Part-time Daddy....

[Risk_it]

Hallo !

Ich bin neu hier und hoffe, auf diesem Weg ein wenig Hilfe zu bekommen, um meinem Kind auch fuer die Zukunft die bestmoegliche Basis zu bieten.

Hier nun zu unserer Situation :

Meine kleine Tochter ist nun 16 Monate alt und vor ca. 8 Monaten hat sich der Kindsvater von mir getrennt, da er z.Zt. der Meinung ist, dass er sich in einer neuen Beziehung wahrscheinlich gluecklicher fuehlen wuerde. Von Anbeginn an haben wir versucht, ueber unsere Trennung/Beziehung nur dann miteinander zu reden, wenn die Kleine nicht in der Naehe war, oder geschlafen hat, was bis dato auch einigermassen gut funktioniert.
Der Kindvater lebt ca. 300km von uns entfernt und anfaenglich haben wir ihn auch noch ca. alle 4 Wochen fuer ein verlaengertes Wochenende besucht, da ich es auch als wichtig erachte, dass die Kleine auch ihre Grosseltern/Familie vaeterlicherseits kennt (mit denen ich mich auch noch immer bestens verstehe und die auch nicht unbedingt gluecklich ueber die Entscheidung des Kindsvater sind). Der Kindsvater war wenigstens so einsichtig, mich mit dem Anblick der 'Neuen' zu verschonen, war jedoch diverse Male waehrend unseres Aufenthalts ziemlich unsensibel, worunter ich sehr gelitten habe.
Fuer eine recht lange Zeit hat er, wenn auch vielleicht nicht bewusst, noch Hoffnungen gemacht, dass wir ggf. auch wieder eine gemeinsame Zukunft haette und uns, mir gegenueber, auch noch als 'seine kleine Familie' bezeichnet, was fuer mich fuer eine ziemlich lange Zeit auch noch eine Option gewesen waere. Da er dies jedoch wohl hauptsaechlich aus einem ziemlich ruecksichtslosen Egoismus heraus getan hat, hat mich dies schliesslich dazu veranlasst mir, und natuerlich auch der Kleinen, diese lange Fahrten ein wenig zu ersparen, so dass ich unsere Besuche dort fuer's Erste reduziert habe.
Z.Zt. kommt der Kindsvater meist 1x woechentlich fuer ein paar Stunden zu Besuch und wir unternehmen dann gemeinsam etwas mit der Kleinen. Ich bin jedoch danach meist noch immer ziemlich durch den Wind und befuerchte, dass auch mein Kind etwas davon mitbekommt.
Die Gespraeche mit dem Kindsvater habe ich z.Zt. auf Themen limitiert, die das Kind betreffen, dies tun wir jedoch in vollkommen normalem Ton und ohne jegliche Aversionen, in der Hoffnung, damit das Kind auch in Zukunft nicht zu verunsichern.
Fuer mich persoenlich ist es das Wichtigste, dass mein Kind niemals darunter leidet, dass ihre Eltern nicht mehr zusammen sind, habe jedoch auch ein paar Grundprinzipien, die ich zum momentanen Zeitpunkt auch nicht ankratzen moechte.
Eines davon ist, dass ich ihm schon jetzt ziemlich klar gemacht habe, dass in den naechsten Jahren KEIN gemeinsamer Urlaub meiner Tochter mit ihm und seiner Neuen (welche einen adoptierten Sohn von 11 Jahren hat) geben wird, da ich die Frau nicht kenne und auch nicht vorhabe sie kennenzulernen und NIEMANDEM mein Kind anvertrauen moechte, den ich nicht kenne. Hintergrund dafuer ist, dass der Kindsvater nicht unbedingt immer zu wissen scheint, was er wirklich will und ich die Befuerchtung habe, dass diese neue Liason auch nicht fuer die Ewigkeit sein wird. Ich moechte meiner Tochter an dieser Stelle ersparen, dass sie sich ggf. an diese Frau gewoehnt, um dann ein wenig spaeter mitbekommen zu muessen, dass auch diese Beziehung nicht von Dauer war.
Obwohl er die Kleine zweifelsohne liebt, hege ich die begruendete Befuerchtung, dass sein Interesse an der Kleinen mit der Zeit ziemlich nachlassen wird, was mich ziemlich traurig machen wuerde.
Da ich wirklich versuchen moechte, mein Kind nicht unter unserer Situation leiden zu lassen, bin ich Willens, soviel wie moeglich zu tun, damit dies nicht geschieht.

Was kann ich unternehmen und wie soll ich mich verhalten, damit das kleine Wesen auch in Zukunft keinen groesseren Schaden nimmt ? Ist mein Verhalten im bzgl. der 'Neuen' richtig ?

Bin fuer alle Tipps dankbar !!

[Simone]

Hallo Risk_it!

Herzlich willkommen bei uns im Forum.

Das das Kind jetzt und auch später nicht unter der Trennung von euch leidet, solltet ihr euch im Prinzip so verhalten wie jetzt auch.
Keine Streiterein vor der Kleinen, kein Umgangskrieg ect.... Auch wenn es nicht leicht wird, immer, aber versucht das wirklich. Das Kind ist dasjeniege, das am meisten leiden würde...
Sprich in Ruhe mit deinem Ex drüber (ihr seid nicht verheiratet oder?) und klärt das ab.
Ich hätte es selbst nicht für möglich gehalten, aber es ist möglich. Ich bin eine Zweitfrau und die Kindsmutter und wir haben mittlerweile einen wirklich anständigen Umgang.

Auch das ist möglich. Es ist klar, das du jetzt noch gegen die Neue bist. Aber sperr dich nicht( auch wenns sich nicht nett anhört) zu sehr gegen sie. Sie wird eine Rolle spielen im Leben deines Kindes (bestimmt dir aber nicht das Kind wegnehmen oder ähnliches, was gerne angenommen wird. Aber glaub mir, das haben die wenigsten "Neuen" vor) und auch Zeit mit der Kleinen mal verbringen.
Bis zu einem gewissen Alter ist es möglich, den Urlaub zu verbieten. Musst du dich mal an andrer Stelle schlau machen.

Liebe Grüße,
Simone

[flowerpower]

Hallo,
Du hast ja schon meine Situation kennengelernt. Ich denke das Du über deinen Schatten springen muß und auch die Kleine dem Kindsvater geben mußt, vielleicht erst einmal über das Wochenende, es ist nicht einfach, das weiß ich aus eigener Erfahrung. Aber schließlich kann er sich so nur mit der Kleinen beschäftigen und sie auch in sein Leben einschließen. Wenn Du nicht möchtest das sie die neue LG deines ExFreundes kennenlernt, hat er ja die Möglichkeit das Wochenende vielleicht bei seinen Eltern zu verbringen.
Ich meinerseits war auch erst gegen das Kennenlernen, habe aber gemerkt, mein Großer leidet, weil er gemerkt hat, da ist etwas was wir verheimlichen. Ich habe ihn so gut es in meiner Macht steht darauf vorbereitet und das Kennenlernen war nach Worten meines Mannes und meines Kindes gut. Er freut sich sogar auf sie und malt ihr Bilder, ich unterstütze ihn soweit ich kann, auch wenn es meinen Herzen ein Stich gibt. Aber die Kinder sollen auf keinen Fall leiden.
Ich hole mir jetzt Rat bei einem Psychologen um mit der ganzen Situation umzugehen, weil es kostet alles viel Kraft.
Vielleicht habe ich den Vorteil, ich empfinde keine Wut ihm und auch der neuen LG gegenüber, ich bin momentan nur traurig. Ich versuche mir mein Leben wieder neu aufzubauen, ich mache mehr für mich und nutze die Zeit, wenn die Kinder bei ihm sind. Ich versuche es positiv zu sehen, wie heisst es so schön jedes Ende ist auch ein neuer Anfang.
Ich versuche mit den Umständen zu leben und da gehört nun mal auch die neue LG zu, aber ich verlange die Toleranz ja auch von ihm wenn ich mal wieder einen neuen Partner haben sollte. Ich glaube es wird auch schwierig für einen Mann, wenn die Frau wieder liiert ist, auch wenn er (mein Mann) sagt, er würde sich freuen.
Meine Meinung ist auch, man kann nicht, ohne zu verarbeiten, von einer Beziehung in die andere, so wie es mein Mann getan hat, nach 20 Jahren. Er fällt irgendwann in ein Loch...
Ich möchte nicht mit der "Neuen" tauschen, da ich kein Mann mit 20jährigen "Altlasten" haben möchte, der die noch nicht verarbeitet hat. So hat jeder sein Los zu tragen, wir so die anderen halt anders. Antworte mal wieder.
Gruß Anja

[Rockingmom]

Hallo Risk-it,
herzlich willkommen hier im Forum auch von mir

Auch ich bin eine Mama mit Kind, aber auch Partnerin eines WE-Vaters.

Und aus all dem was ich erlebt habe kann ich nur sagen:
Du solltest dich nicht so sperren gegen den Umgang deines Kindes mit dem Vater, wenn es um Urlaub, neue Frauen, etc. geht.

Klar, deine Süße ist noch sehr klein, also ist ein Urlaub ohne Mama eh noch weit weg.
Aber wenn der Papa sein Kind liebt, nimm ihm bitte nicht die Möglichkeit, auch mal mehrere Tage mit seinem Kind zu verbringen. Regelt eure Wochenenden.
Und vertrau einfach mal darauf, daß er es schon richtig machen wird.
Wer sagt, daß der Papa das nicht auch kann?
Deine Kleine wird dich immer lieben, du bist schließlich ihre Mama.
Ich sage das nicht ohne Grund.

Mein "Noch-Mann" und ich haben einen 5-jährigen Sohn.
Er kann jederzeit mit mir oder Papa zusammen sein, und es geht ihm prima dabei.
Auch als der Junge noch kleiner war, wir als Eltern noch zusammen waren, hatte ich kein Prob damit, ihn in Papa´s Obhut zu lassen.
Er liebt sein Kind, und er macht es schon richtig.

Beispiel für heute: Mein Sohn ist krank, hat 39 Fieber. Es ging ihm heute nicht gut.
Er war lurig, weinerlich, wollte geschmust werden.
Aber morgen soll und wird er bei Papa sein, weil der keine schlechtere "mama" ist als ich.
Auch Papa schmust ihn, kocht ihm Tee oder Lieblingsessen. Steht nachts auf, mißt Fieber etc.

Ich will damit sagen: Ich bin eine Mama, mit aller Seele. Aber ich weiß, daß auch der Papa all das leisten kann.
Wir Mütter müssen uns mal endlich davon frei machen, daß nur wir für das Wohl der Kinder verantwortlich sind.

Papa und Mama sind gleich wichtig.
Liebe Grüße
Rocki