Gespräch mit Deiner Mutter nach und überstürze nichts, was du nicht wieder rückgängig machen kannst.

Abby
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