wenn die Stieftochter nicht mehr kommen möchte

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wilsons
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wenn die Stieftochter nicht mehr kommen möchte

Beitrag von wilsons »

Hallo Ihr Lieben,

wir haben momentan eine schwierige Situation. Meine Stieftochter jetzt 13 Jahre bald 14 Jahre alt und seit über 3 Jahren eines meiner 3 Stiefkindern, hat am Samstag verkündet, dass ich ein schlechter Mensch bin, sie mich hasst und nicht mehr kommt wenn ich da bin. Ehrlich gesagt, auf diese Feindseligkeit war ich nicht gefasst. Wir hatten mal ein besserer, mal ein gespannteres Verhältnis, aber ich dachte immer das wäre normal.

Sie hat dies nicht zu mir selber gesagt. Normalerweise kommt sie jeden 2. Freitag, abend mit ihren 2 Brüdern und bleibt bis Montag morgen. Wie auch immer ich habe am Samstag morgen die Wohnung verlassen, weil ich auf ein Seminar gefahren bin und bin auch erst am Sonntag nachmittag zurückgekommen. Das Gespräch hat mit ihrem Vater stattgefunden am Samstag morgen nachdem ich weg war und 20 Min. später war sie auch weg. Um das Wochenende mit ihrer Mutter zu verbringen die ca. 5 Gehmin. von uns weg wohnt, d.h. sie hätte auch am Sonntag Mittag zu ihrer Mutter gehen können, da ich sowieso nicht da war, wenn es darin liegt, dass sie mich nicht mehr leiden kann. Ich habe Vater und Kindern immer einen der beiden Wochenendtagen den ganzen Nachmittag alleine gelassen, da ich wollte, dass sie auch was zusammen ohne mich unternehmen können.

Es hat in der letzten Zeit ein paar mal Unstimmigkeiten gegeben, ich habe sie als typische Machtproben mit Teenager angesehen. Kannte ich auch noch von meinen eigenen Kindern, die jetzt allerdings schon erwachsen sind und deshalb auch nicht mehr bei uns wohnen.

Es hat dann noch eine Situation gegeben, in der sie mir vorgeworfen hat, ich möchte ihre Mutter in ein schlechtes Licht stellen. Ich wasche zuhause und hatte deshalb gesehen, dass sie ein typsches Frauenproblem nämlich Ausfluß hat und sie gebeten sie möge doch ihrer Mutter sagen, dass sie das von einem Arzt anschauen lassen sollte. Da Wochen lang nichts passiert ist, habe ich nochmal gefragt und sie gesagt, ihre Mutter hätte gesagt, dass ein Mädchen erst mit 16 zum Frauenarzt geht. Ich hatte dann meinen Mann gebeten mit der KM zu sprechen, da KM mit mir nicht spricht und auch wegläuft wenn sie mich zufällig sieht. Wie auch immer erst nach Wochen und nachhaken ist sie mit ihrer Mutter zum Frauenarzt und die Diagnose war eine Pilzerkrankung. Für mich war die Sache dann erledigt, da das Problem gelöst war. Dachte ich. Aber dann kam eben die Attacke, dass ich ihrer Mutter eins auswischen wollte, indem ich sie als schlechte Mutter darstelle. Ich habe das nicht getan.

Könnt ihr mir Tips geben was wir tun sollen???

lg Sabine
wilsons
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noch ein Nachtrag

Beitrag von wilsons »

nun hat mein Mann eine email von ihr bekommen in der sie fragt ob sie am nächsten Besuchswochenende also in 14 Tagen von Sa auf So bei einer Freundin übernachten darf. Zuckersüß und freundlich als ob dieses Wochenende ein ganz normales Wochenende gewesen wäre...ich kenn mich nicht meh raus.
rita
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Re: wenn die Stieftochter nicht mehr kommen möchte

Beitrag von rita »

Hallo Wilsons,

hm, erst einmal ist das natürlich schon doof, wenn die KM nicht mit Dir spricht. Warum nicht? Ist sie eifersüchtig auf Dich ?

Zum anderen würde ich Töchterchen in Ruhe lassen. Ich weiß nicht, ob Du Mädchen hattest, aber in der Pubertät sind es halt Zicken und probieren alles aus, um sich einen eigenen Vorteil zu verschaffen.

Ich denke, das Beste ist, wenn Du Dich mit ihr und Deinem Mann zusammensetzt, wenn sie das nächste Mal da ist. Es kann ja nicht sein, daß sie Dich und Deinen Mann "erpresst" und da mußt Du auch schon vor dem Gespräch mit Deinem Mann eine Lösung finden. Ich würde ihr auch unmißverständlich klar machen, daß Du nichts gegen sie und gegen ihre Mutter hast, ihr nur helfen wolltest und Du nicht mehr willens bist, ihr irgendwie zu helfen oder zu erklären, wenn sie die Worte im Hals verdreht. Vielleicht kannst Du Manches auch über Deinen Mann regeln, so wie das Letzte, dann brauchst Du Dich weniger ärgern. Ich würde sie nicht zwingen, zu Euch zu kommen, das ist die ganz normale Abnabelung. Auf jeden Fall würde ich es aber mit der KM abstimmen, ob sie wirklich bei einer Freundin übernachtet und nicht die Eltern gegeneinander ausspielt.

LG, Rita
wilsons
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Re: wenn die Stieftochter nicht mehr kommen möchte

Beitrag von wilsons »

Liebe Rita,

ich weiß nicht warum die KM nicht mit mir reden möchte. Es war von Anfang an so. Gleich am Anfang hatte sie gefordert, dass ich das Haus verlassen muss wenn sie die Kinder abholt. Hab ich nicht gemacht. Ich hätte mich allerdings im Hintergrund gehalten. Seitdem stand sie dann immer auf der Straße um sie abzuholen und hat vorher angerufen, dass sie raus kommen sollen. Am Anfang hatte ich noch gehofft, dass sich das legen würde, aber mittlerweile denke ich nicht, dass dies jemals besser wird.

Ja, ich habe auch eine Tochter sie ist jetzt schon älter, aber so ein Gezicke kenne ich ehrlich gesagt nicht. Vor allem nicht so verletzend. Meine Tochter ist auch in einer Scheidungsfamilie mit Stiefmutter und mir aufgewachsen. Da gab es natürlich auch Konflikte aber halt nicht so verletzend. Die zweite Frau meine Exmannes und ich sind auch keine Freundinnen. Aber ein Hallo, wie geht's ist allemal drin. Und wir können uns auch im selben Raum aufhalten ohne dass ein Drama gibt.

Wie auch immer es fordert ziemlich viel Kraft und Energie...
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Ansa
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Re: wenn die Stieftochter nicht mehr kommen möchte

Beitrag von Ansa »

Liebe Wilsons,

ich weiß nicht, ob es Dir hilft, aber irgendwann sagte einmal ein kluger Mensch zu mir, "wenn Du es ihm nicht recht machen kannst, egal was Du tust. Wenn immer alles falsch ausgelegt wird, egal wieviel Du berücksichtigst. Dann mach es doch einfach so, wie es sich für Dich allein am besten anfühlt." Und das hat mein Leben und auch mein Handeln sehr verändert, abgesehen von schweren Zeiten wie momentan, schenkt es mir Gelassenheit.

Die Frau hat eine Wahl, sie muss sich nicht so verhalten, was passiert, wenn sie spürt, das sie damit nichts erreicht?

Das arme Kind, das dazwischen aufgerieben wird, ist eine andere Sache, es hat keine Wahl und das einzige, was ihm vermutlich hilft ist eine gewissen Neutralität. "Schade das die Mama so reagiert, aber sie kennt mich ja auch nicht" oder "schade das es der Mama so schlecht geht." Keine Wertung, kein Vorwurf, einfach nur sachliche Kenntnisname. Und, falls sich die Tochter schämt, was durchaus sein könnte, sie stärken. "Ich mag Dich" oder "ich freue mich, Dich zu sehen", das muss dann aber ernst gemeint sein. Es darf auch mal "ich sehe, das ist alles ganz schön schwer für Dich" sein, aber eben auch wertneutral als reine Aussage.

Und solche Vorwürfe, wie sie im Raum stehen, die Mama schlecht dastehen lassen, weil sie den Pilzbefall nicht bemerkt hat, entkräften und sagen "Schade, das sie das denkt, aber mir ging es einfach nur um Dich. So was passiert jeder Frau mal irgendwann, das ist ja nichts Schlimmes." Solche Angriffe lassen ja auch eher vermuten, das die Mutter sich schlecht fühlt, weil sie das übersehen hat?

Liebe Grüße
Ansa
Sei zärtlich mit den Kindern, mitfühlend mit den Alten, nimm Anteil an denen, die sich anstrengen, sei sanftmütig mit den Schwachen und geduldig mit den Starken; denn eines Tages wirst Du dies alles gewesen sein. (nach C.W. Carver)
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