Die Kinder meines Partners lehnen mich ab

Der Treffpunk für Alleinerziehende und Patchworkfamilien. Hier können Erfahrungen und Sorgen ausgetauscht werden.
Christina
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Re: Die Kinder meines Partners lehnen mich ab

Beitrag von Christina »

LIebe Gerda,

vielen lieben Dank... Da ist wohl vor lauter Euphorie über das wunderschöne Wochenende wieder die Managerin in mir mit mir durchgegangen ;-)
Es stimmt: ich übernehme wieder seine Aufgaben und spiele das Spiel der Mutter mit. Danke für den Hinweis! Ich hätte das so aus Mangel an Distanz
nicht gesehen.

Ich habe dem Kleinen jetzt ein Kärtchen geschrieben, das ihm sein Papa überreichen wird. Darin steht, dass ich sehr traurig bin, dass wir uns nicht mehr sehen.
Weiter, dass Mist nunmal passiert, vor allem wenn zwei temperamentvolle Menschen aufeinander treffen. Dass ich ihn aber trotz allem lieb habe und ob er nicht einfach ein Friedenspfeifchen mit mir rauchen wolle. Und dass ich mich darüber sehr freuen würde. Mehr nicht. Sein Papa fand das toll von mir und wird es ihm überreichen.

Ich glaube in der Tat, dass dies ehrlicher ist, als das Versteckspiel. Und: der Papa hat wieder einen Grund, erneut das Gespräch mit dem Sohn zu suchen. Der Papa, nicht ich ;-) Und ich habe dem Sohn eine Brücke gebaut. Wenn er dann nicht drüber will, ist das Problem doch gravierender als gedacht. Aber Du hast Recht: ich kann es nicht lösen, das muss sein Papa machen, in dem er einfach Klarheit schafft. Was die Verheimlichung der Scheidung betrifft, stimmt er mir zu. Er meinte, sie hätte das verlangt, er sehe inzwischen auch, dass da für mich einfach kein Platz gemacht werden soll. Das könne nicht angehen... Immerhin, ein kleiner Schritt.

Und ich schalte jetzt wieder einen Gang zurück und konsultiere mein inneres Sofa... :lesen:

Dir herzlichen Dank und liebe Grüße
Christina
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Gerda
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Re: Die Kinder meines Partners lehnen mich ab

Beitrag von Gerda »

Liebe Christina,

schön, dass du das Kärtchen geschrieben hast. Vielleicht magst du ihm ja auch mal ein Beziehungsangebot als "Friedenspfeifchen" machen, etwas mit ihm zu machen, von dem du weißt, dass er es gerne macht - Kino, Zoo, Konzert, irgendetwas. aber nur ihr beide und etwas, was dir auch Spass macht. Und toll, dass Papa plötzlich so einsichtig ist - dass da wohl kein Platz für dich geschaffen werden sollte. Ich bin beeindruckt von der rasanten Entwicklung plötzlich. Wie erklärst du dir das?

Auf jeden fall finde ich auch schön, dass du wieder etwas der Verantwortung an deinen Partner zurück geben kannst.

Alles Gute bei deinen und Euren Schritten!

Gerda
"Unser wahres Zuhause ist der gegenwärtige Augenblick. Wenn wir wirklich im gegenwärtigen Augenblick leben, verschwinden unsere Sorgen und Nöte, und wir entdecken das Leben mit all seinen Wundern.“

Sei selbst die Veränderung, die du dir wünschst.
Christina
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Re: Die Kinder meines Partners lehnen mich ab

Beitrag von Christina »

Liebe Gerda,

ja, da gäbe es schon etwas... Die Mammutachterbahn in Tripsdrill... :oah:

Aber ich darf mit den Kindern, also auch mit dem Sohn, nichts alleine machen. Das hat die Mutter strengstens untersagt. Sonst dürfen die Kinder
nicht mehr zu ihrem Vater, wenn sie das erfährt. Und gegen deren Machtspiel bin ich vollkommen machtlos. (Sie hat meinem Freund ja auch verboten,
den Kindern in seiner Wohnung ein eigenes Kinderzimmer einzurichten. Sie sollen sich bei ihm nicht zu Hause fühlen... (aus Angst, es könnte ihnen bei ihm irgendwann mal besser gefallen als bei ihr) Darum schlafen sie in unserem Bett, wenn sie da sind, wir werden ins "Kinderzimmer" alias Fernsehzimmer ausquartiert... Macht nichts, ist auch sehr gemütlich, aber für mich einfach nicht nachvollziehbar. Auch dass er sich von ihr vorschreiben lässt, wie er seine Wohnung gestaltet. Es ist natürlich auch ein gutes Stück männliche Bequemlichkeit, die da mitspielt. Konfliktvermeidung, wo einfach klare und deutliche Worte angebracht wären. Er blockt ab, wenn ich ihm sage, wie unmöglich ich das finde, weil es entgegen der Bedürfnisse der Kinder ist. Also auch hier wieder: sein Part, nicht meiner!).

Aber trotzdem, vielleicht geht Tripsdrill auch zusammen mit ihm und der Tochter, und ich fahre dort dann alleine mit ihm diese abscheulich schreckliche Achterbahn. Das haben wir schonmal zusammen gemacht. Ich bin fast gestorben vor lauter Angst, er gab sich super cool, hatte aber genauso viel Angst wie ich und nachher sah er in mir einfach einen riesig großen weiblichen Superhelden! Ha!! (Auch wenn ich zugab, dass mir die Knie gezittert haben wie Espenlaub) ;-)
Danke für den Tipp!!!

Die rasante Entwicklung... hmmm... Ich glaube, dass mein Freund sehr wohl weiß, dass wir beide zusammen glücklich sein können und das auch wollen. Er möchte genau wie ich glücklich sein und geliebt werden. Es ist nur nicht immer einfach, wenn von überall her Störfeuer kommen. Und: Er möchte es halt allen Recht machen. Ab und zu droht er daran zu zerbrechen. Statt mit Vorwürfen und Schuldzuweisungen reagiere ich jetzt aber liebevoll und ohne Angriff. Das ist mein Part, den ich lernen musste. Und so funktioniert es jetzt sehr viel besser und es kommt einfach Bewegung in alles.

Liebe Grüße und noch einen schönen Abend
Christina
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Gerda
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Re: Die Kinder meines Partners lehnen mich ab

Beitrag von Gerda »

Liebe Christina,

in welcher Bananenrepublik wohnt Ihr, wo der Mann sich von seiner Exfrau bestimmen läßt, ob er in seiner Wohnung ein Kinderzimmer macht oder nicht und mit wem die Kinder Kontakt haben, wenn sie bei ihrem Vater sind? :D Sie hat auf jeden Fall keinerlei Rechte, weder juristische noch menschliche, solche Vorschriften zu machen. Mir persönlcih kommt das nach viel zu viel Anpassung und Konfliktvermeidung vor. Und mir wäre das als Partnerin auch zu viel Rumpanschen im Leben meines Partners. Ich würde wahrscheinlich Amok laufen vor Wut darüber, dass mein Partner allen Raum mit Exfrau ausfüllt, anstatt mit mir, wenn ich an deiner Stelle wäre. Es ist sehr schön, wenn man nicht um alles kämpft und auch mal ne Faust in der Tasche macht, aber ich finde, das geht zu weit, was er ihr da an Macht einräumt.

LG
Gerda
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Re: Die Kinder meines Partners lehnen mich ab

Beitrag von Christina »

Hui, liebe Gerda,

Du kannst auch ganz schön wild werden ,)

Ich sehe es so: es gehören immer zwei dazu. Einer, der die Macht ausübt und einer, der es mit sich machen lässt... Und böse gesagt, er ist ein Mann. Will heißen: Nach meiner Erfahrung ist es doch so, wie es ist, alles herrlich bequem. Er möchte die Kinder nämlich gar nicht ein ganzes WE lang haben, das ist ihm dann doch zu anstrengend. Der Leidensblick, als ich fragte, wohin er denn nun mit seinen Kindern in den Urlaub fahre (ich war ja letztes Mal dabei)... :) Insofern kommt das seinem (inneren) schlechten Gewissen doch ganz gut entgegen, dass die Kinder sich zu Hause bei Muttern in ihren eigenen Reichen gerne zu Hause fühlen... Das Spiel habe ich durchschaut, als ich merkte, dass ich mit meinem Amoklauf (habe ich doch schon hinter mir!! :D ) gegen die Mauern seiner Bequemlichkeit gerannt bin.

Und dann hat sie noch ein unschlagbares Machtmittel, das ihr diese Rumpanscherei erlaubt: sie hatte Krebs (eine der glücklich verlaufenden Formen, die in der Tat zu 100 % heilbar sind. Das gibt's (zum Glück)). Die Diagnose bekam sie kurz nach der Trennung, bis vor einem Jahr war sie in Behandlung und jeder (ich auch) begegnete ihr mit der allergrößten Nachsicht. Ich glaube nicht, dass das falsch war, von denen, die Nachsicht geübt haben. Aber dass sie das alles gnadenlos für sich nach wie vor ausschlachtet, macht mich sauer.

Bloß: ich kann nichts machen. Je mehr ich dagegen angehe, desto mehr spüre ich meine eigene Ohnmacht. Da ist so viel schlechtes Gewissen seitens meines Partners mit im Spiel. Ihr gegenüber, dass er sie verlassen hat, den Kindern gegenüber, dass er sie mit der Mutter alleine lässt, sich selbst gegenüber, dass er ein bequemer Typ ist... Letztlich auch mir gegenüber, dass er nicht so zu mir ist, wie er es gerne wäre... Tja, da muss er jetzt selbst durch.

Ich kann das nicht mehr zu meiner Aufgabe machen... Das hast Du mir auch sehr gut gezeigt!

Liebste Grüße aus der Bananenrepublik (herrlich! Du tust mir wirklich gut!!)

Christina
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Re: Die Kinder meines Partners lehnen mich ab. Panik beim Sohn

Beitrag von Christina »

Ihr Lieben,
ich habe mich länger nicht in diesem Blog gemeldet. Es sind aber Dinge geschehen, die ich Euch mitteilen möchte.

Mit der Tochter habe ich inzwischen wieder einen sehr freundschaftlichen, liebevollen Umgang. Über Nacht alleine bleibt sie aber nicht beim Papa. Sie ist aber sichtlich erleichtert, dass sie ungezwungen mit mir zusammen sein kann. Sie hatte ganz schön was zu plappern, hatte ich ja monatelang die Entwicklungen ihres "Liebeslebens" verpasst... Wie gesagt, sie ist 9 und umschwärmt in der Schule... Mir geht schon wieder das Herz auf, wenn ich nur ihren schelmischen Blick sehe... Anders der Sohn.

Einmal sah ich den Sohn, das war vor vier Wochen nach dem ganzen Eklat. Ich begrüßte ihn freundlich, sagte "hey, wie geht's dir" und "schön, dass wir uns mal wieder sehen"... Ich verhielt mich freundlich, nett, im übrigen völlig normal, sprach natürlich den Streit in keinster Weise an. Ich hatte den Eindruck, dass er entspannt ist und irgendwie froh, dass sich alles wieder normalisierte. Er ging dann ins Bett und am nächsten Morgen hatte er einen Tobsuchtsanfall wegen eines T-Shirts, was Papa angeblich zu heiß gewaschen hatte und das eingelaufen sei (der Kerl ist einfach gewachsen). Im Gegensatz zu früher hielt ich mich jetzt aus dieser Szene vollkommen raus und vergrub mich hinter einem Buch.

Leider hat der Sohn in letzter Zeit verstärkt Panikattacken, also richtig gehende Angstattacken, in denen er glaubt, ersticken zu müssen oder schlimmer noch: sterben zu müssen. Diese häufen sich wohl. Die letzte war jetzt nachdem sein Vater und ich 2 1/2 Wochen zusammen (ohne Kinder) im Urlaub waren. Das WE darauf war ich nicht bei meinem Freund, damit er die Kinder wieder alleine haben konnte. Letztes war ich wieder da, die Kinder sollten kommen, ich freute mich, dass endlich, endlich wieder Normalität einkehren würde. Aber Pustekuchen. Der Sohn heulte und schrie am Telefon, wenn ich da sei, würde er nicht kommen. Er hätte seinen Vater drei Wochen nicht gesehen, er sei mit mir unterwegs gewesen, der Vater würde mich viel mehr lieben als seine eigenen Kinder. Überhaupt sei ich ständig da (wir haben eine reine Wochenendbeziehung) und er hätte seinen Vater nie mehr alleine (die Kids haben ihn 1 x die Woche alleine). Mein Freund meinte dann nur, er könne ja auch mit mir zusammen leben, was er dann tun würde und fuhr zu ihr, um die Kinder abzuholen. Dort hörte er sich dann von ihr dieselbe Leier vor den Kindern an, von wegen, er hätte sich jetzt drei Wochen lang mit mir "in der Weltgeschichte herumgetrieben", während sie sich mit den Panikattacken des Sohnes herumzuschlagen gehabt hätte (mein Freund rief JEDEN TAG! seine Kinder an), er könne jetzt auch mal für seine Kinder da sein... Ich erspare den Rest. Dann bekam der Sohn wieder einen Panikanfall mit schlimmen Erstickungsgefühlen.
ICh bin schuld, denn, so meinte sie, beim Treffen mit mir sei eben nicht alles gut für den Sohn abgelaufen, sie würde nämlich ihre Kinder durchaus fragen, wie es gewesen sei und sie hätten genau das Gegenteil von dem behauptet, wie ihr Ex-Mann das sehe. Sie hätten sich überhaupt nicht wohl gefühlt. Er meinte dann nur, sie hätte wirklich ein Talent den Kindern genau das einzureden, was SIE gerne hören würde.

DIe Kinder werden von ihr instrumentalisiert. Ihre Aufgabe ist es, einen Keil zwischen den Vater und mich zu treiben. Da der Sohn mich eigentlich mag, steckt er in einem fürchterlichen Loyalitätskonflikt. Anstatt sich der Situation zu stellen, flüchtet er nun in die Krankheit.

ZUm Glück hat sie eingesehen, dass man mit dem Kind zu einem Psychologen gehen muss. Sie wird es natürlich so hindrehen, dass sie den Vater verantwortlich für die Situation machen wird, dafür, dass er angeblich zu wenig Zeit mit den Kindern verbringe, dass ich "ständig" da sei und er kaum noch Zeit mit ihr und den Kindern verbringe.

Zum Glück sieht er ein, welchen schädlichen Einfluss die Mutter auf ihre eigenen Kinder ausübt und dass sie versucht, mir die Schuld in die Schuhe zu schieben für die Panikattacken. Er stimmt mir zu, dass dies subtiler Mißbrauch ist.

Ich halte mich raus, stütze ihm aber den Rücken und hoffe jetzt, dass der Kinderpsychologe sich nicht voller Mitleid auf das Spiel der "armen, verlassenen Mutter" einlassen wird, sondern sie mit der Nase einmal in den ganzen Mist drücken wird, den sie aus lauter Eifersucht ihren Kindern antut. Ich bin entsetzt, wie weit Mütter gehen können in ihrer Gluckenhaftigkeit.

Habt Ihr auch Erfahrungen mit solchen Panikattacken? Ich finde das so bedrohlich!

Liebe Grüße
Christina
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