Hallo Ihr Lieben,
ich stehe vor den Trümmern einer 10jährigen Ehe mit drei kleinen Kindern (5, 7 und 9 Jahre). Mein Mann hat mir vor 10 Tagen "aus heiterem Himmel" mitgeteilt, daß er Gefühle für eine andere Frau hat und daran gemerkt hat, daß ihm unsere Ehe nicht mehr reicht. Er sucht nach mehr im Leben.
Wie dem auch sei, sein Entschluß steht fest, er will nicht mal mit mir darüber reden, Punkt. Er sucht bereits nach einer eigenen Wohnung in der Nähe, die er wohl zum 1. Oktober beziehen wird.
Seine Idee ist nun, den Kindern erst unmittelbar vor seinem Auszug zu erzählen, was passiert ist. Für mich heißt das, noch ca. 6 Wochen "zu funktionieren", mir nichts anmerken zu lassen. Daß mir das unmenschliche Qualen bereitet, brauche ich wohl niemandem von Euch zu erklären. Aber ich reiße mich zusammen, das Wohl meiner Kinder ist das Wichtigste für mich.
Mein Gefühl sagt mir, nicht so lange zu warten. Ich fahre nächste Woche mit den Kindern in Urlaub, der schon lange gebucht war und den ich auch brauche.
Mein Mann möchte den Kindern seinen Auszug so "entspannt" wie möglich verkaufen. Papa hat jetzt eine eigene Wohnung, weil er manchmal so lange arbeitet und uns dann nachts nicht stören möchte. Für die Kinder soll das "lustig" sein, sie dürfen ihn dort jederzeit besuchen, auch dort übernachten. Am Wochenende will er dann auch mal zu uns kommen und den ganzen Tag verbringen, Weihnachten will er auch mit uns feiern, Geburtstage sowieso.
Wie habt Ihr es Euren Kindern erklärt? Gibt es wirklich so etwas wie eine "weiche Lösung"? Eine, die weniger wehtut? Eine Trennung auf Raten? Bitte helft mir. Vielen Dank.
Wie sagen wir´s den Kindern?
Re: Wie sagen wir´s den Kindern?
Liebe sandra13,
sei ganz herzlich in unseren Reihen willkommen...
Ich – ein klassisches Scheidungskind – kann Dir leider keine Erfahrungen übermitteln, wie man es seinen Kindern vermitteln kann, wenn man sich trennt.... .
Ich weiß nur, wie man es nicht machen sollte: so, wie meine Eltern es getan haben!
Bis heute – und ich werde bald 42! – weiß ich eigentlich überhaupt nichts über diese Trennung, weiß ich nicht, warum ich so lange so traurig sein musste...
Ich weiß aber heute – als zweifacher Vater von zwei Kids und als liebender Ehemann – dass Kinder mehr „vertragen“, als man denkt.
Ich hätte mir als Kind mehr Klarheit gewünscht – heute sehe ich bei/an meinen Kids (er 12, sie 11), dass mehr geht, als man als „Großer“ denkt und für möglich hält... .
Liebe Grüße sendet
Frank
sei ganz herzlich in unseren Reihen willkommen...
Ich – ein klassisches Scheidungskind – kann Dir leider keine Erfahrungen übermitteln, wie man es seinen Kindern vermitteln kann, wenn man sich trennt.... .
Ich weiß nur, wie man es nicht machen sollte: so, wie meine Eltern es getan haben!
Bis heute – und ich werde bald 42! – weiß ich eigentlich überhaupt nichts über diese Trennung, weiß ich nicht, warum ich so lange so traurig sein musste...
Ich weiß aber heute – als zweifacher Vater von zwei Kids und als liebender Ehemann – dass Kinder mehr „vertragen“, als man denkt.
Ich hätte mir als Kind mehr Klarheit gewünscht – heute sehe ich bei/an meinen Kids (er 12, sie 11), dass mehr geht, als man als „Großer“ denkt und für möglich hält... .
Liebe Grüße sendet
Frank
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MarliJo
Re: Wie sagen wir´s den Kindern?
Liebe Sandra,
herzlich willkommen in diesem Forum !
Hallo auch Frank !
Ich kann gut nachvollziehen, wie du dich fühlst, Sandra und ich finde es klasse, dass du das Wohl deiner Kinder im Blick hast.
Nein, ich glaube eine "weiche Lösung" gibt es nicht, weil eine Trennung eben nicht weich, sondern hart ist und auch weh tut. Dein Mann sollte meiner Meinung nach ABstand von seiner Idee nehmen , euren Kindern etwas vorzuspielen. Das weckt falsche Hoffnungen und wiegt sie in einer trügerischen Sicherheit. Das kann am Ende fatale Folgen haben, weil die KInder "blind" darauf vertrauen, nicht belogen zu werden. Sie merken zudem sehr schnell, dass da "etwas nicht stimmt".
Macht man ihnen dennoch etwas vor, kann es leicht passieren, dass sie Vertrauen verlieren.
Aber gerade DAS ist für KInder wichtig, wenn sich Eltern trennen.
Wenn möglich, besprecht euch noch einmal, wann und wie ihr es den Kindern sagt - nicht erst kurz vor dem Auszug. Es wäre zwar ( und deswegen wird es dein Mann möglicherweise so wollen) der bequemere Weg, aber auch der unehrlichere.
Wenn ihr es den Kindern sagt, dann so, dann gemeinsam. Macht euch vor den Kindern gegenseitig keine Schuldzuweisungen oder den Anderen schlecht. Sagt ihnen, dass die Trennung NICHTS mit ihnen zu tun hat,ihr sie lieb habt und für sie da seid.
Das ist schwer. Ich weiß das und erinnere mich als sei es gestern an die Situation, als wir es unseren Kindern vor 1 1/2 Jahren sagten ( sie waren damals 3 und 7).
Du solltest deine Meinung und deinen Schmerz gegenüber deinem Mann nicht verbergen und ihm unter vier Augen deutlich sagen, dass du es nicht willst und kannst, dich 6 Wochen lang so zu verbiegen. Du tust niemandem einen Gefallen damit. Euren Kindern nicht und DIR nicht. Verbiegen macht am Ende immer unglücklich.
Es gibt eine Internet-Seite "familienhandbuch.de", die ich damals als es darum ging es den KIndern zu sagen, hilfreich fand. Dort gibt es die Rubrik Trennung/Scheidung. Wenn du magst, kannst du ja mal nachlesen.
Soweit erst einmal.
Hier kannst du immer und alles schreiben, was dich bedrückt !
Liebe Grüße
MarliJo
herzlich willkommen in diesem Forum !
Hallo auch Frank !
Ich kann gut nachvollziehen, wie du dich fühlst, Sandra und ich finde es klasse, dass du das Wohl deiner Kinder im Blick hast.
Nein, ich glaube eine "weiche Lösung" gibt es nicht, weil eine Trennung eben nicht weich, sondern hart ist und auch weh tut. Dein Mann sollte meiner Meinung nach ABstand von seiner Idee nehmen , euren Kindern etwas vorzuspielen. Das weckt falsche Hoffnungen und wiegt sie in einer trügerischen Sicherheit. Das kann am Ende fatale Folgen haben, weil die KInder "blind" darauf vertrauen, nicht belogen zu werden. Sie merken zudem sehr schnell, dass da "etwas nicht stimmt".
Macht man ihnen dennoch etwas vor, kann es leicht passieren, dass sie Vertrauen verlieren.
Aber gerade DAS ist für KInder wichtig, wenn sich Eltern trennen.
Wenn möglich, besprecht euch noch einmal, wann und wie ihr es den Kindern sagt - nicht erst kurz vor dem Auszug. Es wäre zwar ( und deswegen wird es dein Mann möglicherweise so wollen) der bequemere Weg, aber auch der unehrlichere.
Wenn ihr es den Kindern sagt, dann so, dann gemeinsam. Macht euch vor den Kindern gegenseitig keine Schuldzuweisungen oder den Anderen schlecht. Sagt ihnen, dass die Trennung NICHTS mit ihnen zu tun hat,ihr sie lieb habt und für sie da seid.
Das ist schwer. Ich weiß das und erinnere mich als sei es gestern an die Situation, als wir es unseren Kindern vor 1 1/2 Jahren sagten ( sie waren damals 3 und 7).
Du solltest deine Meinung und deinen Schmerz gegenüber deinem Mann nicht verbergen und ihm unter vier Augen deutlich sagen, dass du es nicht willst und kannst, dich 6 Wochen lang so zu verbiegen. Du tust niemandem einen Gefallen damit. Euren Kindern nicht und DIR nicht. Verbiegen macht am Ende immer unglücklich.
Es gibt eine Internet-Seite "familienhandbuch.de", die ich damals als es darum ging es den KIndern zu sagen, hilfreich fand. Dort gibt es die Rubrik Trennung/Scheidung. Wenn du magst, kannst du ja mal nachlesen.
Soweit erst einmal.
Hier kannst du immer und alles schreiben, was dich bedrückt !
Liebe Grüße
MarliJo
Re: Wie sagen wir´s den Kindern?
Liebe MarlieJo, lieber Frank,
vielen Dank für Eure lieben und verständnisvollen Zeilen. Ich habe mit meinem Mann gesprochen und auch überzeugen können, nicht länger zu warten. Wir werden es morgen nachmittag den Kindern sagen. Ich glaube, ich hatte noch nie so viel Angst im Leben.
Aber wir werden es schaffen, die Kinder und ich.
Liebe Grüße,
Sandra
vielen Dank für Eure lieben und verständnisvollen Zeilen. Ich habe mit meinem Mann gesprochen und auch überzeugen können, nicht länger zu warten. Wir werden es morgen nachmittag den Kindern sagen. Ich glaube, ich hatte noch nie so viel Angst im Leben.
Aber wir werden es schaffen, die Kinder und ich.
Liebe Grüße,
Sandra
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Sternenfischer
- Schnelltipper
- Beiträge: 130
- Registriert: 9. März 2008 20:50
- Wohnort: bei Freiburg
Re: Wie sagen wir´s den Kindern?
Liebe Sandra,
es den Kindern gemeinsam zu sagen, ist eine gute Lösung. Die Beste in dieser Situtation überhaupt. Alles andere wäre nur Lüge gewesen.
Sicherlich wird das Gespräch nicht einfach werden. Es wird weh tun. Allen. Und dir vielleicht am meisten, weil du siehst, wie deine Kinder reagieren werden. Doch je mehr die Kinder sehen, dass sie bei beiden Elternteilen aufgehoben sind, desto mehr wird ihr Schmerz nachlassen.
Ich wünsche euch Kraft und eine gute Portion Zuversicht. Alles ist zu schaffen!
Liebe Grüße
Sternenfischer
es den Kindern gemeinsam zu sagen, ist eine gute Lösung. Die Beste in dieser Situtation überhaupt. Alles andere wäre nur Lüge gewesen.
Sicherlich wird das Gespräch nicht einfach werden. Es wird weh tun. Allen. Und dir vielleicht am meisten, weil du siehst, wie deine Kinder reagieren werden. Doch je mehr die Kinder sehen, dass sie bei beiden Elternteilen aufgehoben sind, desto mehr wird ihr Schmerz nachlassen.
Ich wünsche euch Kraft und eine gute Portion Zuversicht. Alles ist zu schaffen!
Liebe Grüße
Sternenfischer
Nur wer loslässt, hat beide Hände frei.