An die Wand gestellt.....

Der Treffpunk für Alleinerziehende und Patchworkfamilien. Hier können Erfahrungen und Sorgen ausgetauscht werden.
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Ansa
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An die Wand gestellt.....

Beitrag von Ansa »

Hallo Ihr Lieben,

ich bin grad heftig aufgebracht....... aber ich beginne mal von vorn. Seit meine Kinder klein sind, wünschen sie sich ein Pferd..... für mich, als Nichtreiterin ein Wunsch, den sie haben dürfen und einer, von dem ich denke, das ist mal was für später.... na ja, wäre es wohl, wenn es Papa nicht gäbe.

Grad kommt meine Jüngste von der Musikschule und teilt ihrer Schwester hocherfreut mit "wenn Mama und Trurl nichts dagegen haben, dann kauft Papa uns ein Pferd......" *übersprudelvorFreude* "er macht mit uns einen Vertrag, das wir uns drum kümmern und übernimmt sämtliche Kosten......... es steht dann bei uns daheim (jedenfalls im Ort) und wir können uns drum kümmern und er kommt nur ab und an vorbei um zu reiten, einen Hannoveraner, Wallach.... hör mal, ist das nicht toll?"

*tiefdurchatem* und mich sortier......

- also, der Mann, der mir seit Jahren erzählt, er habe kein Geld für Unterhaltserhöhungen will nun ein Pferd kaufen, unterhalten und bezahlen, incl. sämtlicher Erstanschaffungen, Sattel, Zaumzeug etc. pp.
- er will bei mir im Ort, vor meiner Tür quasi, herum reiten, während ich bei ihm daheim immer noch Hausverbot habe und er alle seine Bekannten weit von mir fern hält
- er will das nur tun, wenn wir einverstanden sind - wie niedlich - also hab ich mal wieder den schwarzen Peter und die Entscheidung
- er spricht also erst die Kinder an, anstatt mich selbst - was mich verletzt und ärgert, weil er mich damit unwahrscheinlich unter Druck setzt
- Zeitlicher Aufwand, täglich zwei Stunden
- die eine kommt immer erst gegen 16 Uhr heim, die andere steckt mitten in der Konfirmandenzeit und sollte eigentlich neue Freundschaften aufbauen....
- Verantwortung wollen sie natürlich gern übernehmen, keine Frage - ach Mama das machen wir schon (kenn ich, blaue Versprechungen vom ganzen Universum, so wie Kinder halt sind, der Himmel ist nicht genug)
- Einen Vertrag mit den Kindern machen ist ja eine gute Idee, aber - ich habe dabei weder eine Handlungsalternative (ist ja nicht mein Pferd und sind nicht meine Kosten) noch ein echtes Mitspracherecht, derweil er ja nicht mit mir spricht.... und ich eh schuld bin, wenn es in der Schule nicht so läuft.
- ich fühl mich so, als würde mir jemand erzählen "DU, ich bin schwanger und das Kind ist von Dir, aber ich will es nicht" man kann alles wollen und wünschen und überhaupt nichts tun und exakt DAS hasse ich!
- es ist so unendlich gemein, mir wieder mal die Verantwortung zuzuschieben (wenn Mama es erlaubt) und sich damit aus der Verantwortung zu stehlen, selbst eine Entscheidung zu fällen
es ist so kurzsichtig, was haben sie mir nicht alles versprochen, wenn sie den zweiten Hund aus Spanien bekommen können..... und was ist passiert? Ich habe einen zweiten Hund..... und Papa erinnert sich nicht mal daran, das er jemals gesagt hat, "natürlich kommt der mit in die Kinderwochenenden..... keine Frage...." und jetzt also ein Pferd?
- was ist mit Urlaub, Schweden, Wochenenden?

ICH WILL DAS ALLES NICHT! SO nicht und überhaupt nicht. Und ich kann nichts tun............. nichts.......... denn unser Ort ist ein freier Ort und er kann hier ein Pferd oder 30 hinstellen und jeden Tag an meinem Fenster vorbei reiten und den Kindern erlauben, was er will. Ich könnt kotzen (sorry............) und ich wette, exakt das weiß er, das ich nichts tun kann.

Und das bei solchen Dingen wie grad mit meiner Großen. Sie soll ja in die Beratungsstelle gehen, will aber nicht so recht - und hat den Termin verlegt. Nun hat sie einen neuen bekommen, der statt findet, wenn wir bereits im Osterurlaub sind. Also hab ich Papa gebeten, doch bitte ein Auge darauf zu haben; und er hat mir erzählt, das ich alles falsch mache. Denn sie kann nur Hilfe bekommen, wenn sie sie auch will, aber solange ich sie schicke, wäre das wohl mal wieder mein Ding. Na klar.... das Kinder und auch Jugendliche immer noch Führung und Wissen brauchen (ich sollte doch auf meine Jüngste sehen, deren Therapie sei doch nur so erfolgreich gewesen, weil sie in die Klinik wollte - das habe er gelernt, im Gegensatz zu mir - das sie nur in die Klinik wollte, weil sie von mir davon gehört hat und bestärkt worden ist, das ich ihr allein nicht mehr helfen könne, hält er für Nonsens) sieht er nicht. MIt 17 weiß man nicht um die Hilfsmöglichkeiten die man in Anspruch nehmen kann. *seuftz*

Wie soll das funktionieren, wenn er nicht mal ein Therapiegespräch mit mir in einem Raum in Anspruch nehmen kann? Ne - und ich weiß jetzt schon, was das für Folgen für mich und uns haben wird.

Und jetzt?

Geschockt
Ansa
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MarliJo

Re: An die Wand gestellt.....

Beitrag von MarliJo »

Hallo Ansa !

Das du dich sehr ärgerst über die Art und Weise, kann ich verstehen. NIcht verstehen kann ich, dass du meinst, du könntest nichts tun.
Du willst nicht die Verantwortung für das Vorhaben übernehmen, also ist das auch so. Dieser Wunsch kann unter diesen Umständen dann eben nicht in Erfüllung gehen.
Das Argument hast du schon selbst beschrieben: Es hat schon mit dem zweiten Hund nicht hingehauen, dass die Kinder und der Papa ausreichend Mitverantwortung übernommen haben - also kein weiteres Tier, weil du nicht den Eindruck hast, dass sie dauerhaft die Verantwortung tragen. Punkt.
Sicher, den schwarzen peter hast du erst einmal, aber ich bin sicher, das wird sich legen, wenn du nachvollziehbare klare Argumente gegen seine "Plan" vorbringen kannst.
Vielleicht ist es eine Möglichkeit, dass deine Jüngste Reitstunden von ihrem Papa und ein "Patenpferd" in der Umgebung von Papas Zuhause finanziert bekommt, wenn ihr wirklich schon immer daran gelegen war. Dann kann sie ihr Interesse unter Beweis stellen.
Mit diesem oder einem ähnlichen Vorschlag könntest du den Entscheidungsball dann auch wieder an ihn und deine Jüngste zurückspielen.
Und dann schau mal, wo das hinführt.

Lieben Gruß
MarliJo
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röschen
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Re: An die Wand gestellt.....

Beitrag von röschen »

Liebe Ansa,

auch ich kann, wie MarliJo, deinen Ärger voll und ganz verstehen. Unterstützen in seiner Aussage möchte ich ihn aber auch:

Du hast soviel Argumente dagegen - dann setze sie durch, auch wenn es dir erstmal den Ärger deiner Mädels entgegenbringt.
Aber du bist doch auch wer!

Du kannst das alles doch nun mal viel besser beurteilen wie dein Mann, der mit dem Alltag nichts zu tun hat.
Falsch vom Papa ist das allemal, da sind wir uns einig - aber vertraue mehr auf dein Urteilsvermögen und setze dich durch!
Glaube mir, ich habe das schon so oft erlebt und durchgesetzt und meine Tochter liebt mich deshalb immer noch und manchmal dauerte es auch gar nicht lange, dann konnte sie meine Entscheidungen verstehen und nachvollziehen.

Liebe Grüße
röschen
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Gerda
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Re: An die Wand gestellt.....

Beitrag von Gerda »

Liebe Ansa,

ich verstehe gut, dass Du geschockt und auch so wütend bist, dass du kotzen könntest.

Auf mich wirkt es einerseits so, als wolle er dir - böse ausgedrückt - zeigen, wie er dir auf der Nase herumtanzen kann= Machtspiel, nach wie vor. Es fühlt sich auch so an, als wolle er einen Keil zwischen dich und die Kinder treiben. Andererseits kommt es mir so vor, als suche er auch Wege, irgendwie ein guter Vater zu sein, so wie er es versteht. Und als wolle er auch mit so einer "Bombenidee" die Kinder beeindrucken. Vielleicht möchte er ihnen einfach auch eine große Freude machen, vielleicht auch, weil er sich schuldig fühlt, dass sie so viel leiden unter allen möglichen Situationen - mit seiner Partnerin, mit den Schwierigkeiten, die Ihr miteinander als Expaar habt usw.

Ich finde nicht, dass du den schwarzen Peter hast, wenn du ihn nicht willst. Papa hält die Spielregeln des gemeinsamen Sorgerechtes nicht ein. Solche Entscheidungen sind gemeinsame Entscheidungen mit einem gemeinsamen Entscheidungsprozess. Einen solchen Entscheidungsprozess hat er aber noch gar nicht versucht. Du kannst nicht "ja" oder "nein" sagen, weil es nicht deine Entscheidung sein kann, sondern nur eine gemeinsame. Leider macht Papa bei solchen gemeinsamen Entscheidungsprozessen nicht mit. Deshalb kannst du auch keine Entscheidungen darüber treffen. Ein Pferd zu haben, zu halten und die Verantwortung dafür zu tragen ist eine sehr große Aufgabe, und wenn das niemand sieht, Papa nicht und die Kids nicht, dann ist das schon ein Zeichen, dass sie gar nicht in der Lage sind, diese Verantwortung zu tragen.

Einen Vertrag dürfen die Kinder jedoch nicht unterzeichnen. Sie sind nicht voll geschäftsfähig. Sie brauchen dafür deine Zustimung. Die kannst du nicht geben, weil du weißt, dass sie sowieso schon zu viel Verantwortung haben. Also bleibt die VErantwortung für das Pferd nur bei Papa. Vielleicht wäre das sogar etwas, was du bejahen könntest: sie dürfen gerne auf Papas Pferd reiten, wenn sie alle Aufgaben, Hund, Aufgaben im Haus usw. erledigt haben. Aber sie dürfen nicht so einen Vertrag unterzeichnen, weil du als Mutter weißt, dass sie von solchen Aufgaben überfordert sind, und das möchtest du nicht. Du drehst den Spiess um. Schließlich waren sie in den letzten Monaten alle überfordert damit x und y zu machen. (Teller in die Spülmaschine usw)

Und die anderen Bemerkungen: du kennst es ja, dass er dir die Erziehungskompetenz abspricht. Das ist seine Interpretation der Situation - und auch ein bisschen sein Machtspiel - denn ich nehme an, er weiß, dass er dich damit sehr treffen kann. Löse dich doch etwas von ihm und sage dir innerlich ruhig: er sieht es so, aber deshalb ist es nicht wahr. Wir haben eben unterschiedliche Vorstellung von ERziehung.

Liebe Grüße und :umarmen: von
Gerda
"Unser wahres Zuhause ist der gegenwärtige Augenblick. Wenn wir wirklich im gegenwärtigen Augenblick leben, verschwinden unsere Sorgen und Nöte, und wir entdecken das Leben mit all seinen Wundern.“

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Ansa
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Re: An die Wand gestellt.....

Beitrag von Ansa »

Guten Morgen Ihr Lieben,

natürlich, es geht um Machtspiele.... solche, die er als "meine" deklariert. Ich kenne seine Aussagen aus der Therapie meiner Jüngsten ja nun auch, ich sei hochgradig manipulativ, so sehr, das mein Liebster nicht einmal ansatzweise merkt, wie sehr er Dinge tut, die ich ihm aufschwatze. Er sei, so erklärte er ihm ja ganz besorgt, gar nicht mehr er selbst und das sei ihm ja nun auch so gegangen.

Was mich eben so wütend macht ist schlicht, ich komme mit Logik und Verstand nicht weiter. Er verweigert mit sämtliche Auseinandersetzungen, lässt mich seit Jahren bei allen Problemen die eine "gemeinschaftliche" Sorge betreffen stehen, mit Aussagen wie "Dein Problem, Du wolltest die Kinder ja haben, also sieh doch zu!" oder aber letztens erst (mal abgesehen von der Taschengelderhöhung unserer Großen, die hinter unserem Rücken statt finden sollte) als es um allgemeine Taschengelderhöhungen ging "sag mal Mama und Trurl, ich will ihnen ja nicht in ihre Erziehung reinreden, aber all das, was ihr an Erhöhung wollt und sie nicht zahlen mögen, das zahle ich Euch dann dazu." Wie, frag ich mich immer, kann man unter solchen Umständen klar und deutlich Kindern den Weg weisen?

Keine Ahnung, ich hab das irgendwie hinbekommen, die Mädchen spüren ganz genau, das was Papa da macht, ist moralisch und ethisch nicht vertretbar.... trotzdem sind sie Kinder und sie werden in so einem Fall ihre Belange denen der Familie voran stellen und der Liebste und ich dürfen dann ihre Unzufriedenheit und ihren Groll, den sie unweigerlich haben werden, aushalten dürfen. Aber jede dieser, in meinen Augen völlig unnötigen, Diskussionen kostet meine Zeit, meine Kraft, meine Nerven. Und ihre Tränen und ihren Ärger über sich selbst, den bekomme ich, mal wieder.....

Ihr habt Recht, das ist eine Entscheidung der Erziehungsberechtigten, die Haltung eines Pferdes sollte gemeinschaftlich geplant und beschlossen werden.... nur hat das den Papa noch nie gestört. Er wird das Pferd als seines deklarieren (worauf ich auch bestehen werde, denn ansonsten weiß ich schon, wer da in der Verantwortung steht) und sie dürfen es pflegen, reiten und versorgen. Und das greift in unseren Alltag massiv ein, ist also eine Sache des alltäglichen Umgangs und ich weiß, ich könnte dagegen angehen, allerdings nur vor Gericht. Ich seh mich schon gegen ihn klagen "ich will kein Pferd"; ich weiß auch, meine Chancen stehen ganz gut, nur niemand kann ihm verbieten "sein" Pferd bei uns im Ort abzustellen..... und so schleicht er sich dann durch die Hintertür. Ich kann das nicht dauerhaft verbieten. Wie denn auch?

Ich kann "nein" sagen, ich weiß, aber es wird mir, wenn er entschlossen ist, nichts aber auch gar nichts nutzen. Jeder Einwand (berechtigt oder nicht) wurde bislang von ihm beiseite gewischt, "da sieht man mal Deine niedrige Gesinnung" und wenn ich ruhig blieb und sachlich wurde, brach er alle Gespräche ab, es habe eh keinen Sinn mit mir zu reden....... seit Jahren....... und mein Liebster ist ja nur mein Schatten, fremdbestimmt........

Die Sache mit dem Vertrag ist hingegen wieder etwas, das wir hier ja auch handhaben, Vereinbarungen im Familienbuch, unterschrieben von allen Beteiltigten, so ist das gemeint. Da kann ich schwerlich gegen angehen, weil wir die Dinge selbst so leben und sich heraus gestellt hat, das Kinder solche Vereinbarugnen viel verbindlicher sehen, als jedes Versprechen. Das sie nicht geschäftsfähig sind, das weiß ich wohl. Aber darum geht es auch nicht wirklich.

Papa wohnt gute eineinhalb Stunden Fahrt (gute 60 km fast nur über Land) von uns entfernt, er hat nur seine Firma hier vor Ort und so ist die Idee mit dem Pflegepferd bei ihm in der Nähe nicht umsetzbar. Er kann sich zwar mal frei nehmen um mal etwas mit den Kindern zu unternehmen, aber eben so lange Zeiten dann eben doch nicht. Er hat den Kindern lange Zeit Reitstunden finanziert und ist, an seinen Wochenenden, mit ihnen reiten gegangen. Aber auch das hat sie nicht so gefesselt, als dass sie allein für das Reiten zu ihm ins Wochenende gefahren sind. Pflegepferde gibt es hier zuhauf, aber an allesn stimmt was nicht, mal sind es die anderen Pflegereiterinnen, mal die Besitzerinnen, mal spinnt das Pferd, mal ist der Stall doof, mal dies mal das..... also, so groß war der Wunsch nie wirklich, habe ich daraus gefolgert. Mein MIttelchen reitet, auf dem Pferd gegenüber, aber sie nimmt das nicht wirklich ernst.... oft genug, nimmt sie ihren Tag nicht wahr und ich habe immer gesagt, solange das SO sei, würde ich nicht mal den Wunsch nach einem Pflegepferd unterstützen. Schluß - Aus.

Nein, in den Augen meiner Kinder sehe ich ein klares "must have" und das schaltet alles ab und lässt die Versprechungen ins Blaue schweben und die Pläne und Vorsätze ausufern und ein "also, Verantwortungsbewusstsein hättet ihr ja auch bei Diego beweisen können" lässt sie Zeter und Mordio schreien und, sie hätten ja, wenn sie denn gekonnt hätten........ aber das kennen wir wohl alle von unseren Kindern?

Sicher will er ihnen eine Freude machen, das will er immer, umso lieber, wenn ich etwas dagegen habe. Als mein Mittelchen sich ein Laptop wünschte, pink und Vaio.... erklärte er mir, ihre Wünsche seien Befehl und meine Verweigerung eine Form der Gewalt. Meine Jüngste hat sich zu ihrem Geburtstag, angestuppst durch die vielen Jungs in der Klinik, ein ferngesteuertes Auto gewünscht...... er hat ihr ein Riesenteil für knappe 180,- € hingestellt, damit hat sie alle Jungs geschlagen und nun steht es hier auf im Regal und steht vor sich hin........ ein einfaches Auto hätte es auch getan? An all solche Dinge, Verschwendung hin und her, haben wir uns schon gewöhnt, aber all diesen Dingen machte es nichts aus, herumstehen zu müssen, schlecht behandelt zu werden, vergessen zu werden.... das ist jetzt anders. Und am Ende bin ich es, die Leckerlies mit einkauft, sie ztum Stall schickt und den Tagesablauf managt, denn das "arme" Pferd wird ja nichts dafür können, oder aber ich habe meinen Exmann täglich auf meinem Hof, der sich kümmert......... jede Wahl die ich treffe, ist eine, die mir nicht gefällt.

Bleibt uns wohl nichts, als Widerstand zu versuchen und dann einen Weg zu finden, damit umzugehen. Aber mögen muss ich das alles nicht....

grummelige Grüße
Ansa
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Gerda
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Re: An die Wand gestellt.....

Beitrag von Gerda »

Liebe Ansa,

ich weiß, was für einen Vertrag du meintest. So habe ich das mit meinen Kindern auch gemacht. Aber die Tatsache, dass Ihr solche Verträge üblicherweise macht, heißt nicht, dass du nicht bei diesem Vertrag deine Zustimmung verweigern kannst. Punkt. Fertig. Schluss. Es geht nicht um einen Vertrag um Peanuts. Es geht um Verantwortung für ein riesengroßes Tier.

Wenn du die Zustimmung verweigerst - aus guten Gründen, weil du mit großer Sicherheit davon ausgehen kannst, dass deine Mädels den Vertrag gar nicht einhalten können und er sie überfordert - dann können die Mädels nicht von Papa in die Verantwortung genommen werden. Dann sind im Außen die Strukturen klar. Papa ist verantwortlich. Wenn er will, dass sich die Mädels kümmern, muss er hinter ihnen herlaufen. Ohne Vertrag kann er nicht an ihre Verantwortung appellieren. Ich würde da ganz knallhart und klar sein. Es MUSS Papas Verantwortung sein und bleiben, und da geht kein Weg dran vorbei. Wenn er sich das auf 60 km aufhalsen möchte, ist das seine Sache. Du erlaubst den Mädels - aus gutem Grund - nicht, Verantwortung zu übernehmen. Sie sind nicht alt genug. Fertig. Sie sind nicht die ersten Mädchen, die sich das so schön vorstellen wie in den Pferdebüchern und dann - wie Sonnenschein immer so schön sagt :winken: - sich vorstellen, "Das Leben ist ab jetzt ein Ponyhof". Ich habe bisher noch von allen Eltern gehört, die ihrem Kind ein Pferd gekauft haben, weil das Kind sooo gebettelt hat und soooo viel versprochen hat"diesmal ist es wiiiirklich anders", dass das dennoch nicht funktioniert hat.

Auch, wenn die Kinder durchschauen, dass Papas Motive unredlich sind und er unehrlich ist und noch nicht mal seine gesetzlichen Verpflichtungen einhalten will, dann ist das dennoch eine große Quälerei für sie, dass sie das sehen MÜSSEN, denn sie wollen doch, wie alle Kinder, zu ihrem Vater aufschauen können.

Ob du manipulativ bist - das sind wir alle mehr oder weniger - geht ihn gar nichts an. Vielleicht kannst du den Wind aus den Segeln nehmen, "ja, stimmt, das bin ich manchmal. Du übrigens auch. Aber das ist hier doch nicht Thema". "Dieses Thema interessiert mich nicht. Was mich interessiert, ist das Wohl der Kinder".

Wahrscheinlich ist es das, was ihn auf die Palme bringt, dass du so rational und ruhig bist. In meiner Phantasie würde ich mich vor ihn stellen und ihn stundenlang anschreien, "halt dich aus meinem Leben raus. Halte Abstand, egal wie. Kreisch!"

Meine Tochter hatte ganz lange ein Pflegepferd. Das hat sie alleine versorgt. Da war sie 12. Dann bekam sie die Möglichkeit, sich dieses Pferd zu kaufen. Da sie das Pflegepferd ganz zuverlässig gepflegt hatte, erlaubte ich das. Aber komischerweise war alleine die Tatsache, dass sie nun Eigentümerin des Pferdes war, für sie überfordernd.

Ansa, ich meine, dass du Möglichkeiten hast, den schwarzen Peter los zu werden an Papa und auch an die Mädels. "Ich kann dem nicht zustimmen, weil die Kommunikation mit Papa nicht funktioniert. Um so eine große Verantwortung zu tragen für ein Pferd muss aber die Kommunkikation stimmen". Übe Gelassenheit. Ich weiß, das ist schwer, aber das ist der Weg da hinaus.

Dass Du "die Kinder haben wolltest" entbindet ihn nicht von seinen Rechten und Verpflichtungen im Rahmen des gemeinsamen Sorgerechtes. Aber diese Sprüche von ihm würden mich rasend machen. Wie hältst du das aus?

Was die Pferdeleckerli angeht, die du dich schon wieder kaufen siehst - da ist es an dir, ob du klar bleibst und klar handelst oder aber die Mädels und Papa "lernen" läßt, dass deine Grenzen nichts zählen, man muss nur mal drüber latschen, dann sind sie schon weg und dann kümmerst du dich auch noch um das Pferd, das du nicht willst.

Mir kommt es so vor, als sei dieser ganze "Vorgang" einfach ein großes Übungsfeld, um Verantwortungen klar zu trennen und auch, um deine Grenzen ganz klar zu machen und einzuhalten. In Ruhe und Klarheit und Bestimmtheit und Gelassenheit. Dass du dich an die Wand gedrängt fühlst, kann ich zwar verstehen, aber du darfst nicht an der Wand stehen bleiben. Du kannst einfach wieder in eine andere Richtung DEINEN Weg gehen. Mit Bestimmtheit, Klarheit und Gelassenheit. Wenn du wirklich nicht Papa so nah in deinem Leben haben willst, wenn du da wirklich klar sein kannst, dann zeig es ihm!

Liebe Grüße
Gerda
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MarliJo

Re: An die Wand gestellt.....

Beitrag von MarliJo »

Liebe Ansa !

Den Gedanken von Maxi finde ich gar nicht so abwegig. Nicht weiter in diese Diskussion hineinziehen lassen und einfach nicht gegenüber dem Vater reagieren, der ja durchaus das Recht hat, seinen Kindern ein Pferd zu kaufen und in deinem Ort zu positionieren. Dann aber eben auch ganz und gar auf seine eigene Kappe.
Also, sitzt es aus und wenn deine Töchter nachfragen, lediglich sagen >ich habe mit dieser Sache nichts zu tun, ihr wollt das und dann müsst ihr mit Papa überlegen, ob ihr euch die Verantwortung mit ihm teilen wollt !<. Vielleicht noch >dann überleg dir schon mal, welches andere Hobby du dafür aufgibst>. Aber nicht mehr.
Du musst ja nicht diese Idee schlecht machen, du musst "nur" die Verantwortlichkeiten von vornherein umlenken.

Gruß
MarliJo
Yvaine
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Re: An die Wand gestellt.....

Beitrag von Yvaine »

Liebe Ansa,

da hat deine Ex dich aber wirklich mit dem Rücken an die Wand gestellt. Lass dich mal :umarmen:

Ich find das ungeheuerlich und wirklich unfair dir gegenüber, vA wenn ich mir gut vorstellen kann, wie das aussehen wird.
Auch ich finde die bisher geäußerten Gedanken nicht schlecht und wünsche mir für dich, dass du ohne großen Schaden mir erhobenem Kopf von der Wand wegspazieren kannst.

Liebe Grüße und viel Aufmunterung!!
Yvaine

PS: Ich mag falsch liegen, aber: MANN MANN!! Muss der Mann Ego-Probleme haben. Wenn es nicht so gegen dich ging könnt das einem ja schon fast Leid tun. So ist es einfach nur lächerlich. Das tut mir wirklich Leid für dich!!
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Ansa
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Re: An die Wand gestellt.....

Beitrag von Ansa »

Ihr Lieben,

gut das es Euch gibt. :D Da bin ich nicht so allein, wo doch der Liebste einen neuen Job bgeonnen hat, just am Montag, nein, durch den Sturm am Dienstag. Zur Zeit in Zürich.... *grummel* so weit weg......... und die erste Woche ist natürlich auch so eine Sache. *seuftz*

Also, liebe Maxi, das wird wohl die Haltung werden, die wir uns zulegen, mitsamt dem netten Spruch "Och wie lieb von Dir, wir haben grad überlegt, den Kindern ein Pflegepferd zu erlauben und nun müssen wir das nicht mehr tun, Danke, das Du SO großzügig bist." Na ja, das ist eher Galgenhumor, statt Humor, weil uns natürlich klar ist, Haltung hin, Haltung her, das Ganze läuft so oder so über unser Familienleben ab und Papa hat einen guten Fuß in unsere Tür gefunden. Shit happens? Hobby ist das eine, aber eines, das unser ganzes Leben, Tag für Tag für Tag betrifft? Ohne meine Zustimmung, das ist schon schwer, da außen vor bleiben zu wollen.

Ein verantwortungsvolles Hobby hätte, zumindest mein Mittelchen schon lange haben können, Pflegepferd war ja immer im Gespräch. Da sie es aber nicht forciert hat, gehe ich davon aus, das ihr Wunsch nicht soooo groß ist. Und unser Zweithund wäre auch eine Verantwortung gewesen.... der Hund der Kinder ist jetzt immerhin meiner. Aber gut, so sind Kinder eben..... nun also ein Pferd.

Klar, ich kann mich raushalten, aber wenn ich so am Rande mitbekomme, das sie morgens, vor der Schule füttern sollen..... dann weiß ich doch, das wird über meine Schultern gehen. Wenn ich weiß, das ich meine Wochenenden nun auch noch um ein Pferd planen muss, wenn ich mal mit meinen Töchtern einen Ausflug machen soll.... verändert es einfach mein Leben. Und das der Kinder, denn was geht nun vor? Das Pferd, die sozialen Bindungen, die Hausaufgaben, die häuslichen Pflichten? Wer wird das durchzanken und durchsetzen müssen? Papa wohnt weit weg..... wer wird den Tierarzt rufen, wenn was ist am Wochenende? Na klar, ich.... denn Papa geht ja an seinen Weekends nicht ans Telefon, da hat er ja oft genug spirituelle Seminare. Ph...

Klar kann ich mich raushalten und sagen "ist nicht meins" aber ich glaube, zu glauben, dass das funktioniert ist mehr als blauäugig?!

Na klar, ich kann mich raus halten, verweigern, sagen "könnt ihr haben, aber alles ohne mich" und ih denke, meine Töchter sind sich meiner so gewiss, das sie das auch aushalten..... und wissen, es tut meiner Zuneigung zu ihnen keinen Abbruch. Keine Frage, und ich muss entscheiden, ob ich das SO will, auch keine Frage, nur genau das, wollte ich grad nicht. Ich wollte unserer Jüngsten einen guten neuen Anfang nach der stationären Therapie erarbeiten und das ein oder andere hier daheim verändern. Aber sicher nicht so.

Jedenfalls habe ich ih mal schlau gemacht, so nebenbei, grade war ich beim JuA; und dort hat man mir gesagt, so eine Entscheidung darf Papa nicht ohne mein Einverständnis treffen, das kann ich formlos bei Gericht klären lassen...... die Kids sind auch noch zu jung um sich allein, ohne tägliche Aufsicht eines Erwachsenen um ein Pferd zu kümmern. Und da Papa eben so weit weg wohnt, ist das schwierig. Er kann das bei sich zu Hause hinstellen, und sie können sich darum kümmern, wenn sie bei ihm sind, kein Problem, aber nicht bei mir vor die Tür. Ich denke auch, damit würde ich durchkommen. Ist aber eine wirklich komplizierte Sache und wie gesagt, eben die Entscheidung beider Eltern. Hmh? Immerhin ein Ansatz.

Andererseits kann er es eben auch hier hinstellen und dann entwickeln sich die Dinge eben nebenbei...... wir gehen mal kurz hin und das kann ich nicht unterbinden. Also, ich kann im Endeffekt nichts tun, außer mich raushalten... und damit leben. Was schwierig wird, denn meine Jüngste fragte ihn vorhin am Telefon, wann er denn nun mit mir reden würde? Und da sagte er wohl so was wie "och nö, ich schreib der Mama ein Mail...... das müssen wir nicht bereden." Was mich eher dazu bringt, eben doch über einen Weg des Gerichtes nachzudenken. Denn ich denke, das müssen wir eben doch bereden. Denn, wenn mein Kind hier absinkt und nicht tut was es soll, dann habe ich ja keine Handhabe, weil ich keine Möglichkeiten habe, außer ich binde sie hier fest? Da brauch ich dann schon seine Unterstützung.

Ist das umsetzbar, völlige Enthaltung? Im Alltag? Umsetzbar wenn sie sich zanken wer besser mit dem Pferd umgeht, wenn sie den Zank hier in die Familie tragen, wenn sie mich bitten, doch mal eben kurz bei Horze anzuhalten, oder sie zum Stall zu fahren? Ist es wirklich realistisch zu glauben, das könnte funktionieren? Und es erinnert mich an meinen Vater, der mit meiner Berufsausbildung nicht einverstanden war und mir verbot, zu Hause auch nur ein Wort über meine Ausbildung zu verlieren? Ich habe ihn dafür gehasst! Mache ich nicht das Gleiche, wenn ich so unnahbar bin?

Und nein, ein hungerndes Pferd, das werde ich nicht zulassen..... Abgrenzung ja, Heraushalten auch (der Gedanke gefällt mir ganz gut) aber nicht über das Wohl eines unschuldigen Tieres. Ich hab auch noch mehr Forderungen, morgendliches Füttern durch den Reitstall sowie einen Reiterpass für meine Jüngste, damit sie im Gelände reiten darf, ohne das, verweigere ich eh meine Zustimmung. Und ich will auch, das die Mädchen nichts unterschreiben, da gibt es noch eine Familienkonferenz, aber nun heißt es erst mal warten - auf ein Mail von Papa.

Und ja, das allerschlimmste ist der Loyalitätskonflikt der Mädels, die genau sehen, so wie das abläuft ist es nicht richtig und es ist unfair und gemein, und sie lassen es doch zu, weil ihr Wunsch so groß ist, die Folgen aber, die arbeite ich wieder auf.... und ich hab so gehofft, das jetzt mal Ruhe ist, Jahre später. *zumDonnerdrummel*

müde Grüße
Ansa

P.S. und weil es auch um mich persönlich geht, ja ich bin getroffen....... seine Aussagen "ich habe kein Geld für mehr Unterhalt" und sein Hin- und Herwinden um dies oder jenes.... ich wusste immer, das ist gelogen, aber so wird es jetzt ganz deutlich "ich tanz Dir auf der Nase, wie`n kleiner Hase". Das ist nichts, was ich schätze.... ja, ich träume davon ihm das alles zu sagen, all das, was mich, mich als Mutter und Frau über die Jahre hin verletzt hat. Jede böswillige Unterstellung, jede garstige Aussage..... all das ist ja da. Ich regel das über meinen Verstand, der ist weiter als meine Emotion, aber glücklich macht mich das alles nicht. Ich bin soooo wütend........ :dampf:
Hatten wir grad, in der Therapieklinik "also ich, ich hab damit ja nichts zu tun, da siehste mal, wie kaputt Du unsere Tochter gemacht hast..........." ich muss damit leben, jeden Tag..... nein, ich will nicht mal kooperativ sein und ih frag mich auch, wo und wann muss ih jetzt meine Grenze ziehen, damit die Mädchen nicht das Falsche lernen? Ich glaube beinahe jetzt und hier und sofort.
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Gerda
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Re: An die Wand gestellt.....

Beitrag von Gerda »

Liebe Ansa,

ich freue mich, zu lesen, wie du dich immer mehr hindurchbeißt durch diese Geschichte. Langsam kommt Struktur in diese Sache und es hört auf, an die Wand gestellt zu sein - so fühlt es sich für mich an, und für dich?

Nein es geht nicht, das auf dem Rücken des Pferdes auszutragen, aber wenn das Pferd einen Tag hungern muss, dann ist das der Grund, dass das Pferd wieder abgeschafft werden muss.

Ich verstehe deine Überlegungen, ob du nicht so bist, wie dein Vater - wobei ich es schon einen riesengroßen Unterschied finde, wenn ein Vater nichts über die Ausbildung seiner Tochter hören will - was ich unmenschliche finde - oder eine Mutter einen Basis in der Familie schaffen und gestalten will, wo sie nicht mehr ständig über ihre Kraftgrenzen gehen muss und nur noch chronisch müde und erschöpft ist. Ich finde, das kannst du nicht vergleichen. Vielleicht magst du dich auch mal fragen, was mehr zählt - deinen Kinder nicht weh zu tun oder deine Kraft nicht auszubeuten, sondern wertschätzend und pfleglich damit umzugehen.

Ich finde, dass du genug gute Argumente hast, dagegen zu sein. Ich sehe keine wirklichen Argumente, weswegen du "dafür" sein könntest. Deinen Töchtern nicht weh zu tun ist in meinen Augen kein Argument, eine Zustimmung zu geben. Genausowenig, den Kindern einen Wunsch zu erfüllen - welcher wird dir erfüllt? Noch weniger, damit Papa Ruhe gibt. Welches Argument hättest du was wirklich für dich dafür sprechen würde?

Schlaf gut und alles Gute! Liebe Grüße
Gerda
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Re: An die Wand gestellt.....

Beitrag von Ansa »

Guten Morgen Ihr Lieben,

tja.... meine Kinder suchen zur Zeit fleissig Argumente für ein Pferd.... was sie dadurch lernen, was sie dafür tun wollen.... und dies und jenes. Sie sitzen zusammen und reden und planen. Familienrat steht an und sie bereiten sich vor. Sie haben durchaus auch sehr gute Agumente, ist ja nicht so, das an so einer Planung alles schlecht ist.

Papa jedenfalls hüllt sich, mir gegenüber, in Schweigen. Kein Wort, kein Mail, kein Anruf. War ja auch nicht zu erwarten. Gestern hat er sich den Kindern gegenüber derart geäußert, dass das Ganze eh erst nach den Sommerferien passiert, da war ja 1. wegfahren (das tun wir aber schon jedes Jahr) und das 2. das Mittelchen erstmal einen guten Abschluß hinlegen soll und den Übergang in die 11. Klasse sichern soll (was ich begrüße und sehr vernünftig finde) und dann hat er wohl so ein, zwei Sätze gesagt, die die Kinder irgendwie nicht so geschätzt haben müssen..... also, das er das Pferd aussucht und das er unbedingt einen Hallenreitplatz haben will, weil er ja sehr wenig Zeit hat und das sie, wenn sie mit dem Pferd nicht so klar kommen, dann halt Pech gehabt haben (???) und das sie Reitstunden nehmen sollen, einmal die Woche (das finde ich prima).

So und nun fangen meine Kinder an zu denken..... meine Jüngste eher weniger, ihr Hauptanliegen ist "ich will`n Pferd" - egal woher, aber mein Mittelchen..... Papas Ansprüche an ein Pferd sind ganz andere, als die von ihr und ihrer Schwester, Papa ist nämlich sehr schwer und braucht ein Pferd mit kurzem Rücken, einen Gewichtsträger, sie wünschen sich was leichteres..... sie wünschen sich einen Standplatz um die Ecke, Offenstall, damit das Pferd in der Herde eben auch mal allein bleiben kann, den einen oder anderen Tag - Papa möchte Boxenhaltung und die ist eben doch sehr aufwändig und pflegeintensiv. Da gehen die Wünsche dann sehr auseinander.

Und, was mich sehr überrascht hat, sie steckt total in dem Konflikt "wenn Papa mir ein Pferd hinstellt - dann bin ich ihm verpflichtet". sie meinte, dann könne sie nicht mehr sagen "Nö - ich fahre nicht mit Dir in den Urlaub......... oder nicht ins Wochenende"; dann müsste sie sich eben beugen und das wolle sie nicht, gar nicht, überhaupt nicht. Und nun?

Sie will nichts unterschreiben und sieht, so wie ich, auch, das er die Verantwortung wohl eher auf die Kinder übertragen will, "kümmer Du Dich mal um Hufschmied etc. pp." und sie sagt "Mama, ich glaube, damit sind wir überfordert..... wir brauchen da einen Erwachsenen, der mit drauf schaut." Okay, das klingt verantwortungsvoll und gut. Ebenso wie "ich kann mir vorstellen zweimal in der Woche jobben zu gehen, Regale einräumen im Edeka, die nehmen mich, weil ich da ja Praktikum gemacht habe....." Das hat mich überrascht, wirklich.

Und, auch überraschend, ganz viel Verständnis für mich.... "ich glaube, das ist total schwer für Dich, weil Du kannst ja gar nichts tun" und die folgerichtige Überlegung, "das wäre doch schön, wenn ihr das Pferd kaufen könntet, denn dann ist es Eure Entscheidung und überhaupt, wenn Du gute Argumente hast und die wirst Du sicher haben, dann ist es auch okay, wenn Du "nein" sagst. Aber wir könnten es versuchen und Du kannst handeln." Hmh?!

Das alles findet meine Jüngste natürlich auch, aber so weit ist sie noch nicht. Sie weinte gestern hingegen sehr und brachte all ihre Schwestern dazu sich in ihrem Bett zu versammeln und sie zu trösten. Sie weinte, weil ich gestern Abend den zweiten Tag in Folge Kopfweh hatte und sie sich schuldig fühlt. "Hätte ich Papa nicht darauf angesprochen, dann wäre das jetzt alles nicht so!" Ich hab dann gesagt, "Dein Wunsch nach einem Pferd ist total in Ordnung, Deine Frage auch.... und Deine Sehnsucht sowieso, nur Papas Umgang damit ist inakzeptabel und dafür kannst Du gar nichts"" Mal sehen......

So, das ist der Zwischenstand. Nun müssen wir also reden. Ich hätte ja gern ein Mail mit dem Angebot, damit ich etwas habe, womit ich ihn irgendwie festnageln kann, von wegen "ich hab kein Geld....." und dann sehen wir weiter. Ich hab nämlich momentan so gar keinen Wunsch nach Nachsicht oder Verständnis für Papa. Ich bin total genervt. Blindgänger....

Euch allen müde Grüße und Danke das es Euch gibt
Ansa

P.S. und im Zimmer meiner Tocher liegt eine Liste auf der sie Argumente sammelt, warum ein Pferd von mir und meinem Liebsten besser ist als eines von Papa und was gut daran wäre, wenn Papa das Pferd kauft. Okay.... da bewegt sich allerhand und irgendwie fühlt es sich an, als geht es in die richtige Richtung, auch wenn pro Argumente für Papa eindeutig "gefärbt" sind, aber da arbeiten wir noch dran, denn "mit Papa was gemeinsam machen" ist schon eindeutig pro und gut, finde ich, aber es steht nicht drauf.....
Sei zärtlich mit den Kindern, mitfühlend mit den Alten, nimm Anteil an denen, die sich anstrengen, sei sanftmütig mit den Schwachen und geduldig mit den Starken; denn eines Tages wirst Du dies alles gewesen sein. (nach C.W. Carver)
Bolz
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Re: An die Wand gestellt.....

Beitrag von Bolz »

Hallo Ansa,

zu Deinem Dilemma wollte ich mich kurz mit meinen Gedanken melden. Ich habe Pferde seit ich 12 Jahre alt bin und diese auch schon in diesem Alter überwiegend selbst finanziert. Man könnte mich also als "geringfügig fanatisch" bezeichnen ,)

EIn Pferd und 4 "Besitzer" da würde ich einen dicken Pferdehaufen wetten, dass das nie und nimmer funktioniert. Die kriegen sich schneller in die Haare als die ersten Eisen runter sind. Ich habe nun seit fast 30 Jahren Pferde und kenne hunderte Reiter, nie, aber wirklich nie funktioniert sowas länger und der Leidtragende ist immer das Tier. Die Leute haben unterschiedliche Interessen, Können, Reitstile und Vorlieben. Dann ist das Tier heute Westernpferd und morgen Kuscheltier. Da wäre eine Reitbeteiligung die erstmal eine Weile durchgehalten wird doch wirklich besser. Und wenn dann bei den Töchtern der Wille wirklich ernst zu nehmen ist, kann es immer noch ein Eigenes sein. Oder es schlenzt die Erste seine Aufgaben und innerhalb kürzester Zeit macht keine mehr was.

Weiter wollte ich noch zum Thema Offenstall sagen: ich halte meine Pferde selbst am Haus und habe einen Offenstall. Ich musste in den letzten Jahren 4 "Freundinnen" die bei mir einstellten - und die ich seit 20 Jahren glaubte zu kennen - nach und nach kündigen, weil sie ihre Pferde total vernachlässigt hatten und ich allein nicht 8 Pferde versorgen konnte. Die sind jetzt wieder in Pensionsbetrieben mit Vollpension. Offenstall ist nämlich entgegen der landläufigen Meinung nicht weiniger, sondern wesentlich mehr Arbeit. Die zu reinigende Fläche ich viel größer als eine Box, die Pferde sind bei Wind und Wetter draußen und sehen auch so aus, keine Stallgasse die trocken und zu schließen ist bei Schnee und Eis, sondern eben alles draußen. Meine Einsteller haben alle innerhalb von 2 Jahren aufgegeben, das war zwar schön für die Tiere im Offenstall, aber die Menschen sehnten sich dann doch nach Reithalle, warmem Reiterstübchen und sauberen, trockenen Boxenpferden.

Wenn Deine Töchter schon mit den Aufgaben an einem Hund überfordert sind, was im Gegensatz zu einem Pferd wirklich quasi nichts ist, dann sollen sie doch erst beweisen, dass sie eine tägliche, unverrückbare Aufgabe auch übernehmen können. Vielleicht wäre das ein Weg eines Kompromisses, indem sie Dir erst einmal beweisen, dass sie es ernst meinen und Du dann ggf. Deine Zustimmung gibst ? Dann hättest Du auch nicht mehr den schwarzen Peter...

Viel Glück´
Bolz
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Ansa
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Re: An die Wand gestellt.....

Beitrag von Ansa »

Liebe Bolz,

danke für Deine Erfahrungen..... die gehen gedanklich auch mit meinen Konform. Zwar wären es hier nur drei Besitzer, denn meine Große ist eher der Typ "geh mir weg mit einem Pferd, ich will nen Motorrad...) aber trotzdem. Ich sehe das ja auch schon, Papa braucht was großes, starkes, die Mädchen möchten eher was leichtes vom Typ.....

Die Sache mit dem Stall ist eine Überlegung, Offenstallhaltung ist bei uns, 150 mtr. entfernt bereits möglich, incl. Weiden für genügend Auslauf.... quasi um die Ecke, ohne lange Wege. Hätte den Vorteil, dass das Pferd mal den einen oder anderen Tag nicht geritten werden muss, da es Bewegung hat. Papa möchte Boxenhaltung mit Paddock (der kaum größer ist als die Box) was natürlich tägliche Bewegung erfordert und das ausreichend, nicht mal eben kurz ums Eck. Er möchte auch, so hab ich die Kids verstanden, das sie den adminstrativen Alltagskram erledigen und er reiten kann, wann immer er mag.... klingt für ihn gut, für die Mädchen eher weniger. Und die letzten 7 Jahre haben mir klar gezeigt, das a. Absprachen mit ihm für die Katz sind und b. seine Belange definitiv über denen der Kinder stehen..... da hab ich keinen Bock drauf, denn ehrlich gesagt, die Alltagsadminstrative, die hab ja ich, so oder so.

Bei dem Stall um die Ecke ist es so, das sich die Besitzer die Arbeit teilen, abäppeln der Weide, einmal die Woche.... wäre zu zweit sicher zu schaffen. Stall misten, einmal die Woche, weil jeder nur einen Tag Dienst hat. Klingt für mich eher nach weniger Arbeit als bei einer eigenen Box, zudem gibt es auch jemanden, der das für einen macht, wenn man mal nicht da sein sollte.... hat der andere Stall sicher auch. Aber mir ist der Auslauf und das Leben in einer Gruppe für das Pferd gedanklich weitaus lieber, als stehen in einer Box, tagein, tagaus..... und Reithalle kostet bei uns, auch im Dorf, 25,- € im Monat, also, da können sie dann hinreiten..... auch kein Problem.

Ich wäre ja durchaus für ein Pflegepferd, aber das ist nun nicht meine Entscheidung sondern Papas und mit dem ist leider kein reden möglich..... und meine Zustimmung ist im Zusammenhang mit Papa eher eine Alibizustimmung, denn er wird seine Pläne nicht ändern, nur weil ich "nein" sage..... das wird er höchstens dafür nutzen, um zu sagen "siehste, ich würde ja, aber Mama......" brauch ich nun auch nicht unbedingt. Das widerspricht sich jetzt ein wenig, ich weiß, aber es gibt da keine vernünftige Lösung, so oder so nicht.

Liebe Grüße
Ansa

P.S. meine Freundin hat einen kleinen Reitstall mit 7 Pferden und bietet therapeutisches Reiten auf Basis "Natural Horsemanship" und meine andere Freundin ist Pferdepflegerin.... und ich hab gestern das Angebot bekommen, erst mal ein Pflegepony kostenlos zu bekommen um die Kinder probieren zu lassen, das hat nur einen Nachteil.......... es ist zu klein zum Reiten, also denk ich mir, das ist ein Test für die Katz?
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zebra777
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Re: An die Wand gestellt.....

Beitrag von zebra777 »

Hallo Ansa!

dass man sich über die Situation mehr als ärgern kann, kann ich gut nachvollziehen!
So ein Pferd mit allem drum und dran für die Kinder ist eine "große Sache", die kann er nicht einfach so alleine entscheiden, und die Sache erst mit den Kindern zu besprechen um dann zu sagen "aber wir müssen ja auch Mama noch mal fragen" ist unfair und ärgerlich!
...und dass der Mann, der kein GEld für Unterhalt hat, plötzlich ein Pferd mit allem pipapo finanzieren kann....

Aber sich über die Verhaltensweise deines Ex zu ärgern, ist wenig konstruktiv und kostet nur Energie, die an anderer Stelle noch benötigt wird. Außerdem habe ich in deinen BEiträgen auch immer den Eindruck gehabt, dass du nach praktikablen Lösungen suchst...


Man kann die GEschichte von der einen Seite angehen, nach der Lösung zu suchen, wie man "heil" aus der Sache herauskommt, ohne am Ende ein Pferd an der Backe zu haben.
Der Anruf beim Jugendamt war da ein erster hilfreicher Schritt, weiter müsste man überlegen, wie man die Sache angeht, um bei den Kindern nicht als "Bu-Mann" dazustehen...

Vielleicht macht es aber auch mehr Sinn, die Überlegungen von der anderen Seite anzufangen (und ich bin hier auch voreingenommen durch meine eigene Pferde-Vergangenheit, mein Pferd habe ich mit 14 bekommen und komplett alleine versorgt und ab 18 auch finanziert- inzwischen lernt 15Jahre später meine Tochter auf ihm reiten...):
Unter welchen Umständen könnte ein Pferd für die Familie vielleicht auch tatsächlich eine BEreicherung für die Familie sein? Oder hältst du das für ausgeschlossen (so gut kenne ich deine Familienverhältnisse und Tagesabläufe nicht...)?
Was nämlich sicher nicht geht: Papa sucht sich ein Pferd nach seinen Wünschen und Vorstellungen aus, gibt sich als großzügiger Super-Papa der seinen lieben Kindern ein Pferd spendiert,"parkt" es bei euch in einem Stall und überlässt dann den Kindern (und damit teilweise letztendlich dir!) die Verantwortung und Arbeit.
Aber man kann ja mal spekulieren, unter welchen Umständen und Kompromissen ein Pferd möglich wäre?! Vielleicht kann man diese Umstände ja schaffen, dann wäre ein Pferd vielleicht sogar eine Bereicherung oder man kann diese Umstände nicht schaffen (weil zu teuer oder die beteiligten nicht kompromissbereit genug), dann kann es eben kein Pferd geben, aber dann eben auch für die Kinder ersichtlich "weil es nicht geht!" und nicht "weil Mama nicht will!".

--das Pferd muss in einem Stall stehen, in dem es "rundum versorgt" wird. Ein/Zweimal in der Woche Saubermachen-ok (die Kinder daran erinnern, dass sie dann auch im Winter auf der Weide bei Kälte und Regen die zermatschten oder angefrorenen Pferdeäppel einsammeln müssen), aber tägliche Verpflichtung in Form von Füttern oder Stall ausmisten- das geht nicht!

--ein Pferd aussuchen, mit dem die Kinder von Größe, Temperament und Kaliber auch zurechtkommen. Die Pferdewelt ist ja vielfältig, da gibt es sicher Kompromisse (mein eigenes handliches, aber kräftiges Pferd habe ich zB auch zu Gewichtshöchstzeiten und schwanger geritten und jetzt lässt er sich geduldig von meiner 3,5jährigen Tochter reiten, führen und lenken), aber wenn Papa "einen dicken Brummer" will, mit dem die Kinder letztendlich nicht alleine zurechtkommen, dann soll Dein Ex sich um dieses auch alleine kümmern!

--Übernimmt dein Ex die Verpflichtungen für das Pferd, wenn ihr im Urlaub seid?

--Ist dein Ex sich darüber im klaren, was da an Zusatzkosten auf ihn zukommen können (Schmied, Tierarzt etc)? Es muss klar sein, dass DU da nichts übernimmst!

--Unterricht wäre wie angedeutet weiter wichtig. Wer bezahlt´s?

"Üben" an einem Pflegepferd wäre natürlich schön, um die Ernsthaftigkeit deiner Kinder zu prüfen und auch, damit deine Kinder ein Gefühl dafür bekommen, was für eine schöne aber eben auch anstrengende Aufgabe ein Pferd ist. ICh fürchte, deine Kinder werden allerdings nicht so begeistert sein, dies mit einem Pony zu üben, welches sie nicht reiten können.

Komisch allerdings auch, dass dein Ex den Kindern so einen Floh ins Ohr setzt und sich nun so rar macht.
Dir jedenfalls viel Kraft und Nerven für die nächste Zeit und die anstehenden Entscheidungen,

Liebe Größe,
zebra
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Re: An die Wand gestellt.....

Beitrag von Ansa »

Guten Abend Ihr Lieben

@ Zebra, danke für Deinen ausführlichen Post; mein Liebster und ich werden am Wochenende miteinander die Dinge besprechen und klären. Ein eigenes Pferd ist mir tatsächlich aus vielerlei Gründen lieber, als eines, das dem Papa gehört. Aber das liegt auch in unserer Geschichte begründet. Leicht ist das für uns alle nicht. Aber wäre es, nur mal angenommen, unser Pferd, dann könnten wir auch handeln und es wäre unsere Entscheidung, zumindest unser Umgang mit den Dingen.

Solche Fragen wie "übernimmt er die Verantwortung wenn die Kids im Urlaub sind," stelle ich mir gar nicht, solche Fragen und Verantwortungen betrachten der Liebste und ich als nicht existent. Auch eine Erfahrung, denn sämtliche Absprachen (mal von Kleinigkeiten abgesehen) hält er nicht ein..... also, da ist keinerlei Verlass und er hat auch keine Hemmungen gezeigt, seine Kinder unter Druck zu setzen, was er mit einem Pferd natürlich ganz anders handhaben könnte und kann als ohne.

Nein, Trockenübungen mit einem Pferd, das sie nicht reiten können, davon halte ich wenig, das ist ja so, als sollte man Autofahren im Verkehr mit einem Tretauto üben? Da hätte ich auch keine Lust zu.....

Aber meine hauptsächliche Sorge gilt nun meinen Kindern. Meine Kleine ist total in sich zusammen gefallen, hatte heute schlechte Laune und hat die auch glatt in der Schule rausgelassen und sich mit Mitschülerinnen angelegt.... mein Mittelchen hat klar erklärt, sie wolle dies Wochenende nicht zu Papa.... und hat sich spontan mit einer Freundin verabredet.... und die Jüngste hat wieder ein unendliches Packdrama veranstaltet.... sie wolle so gern ein Pferd, erklärt sie, aber das drumherum wolle sie nicht.... Dilemma, ich seh es ein. Und dann fuhr sie mit Papa mit und kam 15 Minuten später wieder, sie fühle sich nicht wohl und wolle lieber zu Hause bleiben.

Der Leidensdruck der Kinder ist unwahrscheinlich hoch und ich bin sehr besorgt. Einzig die Große ist mit ihm mitgefahren und meinte heute "ach weißt Du, ich fände ein Pferd ja auch schön, ich würde gern mal hin und wieder reiten, aber eines das Papa gehört? Nie nicht, da halte ich mich raus.... aber wenn es Euer Pferd wäre." kluges Kind hab ich gedacht. Mal sehen wie das Wochenende wird. *seuftz* Dabei hatte sich die Rückkehr meiner Jüngsten aus der Therapie so gut angelassen. So klar war sie in sich selbst.

Ich bin ernsthaft am überlgen, das alleinige Sorgerecht einzuklagen, dann ist ein für allemal Schluß mit solchem Gehopse. Zum Donnerdrummel nochmal, irgendwann ist wirklich Schluß.

Müde Grüße an Euch alle
Ansa *dieseitsiekleinistvoneinemPferdträumtundsichhintereigenerAngstdavorversteckthatundnundurcheinanderist*
Sei zärtlich mit den Kindern, mitfühlend mit den Alten, nimm Anteil an denen, die sich anstrengen, sei sanftmütig mit den Schwachen und geduldig mit den Starken; denn eines Tages wirst Du dies alles gewesen sein. (nach C.W. Carver)
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