Hilfe der Kinder zu Hause

Der Treffpunk für Alleinerziehende und Patchworkfamilien. Hier können Erfahrungen und Sorgen ausgetauscht werden.
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Muckelmaus
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Re: Hilfe der Kinder zu Hause

Beitrag von Muckelmaus »

Hallo liebe Sonnenschein :winken:

In dem Club bin ich übrigens schon länger und irgendwie beschleicht mich das Gefühl, dass ich auch so schnell nicht wieder austreten werde :D

Meine Große kam übrigens wortlos und immer noch wütend nach Hause, legte Milch und Eier auf den Esstisch und verschwand in ihrem Zimmer. Ihr Glück, dass sie die Tür nicht zugeschlagen hat. Darauf reagiere ich nämlich sehr allergisch.
Mein Mittelchen hat sich sogar bei ihr bedankt, was ebenfalls wortlos zur Kenntnis genommen wurde. Aber ich würde ein Wette darauf eingehen, dass sie sich nachher weigert, mit uns zu essen. Schließlich hat es ja ihre "blöde" Schwester gemacht und außerdem sind wir ne furchtbare Familie :D Pech für sie - falls sie Hunger bekommen sollte.

Übrigens - wundere dich einfach im Stillen über deinen Sohn und genieß es. Wer weiß, wie lange der gute Wille anhält :D :D :D

Liebe Grüße
Muckel, die mal einen dezenten Blick in die Küche werfen wird, um sich auf das Chaos vorzubereiten :rolleyes: :rolleyes:

Ein Kind betritt deine Wohnung und macht in den folgenden zwanzig Jahren so viel Lärm, dass du es kaum aushalten kannst. Dann geht das Kind weg und lässt das Haus stumm zurück, dass Du denkst, du wirst verrückt.
v. John Andrew Holmes, amerik. Publizist
MarliJo

Re: Hilfe der Kinder zu Hause

Beitrag von MarliJo »

Hallo Ihr lieben Hausfrauen ,)

hier mal ein kurzer Einwurf eines Hausmannes mit ähnlichen Problemen und ähnlich inkonsequentem Umgang damit :rolleyes:
Insofern gab es für mich ein paar nachahmenswerte Anregungen. Danke dafür.

Ich kenne noch zwei Untermieter namens Herrn "Ohmannhabkeinbock" und Frau "Schmoll". Gezwungenermaßen kann ich mich von diesen beiden aber eine Woche lang "erholen" :/: . Sie haben mir in dieser Woche den Orden "schimpfigster Papa der Welt" verliehen :| . Man gut, dass sie keine Vergleichsmöglichkeiten haben =) !

Euch ein schönes WE
MarliJo
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Ansa
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Re: Hilfe der Kinder zu Hause

Beitrag von Ansa »

Guten Morgen,

tja, so sind sie halt..... ich hab mich in den letzten Tagen mit zwei Freundinnen unterhalten, die mir beide nahe legten, ich müsse unbedingt mehr auf mich selbst achten und mir erklärten, was ich tun solle. Also, wenn die Küche nicht aufgeräumt ist, nicht kochen. Wenn ich etwas vorhabe und ausgehen wolle, sollen die Kinder sich doch selbst zu essen machen. Wer seinen Job nicht macht, bekommt auch nichts.

Beide staunten mich an, das mir sowas passieren würde, unglaublich. Ich hab mich so verdammt klein gefühlt.... dann durchgeatmet und nachgedacht und zurück gefragt. Wie es denn bei ihnen wäre? Beiden sind die Töchter sehr jung ausgezogen, beide haben kein gutes Verhältnis zu ihnen, beide sagen, sie hätten es damals anders gemacht, und beide sagen "aber heute würden wir es so machen, wie wir es Dir erzählen." AHA?! :/: Nun weiß ich von beiden, das ihr Umgang mit ihren Kindern eben nicht gleichwertig gelaufen ist......

Und dann hab ich meine Familie betrachtet, vieles läuft ausgesprochen gut, die Mädel sind in weitem Maße selbstständig, eigenverantwortlich und sie haben alle drei ein sehr großes Vertrauen zu mir. Sie machen Hausaufgaben weitgehend selbstständig, haben Ziele, Zivilcourage, fragen nach, versuchen hinter die Dinge zu sehen, bilden sich eigene Meinungen, können verschiedene Meinungen nebeneinander stehen lassen -> das sind alles Erziehungsziele die ich einmal hatte und das ich diese erreicht habe, darauf bin ich stolz. Meine Mädchen lassen sich nicht schlagen oder schlecht behandeln, so wie ich es einmal tat. All diese Charaktereigenschaften sind aber eines, unbequem. Ich glaub da packt mich meine eigene Erziehung, manchmal wünsche ich mir schlicht "gehorsame" Kinder..... das wäre so hübsch einfach. Aber wenn ich dann die Kids aus meinem Job betrachte, die solche Kinder sind? Nein, die wollte ich nicht, sie schwindeln, lügen, hintergehen mich wo sie nur können, und sind auf eine sehr perfide Art aufsässig, so dass es mir die Sprache verschlägt. Folgen von Zwang.....

Mir ist unsere abendliche Mahlzeit eben wichtig, es ist, unter der Woche die einzige, die wir alle zusammen verbringen und daran halte ich fest. Morgens ist jeder selbst für sich verantwortlich, da mache ich nebenbei Schulbrote (weil ich das so will, nicht, weil sie das nicht können), irgendeinen Nachtisch oder ich trinke mit ihnen meinen Kaffee. Mittags kommen sie alle sehr unterschiedlich heim und jede hat Hunger.... meine Mutter hat damals mitunter drei Stunden in der Küche gestanden (weil Abends warm essen war ungesund, das durfte nur mein Papa), sie hat für jeden gekocht bzw. warm gemacht...... und immer darüber gemault. Mir war schon damals klar, das ich das nicht wollte. Also, wenn ich weg gehen will, dann essen wir vielleicht eher, aber gar nicht? Kommt nicht in Frage.

Und die Hausarbeiten? Vieles klappt ja, wenn ich es so betrachte..... da werden Handtücher ausgetauscht, Toilettenpapier aufgefüllt, leere Shampooflaschen ebenfalls und das meiste landet auch im Laufe des Tages dort wo es hingehört, in der Spülmaschine. Ich hab einfach den Verdacht, wenn die erste ihren Teller oben auf die Arbeitsfläche stellt, dann stellen alle anderen ihren auch daneben.... :oah:

Vielleicht betrachte ich die Dinge mal, die klappen? Im Übrigen fühle ich mich für die Kinderzimmer absolut nicht mehr verantwortlich. Das Einzige was ich ihnen schlicht verwehre, ist, das sie sich ins Wohnzimmer setzen, wenn sie Besuch haben, weil ihnen ihr Zimmer zu unordentlich ist. Das geht gar nicht...... oder das sie ihr Spielzeug im Fernsehzimmer ausbreiten, weil bei ihnen keine Fäche mehr frei ist? Ich glaub es hackt. :D

In kleinen Dingen bin ich mitunter inkonsequent, das weiß ich..... ich bin kein sonderlich konsequenter Mensch und neige immer dazu, die Dinge zu nehmen, wie sie halt sind. Ich zähle einfach auf Verstand und Verständnis und ich merke, das ich mich da oft genug verzähle.... leider. Pubertät ist eine besondere Zeit, da verändern sich die Dinge auf allen Seiten. Auch auf meiner, ich muss mich mehr abgrenzen und darauf achten, das ich eben nicht unter die Räder, nein unter die Kinder komme.....

Euch allen liebe Grüße
Niana
Sei zärtlich mit den Kindern, mitfühlend mit den Alten, nimm Anteil an denen, die sich anstrengen, sei sanftmütig mit den Schwachen und geduldig mit den Starken; denn eines Tages wirst Du dies alles gewesen sein. (nach C.W. Carver)
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röschen
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Re: Hilfe der Kinder zu Hause

Beitrag von röschen »

.............oh ja, bei diesem Thema kann ich auch ganz gut mitreden.

Mein Mann hält mir meine inkonsequente Art die Hilfe bei der Hausarbeit durchzusetzen manchmal vor.
Allerdings gehe ich lieber selbst mal eben zum kleinen Einkaufsladen nebenan, wenn ich z.B. beim Backen oder Kochen merke, dass mir irgendeine wichtige Zutat fehlt. Würde ich nämlich auf meine Tochter hoffen, muß ich dann minimum eine halbe Stunde darauf warten. Denn ohne frisches Styling oder im gemütlichen Jogging-look, den man zu Hause trägt, kann man da nicht mal schnell rüberhuschen - nicht als 15jährige :) "bei ner 39jährigen Mutter, macht das nicht so viel aus, die kann ja auch so gehen" :oah: :oah: :oah:
Abends nach dem Abschminken mal eben den Müll rausbringen............undenkbar.........der nächste Prinz könnte ja gerade nun neben der Mülltonne auf einen warten :D

Liebe Sonnenschein,
die Erfahrung mit deinem Sohnemann, teile ich auch. Mein Kleinster braucht, anders als das bei meiner Tochter in diesem Alter war, ganz kleine Aufgaben und ganz genaue Anweisungen. Immer schön eins nach dem anderen.
Einfach pauschal zu sagen "räum bitte dein Zimmer auf" klappt bei ihm nicht. Damit ist er völlig überfordert. So Tag für Tag eine kleine Aufgabe, z.B. eine seiner Schubladen oder Spielkisten zu sortieren, damit komm ich bei ihm am Besten voran.

Liebe Grüße
röschen
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Muckelmaus
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Re: Hilfe der Kinder zu Hause

Beitrag von Muckelmaus »

Guten Morgen ihr Lieben :winken:

Irgendwie ist es ja doch "beruhigend" zu wissen, dass es wohl bei anderen Teenager-Familien so ist, wie in der eigenen. Klar - dass macht es nicht besser, aber doch ist es tröstlich.

Ich habe die Frage nach der Hilfe im Haushalt mal in einem anderen Forum, in dem ich angemeldet bin, gestellt und siehe da, auch da kamen ähnliche Antworten wie hier.

Auch bei mir liegt es sicher an der mangelnden Konsequenz und daran, dass ich oftmals der ewigen Diskussionen müde bin. Bevor ich also eine halbe Stunde mit meiner Tochter diskutiere, mache ich es in ein paar Minuten selbst und genau das werfen mir sowohl mein Mann, als auch mein Exmann vor. Recht haben sie beide damit!!!
Ich bin konsequent genug, Felix auch zum 1000. Mal vom Tisch zu holen, weil das nun mal kein Spielplatz ist und ja, er "meckert" mich auf seine Weise dann auch an. Aber mit meinen Mädels sieht es da ganz anders aus. Da kneife ich dann lieber, umgehe die Diskussion, lasse sie gewähren und mache es selbst.

Fazit: Wenn ich möchte, dass mir die Mädels mehr helfen im Haushalt, muß ich mich ändern.

Liebe Grüße
Muckel

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Re: Hilfe der Kinder zu Hause

Beitrag von Bine40 »

Hallo ihr Lieben!

Ach wie bekannt mir das alles vorkommt :D

Bei uns wohnen die unterscheidlichsten Menschen Frau "ichhabdasgesternerstgemacht" Herr"immerich" und Frau "warumdenn"..

Bei uns läuft vieles gut, aber auch manches nicht - Zimmer der Kinder aufräumen tue ich nicht, jedoch wenn das Geschirr - welches eigentlich nicht in die Zimmer gehört, aber immer wieder gemacht wird, wie Teetasse etc. -
schon "Beine" und "Fell" kriegt, gibts nen Donnerwetter.

Die Spülmaschinenklappe ist oft kaputt - wenn ich das hinterfrage - o Wunder - sie geht auf!!!! :cool:

Ansonsten gilt - da ich ja Vollzeit arbeite - alle helfen mit. Am WE wird dann aufgeteilt - du staubsaugt, du machst die äußere
Treppe, du die innere, Wäsche wird zum Dachboden hochgebracht und wieder runter, Schuhe aufgeräumt, Badezimmer
geputzt. Es klappt manchmal hervorragend, es kommen aber auch die o.g. Menschen vorbei.

Sicherlich müsste ich auch konsequenter sein, sehe das aber auch wie Niana, sie sind sehr selbstständig, können auch mal
selbst kochen, machen ihre Hausaufgaben, lernen und können ihre Nöte von der Seele reden - ist doch schön.

Ich habe von meiner Therapeutin einen Spruch bekommen, der finde ich, ganz gut passt:

Das Glück ist nicht im ewig lachenden Himmel zu suchen,
sondern in feinen Kleinigkeiten,
aus denen wir unser Leben zusammmenzimmern.

Also freut euch über kleine Männer, die mithelfen, über halberwachsene Frauen, die Vertrauen in uns haben, Menschen,
die uns jeden Tag wieder herausforden, ihre Persönlichkeit zu unterstützen und über Spülmaschinenklappen, die auch mal
aufgehen :D :springen:

Eine augenzwinkernde

Bine
Wenn Gott Dir eine Tür zuschlägt, öffnet er Dir ein Fenster.
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Muckelmaus
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Re: Hilfe der Kinder zu Hause

Beitrag von Muckelmaus »

Ja - mich wundert es auch immer, dass die Spülmaschine problemlos funktioniert, wenn ich sie bediene :D Genau so verwundert bin ich, wenn Wäsche den Weg allein zum Wäschekorb findet :D

Bine, du hast schon recht. Eigentlich sollten wir uns freuen, dass es so viele Dinge gibt, die gut laufen. Wir sollten uns freuen, wenn wir sehen, wie sich unsere Kinder entwickelt haben und noch entwickeln. Zeigt das doch, dass nicht alles falsch war.

Liebe Grüße
Muckel, die heute früh auch schon Bekanntschaft mit Frau "Nichtichschonwieder" gemacht hat :D :D :D

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Re: Hilfe der Kinder zu Hause

Beitrag von sonnenschein2 »

Hallo Ihr Lieben,
ich möchte ja auch nicht klagen, es geht uns mit unseren kids schon ganz gut.
Ich merke halt nur zur Zeit, dass ich mich so langsam einem burn-out näher und das finde ich dann nicht mehr lustig. Wenn für mich keine Zeit mehr übrig bleibt, zum Beispiel hier im Forum aktiv zu sein, dann stimmt etwas nicht.
So wie ihr es auch fest stellt. Auch ich bin zu inkonsequent. Ich kann nicht auf der einen Seite klagen, dass ich so wenig Zeit habe und nur noch Mutter bin, aber auf der anderen Seite nichts einfordern von meinen Prinzen und meiner Prinzessin. Es muß sich irgendwie die Waage halten, damit alle zufrieden sind.
Ich finde es ganz wichtig für die Kinder zu erkennen, dass auch ich Bedürfnisse habe und nicht nur zur Befriedigung ihrer Bedürfnisse da bin. Ich möchte, auch von meinen Kindern, Wertschätzung für meine Arbeit erhalten. Ich möchte nicht degradiert sein zu einer Nachhilfelehrerin, Putz- und Waschfrau und zum Fahrdienst meiner Kinder...Ich denke, dass auch dies Werte sind die ich einfach meinen Kindern vermitteln möchte. Sie haben es in meiner Ehe erlebt, dass der Herr Vater die schmutzige Unterwäsche liegen läßt und es selbstverständlich war, dass ich sie in die Wäsche bringe. Es war klar, der Anzug wurde abends in die Ecke gepfeffert und ich stand morgens um 5 um die Sachen aufzudämpfen. :dampf:
Dazu bin ich nicht mehr bereit.
Aber mit einer großen Portion Humor kriegen wir das schon hin...da bin ich sicher.
Liebe Grüße
Sonnenschein2
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Re: Hilfe der Kinder zu Hause

Beitrag von Bine40 »

Hallo Sonnenschein! :winken:

Ich verstehe dich ganz gut, die Kids sehen vieles als normal und hinterfragen nicht, ob und wie anstrengend es ist.

Irgendwann hab ich angefangen "Nein" zu sagen bei dem x-ten "Kannstdumichmalabholen". Und hab das weder begründet
noch mich auf eine Diskussion eingelassen, sondern einfach mal meine Dienst als "Fahr-Mama" eingestellt.

Natürlich kamen dann die Vorwürfe, aber ich hab dann auch erklärt, dass ich auch mal ne Pause brauch und wir
das ja auch eher klären hätten können...

Wir Frauen haben oft verlernt "Nein" zu sagen, haben unsere Bedürfnisse immer unterdrückt, aber irgendwann kommen
diese hoch und dann ist es meistens zu spät.
Liebe Sonnenschein, deine Kinder können viel mehr als du glaubst und lass dir nix anderes erzählen, denn sie wissen leider
allzu gut wie sie uns kriegen....

Liebe Grüße von
einer Mama, die auch oft inkonsequent ist und noch lernt, auf sich zu schauen..
Wenn Gott Dir eine Tür zuschlägt, öffnet er Dir ein Fenster.
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Gerda
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Re: Hilfe der Kinder zu Hause

Beitrag von Gerda »

Meine Kinder sind ja alle schon erwachsen. Das Erwachsensein zeigt sich heute u. a. darin - und hat sich schon mit 18 so gezeigt - dass die erwachsenen Kids sich nichts mehr von mir sagen lassen und sich wie Besuch verhalten, wenn sie zu Besuch sind.

Letztens z. b. war meine Tochter, 23, da. Ihr Freund holte sie irgendwann ab und sie diskutierten, ob sie schon fahren sollten und kochen sollten oder noch etwas bleiben sollten. Ich meinte, wir könnten doch zusammen kochen. Sie diskutierten noch ne Weile und entschieden dann, da zu bleiben. ich ging in die Küche und das junge Glück spielte nebenan Nintendo. Ich schnippelte und kochte und als alles fertig war, fragte meine Tochter mit zuckersüßer Stimme, "achja, Mama, soll ich dir was helfen".

Ich hätte ja auch vorher etwas sagen können. Aber ich erinnerte mich daran, dass es so schön war für mich früher, wenn meine Schwiegermutter uns "bemutterte" und für uns kochte und wir brauchten gar nichts tun. Ich konnte mich dann noch mal als "Kind" fühlen und habe das immer sehr genossen. Und ich fühlte den Wunsch, meiner Tochter - und auch in anderen Situationen allen Kindern - dieses Gefühl zu geben, sie können für einen Nachmittag oder Abend noch mal ein bisschen betüddelt werden. Das war dann also meine Entscheidung. Und oftmals, glaube ich, habe ich dann - weil ich eigentlich gerne selber mal betüddelt oder versorgt würde - meine Kinder versorgt. DAs nennt man Helfersyndrom :D

Manchmal ist es auch vorgekommen, dass sie alle ganz gönnerhaft alle mitgeholfen haben, so wie früher, und es war dann so ein Gemeinschaftswerk, Kochen, Essen, Spülen, aufräumen. Das macht mich immer besonders glücklich. Und am allerglücklichsten macht es mich - aber das gehört jetzt nicht mehr zum Thema - mit allen meinen Kindern und Kindeskindern und Schwiegerkindern ins Restaurant zu gehen. Das habe ich mir mal von meinem Geburtstagsgeld geleistet, sie alle einzuladen, und ich habe mich soo gut gefühlt, inmitten von allen zu sitzen und alle werden versorgt.

LG
Gerda
"Unser wahres Zuhause ist der gegenwärtige Augenblick. Wenn wir wirklich im gegenwärtigen Augenblick leben, verschwinden unsere Sorgen und Nöte, und wir entdecken das Leben mit all seinen Wundern.“

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röschen
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Re: Hilfe der Kinder zu Hause

Beitrag von röschen »

Dieses "Rundumsorglospaket" genieße ich auch mal ganz gerne, liebe Gerda. Ob im Restaurant, oder wenn wir ab und an mal bei meinen Eltern zu Besuch sind und von meinem Papa lecker bekocht werden *jamjam*.
Allerdings fällt es mir gerade bei meinen Eltern extrem auf, wie "bequem" meine Kiddies so sind. Während ich mit meinen Schwestern zum Abwasch in der Küche stehe und meine Mama helfend mit Krücken dazwischen rumhumpelt, sitzen meine Lieben (wie die meiner Schwestern übrigens auch) gemütlich im Wohnzimmer und fragen höchstens mal nach, ob Oma denn auch einen Nachtisch anzubieten hat oder nörgeln darüber, wann wir denn nach Hause fahren, da ihnen sooooooo schrecklich langweilig ist.

Sonnenschein hat das ganz richtig ausgedrückt. Man kommt sich oft so vor, als ob man nur zur Befriedigung der Bedürfnisse der Kiddies gesehen wird und das sollte so nicht sein.
Gerade am Samstag bin ich hier durch die Räume gesaust, um sauberzumachen. Ob vor dem Fernseher oder am PC, ständig saß oder stand mir einer im Weg. Wenn man dann so alleine am werkeln ist, während sich andere gemütlich ihre Zeit totschlagen, fühlt man sich wie die angestellte Putzfrau irgendwelcher Herrschaften.
Ich habe mir überlegt "Elektronikartikelverbot" einzuführen, bis die Bude sauber ist, mal sehen, ob da nicht der ein oder andere sich über die ihm auferlegten Kleinigkeiten hinaus, erbarmt mit anzufassen, damit es schneller geht :D

Liebe Grüße
röschen
MarliJo

Re: Hilfe der Kinder zu Hause

Beitrag von MarliJo »

Also wenn ich mit irgendeiner "Verbotsdrohung" komme, bevor dieses oder jenes nicht erledigt ist, entgegnet mir mein Sohnemann immer >Papa, das ist Erpressung!<. Hmm, ist es das? Irgendwie hat er ja nicht ganz unrecht.

In der Vergangenheit kam auch häufiger mal die Anmerkung >Immer dürfen nur die Großen bestimmen, voll fies!< (Betonung auf IMMER :rolleyes: )
Das hat mich vor einigen Tagen auf die Idee gebracht, einen "Bestimmernachmittag" (oder ein paar Stunden) für die Kinder einzuführen - natürlich mit dem Ziel, verantwortungsvoll damit umzugehen. Also nicht nach dem Motto >wir dürfen jetzt 3 Stunden fernsehen,arbeite du mal. Wir sind ja die Bestimmer<. :nein:

Habt ihr so was in der Art schon mal gemacht? Oder was sagt Euch Euer Gefühl dazu?

Liebe Grüße
MarliJo
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Ansa
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Re: Hilfe der Kinder zu Hause

Beitrag von Ansa »

Guten Abend,

oh ja.... das kenne ich auch, ich will das Fernsehzimmer saugen und die Bande spielt "Singstar" und mault, das ich durchs Bild flitze..... und wie ich mich da als "angestellte Putzfrau im Niedriglohnniveau" fühlte. Elektronikspielverbot gibt`s bei uns schon lange, wenn Saubermachen angesagt ist.

Ich sehe das auch nicht als Erpressung, sondern als logische Folge (da ist sie wieder), ich kann auch kein Buch lesen, wenn das Bad geputzt werden muss, ich kann auch nicht Kaffeetrinken gehen, wenn die Betten gemacht werden müssen.... das alte Sprichwort "erst die Arbeit, dann das Vergnügen" hat seine Berechtigung in meinen Augen nach wie vor. Eher Vor, denn momentan ist sich selbst ja jeder der Nächste, nur ich, ich darf nie..... ich muss funktionieren.... und dagegen wehre ich mich langsam aber bestimmt.

Also, wenn ich für alle was mache, dann können sich die anderen beteiligen oder selbst etwas tun, aber nicht die Füße aus dem Weg nehmen, damit ich mit dem Staubsauger unter`s Sofa komme. Und wenn sie maulen, dass das ja sooooo ungerecht ist, dann sag ich schon mal "Ja, stimmt, aber dies ist meine Wohnung und da gebe ich die Ordnung vor und wenn Du eine eigene Wohung hast, dann kannst Du das so machen, wie Du es magst. nur hier..... hier nicht." Und das sag ich ganz trocken und freundlich und dann passt`s schon wieder.

Liebe Grüße
Niana
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röschen
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Re: Hilfe der Kinder zu Hause

Beitrag von röschen »

"Wie pingelig" "total übertrieben" sind die Standartsätze, wenn ich hier daran erinnere, daß ich die Ordnung vorgebe.
Ärgerlich finde ich nur einfach, daß man von mir erwartet, daß alles perfekt ist: die Wäsche so schnell als möglich gewaschen, befreit von sämtlichen egal wie hartnäckigen Flecken, die leckere Remoulade zu den Fischstäbchen, ohne die diese nur halb so gut schmecken und und und.......wenn diese Beispiele auch noch so doof klingen, werden hier doch lange Gesichter gezogen,wenn ich mal für das sonst Gewohnte die Zeit nicht hatte.

Die Arbeitsplatte der Küche nach dem Brote schmieren aber abzuwischen oder sonstige Kleinigkeiten, daran muß man sie jedes Mal erinnern, worauf die Helden im Übrigen mit völliger Entnervung reagieren.
Vielleicht würden solche lustigen, nervigen Schilder helfen wie ich sie aus dem Büro kenne: "bitte die Küche so sauber verlassen, wie man sie angetroffen hat" oder "Handtücher nach dem Duschen nicht auf den Boden werfen".....das habe ich mir schon oft überlegt. Allerdings wären hier dann so viele Wände zugeklebt :D

Aber jetzt mal wieder Spaß beiseite. Wie du, liebe Sonnenschein gerade erkennst, habe auch ich schon oft Tage erlebt, an denen mir bewußt wurde, daß es Zeit wird, mehr auf mich selbst zu achten. Das muß man aber erst mal lernen.
Solange ich Zeit hatte, habe ich alle haushaltlichen Pflichten selbst und alleine erledigt. Da ich nur halbtags arbeite, hatte ich diese Zeit auch oft. Allerdings wurden irgendwann die Tage länger und länger und ich ärgerte mich darüber, daß ich meine Zeit ausschließlich für Belange der Familie aufwandte und meine eigenen dabei zu kurz kamen.
Es dauerte ein Weilchen, bis ich mal kein schlechtes Gewissen dabei hatte, mir z.B. nachmittags eine Stunde Auszeit zu gönnen, mich mal zurückzuziehen und ein Buch zu lesen. Den Kindern habe ich das vorher angekündigt. Waren ihre Anliegen vorher nicht abgesprochen, müssen sie eben mal ein Stündchen warten. Das klappt natürlich nicht immer, aber schon das ab und an, hat mir viel gebracht.

Grüße
euer röschen
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Re: Hilfe der Kinder zu Hause

Beitrag von Gerda »

röschen hat geschrieben:Wie du, liebe Sonnenschein gerade erkennst, habe auch ich schon oft Tage erlebt, an denen mir bewußt wurde, daß es Zeit wird, mehr auf mich selbst zu achten. Das muß man aber erst mal lernen.
Das finde ich DAS Stichwort für einen neuen Thread. :D

LG
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