Hilfe, ich bekomme drei Kinder und nicht eins..

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Marmelade
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Registriert: 2. August 2010 11:36

Hilfe, ich bekomme drei Kinder und nicht eins..

Beitrag von Marmelade »

Hallo Ihr Lieben,

ich bin die Neue..Hoffe es geht allen gut :winken:

Ich bin momentan total überfordert und weiß nicht wirklich weiter. Hoffe vielleicht auf ein paar Antworten auf mein Problem, da ich mich oft in einer Situation hineinsteigere únd den eigentlichen Grund nicht mehr sehe.

Ich bin mittlerweile seit 5 Jahren mit meinem Mann zusammen. Er hat zwei Kinder aus der ersten Beziehung (mittlerweile 13 und 14 Jahre alt, Mädchen und Junge)
Es lief eigentlich wie immer und überall. Wobei ich sagen muss, dass die meisten Probleme daraus resultierten, dass die Eltern sich nicht einig sind und die Kinder das schamlos ausnutzen. Die Kinder sind schon immer viel und bei jeder Gelegenheit bei uns gewesen. Sie feieren Ihre Geburtstage bei uns, Feiertage etc. Aufgrund der Scheidung ist die Kleine leider ein wenig aufmerksamintensiv, so möchte ich es mal nennen. Der Große kann gar nicht schnell genug erwachsen werden. Er hat von diesem ewigen hin und her die Schn... voll.

Ich bin jetzt im neunten Monat schwanger und am Ende meiner Kräfte. Als meine Schwangerschaft sicher war, haben wir uns mit den Gr0ßen hingesetzt und wollten die "frohe" Botschaft verkünden. Als Antwort bekamen wir nur, dann ziehen wir mit ein. Die leibliche Mutter wurde vor vollendete Tatsachen gestellt und die Kinder sind vor 6 Wochen umgezogen. Mein Mann ist selbstständig und viel unterwegs. D.h. ich bin mit Kindern oft allein. Bei Ihrer Mutter waren Sie drei Tage innerhalb der letzten 6 Wochen. Soweit komme ich klar. Aber diese 24-stündige Aufmerksamkeit macht mich fertig. Ich denke von mir jetzt schon, dass ich eine totale Rabenmutter werde, da ich nicht dazu in der Lage bin. Es geht auch gegen meinen logischen Menschenverstand, dass ein 13-jähriges Mädchen von morgens bis abends beschäftigt werden will und jederzeit und immerzu im Mittelpunkt stehen will. Die Konflikte die entstehen werden, nach der Geburt des Baby`s will ich mir erst gar nicht ausmalen. Ich versuche Sie mit einzubeziehen, sobald es auch um das baby geht. Babysachen kaufen, Zimmer einrichten etc. Ich denke auch, dass Sie sich freut.

Manchmal denke ich, dass ich einfach nur kaputt bin und einfach nur Schlaf brauche. Aber ich bekomme ein Baby und ehrlich gesagt ich habe einfach nur Schiß was auf mich zu kommt. Der Spagat zwischen Teenagerproblmen und Babywindeln ist echt nervenaufreibend.

Vielleicht ist ja jemand da, der auch in so einer Sitution war oder ist. Für Kritik oder Anregungen bin ich immer zu haben und von Herzen dankbar.

Lg ich
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Gerda
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Re: Hilfe, ich bekomme drei Kinder und nicht eins..

Beitrag von Gerda »

Liebe Marmelade,

herzlich Willkommen hier im Forum! :winken:

Puh, da hast du aber gerade eine sehr intensive Form der Familienbildung! Selbst Mutter werden und gleichzeitig noch Co-mutter von so anstrengenden pubertierenden Kindern. Mir kommt es so vor, als könntest du eine intensive Unterstützung brauchen, um damit fertig zu werden. Hast du schon mal daran gedacht, in eine Familienberatungsstelle zu gehen, und dir dort Unterstützung zu holen? Du könntest dort Stück für STück für dich herausarbeiten, wie du dir diese Situtation erleichtern kannst. Das geht nicht mit ein paar Ratschlägen in einem Internetforum, glaube ich. Da sind sehr hohe Anforderungen an dich gestellt. Das erste Kind zu bekommen an sich ist schon eine riesige Aufgabe, die eigentlich deine ganze Aufmerksamkeit braucht, stelle ich mir vor.

Schlafen ist auf jeden Fall wichtig. Und wenn du das Gefühl hast, du müßtest erst mal wieder richtig schlafen, dann solltest du da anfangen, für dich zu sorgen und das zu tun, was erforderlich ist, damit du das kannst. Das meine ich nicht nur aufs Schlafen bezogen sondern insgesamt darauf, dass du alles das tust, was deine Bedürfnisse sind, denn die sind jetzt am wichtigsten. Wenn ein Baby da ist, muss man sich eine ganze Zeit lang auf dessen Bedürfnisse einstellen, und das ist sehr anstrengend. Da solltest du für ausgeruht sein.

Zu den Kindern deines Mannes wäre es wichtig, dass du klar sagst, was du kannst und möchtest mit ihnen und was du für dich brauchst. Kinder in der Pubertät brauchen per se ganz klare Grenzen. Sie müssen wissen, was sie dürfen, wie lange sie es dürfen und wann etwas zu Ende ist. Das ist eine sehr kraftzehrende Aufgabe. Wenn die Tochter immer beschäftigt werden will, ist das ihr gutes Recht, das zu wollen, nicht aber die Garantie dafür, dass sie das auch bekommt. Du kannst ihr sagen, dass du eine bestimmte Zeit mit ihr verbringen kannst, z. B. 2 Stunden oder eine halbe Stunde, je nachdem, was für dich wirklich möglich ist. Du kannst ihr sagen, dass sie lernen muss, sich mit sich selbst zu beschäftigen oder auch, etwas mit FreundInnen zu unternehmen, zu spielen usw. Vor allem musst du sie darauf vorbereiten, dass du wenig Zeit für sie haben wirst, wenn das Baby da sein wird und dass sie dir viel helfen muss, dass das nicht umgekehrt geht für eine Weile.

Schreib gerne noch mehr über das, was schwierig ist für dich.

Liebe Grüße
Gerda
"Unser wahres Zuhause ist der gegenwärtige Augenblick. Wenn wir wirklich im gegenwärtigen Augenblick leben, verschwinden unsere Sorgen und Nöte, und wir entdecken das Leben mit all seinen Wundern.“

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