Cool - Überlebensnotwendig und dann....

Der Treffpunk für Alleinerziehende und Patchworkfamilien. Hier können Erfahrungen und Sorgen ausgetauscht werden.
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Gerda
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Re: Cool - Überlebensnotwendig und dann....

Beitrag von Gerda »

Liebe Niana,

ich kann das nicht lesen:
Niana hat geschrieben:Das Fremdgehen war nicht, weil ichm etwas fehlte, sondern weil meine Seele sich dies Erleben wünschte.
Es ist unerträglich, das nur zu lesen. Wie hast du es geschafft, ihn NICHT umzubringen. ?!!! Ich meine,....gut, dass du es nicht getan hast.....aber ich schenke dir eine riesige Rolle breites Leukoplast und ich komme zu dir und halte ihn fest, während du damit seinen Mund zuklebst und das Band dann noch mehrmals um seinen Kopf herumklebst. :dampf: :D Bild
Ich kenne das auch. Jemand hat mal etwas total fieses zu mir gesagt und als ich mich wütend abgrenzte, sagte er zu mir, er sei jetzt mein spiritueller Lehrer und ich könnte an ihm lernen, mich nicht aufzuregen. :dampf:

Deine Seele - Körper Geschichte finde ich total schön. ich erinnere, dass du sie mir auch mal geschrieben hast, als es mir sehr schlecht ging und dass sie mich sehr berührt hat damals.

super, dass du in die Beratungsstelle gehst. Ja, das ist so mit der langen Wartezeit. Aber fatal, wenn man sich wegen der langen Wartezeit nicht anmeldet, weil sie dann immer länger wird. :D Scherz beiseite: vielleicht bist du ja so auch gut versorgt. Beratungsstelle ist meistens auch gut.

Alles liebe schickt dir
Gerda
"Unser wahres Zuhause ist der gegenwärtige Augenblick. Wenn wir wirklich im gegenwärtigen Augenblick leben, verschwinden unsere Sorgen und Nöte, und wir entdecken das Leben mit all seinen Wundern.“

Sei selbst die Veränderung, die du dir wünschst.
MarliJo

Re: Cool - Überlebensnotwendig und dann....

Beitrag von MarliJo »

Niana hat geschrieben:Ich glaube, das was mich am meisten wütend macht, ist das ich diese Auseinandersetzungen und diese Verletzungen so schrecklich überflüssig finde.... und, das ich mit normaler sachlicher Auseinandersetzung nichts erreichen kann. Das macht mich hilflos und das konnte ich noch nie leiden, dies Gefühl, nochts tun zu können.....und immer auffangen müssen.
Liebe Niana !

Das kann ich sehr gut nachempfinden, denn so erlebe ich das auch immer mal wieder.
Aus deinem Satz klingt so viel Verzweiflung darüber, dass du nicht endlich zur Ruhe kommen darfst und stattdessen soviel "unnütze" Kraft investieren musst, um dich und deine drei Mädchen zu schützen. Es ist bei mir nicht so, das ich meine beiden Kindern auffangen müsste, durch die Unruhe, die zwischen meiner Ex-Lg und mir herrscht( trotz mehr oder minder auferlegter Funkstille). Doch während ich mache DInge einfach nur sachlich und lieber auch direkt regeln würde, wird sie immer wieder, auch in schriftlicher Form emotional. Sie weiß genau wo und wie sie mich "kriegen" kann.Das nutzt sie aus, wenn vielleicht auch unbewusst. SIe kennt meine Schwächen und ihre Stärken und führt sie mir immer wieder vor Augen.
In den letzten Monaten habe ich sie immer "parriert", so gut ich konnte - in den letzten Tagen konnte UND wollte ich nicht mehr. Auch mir geht es ebenso wie dir, dass ich erkennen muss, die normale sachliche Auseinandersetzung nur ein Teil der Kommunikation ausmacht. Ein anderer Teil beibt emotional.
Emotionen und Verletzungen liegen dicht beieinander. Rein sachlich kannst du von deinem Ex-Mann erwarten, dass er weder dich und schon gar nicht deine Kinder in dieser Form verletzt, wie er das getan hat. Doch ist diese Wut darüber, dass du emotional von deinem Ex-MAnn noch so angreifbar bist, vielleicht eine Wut, die sich gegen dich selbst richtet? Eben WEIL du immer wieder diesen sinnlosen KAmpf führst, ihn ändern zu wollen - noch immer ? Und dabei doch siehst, dass du dies - obwohl du eine so gute Macherin bist - nicht ändern kannst. Ist es vielleicht sogar so, dass dein Bemühen, alles! richtig machen zu wollen, daraus entstanden ist, dass du in deiner eigenen Kindheit und später in deiner ersten Ehe so viel Falsches erlebt hast? Nein,... ich will nicht sagen, dass du darin aufgeben sollst - bestimmt nicht! Doch darfst du dich dabei selbst nicht aufgeben und ein "Opfer" dieser Last werden.
Du hast schon so viel bewegt. bei deinen Kindern und bei dir, darauf kannst du wirklich stolz sein und dieses Gute kann dir niemand mehr nehmen - auch dein Ex-Mann nicht. Du musst und kannst aber nicht alles Schultern, was andere bei dir abladen. Und manches wird auch in Zukunft unausweichlich/unvorhersehbar bleiben. Es ist wie beim Auto fahren. Kommt es zum Unfall, mag man sich sagen >wäre ich lamgsamer gefahren, ein Stück weiter links,...<. Du kannst noch so gewissenhaft fahren, es nützt nichts, wenn es die anderen nicht tun - dann kann man bestenfalls in manchen Situationen nur noch reagieren, nicht aber mehr gestalten. Nächstes mal wird man besser aufpassen. Ja, wie du es schriebst, Niana, das meiste Handeln erwächst eben erst aus einer gemachten Erfahrung. DAS empfinde ich denn auch ein gutes Auf sich aufpassen, wenn eine gemachte Erfahrung zu einer positiven Veränderung führen kann. Manch Erlebtes bleibt dadurch sicher nicht weniger schmerzlich oder emotionsbeladen.
Grenzen aufzeigen in diesen oder jenen Situationen ist sicher wichtig. Ob es reicht, "nur" die Haustür zu zumachen oder wie im Falle meiner Ex möglichst wenig mit mir zu sprechen ? ich glaube es mitlerweile nicht mehr, solange es keine Aufarbeitung - sei es jeder für sich, oder zusammen - gibt.
Vor kurzem las ich ein seltsames Wort: >Emotionsabgleich<. Ich habe über dieses Wort nachgedacht, was es in Hinblick auf eine Trennung bedeuten mag.
Ich glaube, dass das Fehlen dieses "Abgleichens" zwischen zwei Menschen nach der Trennung, eine Trennung erst schwierig machen und zu einem Verlassenheitsgafühl (im Sinne von <du lässt mich im Stich<) führen kann - selbst wenn man sich eigentlich nichts mehr zu sagen hat.
Da mag die Elternebene (einseitig) noch so gut funktionieren, weil man sich eine gewisse Zeit im Griff hat, aber irgendwann kommte dann einer, wie dein Ex-Mann, der mit dir oder deinen Kindern diesen "Abgleich" sucht und alles schwappt über. Er fragt ja nicht >wie geht es dir, mir geht es gerade so und so<, sondern es geht ihm um SEINE Interessen.
Mit diesem Wort >Emotionsabgleich< war in dem Text übrigens etwas durchaus positives gemeint, nämlich, dass durch das Abgleichen - also nachempfinden- von Emotionen in einer Beziehung eine gleiche Bewegung erzielt werden kann.
Es ist sehr schön zu lesen, sie stimmig du dein jetziges Familienumfeld gestaltest und das Viele davon profitieren. Und doch holt dich das "Alte" immer wieder ein und bringt dich an die Grenze deiner Belastbarkeit. Hast du eine Idee, wie du dich von von deinem Verantwortungsbewusstsein für die mangelnde Verantwortungslosigkeit deines Ex-Mannes lösen könntest und so zu etwas mehr innerer Ruhe kämst ?

Liebe Grüße und viel Kraft für dich !
MarliJo
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Ansa
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Re: Cool - Überlebensnotwendig und dann....

Beitrag von Ansa »

Liebe Gerda,

als er mir damals diesen Satz sagte, da habe ich ihn zwar gehört, aber in seinem Umfang habe ich ihn nicht wahrnehmen können. Die Ungeheuerlichkeit dieser Aussage brauchte einige Zeit um bei mir in ihrer ganzen Entfaltung anzukommen. Ich glaube auch kaum, das ich ihn jemals ganz vergessen werde, denn er zeigt so deutlich, wie sehr mein Exmann seine eigene Verantwortung abgab. Das galt ja dann im Nachhinein für unser ganzes Leben. Dieser Satz stellte ein Zeit von 20 Jahren in Frage und führte dazu, das ich einige Zeit nicht mehr wahr nehmen konnte, was Realität war und was nicht. Plötzlich steht man an einer Grenze, denn jemand, der einem sooo antwortet, der signalisiert ganz deutlich "Sinnvoll mit mir reden geht nicht" und man steht vor einer Gesprächssituation, in der man erkennt, "nichts geht mehr." Alle Regeln einer sachlichen Kommunikation sind außer Kraft. Und man muss sich auseinander setzen, weil es um etwas geht, das man klären muss. Weil Gericht und Jugendamt und die Pflicht den Kindern gegenüber aus solche Dinge keine Rücksicht nehmen. Man muss klären, was nicht zu klären ist. Und natürlich, meine Entscheidung, "wenn ich es sowieso niemandem Recht machen kann, dann entscheide ich mich so, das es sich für mich gut anfühlt" die stammt aus dieser Zeit.

Aber das ist lange her, ab und an kommen diese Gedanken hoch, schwirren hier herum, werden neu überdacht und wieder abgelegt, an anderer Stelle zumeist als vorher. Schuld ist ein Begriff, den mein Exmann sehr schätzt, natürlich nur, wenn er sie verteilen kann. Heute wie damals bin ich es und immer öfter eben auch die Kinder. Schuldzuweisungen und dieses im völligen Gegensatz dazu "ja aber ich, ich reagiere immer nur auf das Tun anderer." Irgendwie schade, wenn man so gar nichts selbst tut, oder eher armseelig? Als spiritueller Lehrer bezeichnet er sich ja auch.... mir macht das schon Angst, denn er kann sehr einnehmend und überzeugend sein, so lange er etwas will. Lassen wir das an dieser Stelle, mich betrifft das Thema bei ihm nicht mehr.

Wie ich es geschafft habe, ihn leben zu lassen? Das ist einfach, mal sollte körperlich und geistig schwächere nicht misshandeln...... Das ist gegen die Natur als Solche, es kämpfen immer nur gleichwertige Gegner um etwas. Das ist etwas, an das ich glaube. Und, das liegt mir ein wenig mehr "Wenn das Wissen endet, beginnt die Gewalt....." So ist es am Ende immer. Dasich die Stärkere bin, das war eine Erkenntnis, die mich völlig umwarf, jahrelang habe ich mich nämlich ganz anders empfunden und gesehen.

Und ja, natürlich hast Du Recht, es ist kontraproduktiv aus Furcht vor den langen Wartezeiten eine Anmeldung zu vermeiden. :/: Ich denke aber auch, das mir unsere Beratungsstelle helfen kann. Seit Jahren begleiten sie uns als Familie und sie wissen, im Team, um vieles, das ich nicht neu erklären muss. Es ist so schwierig, diese Dinge immer wieder hervor zukramen und immer wieder erneut zu erklären..... ich empfand es als wohltuend, wenn die Psychologin beim Erstgespräch sagt "ach ich erinnere mich....."



Lieber MarliJo,

ja, das kenne ich, den Wunsch, die Dinge sachlich zu klären und das eigene Unvermögen, damit umzugehen, dass das nicht geht. Das Erkennen, das es Dinge gibt, die einem nicht möglich sind, und das Aushalten müssen, dessen, das man gezwungen wird, etwas zu tun, was man nicht tun will und die Erkennntis, das es kein Entrinnen gibt..... aber eigentlich ist es etwas, woraus ich doch viel gelernt habe. Eben, das es Dinge gibt, die nicht gelöst werden können, weil der Andere nicht mitmachen will.

Über ein Jahr lang war mein Exmann nun relativ friedlich und entgegen kommend, nein, nicht mal relativ, sondern er war es. Über ein Jahr lang war ich misstrauisch und das ist eine Eigenschaft, die ich nicht mag und die mir schwer fällt. Nach einem guten Jahr Friedens, trifft es die Kinder besonders hart und mich auch. Wenn auch positiver - denn mein eigenes Gefühl war doch vertrauenswürdig, mein Verstand sagte schon hin und wieder "also, sei nicht sooo misstrauisch, vielleicht hats Du ja Dein Ziel (friedliche Koexistenz) endlich erreicht"?

Ich will ihn nicht ändern, ich will auch nicht verstanden werden, aber ich will Respekt, der mir, als Mutter seiner Kinder, meiner Ansicht nach zusteht. Ich will sagen können, "Erpressungen in meiner Gegenwart lasse ich nicht zu" ohne das er plötzlich wieder alles in Frage stellt und ich das Verständnis haben muss, das er wenn er wütend ist, nicht weiß was er sagt. Eine gemeinsame Aufarbeitung kann es nicht geben, die letzte Mediation hat er geschmissen, mit der Begründung, es mache keinen Sinn mit mir zu reden. Als der Mediator, der zugleich Kinderpsychologe ist, ihn auf meine Beschuldigung hin fragte, ob das so stimmen würde und er sagt, "Ja, das sei so" antwortete, "aber Herr xxx, da muss ich ihnen sagen, das dürfen sie so nicht tun, weil....." da stand er auf und sagte, es mache keinen Sinn mit ihm zu reden, weil er von mir total beeinflusst sei, und das er sich den Quatsch nicht anhören wolle. Das sagte er auch zu der Mitarbeiterin des JuA, "mit ihnen rede ich erst gar nicht," auf ihre Frage nach dem warum, sagte er, "ihre Art passt mir nicht." Och, das Gute daran war, das dies Gespräch im Gerichtssaal statt fand, nachdem die Richterin ihn gebeten hatte, mit dem JuA und mir zu reden :D Danach sah auch sie endlich ein, das ein Reden nicht möglich ist und ich hatte für lange Zeit meine Ruhe.

Weißt Du, ich bin ein relativ vorurteilsfreier Mensch, ich bin spontan und zuvorkommend und eigentlich mag ich rigide Regeln nicht so gern. Konsequenzen sind wichtig, wenn Kinder etwas lernen sollen, das ja. Aber einem Erwachsenen gegenüber SO rigide zu sein, das fällt mir einfach schwer. Wenn mein Exmann sagt, er holt die Kinder zwischen 18 und 19 Uhr ab, dann richten sich alle auf 19.30 ein..... natürlich ist er ab und an früher da, aber seltenst. Wenn ich selbst also einen enger gesteckten Zeitplan habe, dann muss ich das strickt durchsetzen, sonst gewinnt er Macht über mich. Hatten wir ja schon..... aber leicht fällt mir das nicht, ich lasse lieber alle fünf grade sein. Gut, seit die Kinder älter sind, ist das kein wirkliches Problem mehr.

Und ja, ich wüsste, wie ich die Situation entspannen könnte, durch völlige Unterordnung, durch ein hingebungsvolles "ach bitte, lieber xxx, könntest Du, weil ohne Dich wäre ich total aufgeschmissen." Aber soweit, das ich das kann, ohne das Gefühl mich zu verbiegen, soweit bin ich nicht, ich weiß auch nicht ob ich da hinwill. Er sagte es einmal, "wenn Du endlich zugänglich mir gegenüber wärest," könntest Du alles von mir haben, was Du willst." Auch wieder ne Schuldzuweisung und eine unverschämte Forderung. Ihm das Gefühl vermitteln, das er der Größte sei - aber was würden meine Mädchen daraus lernen? Für mich ein no go.... aber funktionieren würde es.

Mein Verantwortungsbeswusstsein für seine Unzulänglichkeiten und wie könnte ich mich davon lösen? Schwierig, weil er es ja über die Kinder an mich heran trägt, weil er ihnen ja eben sagt "wenn Du jetzt nicht tust was ich will, dann....." Und sich gegen jemanden stellen, den man liebt, den man doch so sehr liebt und wo man unterscheiden muss, zwischen "ich liebe Papa" aber "ich liebe nicht was er tut" das verlangt von Kindern Mut, Kraft und braucht einen starken Rückhalt um die Folgen auszuhalten. Und sie alle haben das erlebt, beim ersten Esoteriksommercamp, sagte er, "wenn ihr nicht mitkommt, dann habe ich bis Weihnachten keine Zeit mehr für Euch." Rate mal, wer in dieser Zeit für sie da war, für alle Tränen, für alle Wut und für all ihren Frust.... ich verstehe auch nicht immer, warum sie ihn derart lieben - aber ich nehme es eben als gegeben hin und als wichtig für sie selbst.

Ich bin eben verantwortlich für meine Kinder, es ist ja sonst niemand da......

Liebe Grüße an Euch
Niana
Sei zärtlich mit den Kindern, mitfühlend mit den Alten, nimm Anteil an denen, die sich anstrengen, sei sanftmütig mit den Schwachen und geduldig mit den Starken; denn eines Tages wirst Du dies alles gewesen sein. (nach C.W. Carver)
rita
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Re: Cool - Überlebensnotwendig und dann....

Beitrag von rita »

MarliJo hat geschrieben: Doch ist diese Wut darüber, dass du emotional von deinem Ex-MAnn noch so angreifbar bist, vielleicht eine Wut, die sich gegen dich selbst richtet? Eben WEIL du immer wieder diesen sinnlosen KAmpf führst, ihn ändern zu wollen - noch immer ? Und dabei doch siehst, dass du dies - obwohl du eine so gute Macherin bist - nicht ändern kannst. Ist es vielleicht sogar so, dass dein Bemühen, alles! richtig machen zu wollen, daraus entstanden ist, dass du in deiner eigenen Kindheit und später in deiner ersten Ehe so viel Falsches erlebt hast? Nein,... ich will nicht sagen, dass du darin aufgeben sollst - bestimmt nicht! Doch darfst du dich dabei selbst nicht aufgeben und ein "Opfer" dieser Last werden.
Hallo Niana,
genau diese Wut und Hilflosigkeit, wie sie MarliJo besser nicht beschreiben konnte, meinte ich auch in meinem vorhergehenden Beitrag. Ich habe dieses Gefühl auch lange in mir getragen, mich als "Looserin" gefühlt, weil mich mein Mann verlassen hatte-er der Tolle war, der um keine Antort verlegen war und der immernoch die Möglichkeit hatte, mich zu verletzen. In meiner Wut darüber umso mehr. Er hat es sicherlich unbewußt gemacht, aber ich habe mich immer sehr darüber geärgert, daß er noch soviel Macht über mich hatte.
Wie ich schon schrieb, ich habe dann dicht gemacht, Vorsprünge verschaffen, soweit es ging, damit ich nicht mehr in eine hilflose Lage komme und überfahren werde. Irgendwann war es dann auch gut, hatte ich doch Erfolge für mich; so daß ich sagen konnte, daß er mich emotional nicht mehr aufregen kann. Um es anders zu sagen: Da steh ich drüber, ich habe auch einen Willen, weil ich wieder ich geworden bin.

Ich meinte, was Du anders machen würdest MIT dem Wissen von heute. Sicherlich hast Du Erkentnisse gewonnen und würdest das ein oder andere anders machen. Ich habe den Vater meiner Kinder immer in höchsten Tönen gelobt, nie etwas Schlechtes vor den Kindern gesagt und versucht, ihnen trotzdem eine gute Kindheit zu bereiten. Aber ich muß auch dazu sagen, daß mein Exmann nicht so verquert gedacht hat wie Deiner und eigentlich, bis auf von mir so empfundene, kleine Ausnahmen, immer fair war.

Wenn ich heute nochmal etwas anders machen könnte, dann ist es das, das ich meinen Kindern mehr erklären würde, mehr über unsere damalige Situation, mehr über meine Gefühle.
Es ist sicherlich eine Gradwanderung, -wieviel kann ich meinen Kinden zumuten-, aber heute denke ich, wenn man es den Kindern kindgerecht und schonend beibringt, was passiert ist, wie ich fühle und denke, bereite ich sie darauf vor, sich einen eigenen Kopf zu machen. Ich habe damals nicht viel geredet, weil ich sie schützen wollte und nicht mit unangenehmen Dingen belasten wollte. heute denke ich, daß es falsch war. Ich habe mich verbogen ohne Ende und darüber ärgere ich mich heute.

Egal, wie man darüber denkt-für die Kinder war das richtig-sonst wäre meine Tochter nicht zu ihrem Vater gezogen, weil sie ein gutes Verhältnis haben und ich sehr unter ihrem Auszug gelitten habe. Hätte ich ihnen schonungslos die Wahrheit erzählt, hätten sie vielleicht Vorbehalte gegen ihren Vater, das wollte ich auch nicht, weil sie ein Recht auf ihren Vater haben. Ein Mittelding wäre nicht schlecht gewesen, aber ich hatte damals auch nicht den Blick, wie ist es richtig und ich entschied mich intuitiv für das Wohl meiner Kinder.

Niana, wenn Dein Exmann Dir soviel Böses angetan hat-hast Du das Deinen Kindern erklärt, wissen sie es? Diese Gradwanderung, ihn als Vater nicht schlechtzumachen, aber dennoch die Realität nicht zu unterdrücken, ist sicherlich nicht leicht.

Sicherlich ist es mit ihrem jetzigen Alter viel leichter, daß sie verstehen, was abläuft und sie machen sich ihren eigenen Kopf. Sie gewinnen mehr Eigenständigkeit und eigentlich sollte es doch für Dich leichter werden, weil sie selbst entscheiden, so wie Deine Kleine es getan hat. Sie hat ihren Standpunkt durchgesetzt-super konsequent. Da könntest doch Du aber einhaken und ihr erklären, wie Du die Sache siehst, wie ihr Vater ist. Das ist kein Schlechtmachen, sondern die Realität. Das man so krasse Dinge wie das Auflösen der Wohnung nicht machen kann und wenn ja, ist das ein wahrlich schlechter Charakterzug. So wie er wohl einige hat-sorry, aber wie Du ihn beschrieben hast, da ist sein Verhalten früher und auch heute echt krass.
Klar lieben die Kinder ihren Vater-aber wenn Du ihnen sagst, das die Erpressungen nicht okay von ihm sind, werden sie auch merken, daß sie auf diese Art und Weise ihre Eigenständigkeit verkaufen-sie müßten doch eigentlich zu dem Ergebnis kommen, daß Liebe nicht erpressbar in Form von einforderbar ist, oder ? Weil sie sich auch jetzt schon dauernd verbiegen müssen.

Du schriebst, daß Du nicht das liebe Mädchen sein möchtest und das Deinen Töchtern anerziehst...warum bist Du dann nicht ein bißchen böser, im Sinne von konsequenter, zu Deinem Ex und zu Dir ? Warum sprichst Du überhaupt noch mit ihm? Warum nimmst Du nicht Deine Kinder und sagst ihnen DEINEN Standpunkt? Ich habe den Eindruck, die Gradwanderung macht Dir sehr zu schaffen....man kann aber nicht allen gerecht werden und wenn mir mein jetziger Mann eines beigebracht hat, dann ist es das, das man mit einem konsequenten Handeln und vertreten seiner Meinung viel besser durchs Leben gehen kann. Für mich ist das zwar auch ein Lernprozeß, aber bei vielen Begebenheiten konnte ich dieses Verhalten "anwenden" und es klappt auch !! Man ist nicht schlecht, wenn man nicht das tut, was andere von einem erwarten, sondern man ist sich nur selber treu. Das ist aber etwas ureigenes,etwas, was eigentlich natürlich sein sollte. Ich respektiere doch auch die Meinung und Konsequenz anderer. Ich versuche, dies meinem Sohn beizubringen. Auch scheue ich mich nicht, ihm zu sagen, daß ICH nicht mehr auf die starre WE-Regelung bestehe und wenn er keine Lust hat, muß er auch nicht hin bzw. kann gehen, wann er will.

Einen schönen, trotz Regen, Sonntagnachmittag,
liebe Grüße, Rita

P.S.: Ich sehe Deinen Threat übrigens ganz, ganz eng zu Gerdas, weil ich finde, daß die Themen den gleichen ursprung haben.
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Ansa
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Re: Cool - Überlebensnotwendig und dann....

Beitrag von Ansa »

Liebe Rita,

ja das Thema Wut.... ich bin schon oft wütend, aber eher so, das die Kinder meine Wut und meine Empörung zwar spüren können, ich mich aber trotzdem bremse.... wenn ich richtig wütend bin, dann bin ich wie ein Stier, rotes Tuch und drauf los. Am Ende liegt alles in Scherben, und ich darunter. Damit ist mir nicht geholfen, mit Wut kam ich am Ende auch nicht dahin, wo ich hin wollte, also habe ich sie bezähmt. Wenn ich heute wütend bin, beginne ich schon früh, nachzudenken und die Dinge hin und her zu wenden.

Nein, meine Kinder wissen die meisten Dinge nicht, zumindest hoffe ich das. Das Papa mich betrogen hat, ist aus meiner Sicht, ein Problem der Paarebene und geht sie nichts an. Sie wissen es trotzdem, weil er es ihnen letztes Jahr gesagt hat. "Eure Mama war ja immer zu dumm das zu bemerken" hat er gesagt, aber er hat nicht in Betracht gezogen, das sie als Mädchen bzw. bald Frauen das nicht komisch finden, sondern sehr seltsam. Sie konnten den "Sport" darin nicht erkennen, sondern sie nahmen den Vertrauensbruch wahr. Insoweit flirtete er ja auch offen mit anderen Frauen herum und erwartete eben dann, das die Kinder die Achtung vor seiner Lebensgefährtin zeigen, die er ihnen nicht einmal ansatzweise vorlebt. Aber diese Zusammenhänge sieht er nicht...... Zwar fragen sie mich ab und an, aber ich gehe nicht ins Detail. Ich bin eben der Meinung, ein Papa ist ein anderes Bild für Kinder, als ein Partner oder ein Mann und als Mann werden sie ihren Papa nicht sehen.... jedenfalls sollten sie ihn nicht so sehen müssen. Er wird ihnen immer Vater sein, mehr nicht. Aber das er damit herum prahlt, das hat mich unglaublich wütend gemacht, nicht weil er prahlt, sondern weil es die Mädchen verletzt hat.....und ihr Bild in ihm weiter ins Rütteln bringt.

Ihr Männerbild bestimmen andere, Papa natürlich auch, aber eher mein Liebster, der eben offen damit umgeht und der zuvorkommend und liebevoll ist, zu ihnen und zu mir. Das wichtigste aber ist, das mein Liebster authentisch ist und das spüren sie.

Die Mädchen und ich, wir haben immer viel geredet, über dies und über jenes, über das, was sie bewegt..... mal zusammen, mal allein miteinander. Reden ist mir immer wichtig, weil ich Angst hatte, das sie Traumen ausbilden und dann als Erwachsene nach Ursachen suchen, wo diese doch noch so nah sind, schien es mir immer einfacher die Dinge anzusprechen und zu klären. Sie können zu ihm ins Wochenende gehen, aber sie müssen nicht.... ich beharre nicht auf die Einhaltung dieser Dinge, es ist so, das ich ihnen gesagt habe, der Papa hat auch ein Recht auf Euch, genauso wie ihr auf ihn. So habe ich sie, als sie jünger waren, zu ihm geschickt, schon allein um kurzfristigen Änderungswünschen entgegen zu wirken, aber seit sie 14 sind, dürfen sie selbst entscheiden, die Jüngste hängt sich da dran und das ist in Ordnung.

Was würde ich mit meinem Wissen von heute anders machen? Das Buch von Heinz-Peter Röhr "Narzissmus" viel früher gelesen haben oder das von Marie-France Hirigoyen "Die Masken der Niedertracht". Ich hätte eher konsequent handeln können und hätte mir nicht auf der Nase herum tanzen lassen. Wenn ich ehrlich bin, mit meinem Wissen von heute, wäre ich ihm überhaupt komplett aus dem Weg gegangen, ihm und seiner Familie.... aber das ist Utopie. Und auch wenn ich das Wissen gehabt hätte, die Mädchen hätte ich nicht schützen können.

Ich habe überlegt, mit ihnen weg zu ziehen, ich hab ernsthaft über Sorgerechtsentzug nachgedacht - und dann wären Jahre vergangen, Jahre, in denen sie ihren Papa vermisst hätten, sich ein Bild von ihm gemacht hätten, das der Realität in keinster Weise entspricht. Ich hätte zwar weniger Ärger gehabt, aber ich hätte sie nicht in der Art stärken können, wie es in den laufenden Auseinandersetzungen geschieht. Und eines Tages wären sie ihm wieder begegnet, er hätte sie vielleicht eingelullt und ihnen Dinge vorgelebt, die sie nicht hätten hinterschauen können. Da war mir dieser Weg lieber, ich musste nie gegen ihn hetzen.... er hat seine Kinder ganz allein vergrault.... und ja, dafür hat er mein Mitgefühl.

Meine Große meinte grade, ach weißt Du, die in der Schule haben mich ganz komisch angeschaut als ich gesagt habe, das man das trennt, das lieb haben vom handeln..... ich bin froh, das ich das bei Dir gelernt habe. Ich mag meinen Papa, und meinen Opa sogar auch, aber ich mag einfach nicht das, was sie tun. Es ist viel leichter damit umzugehen.....wenn man das trennen darf.

Und ich denke, sie kennen meinen Standpunkt, sie wissen, auch wenn Papa sich ändern würde, das ich nie mehr etwas von ihm wollte. Sie haben die Trennung zwischen Paarebene und Elternebene wohl mit mir trennen und leben können. Sie wissen, das ich sage "ich verstehe das nicht, aber Du weißt ja, ich würde das anders machen". Da muss ich ihnen, glaub ich, nichts vormachen. Ich erlaube nicht, das sie schlecht über ihn reden, also wenn sie durch die Gegend ziehen und sagen "Papa ist vielleicht ein A.....", das lasse ich nicht zu, dann hören sie schon, "Papa verhält sich wie ein A...., aber sei ehrlich, er ist keiner." Dies Trennen ist wichtig, finde ich, derweil drei Wochen später ist ihre Sehnsucht wieder groß und das Wochenende schön..... sie müssen kein schlechtes Gewissen haben, wenn sie nur sein Tun als schlecht beschimpft haben, aber nicht ihn, als Person." Im Übrigen hassen sie Beschimpfungen dieser Art selbst wie die Pest. Wenn ihnen jemand sagt "Du bist vielleicht ein A...." dann sind sie die ersten, die Zeter und Mordio schreien.....

Wäre es nach mir gegangen wäre ihre Liebe zu ihm ungebrochen geblieben, ihre Achtung von ihm auch, aber das wollte er nicht. Dafür übernehme ich auch keine Verantwortung, aber für die immer wiederkehrenden Verletzungen, da bin ich eben doch zuständig.

Auch Dir einen schönen Sonntag
Niana
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Re: Cool - Überlebensnotwendig und dann....

Beitrag von Gerda »

Liebe NIana,

ich kann gut verstehen, dass es in der Beratungsstelle für dich einfacher ist, weil dort so vieles von Dir schon bekannt ist. Das ist sicher ein großer Pluspunkt und eine große Erleichterung. Womit ich persönlich bei einer niedergelassenen Psychologin eine WESENTLICH bessere Erfahrung gemacht habe, als in einer Beratungsstelle, war, dass die Psychologin in einer Klinik gearbeitet hatte und wesentlich versierter war, was psychiatrische Krankheitsbilder angeht. Sie konnte mir als Angehörige einer psychisch kranken Person wesentlich besser helfen durch dieses Wissen, als die Therapeutin, die lediglich eine Zusatzausbildung hatte und die psychischen Erkrankungen nur aus dem Lehrbuch kannte. Und da du bei deinem Exmann von einer narzistischen PS geschrieben hast und ihr alle 4 davon betroffen seid, schreibe ich es dir, obwohl ich eigentlich überzeugt bin, dass du sowieso gut für Dich und Euch sorgst.

Alles Liebe
Gerda
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rita
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Re: Cool - Überlebensnotwendig und dann....

Beitrag von rita »

Guten Morgen :winken: ,

über eine Sache mußte ich nochmal schlafen:
.... die Trennung zwischen der Person und seinem Handeln. Diesen Dialog hatte ich mit Gerda auch schon einmal.
Du hast das zwar sehr verständlich erklärt und ich weiß auch nicht die tiefen Gründe, warum ich das anders sehe.

Einem Menschen, dessen Verhalten mich nicht direkt tangiert, dieses aber trotzdem daneben ist, gehe ich aus dem Weg.
Einem Menschen, dessen Verhalten MICH verletzt, dem sage ich, daß er das in Zukunft bitte lassen soll. Tut er es nicht, gehe ich ihm aus dem Weg.
Wenn ich mal davon ausgehe, daß ein Mensch, den ich einmal liebte, mir permanent wehtut, ist sein Verhalten daneben. ( Von dem, was Dein Ex seinen Töchtern bzgl. seines Fremdgehens und Eurer Kleinen bzgl. der Trennung/Seelen sagte, davon will ich gar nicht erst anfangen ) Und sein/das Verhalten eines jeden Menschen wird von seiner Person getragen. Sicherlich ist nicht jeder Mensch durchweg schlecht, jeder hat gute und auch schlechte Seiten, nur das Verhältnis zueinander ist bei jedem unterschiedlich.
Wenn nun ein geliebter oder ehemals geliebter Mensch mich dermaßen durch den Kakao zieht, um es mal vorsichtig zu sagen, ist es bei mir so, daß durch diese Verletzungen diese Liebe langsam abstirbt. Natürlich kann man keinen Schalter umlegen, es muß sich ausgeliebt werden. Wie kann ich einen Menschen lieben, bzw. achten, wenn er mich nur verletzt? Das macht ihn doch aus: er zeigt mir seine Respektlosigkeit, Nichtachtung und handelt gegen mich. Meine Person und Autorität wird untergraben, ich werde massivst angegriffen und verletzt. Und da soll ich nur sein Verhalten mißbilligen, aber ihn im Grunde lieben? Ich kann nur lieben, was ich mag. Ich mag nicht, wenn man mich verletzt. Werde ich öfter schwer verletzt, weicht die Liebe.

Ich finde, das ist sehr, sehr viel für Kinder verlangt, so einen Unterschied zu machen, nicht zuletzt gesehen bei den Klassenkameraden Deiner Tochter.
Was die Beziehung Vater/Kinder angeht, so habe ich auch gesehen, daß die Kinder ihren Vater IMMER lieben, egal, was er macht. Sie lieben vorbehaltlos, das Nachdenken/Begreifen über die Verletzungen kommt erst später, so, wie Du das jetzt bei Deinen Kindern beobachten kannst. Sie werden auch permanent verletzt.

Ich für mich finde, daß ich einen Fehler gemacht habe, meinen Kindern nicht bzw. erst in der letzten Zeit erzählt zu haben, wie die Trennung damals abgelaufen ist. Ich meine nicht, daß ich schlecht über ihren Vater rede, das hab ich nie getan, aber ich finde mittlerweile, daß ich es den KIndern schuldig bin, daß ich sie an meinem Leben teilhaben lassen sollte, wenn ich ihnen sage, warum ich traurig oder wütend bin. Warum das ihr Vater in mir ausgelöst hat. So lernen sie mich und meine Gefühle doch noch ein wenig besser kennen. Das mag wohl die Elternebene sein, aber ich habe immer versucht, sie von diesen Dingen fernzuhalten, um sie zu schützen. Aber wie sollen sie da mein Handeln und meine Gefühle verstehen?
Ich habe das erste Mal meiner Tochter sehr intensiv von meinen Gefühlen erzählt, als sie zu ihrem Vaterr gezogen ist, worüber ich ja sehr geknickt war. Ich habe ihr eine sehr lange Email geschrieben und auch diverse Gespräche geführt. Ich weiß, daß sie das noch nicht verstehen kann, aber sie hat etwas in der Hand, was sie sich immer durchlesen kann und später, wenn sie erwachsen ist, wird sie meine Gefühle nachvollziehen können. Ob sie sie versteht, weiß ich natürlich nicht. Aber ich habe auch gemerkt, daß ich sie liebe, ihr Verhalten aber nicht toleriert habe und in meiner Seele für immer ein Knacks sein wird, so sehr und tief hat mich das verletzt. Und nun hab ich mich etwas zurückgezogen, weil ich nicht weiter verletzt werden, aber unsere Beziehung nicht verlieren will.
Die Situation wird aber auch wieder von jedem anders bewertet, es hängt halt von vielen Persönlichkeitsstrukturen und den Umständen ab. Wenn sie mein Verhalten nicht versteht, kann ich es auch nicht ändern, es kann auch sein, daß sie mir später mal böse ist, aber ich bin nunmal so und ich kann und will mich nicht für alles und jeden verbiegen,ich will authentisch sein. Und dazu gehört, daß meine Kinder meine Gefühle auch verstehen.

Liebe Grüße, Rita
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Re: Cool - Überlebensnotwendig und dann....

Beitrag von Ansa »

@ Liebe Gerda,

ich denke intensiv darüber nach und werde das sicher in Betracht ziehen, wenn mir hier anders nicht geholfen wird. Ich habe auch bereits an eine Kur gedacht, damals hatte ich die Kitzbergklinik im Auge, weil dort auch Familientherapien gemacht werden, aber ich fand keinen Arzt, der uns überweisen wollte. Die Kinder selbst waren zuunauffällig und ich ebenfalls. *grummel*

Und so blieb mir kein Weg als sie selbst zu stärken, ja, immer und immer und immer wieder...... für sie muss es manchmal wie ein Wechselbad sein und kaum berechenbar. Auf der anderen Seite liebten sie ihren Vater und sie hatten ein gutes und enges Verhältnis zu ihm. Mit ihm selbst über Esoterik zu sprechen bedeutet, sich anhören zu müssen, das man spirituell wäre und ich keinen Schimmer hätte, daher mache es keinen Sinn mit mir zu reden - das hatten wir ja schon. außerdem hat er Geistheiler die in den Seelen seiner Kinder lesen, das es ihnen gut geht, nur mit mir nicht. Und mit Nichtbetroffenen, da redet er nicht darüber..... da verhält er sich "angepasst" Er hat ja doch ein ungeheures Empfinden für Situationen.

Na ja, es ist ja auch nur noch hin und wieder soooo schlimm. Am wenigsten trifft es unsere Große und auch dem Mittelchen gelingt es gut, sich abzugrenzen. Und unsere Jüngste muss das nun auch lernen. In 14 Tagen beginnt ihre Therapiegruppe, da wird sie unterstützt. Von daher denke ich, sind wir auf einem gehbaren Weg.


@ Liebe Rita,

wenn es sich um Menschen handelt, die einem nicht nahe stehen, dann kann man sich durchaus so verhalten. Oder um solche, die man grade kennen lernt, da entscheide auch ich mich, och nö.... das muss ich nicht haben und dann ziehe ich mich zurück oder lasse es bleiben. Aber mit dem Vater meiner Kinder kann ich das natürlich nicht tun. Klar, ich persönlich ziehe mich zurück und habe mit ihm nichts zu besprechen, außer die Angelegenheiten der Kinder und da muss ich eben doch immer wieder Gespächsbereit sein oder ihn informieren und tatsächlich ab und an auch um Hilfe bitten.

Zudem, sie lieben ihn wirklich sehr und viele lange Jahre war er ihnen auch ein guter und liebevoller Vater, teils ist es auch immer noch. Teils nutzen sie das auch gern, sich fahren lassen, oder sich Dinge besorgen lassen, dafür ist der Papa immer gut..... Ich sehe das mitunter gemischt, aber ihre Beziehung zu ihm sollen sie gestalten, denn sie müssen sie leben.

Das Trennen von der Person und ihrer Handlung liegt auch in der Individualpsychologie begründet. Bei Dreikurs selbst teilt es sich in die A-Säule, die Person als Ganzes und in die B-Säule, die Beziehungen und Handlungen. Viele, die so richtig sauer auf jemanden sind, schreien ihn an und werden sehr persönlich "Du bist vielleicht total bescheuert....." trifft aber, wenn man es ein wenig sachlich überblickt, die Person als Ganzes, nicht das, worum es geht, die Tat.

Wenn mein Kind einen großen Fehler macht und ich beschimpfe es, dann demütige ich es in seiner Person und es entstehen Verletzungen, die ich nicht verursachen wollte. Wenn ich aber sagen kann "Du, ich mag Dich, aber das was Du da getan hast, das macht mich soooo wütend, das ich schreien könnte," dann weiß auch mein Kind, es geht um seine Handlung. Es fühlt sich nicht in Frage gestellt, nicht als Person, aber ihm ist klar, meine Handlung ist inakzeptabel. Wir leben das hier..... ganz aktiv. Wenn meine Mädchen mich anmaulen "Du bist so doof" dann bekommen sie eine doofe Mutter. Erwartungen wollen ja erfüllt werden. ,) Sagen sie, "ach Mensch Mama, das fand ich aber doof von Dir" können wir über alles reden. Sie selbst fordern diese Trennung mittlerweile aktiv ein. Denn sie schafft Gleichwertigkeit zwischen den Beteiligten. Es gibt keinen über einen und keinen unter einem, alle sind gleichwertig und sie sind dadurch realtiv konfliktfähig.

Wenn ich jemanden anbrülle "Du bist vielleicht totel bescheuert" dann wird er mit nicht mehr zuhören, sondern sich über mich ärgern und beginnen sich zu verteidigen. Sage ich ihm "Das war vielleicht bescheuert und ich habe mich geärgert" dann kommet man in den allermeisten Fällen ins Gespräch. Diejenigen die das nicht kennen, hören mitunter das was nicht gesagt wurde, sondern das, was sie erwarten. Aber bislang hat es mir und uns immer weiter geholfen..... Selbst mein Liebster nutzt das in seinem Job, "Herr Marten, sie machen normalerweise immer einen guten Job, aber was sie da zu Stande gebracht haben, das hat mir echt die Sprache verschlagen. Was können wir jetzt tun?" Das "was können wir jetzt tun" ist immer die aktive Einbeziehung des Delinquenten zur Wiedergutmachung..... Kinder haben da ausnehmend konstruktive Ansätze, wenn man sie lässt.

Natürlich ist diese Erziehung nicht dazu geeignet, Jasager und Duckmäuser und liebe Mädchen hervor zu bringen...... und natürlich muss es daher mit Papa und seiner Familie krachen. Aber, zum einen wollte mein Exmann eine derartige Erziehung auch unbedingt und er hat sie rigider gefördert als ich, nämlich mit "Resepkt müsst ihr nur vor denen haben, die ihn sich verdient haben" was mitunter schwer zu handeln war.... und natürlich, das sich das je gegen ihn richten könnte, kam in seinem Modell nicht vor. Aber ich wollte verantwortungsvolle Menschen erziehen und ich denke, da bin ich auf einem guten Weg.

Und natürlich, wenn ich auf mein Kind sauer bin, dann liebe ich es trotzdem, egal was es tut..... oder meine Eltern, auch sie liebe ich, trotz all ihrer Taten, wenn ich mich da selbst verleugne, dann tue ich mir selbst ja aktiv weh. Also, wenn ich meinen Vater liebe, dann muss ich noch nicht mögen was er tut und damit finde ich für mich einen größeren Frieden. Ich beziehe dies Handlung zwar bedingt auf mich, aufgrund seiner eigenen Geschichte wird es Gründe geben, weshalb er so handelt, aber die kann ich verstehen, muss ich aber nicht und wenn ich sie verstehe, darf ich sie trotzdem anders sehen. Und bei Kindern entstehen dann Gefühle wie "ach sie lieben mich ja gar nicht" und schon fühlen sie sich abgelehnt, in ihrer Person, das will in Wirklichkeit am Ende doch niemand.

Zum Anderen verbringen die Mädchen mit meinem Liebsten und mir und unseren Freunden auch weitaus mehr Zeit als mit Papa und seiner Familie. Von daher denke ich, nehmen sie bei uns mehr mit als bei ihm. Und sie wissen, was sich besser anfühlt und können natürlich durch Versuch und Irrtum meine Ansichten überprüfen, verwerfen oder als, für sie eben auch, richtig erkennen und ihre Wahl treffen.

Das aber ist das Nächste, ich muss mir selbst vertrauen, ein lebenslanges Lernziel.....

Dir liebe Grüße
Niana

P.S. Die Menschen die mich näher kennen, behaupten ich wäre sehr authentisch, ich selbst halte das für einen meiner wichtigsten Züge, man kann es verbinden.... und verstehen? Ich muss mich mit meinen Kindern nicht einigen, aber wir müssen uns verstehen. Das bedeutet, ich muss zum Beispiel hinnehmen, das meinem Mittelchen Klamotten und Schminken und cool sein wichtig ist und sie muss verstehen, das mir das schnuppe ist. Einigen müssen wir uns gar nicht. Und das ist es, glaub ich, worum es mit meinem Ex geht, er will eine Einigung und alles was dem nicht zuträglich ist, das kann er nicht aushalten, das ist schlecht und böse.... und damit hab ich, glaub ich, doch ein Problem.
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Gerda
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Re: Cool - Überlebensnotwendig und dann....

Beitrag von Gerda »

Liebe Niana,

das mit dem "zu unauffällig" ist aber eine SEHR SELTSAME Art, mit schwersten Krisen von Menschen umzugehen. Allerdings gab es damals noch nicht die jetzige GEsundheitsreform, die besagt, dass keine Kur für Mütter oder Väter abgelehnt werden darf. Ich glaube, wenn du den richtigen Arzt hast, wird der dir NATÜRLICH eine Kur verschreiben bei all den immensen Belastungen und Belastungsreaktionen, die du hast - du schriebst doch, dass du auch körperliche Symptome spürst. Und hier in der nächsten deutschen Stadt ist es so, dass es da von der Caritas eine Stelle gibt, die einem hilft, Kuren zu beantragen und die richtigen Dinge dafür zu tun. Und Familientherapie.....vielleicht ist es nciht angesagt, Familientherapie zu machen sondern einfach mal NUR ERHOLUNG UND KRAFT TANKEN NUR FÜR DICH!!

Alles Liebe
Gerda
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Re: Cool - Überlebensnotwendig und dann....

Beitrag von Ansa »

Liebe Gerda,

ich glaube ja, das ich mich heute nicht mehr damit abspeisen lassen würde. Du hättest damals mal den Psychologen sehen sollen, als er fragte, warum ich denn glaube, wir bräuchten so etwas? Als ich antwortete, damit die Folgen für die Kinder nicht unabsehbar werden, schüttelte er den Kopf und meinte "vorbeugende Massnahmen, ob ich noch andere Sorgen habe?" Und dabei sah er mich an, als habe ich nicht alle Tassen im Schrank.

Ich lief wirklich von Hinz zu Kunz und trotzdem ließen mich alle im Regen stehen. Als ich dies Thema in meinem Studium ansprach, sagte mir mein Rechtsprofessor, "ach wir wollen uns doch lieber an Fakten halten, als an spekulative Dinge, das wird von jedem Menschen anders empfunden und ist eben nicht richtig greifbar...." wie gesagt, der Mitarbeiter vom JuA drückte sich so ähnlich aus wie "wenn es wenigstens einmal blaue Flecke gäbe, dann hätten wir etwas in der Hand." Und mir war natürlich immer bewusst, das der Papa, im Falle eines solchen Themas vor Gericht mit der überschäumenden Phantasie der Kinder argumentieren würde und sie notfalls der Lüge bezichtigen würde. Zudem habe ich manches einfach herunter gespielt, als sie noch kleiner waren und ich wollte die Ungeheuerlichkeit nicht durch solche Prozesse schlimmer machen. Der einzige Rat, "ziehen sie hier weg" hätte bedeutet, das ich mein soziales Umfeld, was uns wirklich getragen hat, verloren hätte..... der Preis war mir zu hoch.

Damals wollte ich eine Familientherapie, 2006, ich hab die Unterlagen noch. Heute, ich wüsste ernsthaft nicht, wie ich hier weg könnte? Mein Liebster arbeitet in Amsterdam, ist nur am Wochenende hier. Die Kinder sind nicht fähig allein zu bleiben, weil sie eben oft ihre Aggressionen aneinander auslassen und mein Ex würde feiern, wüsste er, die Kinder wären allein zu Haus. Die größte Sorge meiner Jüngsten grade "wenn Papa wieder zum Gericht geht", also erkläre ich ihr, das würde nichts bedeuten, die Richterin sei nett, wir hätten nichts falsch gemacht und wenn der Papa eben mir nicht glauben wolle, dann wäre es doch gut, das es die Richterin gäbe, die ihm sagt, wo`s lang geht?" Aber da kommt sie grad nicht hin.....

Und die Krankenkasse hat sich damals schon geweigert, als ich für einen einzigen Tag ins Krankenhaus musste (über Nacht) aufgrund eines operativen Eingriffs, mir eine Familienhilfe zu stellen. Da sagten sie, "ihre Älteste ist 12, die muss das allein können......." Ich hatte einfach keine Kraft auf die Barrikaden zu gehen, derweil es war Freitag und am Montag um 6 musste ich in der Klinik sein. Und Papa hat sich damals schlicht geweigert, für seine Kinder da zu sein..... aber auch das, wissen sie nicht, damals waren sie mir zu jung dafür.

Ich trau mich hier nicht allein weg..... mein Ex würde in die Schulen fahren und einen Riesenaufstand veranstalten und ich hätte keine ruhige Minute. Ich bezweifle ob das Hilfreich wäre und ja natürlich, dieser Druck der ist spürbar und ich schätze ihn nicht.

Liebe Grüße
Niana
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Re: Cool - Überlebensnotwendig und dann....

Beitrag von Gerda »

Liebe NIana,

das ist eine schlimme Geschichte, wie da mit dir umgegangen wurde. Ich glaube, wenn man sehr belastet ist und so stark beansprucht nur mit den starken Seiten, dann ist es problematisch und manchmal unmöglich, nach außen zu zeigen, wie schlecht es einem geht, weil man es sich ja eigentlich gar nicht leisten kann, dass es einem so schlecht geht, weil sonst alles zusammenbricht. Wenn der Ex nicht infrage kommt, die Mädels zu betreuen, wenn du in eine Kur gehst und der Liebste in Amsterdam arbeitet, dann muß eine andere Lösung gefunden werden. vielleicht magst du ja trotzdem mal zur Caritas gehen - oder der entsprechenden Kurberatung in deiner Stadt - und dich beraten lassen und fragen, wie es gehen könnte. Denn du bist nicht die einzige Mutter in dieser Situation. Und auch Mütter mit Ehemännern, die abends nach Hause kommen, halten es für ausgeschlossen, in eine notwendige Kur zu fahren. das ist auch glaube ich ein Stück weit symptomatisch in so einer Überforderungssituation. Der Gedanke, dass die Familie nicht gut versorgt ist und sich dann nicht erholen zu können vor Unruhe oder auch, dass dann alles NOCH SCHLIMMER wird und man hinterher noch mehr arbeiten muß, um das alles wieder auszubügeln, ist ja auch nicht von der Hand zu weisen.

Ja, und natürlich geht es nicht, deinem Ex Munition in die Hände zu spielen. Vielleicht gehen ja die Mädels mit Papa in Urlaub dieses Jahr? Oder die beiden Größeren könnten doch alleine zu Hause bleiben und nur die Kleine geht zu einer Freundin?

Ich wünsche dir einfach ganz und von Herzen, dass du einen Weg findest, dich zu erholen und zu nähren.

Alles Liebe
Gerda
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Re: Cool - Überlebensnotwendig und dann....

Beitrag von Ansa »

Bääääh, eben wird mein Mittelchen von Papa nach Hause gebracht und erzählt, das der kommende Osterurlaub der letzte wäre, den Papa mit ihnen allein, ohne seine Lebensgefährtin verbringen würde. In Zukunft gehöre sie dazu, und sie müssten eben aufhören, sich so schlecht zu benehmen. :oah: Das, so sagte mein Kind mir, würden sie ja wohl auch die ganze Zeit tun..... und das wäre nicht richtig von ihnen gewesen.... :( Sie hätten sich schlecht benommen und Papa wäre traurig und würde das einfach nicht mehr wollen, das sie ihn ständig verletzen, denn das würden sie tun, wenn sie sie ablehnen würden. Schließlich würden sie auch nicht ohne meinen Liebsten in den Urlaub fahren. :oah:

Da steh ich nun und mein Kommentar, "na, hat er es geschafft, das Du bzw. das Ihr jetzt schuld seid" war vielleicht nicht nett, kam aber aus meinem Herzen. Ich bin sauer..... Jahrelang hat er diese Abneigung gefördert, ich wäre gar nicht erst ohne sie in den Urlaub gefahren und habe das auch immer gesagt. Jahrelang hat er ihre Abneigung unterstützt, zuletzt mit eigener Vater-Kind-Wohnung und mit offenen Flirterein mit anderen Frauen vor seinen Töchtern und nun sind sie schuld und benehmen sich schlecht..... nein, ich bin schuld..... denn ihr Verhalten ist ja eine Folge meines Handelns?

Auf der einen Seite finde ich das sogar gut, ich werde sie stärken eine andere Position zu ihr zu finden, auf der anderen Seite ärgert mich diese Schuldzuweisung ungeheuer..... sie haben sich schlecht benommen. Menno, sie waren klein, als sie sie kennen lernten, sie waren 6, 9 und 10 Jahre alt und offen.... heute, 6 Jahre später wird das ein schwerer Gang. Ich denke, wie werden sich verraten fühlen und Papa hat endlich Position bezogen, vorerst, bis ihm etwas anderes besser in den Kram passen wird.....

Wenn ich seine momentane Nähe zu ihr in meine Erfahrung stecken würde, nähme ich an, er hat grade eine Affäre beendet und ist voller Schuldgefühle.... kommt mir irgendwie bekannt vor, ist aber Spekulation. Die Vater-Kind-Wohnung jedenfalls, die hat er nicht nur für die Kinder und sich. Jede Ferienwohnung alle 2 Wochen, von denen beinahe immer ein Weekend ausfällt, wäre billiger als eine Wohnung zu mieten und einzurichten für grade mal 4 Übernachtungen im Monat?

Na ja, nun schau ich mal, was sich daraus ergibt. Ich jedenfalls weise derartige Anschuldigungen von mir, aber locker. Nur sind mal wieder die Mädchen betroffen und das macht mich wütend.

Verwirrte Grüße
Niana
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Re: Cool - Überlebensnotwendig und dann....

Beitrag von Gerda »

Liebe Niana,

immer das selbe Thema - Papa findet immer IRGENDJEMAND, dem er Schuld zuschieben kann, sein schönstes Spiel. Und wenn seine Beziehung nicht hinhaut, wenn er schon wieder eine Beziehung nicht geregelt kriegt, dann sind es eben die Kinder schuld. Wieder so ein emotionaler Mißbrauch. Dass du darüber böse bist, kann ich nur zu gut verstehen. Vielleicht sagst du mal, die Kinder wollen eigentlich gar nicht so böse zu der LG sein, sondern die Seele von Papa will, dass die Kinder böse sind, weil Papas Seele noch etwas zu lernen hat, nämlich, wie man eine Beziehung in Liebe führt. Das kommt der Wahrheit wahrscheinlich etwas näher.... :dampf:

Das Argument, dass sie ja schließlich auch mit deinem Liebsten in Urlaub fahren, ist sowas von Quark. Denn es läßt völlig außer Acht, WAS + WARUM die Kids sich mit der LG nicht so gut verstehen. Vielleicht klebt er emotional noch so sehr an dir, dass sie eifersüchtig ist und das an den Kids ausagierit?

deine Mutmaßungen über die Wohnung kommt mir ziemlich treffend vor, wenn man sich das mal genau überlegt. Aber was soll es - du mußt jetzt mit den "Belästigungen" durch neuerliche Vaterschuldzuweisung etwas machen. Also wieder Mehrarbeit trotz alleinerziehend.

Niana, lass es uns mit den MIssfits gleich tun und trinken wir einen Eierlikör zusammen, bevor du die Ärmel hochkrempelst und wieder Papas emotionalen Dreck abfängst.

Liebe Grüße
Gerda
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Re: Cool - Überlebensnotwendig und dann....

Beitrag von Ansa »

Liebe Gerda,

gut das Du da bist.... Eierlikör *schüttel*, darf`s vielleicht ein Baileys sein? Den hab ich sogar hier, ich könnt Kakao dazu tun, dann merken die Kinder nichts.... nein, Spaß bei Seite. Ich hab mir einen schönen Espresso gemacht und denk mir meinen Teil dazu.

Hmh, sie war ja mal eine gemeinsame Bekannte, zwar eher von seiner Seite aus, mir war sie damals schon suspekt, aber wir kennen uns, bzw. kannten uns flüchtig, so von drei, vier Treffen. Da ich damals bereits nicht in die esoterischen Kreise gehörte, war ich immer außen vor. Und das er nicht von mir lassen kann? Das ist so ein Machtproblem, das die NPS`ler generell haben. Was sie nicht becircen können, trifft sie persönlich. Ich denke, das schwankt, je nach eigene Zufriedenheit. Ich hab vorhin mit ihm telefoniert, da war er ganz zuckerig.....

Stell Dir mal vor, als der Liebste und ich zusammen zogen, sagte er, das er mich bedauere, weil ich doch mit irgendwem zusammen leben würde und meine, das sei besser, als allein - aber er könne mit mir nicht mehr. Fast hätte ich ihm damals auf die Füße gek..... Das ist schon eine völlige Verdrehung der Tatsachen. Den Liebsten würde es gar nicht geben, hätten ihn die Kinder nicht gemocht. Das tu ich keinem an, mit jemandem leben, den einige innerhalb der Familie nicht leiden können. Das wird für alle Beteiligten ein Albtraum..... aber es ist gut mal in die Vergangenheit zu denken, da fällt mir so manches ein.... sein Angebot, wenn ich mal Bedüfnisse hätte, wollte er gern für mich da sein..... das war als ich mit meinem Liebsten bereits datete, gute 2 Jahre nach der Trennung. Ich hab`s nie begriffen. :oah:

Oder das Versprechen an seine Kinder, "wenn Ihr die xxx nicht mögt, dann trenne ich mich von ihr", ich hab Zeter und Mordio gebrüllt, als ich das damals hörte, so`n Schmarrn..... als wenn sie sie je hätten mögen wollen..... bei so einer Aussage. Es war aber die erste offene und große Lüge den Kindern gegenüber und der erste Schritt zu dem, was wir heute haben.

Ich denke, er ist eher eifersüchtig auf meinen Liebsten.... er bekommt all das, was er so gern haben möchte, umsonst.... in seinen Augen. Zuneigung, Respekt, Achtung und Liebe und natürlich Akzeptanz. Er weiß bestimmt, das mein Liebster mit den Kindern unter der Woche hin und wieder chattet, also, in ständigem Kontakt mir ihnen steht. Etwas, das ihm nicht gelingt. Er kann nicht trennen, zwischen Verhalten und zugehörigen Folgen. Er muss nicht eifersüchtig sein, der Liebste wollte nie die Vaterposition haben, er wollte und will lieber eine friedliche Koexistenz. Aber das geht natürlich nicht einseitig. Er spürt, das sie sich mit ernsthaften Problemen an den Liebsten wenden und zu Papa nur gehen, wenn wir etwas nicht wollen oder sie wissen, das sie es bei uns nicht bekommen. Ich kann verstehen, das er sich zurück gesetzt fühlt. Sehr gut sogar, mir würde das auch nicht gefallen..... aber er hatte seine Chance, er hat sie immer wieder, weil die Kinder ihn lieben und er nutzt sie immer wieder nicht....

Dafür aber bin ich nicht zuständig, komm, ich reich Dir noch nen Muffin rüber, der passt gut zum Likör

Liebe Grüße
Niana
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Re: Cool - Überlebensnotwendig und dann....

Beitrag von Gerda »

Liebe NIana,

nein, ich habe auch keinen Eierlikör - das war mehr das Synonym für "Komm, wir trinken uns einen und vergessen diesen ganzen Bockmist und lassen es uns gut gehen". Ich trinke gerade Roibos - Vanille - Tee ( dabei fällt mir der köstliche Tee von "Elvira" aus meinem Wichtelpäckchen vor 2 Jahren ein, solchen habe ich nie irgendwo gefunen!) - mit MIlch und Zucker und esse dazu ein STück selbstgebackenes Brot mit SAmba. :D
Niana hat geschrieben:gut das Du da bist....
Danke gleichfalls. Ich habe heute keine "Ansprache" und bin froh, mich ein wenig im Forum mit meiner Anwesenheit "nützlich" zu machen :D .

Bei meines Tochters Papa gab es eine "Neue", die war so eklig zu ihr, bewarf sie mit öbszonen Wörtern, sagte ihr, dass sie sie hasse und dass sie das Schlimmste Kind sei, dass Ihr je begegnet sei. Meine Tochter sagte "Du willst Lehrerin sein? So spricht man nicht mit Kindern". Mein Ex hat dann auch dieses "wenn sie noch ein Mal so böse zu dir ist, dann trenne ich mich" gesagt, aber hat es natürlich nicht gemacht. Inzwischen geht meine Tochter gar nicht mehr hin und trifft sich mit Papa nur im Restaurant - so viel ich weiß. Seit Jahren.

Der Psychologe in der EB sagte, er glaube, dass unsere Tochter die "Neue" nicht mögen würde, weil sie sehr genau spüren würde, dass sie überhaupt nix für Papa wäre. Und mein Eindruck war, dass die Neue und meine Tochter sich nicht mögen, hing vor allem damit zusammen, dass Papa der Neuen überhaupt keine Sicherheit und kein erwachsenes Feedback als Frau geben konnte, weil er a) so infantil war und b) mit allem Hass, starken Gefühlen und Schuldzuweisung an mich gebunden war, was auch mich bei einem Partner sehr eifersüchtig machen würde, denn ich würde alle starken Gefühle für mich haben wollen. Und diese Eifersucht hat sie dann an unserer Tochter und den erwachsenen Söhnen abgelassen. vor ein paar Jahren hat er mal unsere Kinder zu einer Reise auf die Kanaren eingeladen. Sie haben sich getroffen, ein Hotel ausgesucht und gebucht und dann hat er gesagt, sie dürften es aber nicht yyy sagen, dass sie das schon so lange vorhätten. Er müsse es ihr noch schonend beibringen. Sie war auf alle unsere Kinder offenbar total eifersüchtig - obwohl sie selbst 3 Kinder hat, die mit ihnen zusammen wohnen.

Ich glaube auch, dass es Unsinn ist, zu verlangen, dass Kinder einen neuen Partner eines neuen Elternteils mögen. DAs höchste, was man verlangen kann, ist Respekt. Alles, was darüber hinausgeht, ist super, aber kommtauch superselten vor.

Liebe Grüße, Niana, bis später
Gerda
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Sei selbst die Veränderung, die du dir wünschst.
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