unglücklich

Der Treffpunk für Alleinerziehende und Patchworkfamilien. Hier können Erfahrungen und Sorgen ausgetauscht werden.
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belady
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unglücklich

Beitrag von belady »

hallo zusammen. da ich hier neu bin, möchte ich meine vorstellung und mein problem zusammen fassen:
ich bin 34 jahre, habe eine 10 jährige tochter , bin geschieden und wieder rel. neu verheiratet. mein damaliger mann( der papa meiner tochter) hat uns nach 13 gemeinsamen jahren verlassen für eine andere. wir hatten gerade ein haus gekauft und mein gesammtes erspartes habe ich dafür geopfert. nach dem hausverkauf mußte ich von ganz unten anfangen und habe (dank meiner eltern) heute mein eigenes haus, einen traumjob und sonst, was man zur vorrausetzung einer glücklichen familie braucht. eigentlich!! wir leben hier mit drei hunden und hasen , einem schönen garten und meine tochter ist gut in der schule. mein jetziger mann, der mich damals sehr aufgebaut hatte als er mir schlecht ging ist koch von beruf und macht auch einen ganz zufriedenen eindruck. das problem ist: 1: ich fühle mich nicht wie in einer richtigen familie obwohl ich meinen mann liebe und 2. stellt sich meine tochter immer mehr gegen meinen neuen mann. es gibt überall streitigkeiten , aber für meine tochter gibt es nichts schlimmeres. obwohl mein mann schon so viel mit ihr geredet hat und ihr sagt das er uns beide über alles liebt. sie mochte ihn am anfang sehr. aber mittlerweile wünscht sie sich ihn einfach nur noch weg. für mich ist das sehr schlimm, da ich selbst ein sehr harmoniebedürftiger mensch bin. ich wei´ß erhlich gesagt nicht, wie ich damit fertig werden soll.
kennt von euch irgendjemand solch eine situation? wie geht man damit um? was soll ich nur tun??
lg sabine
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Gerda
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Re: unglücklich

Beitrag von Gerda »

Liebe Sabine,

herzlich willkommen hier im Forum! :winken:

Das, was du von deiner tochter beschreibst, kommt in ganz vielen Patchworkfamilien vor. es ist also nichts "unnormales". es kommt immer wieder vor, dass die Kinder den neuen Partner oder die neue Partnerin erst mögen und dass dann noch ein anderes gefühl dazu kommt. Man sagt sogar, dass es 8 Jahre dauert, bis eine Patchworkfamilie ganz zusammengefunden hat.

dennoch braucht das ganze begleitung und verständnis. als erstes frage ich mich, wie ist der kontakt deiner tochter zu ihrem leiblichen Vater? vielleicht magst du überhaupt noch etwas mehr über deine tochter schreiben. gibt es einen anlass, wo die beziehung zum neuen partner umgeschlagen ist? kannst du dich daran erinnern?

ganz allgemein kann ich dir sagen, dass Kinder von ihrem leiblichen elternteil klare aussagen benötigen, etwa wie so (sinngemäß, natürlich mit deinen worten): du gehörst zu mir. du bist meine tochter,mein Kind. daran wird sich nie etwas ändern. du hast einen ganz festen platz in meinem Herzen. dieser Platz bleibt für immer. es gibt aber auch noch einen anderen platz in meinem herzen, und der ist für einen partner. an diesem platz ist kein platz für kinder, genausowenig, wie auf dem Platz für dich platz für irgendjemand anderes wäre. Ich brauche einen Mann, einen freund, einen erwachsenen, mit dem ich erwachsene dinge tun möchte, dinge, die mütter nicht mit kindern tun. z. B. über probleme sprechen oder erwachsenenfilme angucken usw. wir leben jetzt alle zusammen. x bleibt bei uns, weil ich das möchte und er das möchte. das wird so bleiben. auch wenn du dich sehr dagegenstellst, ich werde mich nicht von ihm trennen. er ist mein partner und ich liebe ihn. dich liebe ich auch. das weißt du und daran ändert sich auch nie etwas. jede und jeder hier tun etwas dafür, damit das zusammenleben für jeden angenehm ist. das möchte ich aucch von dir. ich möchte, dass du.......tust und........sein läßt.

es wäre gut, du könntest so klar mit ihr sprechen - vielleicht tust du das ja auch schon. vor allem ist wichtig, dass sie ganz klar versteht, dass sie x nicht verdrängen kann - aber auch, dass sie selbst immer in deinem Herzen sein wird.

Wenn das alles nichts hilft, giibt es auch die Möglichkeit einer Beratung für alle zusammen in einer Beratungsstelle für eltern, kinde,r Jugendliche oder bei einer familientherapeutin.
Liebe grüße und alles gute und vielleicht magst du ja noch mehr schreiben zu deiner tochter und was ihr schon versucht habt und wie sie darauf reagiert.
"Unser wahres Zuhause ist der gegenwärtige Augenblick. Wenn wir wirklich im gegenwärtigen Augenblick leben, verschwinden unsere Sorgen und Nöte, und wir entdecken das Leben mit all seinen Wundern.“

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belady
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Re: unglücklich

Beitrag von belady »

hallo gerda,
vielen lieben dank für deine antwort. sie gibt mir kraft und hoffnung. gerne schreibe ich noch ein bischen mehr: um das verhältniss zu ihrem papa aufrecht zu halten habe ich sehr kämpfen müssen( anfangs) meine ex-mann war das erste halbe jahr( er hatte erst ein verhältniss und nach einem vierteljahr kam alles raus) nur mit seiner neuen liebe beschäftigt. immer wieder habe ich ihn an seine tochter erinnern müssen. damals war sie 7 jahre und hat ihren papa vermisst. mittlerweile sieht er sie regelmäßig. dennoch fährt er in urlaub ohne ihr zu sagen wohin. und auch wenn er kommt, sagt er ihr nicht bescheid bzw. meldet sich zurück. er hat 09 heimlich geheiratet und meiner tochter ein fahrrad geschenkt, damit sie quasi "ruhig" ist und ihre freude auf ein gegenstand fällt. ich habe unter der trennung sehr gelitten. habe 12 kilo in 3 monaten abgenommen. habe aber auf der einen seite versucht es von meiner tochter vernzuhalten aber auf der anderen seite ihr gezeigt das auch ICH mensch bin. z.b. habe ich geweint und ihr gesagt das sei wegen der kopfschmerzen. ein anderes mal habe ich gesagt ich weine weil ich traurig bin. viele entscheidungen habe ich versucht mit ihr zu treffen um ihr das gefühl zu geben das sie echt wichtig ist. ich fragte sie ob es o.k. wenn wir in ein neues haus ziehen. ich habe sie damals auch gefragt ob es o.k. ist das ich einen mann liebe der nicht ihr papa sei und sie fand das klasse das ihre mama entlich wieder glücklich ist. aber auf einmal wendetet sich das blatt und sie meinte für mich jegliche verantwortung übernehmen zu müssen. sie war der meinung sie müsse mit mir erwachsenengespräche führen und mich abends in den arm nehmen und mich trösten obwohl es mir gut ging. ich habe ihr gesagt das es mir gut geht und das ich möchte das sie sich um kindersachen kümmern solle und ich mich um erwachsene sachen. aber das war nicht das problem wie sich herrausstellte. ich bin dann zu einer kinderpsychotherapeutin gefahren weil ich mit meinem latein am ende war. die ersten stunden liefen gut und es stellte sich herraus das mein kind einfach ein problem damit hätte mich zu teilen. sie will mich ganz alleine für sich- ohne irgendjemanden dabei. die nächsten stunden verliefen so, das meine tochter gefragt wurde ob sie die babie kennt und die theraputin anfing mit ihr holztürmchen zu bauen. das fand ich irgendwie komisch. es wurde nicht mehr über probleme geredet oder versucht einen weg zu finden der uns hilft.der therapie hat unmengen von kosten verschlungen, die ich mir nicht mehr leisten konnten und somit mußten wir abrechen. das verhätniss zu meinem neuen partner war anfangs gut. bis es zum einen oder anderen streit kam. und mit jedem bischen mehr auseinanderstzung hat meine tochter angefangen den partner zu "hassen". es waren nie große streits. es ging um zimmeraufräumen um schule, oder andere kleinigkeiten. eigentlich waren es mehr zurechtweisungen als streitereinen. kurz gesagt: reine erziehungsdelikte wie sie überall vorkommen. ich hab sie mal gefragt was ihr grösster wunsch wäre: sie sagte: mama , DU und ICH ganz alleine gaaaanz weit weg. nie wieder weinen und niewieder darf dir jemand weh tun- dafür sorge ich. ich war geschockt und habe sie in den arm genommen und ihr gesagt das ich sie so liebe, und es meine aufgabe sei auf sie aufzupassen und nicht anderstrum. ja und nun ist die situation das ich gerne glücklich zu dritt wäre, aber meine tochter gegen meinen mann schießt. er ist lange sehr ruhig und hat nachsehen,aber dann passiert es das er auch mal seine meinung sagt und sie zurecht weißt( verbal). und das kann ich auch wiederum gut verstehen.und dann ist meine tochter wieder ein stück weiter mit ihrer meinung was meinen mann betrifft. aber ich kann doch nicht von ihm verlangen das er sich aus allem raushält?
glg sabine
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Gerda
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Re: unglücklich

Beitrag von Gerda »

Liebe Sabine,

danke, dass du so viel geschrieben hast. jetzt kann ich mir ein wenig besser vorstellen, wie die situation deiner tochter ist. sie hat es ja nicht leicht mit ihrem leiblichen Papa. als Kind würde ich mich da sehr unerwünscht fühlen. ich könnte mir vorstellen, dass sie sich deshalb ganz auf dich stützt emotional.

vielleicht täte es ihr gut, wenn du tatsächlich mal mit ihr alleine in urlaub fahren würdest oder eben ganz feste dinge tun würdest, die nur ihr beiden macht. z. b. zusammen in die sauna gehen, schwimmen gehen, essen gehen, kino, dinge, die nur eures sind.

was hältst du denn davon, mal in eine beratungsstelle zu gehen wegen der beziehung zu deinem Mann? das würde nichts kosten. ich kenne viele patchworkfamilien, denen es gut geholfen hat.

es ist vielleicht schwer für deine tochter, zu akzeptieren, dass dein Mann mit erzieht. Mir fällt dabei ein Post von Ansa ein, den sie vor kurzem schrieb: http://www.scheidungskinder.de/viewtopi ... 434#p44427
darin schreibt sie
Erziehungsfragen sind ein anderes Thema, ich weiß nicht mal ob Miterziehung unbedint notwendig ist (das kommt sicher auf den Fall und Bedarf an) aber bestimmt geht es um Regeln des Zusammenlebens und, sind die soviel anders als in den Wochen bisher? Meine Mädchen haben so einen Ansatz ja auch mal gestartet "Du hast mir nichts zu sagen....." Das ging damals ganz ganz schnell..... derweil der Liebste sagte "stimmt, okay, dann lasse ich das......" und nicht lange warten musste, bis eines der Mädchen etwas von ihm wollte...... und dann sagen konnte "och nö.... muss ich nicht, weil ich hab ja nichts zu sagen....." Das Gesicht des Kindes war göttlich, denn das so eine Sache zwei Seiten haben könnte, darauf wäre es nie gekommen...... und da der Liebste dann sagte "ist blöd, oder? Wollen wir (!) nicht doch lieber aufeinander hören?" brauchte das Kind nur nicken und alles war gut, dauerhaft!
Passt das etwas auf euch? vielleicht magst du auch noch mal ein beispiel schreiben, wie so ein konflikt zw deinem mann u deiner tochter abläuft?

Liebe grüße
gerda
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belady
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Re: unglücklich

Beitrag von belady »

hallo gerda
das von ansa passt wie angegossen auf meine situation. es tut so unglaublich gut zu lesen das man nicht alleine mit so einer situation ist. deine vorschläge finde ich genial. ehrlich gesagt bin ich nicht darauf gekommen mit meiner tochter mal was zu ZWEIT zu machen. ich war bisher immer im glauben man MÜSSE was zu dritt machen , weil wir ja eine familie sind. deine vorschläge beflügeln mich diese meinung nochmal genau zu überdenken. ich habe mittlerweile gelernt das sich glück,liebe und vertrauen nicht erzwingen lässt. das war schon immer mein problem. ich gebe sehr viel und genau so wie ich "sterben" würde für glück und harmonie so dachte! ich immer, könnte ich es auch von anderen erwarten. deshalb habe ich auch immer zwischen papa und kind sowie zwischen "stief"-vater und kind versucht zu ermitteln. ich glaube nun das es gar nicht unbedingt immer das beste ist. wobei ich nebenbei auch gemerkt habe, das meine schultern immer schwerer zu tragen haben und mich der kummer plagt wo andere schon gar nicht mehr drüber nachdenken. zu der situation des streites zwischen meinem mann und meiner tochter möchte ich folgendes schreiben: vorab sei erwähnt das mein mein nie die gelegenheit hatte in kindererziehung"reinzuwachsen". er hatt zwar einen 18 jahrigen sohn, allerdings wurde ihm ab dem dritten lebensjahr der kontakt verweigert( is ne laaange geschichte). erst seit kurzem ist der kontakt wieder zusatnde gekommen. nun denn: er hat also quasi eine 7 jahrige tochter" übernommen" ohne jegliche ahnung von erziehung usw. anfagnds war es einerseits schwer weil er viel erwartete , anderer seit war es amysant, weil er sich selbst wieder als kind sah. er hat sich stets bemüht ein guter freund zu sein. niemals wollte er den vater ersetzen und hat auch immer gesagt: dein papa bleibt dein papa und ich will dir ein guter freund werden. leider ist das nicht so einfach wie es klingt weil verantwortung und einstellung und gefühle mit der zeit wachsen und sich verändern. dennoch ist es generell so, das er fordert das meine tochter mehr im haushalt hilf und manche sachen einfach selbst sieht , wie z.b.: müllerimer voll- rausbringen. wenn dies nicht der fall ist, weißt er sie im normalen ton drauf hin und meine tochter reagiert dann oft so das sie sagt: jetzt nicht- ich mach das später. dann wird auf später gewartet und nix passiert. also ein 2 hinweis. evt. noch ein 3. und dann wird mein mann auch schon mal laut . und genau ab dem moment schaltet meine tochter ganz auf stur und unterstellt ihm schlechte laune und das sie darauf kein bock hätte. er ist dann angesäuert und lässt auch kein blatt mehr vorm mund. und so geht das hin und her bis ich den eimer nehme und rausbringe und versuche den streit zu schlichten( ganz schön anstrengend finde ich UND unötig irgendwie). naja und dann ist funkstille und irgendwann fängt der eine wieder an zu reden. das kann aber 1stunde- einen halben tag oder auch mal 2 tage dauern. und ich hab daran zu nagen weil ich die situation nicht aushalte und es schrecklich finde.meinem mann sind auch schon mal wörter wie "scheiße" oder so rausgerutsch. das mag ich nicht und das hab ich auch gesagt. er entschuldigt sich dafür aber meine tochter kann ihm das tage lang nachtragen und argumentiert dann: sowas hats bei uns noch nieee gegeben. aber seit du da bist.....mir ist klar das hier fehler von beiden seiten gemacht werden, aber ich weiß nicht wie ich das alles in den griff bekommen soll. und immer stehe ich dazwischen.
lg sabine
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Gerda
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Re: unglücklich

Beitrag von Gerda »

Liebe Sabine,

vielleicht wäre das ein Anfang: 1. du hörst auf, dich dazwischen zu stellen und läßt deinen Mann und deine Tochter ihre Konflikte alleine lösen. 2. du "weihst" deinen Mann "ein" in die Geheimnisse der Kindererziehung. Vielleicht lest Ihr gemeinsam ein Buch über Kindererziehung. Ich finde einen Klassiker sehr gut, "Kinder fordern uns heraus" von Dreiskurs. Darin geht es um genau solche Fragestellungen, wie mit dem Mülleimer, aber eben auch viele andere

Den Mülleimer bringen die meisten Kinder nicht raus bei der ersten Anfrage. das, was du schilderst, klingt mir eher nach Machtkampf zwischen den beiden. ein Kind von 10 Jahren ist in der Regel überfordert, um regelmäßig zu sehen, dass der Mülleimer geleert werden muss. Wenn es deswegen auch schon unschöne Konflikte gegeben hat, ist das Mülleimerleeren schon so negativ besetzt, dass dann eher Trotz bei einem vollen Mülleimer ausgelöst wird, als Kooperationsbereitschaft und der Wunsch, mitzuhelfen. Laut werden ist eine sichere Methode, Kinder zu ängstigen, einzuschüchtern oder gegen sich aufzubringen. wenn man aber Kooperation möchte, braucht man sensibleres Vorgehen.

Das kann man lernen und sich erarbeiten.

Insgesamt habe ich nach dem, was du geschrieben hast, noch mehr das Gefühl, dass alle Beteiligten etwas lernen könnten für einen Umgang miteinander, bei dem sich alle wohl fühlen. Etwas, wo alle gewinnen. Mein Vorschlag, zu einer Beratung zu gehen als Familie ist für mich noch nahliegender, nachdem ich lese, wo es hapert. Überleg das doch mal.
Liebe Grüße
Gerda

PS: die texte hier sind einfacher lesbar, wenn man den Text in Abschnitte einteilt. ,)
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belady
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Re: unglücklich

Beitrag von belady »

liebe gerda,
ich möchte ganz herzlich dafür bedanken das du dir zeit nimmst um meine beiträge zu lesen und noch mehr dafür das du mir so hilfreiche tips gibst.
es ist für mich sehr wichtig auch andere meinungen zu hören und gerne nehme ich tips an. ich werde alles versuchen und nichts auslassen, damit ich bzw wir endlich wieder glücklich werden. ich wünsche mir das so sehr.
ich habe mich bereits via internet mal auf die suche einer beratungsstelle in meiner nähe gemacht. allerdings weiß ich überhaupt gar nicht wie mein mann darauf reagiert, weil dies noch nie thema bei uns war.
was die konflikte betrifft, hatte ich immer das gefühl das ich meiner tochter beistehen muß , da sie "erst" 10 jahre ist. ich habe das aber immer so gemacht, das mein mann sich nicht so fühlt als würde ich ihm in den rücken fallen. ich habe ich quasi abends in ruhe versucht zu erklären das auch er fehler macht und das ich nicht gut fand wie er reagiert hatte. das selbe machte ich bei meiner tochter wenn ich ihr verhalten nicht gut fand.
irgendwie ist das alles nicht in 3 sätze zu packen und klinkt einmal widersprüchlich oder auch mal unlogisch. ich denke du weißt was ich meine.
aber ich bin sehr lernfähig ,) . siehe auch meine absätze (grins).
vielen dank nochmal
glg sabine
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Gerda
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Re: unglücklich

Beitrag von Gerda »

Liebe Sabine,

ja, ich sehe die Absätze :D :D .

und ich freue mich, dass dir das Schreiben mit mir hilfreich ist.

Ich bin mir sicher, dass du alles, was du tust, in allerbester Absicht tust. Die Bemühungen, jeder/m von beiden Anteile an den Konflikten aufzuzeigen und auch Hilfestellungen zu geben, sind bestimmt sehr wertvoll. Dennoch kommt es mir so vor, als müsse diese Zeit beendet werden und ein neues Kapitel aufgeschlagen werden. denn auf die dauer ist es für dich wie für jeden Elternteil zu kraftzehrend, die Konflikte von neuem Partner und Kind zu begleiten. auf die dauer muss es eine eigenständige beziehung zwischen beiden geben, die tragfähig für das Zusammenleben ist. Es geht nicht, dass du mit so viel Kraftaufwand die Beziehung zwischen den beiden stützt.

In der Regel gibt es bei der Caritas Beratungsstellen mit solch einem Angebot. Ich bin gespannt, was du erzählst, wie dein Mann dazu steht, eine ´Familienberatung zu machen. Je schneller ihr das angeht, desto schneller können die Wege auch entspannter zusammen gegangen werden als Familie. eine Freundin von mir hat das gemacht, so eine Familienberatung, und es gab Gespräche mit ihr, ihrem Partner und den Kindern und auch zwischen ihnen als Paar, ohne Kinder. Das hat sehr viel gute Veränderung gebracht und allen ging es hinterher besser. alle haben einander besser verstanden. und die ganze Sache jemand Außenstehendem zu erzählen ist an sich schon hilfreich, weil man dadurch die familie und die Schwierigkeiten auch mit etwas mehr distanz anguckt.

Danke auch für deine Wertschätzung meiner Zeit fürs Schreiben. Ich tue das gerne, ich selbst so lange gelitten habe unter der Scheidung und den Folgen und froh bin, davon etwas weiter geben zu können, sodass es nicht so sinnlos war. und mir liegen die Kinder sehr am Herzen, weil ich es selber nicht gut hingekriegt habe mit meinem exmann und unseren Kindern, weil ich zu sehr mit mir selbst beschäftigt war. so möchte ich wenigstens, dass andere Kinder etwas davon haben, was ich nachträglich über Scheidung und diie Folgen für Kinder und was sie da eigentllich brauchen, gelernt habe.

Liebe Grüße
Gerda
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