Respektlosigkeit - was tun?

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yoyue
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Respektlosigkeit - was tun?

Beitrag von yoyue »

Hallo liebe Gemeinde,

mein Großer (10) ist ein sehr helles Köpfchen und bekommt dies auch immer wieder von verschiedenen Seiten bestätigt. U.a. auch von den Lehrern. Er tut aber leider überhaupt nichts dafür. Er könnte ohne Probleme in jedem Fach 1 stehen. Er empfindet es aber schon als Zumutung wenn er ein gedicht lernen soll und es länger als 2 Minuten dauert.

Leider fällt er durch sein Verhalten immer wieder auf. Fast jeden Tag bekommt er einen Eintrag weil er den Unterricht stört. Nun beginnt er zu randalieren (er soll die Bälle nach dem Sportunterricht wegräumen, schießt aber trotz mehrfacher Ermahnung immer wieder an die Decke bis sie kaputt geht) - nicht böswillig - sondern eher um sich zu beweisen wie toll er doch ist. Die Lehrer ermahnen ihn und fordern Rechenschaft und er behandelt sie absolut respektlos indem er sie ignoriert, grinst und auf Ermahnungen garnicht reagiert.

Zu Hause lügt er ohne Probleme. Bestimmte Dinge bekomme ich garnicht erzählt oder er lügt mir frech ins Gesicht.

Das was ich die "Werte" nenne gehen ihm völlig verloren. Da er ein kluger Kopf ist, suche ich einen Weg wie ich ihm klar mache was er tut und was das für Folgen hat. So richtig fällt mir jedoch nichts mehr ein.

Wie macht man einem Kind klar, dass er sich absolut respektvoll gegenüber Erwachsenen zu verhalten hat?

Der Papa - getrennt seit inzwischen 4 Jahren - ist mir keine Hilfe. Wir können nicht miteinander reden und er wäre es dann wahrscheinlich auch nicht, weil er sich nicht für die eigentlichen Dinge interessiert. Er holt seine Kinder alle 14 tage zum Vorzeigen und will keinen Streß.

Kann mir jemand helfen?
Vielen Dank

Ruth
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Ansa
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Re: Respektlosigkeit - was tun?

Beitrag von Ansa »

Liebe Ruth,

das was Du beschreibst, höre ich von vielen Kindern in diesem Alter..... Respekt, sagte mein Opa immer, Resekt bekommt man nicht, sondern man muss ihn sich verdienen und die Zeiten, in denen Kinder automatisch Respekt vor den Großen hatten, sind lange vorbei. Ich will damit nicht sagen, dass das richtig ist, ganz im Gegenteil, aber es beginnt oft genug zu Hause, wo die Kinder die notwendigen Grenzen nicht finden oder anerkennen können.

Es gibt verschiedene Punkte bei denen man ansetzen kann. Das Stören im Unterricht ist grundlegend eine Sache zwischen Kind und Lehrer. Was immer Deinen Sohn dazu bewegt, sich so zu verhalten, Du wirst es für ihn nicht klären können....... möglicherweise testet er die Grenzen seines Lehrers - dann muss dieser sie auch ziehen und setzen. Und wenn er das nicht tut oder auch nicht kann? Dann ist das bitter und eine Frage, die weiter helfen könnte, wäre auch, "Was hat Dein Kind für einen Gewinn aus seinem Verhalten?"

Eine weitere Überlegung; könnte es sein, das er unterfordert ist und sich langweilt? Das wäre abzuklären, vielleicht müsste er eine Klasse überspringen? Langeweile ist oft ein ganz gewaltiger Störfaktor? Kannst Du mit den betreffenden Lehrern sprechen?

Gewinn aus Verhalten? Das wiederum kann ein weiterer Ansatzpunkt sein. Hat er eine grundlegende Wut auf seine Situation? Fühlt er sich schlecht oder nimmt er sich selbst negativ wahr? Das könnte ihn dazu bewegen, sich schlecht zu verhalten um eben schlecht dazustehen und sich unbewusst (das sind alles unbewusste Verhaltensweisen von ihm) zu bestätigen? Hat er Schuldgefühle und fühlt sich verantwortlich für das was geschehen ist - für die Trennung vom Papa?

Ist er bei Dir zu Hause der Große auf den sich alle verlassen wollen? Auch das kann ein Punkt sein, das er mit solchen Dingen überfordert ist und deshalb draußen so regaiert und sich dagegen stellt?

Lügen zu Hause ist eher einfacher. Zum einen kannst Du ihm sagen "Weißte, wir hier untereinander müssen ehrlich sein, weil wir müssen uns aufeinander verlassen, ich bin ehrlich und das erwarte ich auch von Dir!" Das bedeutet aber auch, das Du ihm gegenüber offen und ehrlich bist und das auch im Außen lebst. Es ist schwierig, Ehrlichkeit zu fordern, wenn Kinder mitbekommen, das man selbst unehrlich redet und handelt ("sag mal am Telefon, ich bin nicht da....." ist da ein oft beliebter Punkt). Dann kommt es natürlich darauf an, in welchen Punkte oder Situationen ein Kind lügt.

Andererseits, welche Folgen hat sein Verhalten zu Hause bei Dir? Was geschieht, wenn er lügt? Wie reagierst Du darauf?

Und ansonsten darfst Du, wenn Du das kannst, (aber unbedingt sachlich und trocken bleiben) natürlich auch lügen..... irgendwas nettes..... "heute Nachmittag gehen wir mal Eis essen........." Und wenn er dann kommt und das einfordert trocken sagen "ach, ich dachte Du sagst so gern die Unwahrheit und irgendwie wollte ich Dir helfen und das auch mal tun...... ich mag das zwar nicht, so miteinander umgehen, aber da Du das offensichtlich schätzt, hab ich gedacht ich mach das auch mal." Aber nicht, in keinem Fall dann aus der Reserve locken lassen und eine Diskussion beginnen oder einen Vortrag halten. Mehr gibt es im Augenblick nicht zu sagen. Und später - wenn er sich beruhigt hat - darauf eingehen und sagen "ich merke, das hat Dir nicht gefallen - mir auch nicht, wollen wir nicht lieber doch ehrlich miteinander umgehen?

Das ist ein Mittel das man ganz vorsichtig einsetzen muss und auch nur, wenn man selbst dabei ruhig bleiben kann, Jedes "Siehste" oder "das haste nun davon" macht den erzieherischen Nutzen zu einer Farce und nicht zu einer Folge. Er soll ja lernen - und nicht gemassregelt werden oder gedemütigt. So etwas darf man auch nur machen, wenn man allein miteinander ist - nie vor anderen.

Wenn jemand unehrlich mit mir umgeht, frage ich mich, was hat er davon? Hat er Furcht vor Konsequenzen? Will er etwas erreichen, was ich nicht will? Ist ihm überhaupt klar, was er da tut? Sucht er inadäquate Wege um sein Ziel zu erreichen? Hat er damit Erfolge?

Erst einmal liebe Grüße
Ansa
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yoyue
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Re: Respektlosigkeit - was tun?

Beitrag von yoyue »

Hallo Ansa,

vielen Dank für Deine lieben Worte.

Ist er in der Schule unterfordert? Ich denke ja. Ich bin mit den Lehrern und der Direktorin im Gespräch und wir suchen nach einer Lösung. Von Seiten der Lehrer kam die Idee ihn in einigen Stunden in die 5.Klasse (er ist jetzt 4.) mitzunehmen. Das geht leider garnicht. Dank der Auseinandersetzung mit dem Vater ist es mir ja erst nach 1 1/2 Jahren gelungen ihn aus einer Privatschule an die in unserem Ort ansässige Schule umzusetzen (wir waren bis zum Oberlandesgericht). Dort ist er jetzt seit etwas über einem Jahr und glücklich endlich irgendwo dazuzugehören. Die Formulare die ihm die Lehrerin vor einiger zeit mitgab wo man sich für ein Gymnasium ab der 5.Klasse bewerben konnte sind nie bei mir angekommen. Er hat sie gleich weggeworfen. Zum Glück sind die Lehrer gutwillig und ich hoffe einfach auf ihre pädagogische Kompetenz.

Ich behandele ihn selten als "Großen". Er selbst sagt öfter, er wäre am liebsten 3. Darauf meine Antwort, dass er das gern sein kann, dann aber keine Forderungen wie ein 10 jähriger stellen kann. Das mit dem Lügen bekommt er leider bei seinem Papa immer mal wieder vorgelebt. Noch in der alten Schule brauchte er nach dem Papa-Wochenende (vom Papa in die Schule gebracht) einige Male montags nicht gehen. Der Papa (Beamter) fühlt sich manchmal auch nicht so richtig....

Der Punkt wo er mich immer mal wieder versucht auszutricksen oder offen lügt ist meist der Nintendo. Ich verbiete ihn nicht grundsätzlich, aber in der Schule z.B. hat er beim Besten Willen nichts zu suchen und stundenlanges Spielen tolleriere ich auch nicht.
Auch diesnezüglich bekomme ich vom Vater keinerlei Unterstützung. Er spielt selbst sehr gern. Aktuell möchte mein Sohn unbedingt das Computerspiel World of warcraft (ab 12 ) spielen. Da er meiner Meinung nach suchtgefährdet ist versuche ich ihn mit Argumenten davon abzubringen und nicht nur stumpf zu verbieten. Der Papa hat es jetzt am letzten Wochenende für ihn installiert - "...damit er es sich mal ansehen kann und damit, falls Mama das Spiel kauft, er schon mal weiß wie es geht!.... Ist der Mann eigentlich erwachsen frage ich mich in solchen Fällen.

Es ist nicht einfach, aber ich versuche von meinen Grundprinzipien nicht abzuweichen. Ich möchte gern erreichen dass mein Sohn die Beweggründe begreift und nicht nur schimpft was ich alles nicht erlaube.

Was mir besonders wichtig ist, ist jedoch das er das was ich für die Grundwerte im Leben miteinander bezeichne, erkennt und sich aneignet. Und dazu gehört unbedingt Respekt und Vertrauen.

Ein sehr komplexes Problem, bei dem man manchmal selbst den richtigen Blick verliert.

Vielen Dank nochmal

Ruth
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Ansa
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Re: Respektlosigkeit - was tun?

Beitrag von Ansa »

Liebe Ruth,

solche Probleme sind eben immer sehr komplex und umfangreich und in den seltensten Fällen ist nur eine Ursache heraus zu finden, meist ist das wie ein Salat, hiervon ein bisschen, davon ein bisschen und dies und jenes..... und wir müssen sortieren.....

Also, er will nicht von der Schule? Das entnehme ich dem "wegwerfen der Zettel"; das kann natürlich ein unbewusster Grund für sein Verhalten sein, durchaus möglich.... ich erlebe das grad im Bekanntenkreis, da ist der Junge allerdings 16 und will nicht aus seiner Clique fort und da die Mitglieder dort alle sehr schlechte Leistungen bringen und beinahe geschlossen auf eine BBS gehen werden, zeigt er nun, das er auch nicht besser ist..... früher immer wirklich gute Noten und in vielen Fächern einer der Besten, kann er heute kaum noch 4 und 5 zusammen zählen, die Eltern sind ratlos..... aber wenn man um sein Ziel weiß, dann ist es plötzlich ganz deutlich. "Ich will mit meinen Kumpels zusammen bleiben, der Rest ist mir schnuppe........" Natürlich kann man solchen unbewussten (und nicht immer richtigen) Zielen nicht nachgeben.

Da vertrau auf die Lehrer und bleib intensiv mit ihnen im Gespräch. Das halte ich für ganz wichtig.

Es kann nun auch sein, das er für sich "Veränderungen" als etwas Schlimmes empfindet (das tun im Übrigen sehr viele Trennungskinder), Veränderungen eher negativ sieht und sich innerlich sperrt. Ist das möglich?

Nindento.... ach das kenne ich doch auch..... in der Klinik meiner Tochter wurden diese Geräte nur in bestimmten Zeiten ausgegeben. Und keiner hat gemault, viele Eltern haben das auf zu Hause übertragen und schon gab es keinen Ärger mehr. Nicht vergessen, wenn die Kids ins Spiel vertieft sind, dann vergessen sie komplett ihre Umwelt und verlieren jegliches Zeitgefühl. Das geht selbst meiner Großen noch so...... Du kannst ihm dabei helfen, einen Wecker auf eine Stunde stellen - meine Kids waren alle völlig überrascht, als die Zeit um war. "Jetzt schon, aber ich hab doch grad erst angefangen......." Na eben nicht. Das ist oft genug keine böse Absicht.

Ihr könnt, und das darfst Du auch als führende Mutter, einen Platz für den Nindento deklarieren und da muss er, nach beendetem Spiel hingelegt werden. So kannst Du ihn, nebenbei, im Auge haben und musst nicht zanken, wenn er in die Schule verschwindet.... oder zu Unzeiten im Kinderzimmer ist?

Bei uns ist es allerdings so, das, wenn ein Spiel neu ist, alle Kinder total begeistert und beinahe unendlich spielen können - das sie das Ding aber auch wochenlang unbeachtet herum liegen haben, von daher begrenze ich die Zeit hier so gut wie gar nicht, sofern die täglichen Dinge erledigt werden, wie Hausaufgaben, Haushaltsaufgaben, Lernen für Arbeiten, Pferd und Hund. Es bleibt genug Zeit..... und wer gute Noten schreibt (das wissen hier auch alle) der wird nicht kontrolliert, was meine Mädchen, je älter sie werden, doch umsetzen und schätzen.

Papa - das ist allerdings sehr schwer..... bleib bei Dir, sei Dir ganz sicher was Du willst und was richtig ist und notfalls reicht einfach ein "schnödes" Verbot. Ab 12 und vorher nicht..... gar nicht, nicht hier, nicht zu Hause..... auf Papa hast Du ja keinen Einfluss, leider. Das halte ich hier bei Filmen so. Meine Tochter geht wohl mit Papa in Filme die noch nicht für sie frei gegeben sind, aber mit mir nicht. Sie hat megamäßig getobt, als ich ihr damals Harry Potter verweigert hab, heute aber, kann sie sich reflektieren und sagt "ich merke, das es mir nach einem solchen Film nicht gut geht, ich bin aggressiv und laut und das fühlt sich nicht richtig an" und sie meidet diese Dinge mittlerweile aus eigener Einsicht. Aber das setzt voraus, das man die Verhaltensauffälligkeiten die daraus entstehen, anspricht und darüber redet. Und auch mal Grenzen zieht, "So mit mir nicht!"

Du darfst sogar sagen "Papa kann das anders sehen, aber ich sehe es SO!" Da nimmst Du Papa nichts und Dir nichts und bleibst bei dem, was Du für richtig hältst. Und wenn er bei Papa ein Wochenende durchspielt, schadet es ihm wohl auch eher weniger...... ist ja nicht täglich. Zum Glück. Ansonsten, auch wenn es ab 12 ist, Du musst es nicht kaufen. Ich verweigere mich solchen Dingen auch schlicht. Die müssen dann vom Taschengeld zusammen gespart werden, die Kids wissen, ich finde das doof, aber sie dürfen trotzdem, nur auf eigene Verantwortung. Oft genug bleibt auf dem Sparweg die Spucke weg und die Dinge sind dann nicht mehr so wichtig.

Und die Beweggründe - das ist immer ein guter Ansatz - bezieh einfach die Wahrheit mit ein "ich sorge mich um Dich", daskommt, finde ich, oft genug, einfach viel zu kurz, unsere Sorge - und Kinder nehmen das, auch meine Erfahrung, oft genug, wirklich ernst. Das ist eine gute Ebene für Kompromisse.

Liebe Grüße
Ansa
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immer wieder Lügen

Beitrag von yoyue »

Guten Morgen,

es ist langsam zum Verzweifeln. Sind das nun normale Vorgänge oder ist das nur bei mir so? Egal in welchen Lebensbereich es geht. Immer wieder bekomme ich auch bei den nichtigsten Anlässen Lügen aufgetischt.

Mein großes Kind hat Probleme mit der Reinlichkeit. Duschen nach dem Fussball ? Warum denn usw.usw. Dann die Frage: "... hast Du Dich geduscht?" Aber Ja! usw. usw. Zähneputzen ???? Gestern strahlt er mir wieder ins Gesicht und behauptet steif und fest dass er sich natürlich die Zähne geputzt hat. Die Zahnbürste war so trocken wie die Wüste Gobi! Die Vorträge zum Thema Hygiene kann er schon auswendig...

Was soll ich tun? Das Lügen geht ihm so leicht über die Lippen. Soll ich mich bei allem daneben stellen und es überwachen? Ich möchte erreichen dass er begreift was er damit anrichtet. Irgendwie gelingt es mir nicht das rüber zu bringen.

Vielen Dank

Ruth
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Ansa
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Re: Respektlosigkeit - was tun?

Beitrag von Ansa »

Liebe Ruth,

aber das ist doch ganz einfach (nimm es mir nicht krumm......), zum einen, wenn Kids älter werden, ist duschen und all der Kram oft genug überflüssig und zum anderen, wer seine Zähne nicht putzt, der kann nichts Süßes haben. Weder Nachtisch, noch Bonbons oder Schokolade und, wenn man streng sein will, dann auch keine Marmelade, keinen Honig, kein Nutella.... oder ganz streng, auch kein Obst, vor allem aber keine süßen Getränke. Alles was Zucker enthält gibt es nicht.

Noch bist Du für Deine Kids verantwortlich, und wenn sie diese Verantwrtung nicht übernehmen wollen, dann zieh Konsequenzen. Immer reden, geht auf Dauer zum einen Ohr rein und zum anderen raus. Es ist ein Irrtum, dem wir Erwachsenen erliegen, das man Kinder hauptsächlich mit Erklärungen erziehen kann, sie brauchen spürbare Grenzen.

Zähneputzen und Süsses gehören da für mich unbedingt zusammen. Obgleich das sicher schwerer sein wird, als bei kleinen Kindern.

Und Duschen? Das hab ich grad bei meinen Kids..... wenn sie aus dem Stall kommen....... wer nicht geduscht hat, darf allein essen. Und da allein essen doof ist, geht das ganz fix. Egal ob sie mir erzählen, das Pferde- und Stallgeruch das allerschönste Parfüm ist oder das es so heimelig riecht. Können sie haben, sag ich immer, wenn sie mal allein leben. Da brauchen sie auch keine Ordnung halten, nicht putzen, keine Mülleimer rausbringen und sich nicht waschen, da können sie, meintewegen auch den Sattel im Bett aufbewahren, wegen des heimeligen Geruchs. Und, dann stehen sie da und sagen folgerichtig "iiihhhh wie eklig." Na bitte, da sind wir uns ja wieder einig.

Was Du tun kannst, ist aufhören, Vorträge zu halten - je älter Kinder werden, desto weniger bringen diese. Die Folge ist nur, Augenverdrehen und ein überaus genervtes "ich weiß......." und das denken "Ey Alte - das nervt!" Sprich mit ihnen, noch einmal, vielleicht in einem Familienrat und besprich mit ihnen die Folgen. Also, wer keine Zähne putzt (Vorsicht, wenn sie heraus haben, das Du Zahnbürsten prüfst, werden die unters Wasser gehalten) bekommt nichts mehr, worin Zucker ist. Nicht, solange Du für Zahnarzt und Zahnersatz zuständig bist und das bezahlen musst.

Wer schwindelt, dem glaubt man nicht und außerdem, kannst Du das ja auch...... Sprich nicht unbedingt über Werte, sondern eher über Verlässlichkeit innerhalb einer Familie, das ist ja durchaus etwas, das sie auch wollen - sie wollen eben nicht die Zusage "klar hol ich Dich ab" und dann die Ausrede "ach war gelogen, hatte keinen Bock", lass sie spüren, was sie tun, aber logisch, im Zusammenhang und folgerichtig. Aber auch, und das ist wichtig, ohne Schimpfen, sondern einfach nur sachlich "ach schade........."

Liebe Grüße
Ansa
Sei zärtlich mit den Kindern, mitfühlend mit den Alten, nimm Anteil an denen, die sich anstrengen, sei sanftmütig mit den Schwachen und geduldig mit den Starken; denn eines Tages wirst Du dies alles gewesen sein. (nach C.W. Carver)
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