mal wieder enttäuscht....
Verfasst: 24. September 2010 08:58
Guten Morgen alle zusammen,
da ist es mal wieder – mein „altes“ Problem und ich zermartere mir den Kopf, was eigentlich falsch gelaufen ist und wie oder wo das noch endet...
Viele von euch hier leben, wie ich, mit einem pubertierenden Scheidungskind und kennen die Probleme dieses anstrengenden Lebensabschnittes unserer Kinder.
Auch in unserem Bekanntenkreis höre ich nur „tja *seufz* das kenne ich...“ Was allerdings keiner von denen kennt, ist, wie es bei uns nach „normalen“ pubertären Streitigkeiten weitergeht.
Ich will euch mal ein Beispiel sagen: Wir haben hier eine Telefonflat. Welche allerdings nicht beinhaltet zu Handynummern zu telefonieren. Sollte es mal wirklich unbedingt erforderlich sein jemanden auf einem Handy anzurufen, tun wir das von unseren Handys aus, da die Gebühren dann wesentlich günstiger sind. Unsere Tochter nimmt da nicht die geringste Rücksicht. Von den meisten ihrer Freunde kennt sie nicht mal die Festnetznummer und die, die kein Geld auf ihrer Karte haben, lassen es hier nur kurz anklingeln und meine Liebe ruft „großzügigerweise“ zurück. So wirklich wichtig sind diese Anrufe allerdings in den seltensten Fällen.
Da sich dies häufte und unsere Telefonrechnung immer höher und höher wurde, habe ich ihr angekündigt, daß sie diese Gebühren von ihrem Taschengeld bezahlen müsse.
Tja, nun könnte man die ja einschränken – aber weit gefehlt. Es wird munter weiter auf Handynummern telefoniert und es gibt monatlich ein langes Gesicht und heftige Reaktionen, wenn das Taschengeld nicht voll ausbezahlt wird.
So, nun kommen wir zu meinem wesentlichen Problem: Statt sich Gedanken zu machen, oder sich einzuschränken, schimpft meine Tochter, daß sie viel zu wenig Taschengeld bekommt. Das tut sie nicht nur hier, sondern bei allen und jeden. Von den abgezogenen Gebühren – keine Rede.
Ich könnte euch tausende solcher Reaktionen aufzählen. Folgender Vorfall führte dann neulich wieder zur Eskalation:
Am ersten Ferientag der Sommerferien fiel ihr ein, daß man ja nun etwas mehr Geld für die Ferien gebrauchen könnte. Für einen Ferienjob war es nun zu spät und der Bewerbungszettel zum Prospekte austragen,den ich ihr zum unterschreiben hingelegt hatte, war unbeachtet in den Untiefen ihres Zimmers verschwunden.
Mein Vorschlag war deshalb, sie solle doch ihre vielen aussortierten Kleidungsstücke fotografieren, damit ich versuchen könne, sie in ebay zu versteigern. Das ganze hat dann 4 Wochen gedauert! Nun war es ja aber eilig, denn die Ferien gingen nur noch 2 Wochen und so eine Versteigerung dauert auch noch ein paar Tage.
Da nun aber nach fast einem Jahr gerade mal der 1. Urlaubstag war, den mein Mann und ich zusammen geniessen wollten, bat ich sie diesen Tag abzuwarten. Zumal es sich um ca. 50 Teile handelte, die man nun mal nicht so nebenbei in ein paar Minuten beschreiben, schön darstellen und einstellen kann.
Der erste „Ausraster“ „du kümmerst dich gar nicht, blablabla...“ folgte promt.
Als die Kleidungsstücke eingestellt waren, bat ich sie kurz vor Ablauf der Auktionen die Sachen zu waschen. Wir waren 3 Tage im Kurzurlaub, zu dem sie nicht mit wollte. Nach unserer Rückkehr waren alle Auktionen abgelaufen, der Wäschekorb allerdings, stand unberührt hier rum.
Da war ich dann sauer!
Einsicht für ihr Fehlverhalten? Nicht im Geringsten! "ICh hatte ja auch nicht gleicht das gemacht, was sie wollte."
Tja, da ist es nun mein Problem. In jeder Familie gibt es solche Streitigkeiten. Nicht jeder Teenager ist einsichtig, klar. Meine allerdings läßt es darauf nicht beruhen.
Nachdem Papa, seine Frau und sämtliche Freunde darüber informiert waren, wir schlecht sie hier behandelt werde (zu wenig Taschengeld, fehlende Unterstützung meinerseits und und und) rief sie, wie schon vor 2 Jahren beim Jugendamt an.
Es ginge ihr hier so schlecht und wenn nicht etwas passiert, dann hat sie die Befürchtung, daß ihre schulischen Leistungen darunter leiden und die sind nun mal in den nächsten 2 Jahren wichtig und ausschlaggebend für ihre Zukunft.
Schuld daran sei ihre „unerträgliche Situation in ihrer Patchworkfamilie“.
Ich weiß, das sie Panik vor diesen 2 Jahren hat, da ihre Zensuren mal wieder nur mittelmäßig und sie selbst unzufrieden damit war. Ich hatte auch schon öfter den Eindruck, daß sie einfach überfordert ist. Allerdings weniger von den schulischen Dingen, sondern (und das habe ich ihr auch gesagt und sie hat es nicht unbedingt als unwegig abgetan) ihre viele Zeit an Telefon und Laptop. An manchen Tagen sieht man sie ihr nur selten ohne Hörer am Ohr – sie erledigt dabei Hausaufgaben, ist am Essen und so weiter. Wir hatten das immer sehr großzügig gehandhabt, weil es bisweilen trotzdem funktionierte. Sie wollte es ändern und versuchen, was allerdings am ersten Schultag schon vergessen war.
Denn klar:
Nun sollen mal wieder wir daran Schuld sein. Weil wir sie hier so schlecht behandeln und viel zu wenig unterstützen würden. (u.a. weil ich ihr am letzten Ferientag kein Geld für Schulsachen, die sie im teuren Schreibwarenladen um die Ecke holen wollte, sondern ihr vorschlug am darauffolgenden Tag mit ihr im Großen Supermarkt die Angebote zu nutzen)
Ich bin so enttäuscht.
Manchmal weiß ich nicht mehr, was mich mehr ärgert. Diese ewigen Enttäuschungen und Verletzungen oder mich ständig vor Aussenstehenden rechtfertigen zu müssen. Sicher werde ich, nach ihrem Termin bei der Frau von JuA, wieder zum Gespräch geladen.
Außerdem beeinträchtigt es inzwischen schon die Erziehung. Ständig bin ich im Hinterkopf am abwägen „was passiert, wenn ich nun schimpfe, ihr was verbiete, oder so“
Der 17jährige Sohn meiner Freundin ist neulich nachts nicht nach Hause gekommen. Auf ihre Anrufe auf dem Handy hat er nicht reagiert. Er sei bei einer Freundin eingeschlafen und das Handy hat er die ganze Nacht nicht gehört. Der Vater hat es ihm für einen Tag abgenommen „damit deine Freunde auch mal merken, wie es ist, wenn du nicht erreichbar bist“
Kleinlaut hat er es ihm abgegeben.
„Was wäre bei uns wieder losgewesen, wenn ICH so reagiert hätte“, denke ich dann. Mein Mann traut sich sowas inzwischen schon gar nicht mehr.
Mittlerweile bin ich fast der Überzeugung, daß meine Tochter, beeinflußt von vielen Jahren „das kann die Mama doch nicht machen, das brauchst du dir von ihr nicht gefallen lassen (von ihrem Mann schon gar nicht), was macht sie nur mit dem vieeelen Geld, daß sie für dich bekommt“, so gegen mich und uns aufgebracht ist, daß da nichts mehr zu retten ist. Die positiven Dinge sind nur nebensächlich, schnell vergessen, sobald ich oder wir nicht so reagieren, wie sie das gerne hätte.
Ich weiß nicht, wie ich es beschreiben soll, aber es fühlt sich irgendwie so an, als ob man einen Feind im Hause hätte.
Wie soll das noch weitergehen?
Liebe Grüße
Eure röschen
da ist es mal wieder – mein „altes“ Problem und ich zermartere mir den Kopf, was eigentlich falsch gelaufen ist und wie oder wo das noch endet...
Viele von euch hier leben, wie ich, mit einem pubertierenden Scheidungskind und kennen die Probleme dieses anstrengenden Lebensabschnittes unserer Kinder.
Auch in unserem Bekanntenkreis höre ich nur „tja *seufz* das kenne ich...“ Was allerdings keiner von denen kennt, ist, wie es bei uns nach „normalen“ pubertären Streitigkeiten weitergeht.
Ich will euch mal ein Beispiel sagen: Wir haben hier eine Telefonflat. Welche allerdings nicht beinhaltet zu Handynummern zu telefonieren. Sollte es mal wirklich unbedingt erforderlich sein jemanden auf einem Handy anzurufen, tun wir das von unseren Handys aus, da die Gebühren dann wesentlich günstiger sind. Unsere Tochter nimmt da nicht die geringste Rücksicht. Von den meisten ihrer Freunde kennt sie nicht mal die Festnetznummer und die, die kein Geld auf ihrer Karte haben, lassen es hier nur kurz anklingeln und meine Liebe ruft „großzügigerweise“ zurück. So wirklich wichtig sind diese Anrufe allerdings in den seltensten Fällen.
Da sich dies häufte und unsere Telefonrechnung immer höher und höher wurde, habe ich ihr angekündigt, daß sie diese Gebühren von ihrem Taschengeld bezahlen müsse.
Tja, nun könnte man die ja einschränken – aber weit gefehlt. Es wird munter weiter auf Handynummern telefoniert und es gibt monatlich ein langes Gesicht und heftige Reaktionen, wenn das Taschengeld nicht voll ausbezahlt wird.
So, nun kommen wir zu meinem wesentlichen Problem: Statt sich Gedanken zu machen, oder sich einzuschränken, schimpft meine Tochter, daß sie viel zu wenig Taschengeld bekommt. Das tut sie nicht nur hier, sondern bei allen und jeden. Von den abgezogenen Gebühren – keine Rede.
Ich könnte euch tausende solcher Reaktionen aufzählen. Folgender Vorfall führte dann neulich wieder zur Eskalation:
Am ersten Ferientag der Sommerferien fiel ihr ein, daß man ja nun etwas mehr Geld für die Ferien gebrauchen könnte. Für einen Ferienjob war es nun zu spät und der Bewerbungszettel zum Prospekte austragen,den ich ihr zum unterschreiben hingelegt hatte, war unbeachtet in den Untiefen ihres Zimmers verschwunden.
Mein Vorschlag war deshalb, sie solle doch ihre vielen aussortierten Kleidungsstücke fotografieren, damit ich versuchen könne, sie in ebay zu versteigern. Das ganze hat dann 4 Wochen gedauert! Nun war es ja aber eilig, denn die Ferien gingen nur noch 2 Wochen und so eine Versteigerung dauert auch noch ein paar Tage.
Da nun aber nach fast einem Jahr gerade mal der 1. Urlaubstag war, den mein Mann und ich zusammen geniessen wollten, bat ich sie diesen Tag abzuwarten. Zumal es sich um ca. 50 Teile handelte, die man nun mal nicht so nebenbei in ein paar Minuten beschreiben, schön darstellen und einstellen kann.
Der erste „Ausraster“ „du kümmerst dich gar nicht, blablabla...“ folgte promt.
Als die Kleidungsstücke eingestellt waren, bat ich sie kurz vor Ablauf der Auktionen die Sachen zu waschen. Wir waren 3 Tage im Kurzurlaub, zu dem sie nicht mit wollte. Nach unserer Rückkehr waren alle Auktionen abgelaufen, der Wäschekorb allerdings, stand unberührt hier rum.
Da war ich dann sauer!
Einsicht für ihr Fehlverhalten? Nicht im Geringsten! "ICh hatte ja auch nicht gleicht das gemacht, was sie wollte."
Tja, da ist es nun mein Problem. In jeder Familie gibt es solche Streitigkeiten. Nicht jeder Teenager ist einsichtig, klar. Meine allerdings läßt es darauf nicht beruhen.
Nachdem Papa, seine Frau und sämtliche Freunde darüber informiert waren, wir schlecht sie hier behandelt werde (zu wenig Taschengeld, fehlende Unterstützung meinerseits und und und) rief sie, wie schon vor 2 Jahren beim Jugendamt an.
Es ginge ihr hier so schlecht und wenn nicht etwas passiert, dann hat sie die Befürchtung, daß ihre schulischen Leistungen darunter leiden und die sind nun mal in den nächsten 2 Jahren wichtig und ausschlaggebend für ihre Zukunft.
Schuld daran sei ihre „unerträgliche Situation in ihrer Patchworkfamilie“.
Ich weiß, das sie Panik vor diesen 2 Jahren hat, da ihre Zensuren mal wieder nur mittelmäßig und sie selbst unzufrieden damit war. Ich hatte auch schon öfter den Eindruck, daß sie einfach überfordert ist. Allerdings weniger von den schulischen Dingen, sondern (und das habe ich ihr auch gesagt und sie hat es nicht unbedingt als unwegig abgetan) ihre viele Zeit an Telefon und Laptop. An manchen Tagen sieht man sie ihr nur selten ohne Hörer am Ohr – sie erledigt dabei Hausaufgaben, ist am Essen und so weiter. Wir hatten das immer sehr großzügig gehandhabt, weil es bisweilen trotzdem funktionierte. Sie wollte es ändern und versuchen, was allerdings am ersten Schultag schon vergessen war.
Denn klar:
Nun sollen mal wieder wir daran Schuld sein. Weil wir sie hier so schlecht behandeln und viel zu wenig unterstützen würden. (u.a. weil ich ihr am letzten Ferientag kein Geld für Schulsachen, die sie im teuren Schreibwarenladen um die Ecke holen wollte, sondern ihr vorschlug am darauffolgenden Tag mit ihr im Großen Supermarkt die Angebote zu nutzen)
Ich bin so enttäuscht.
Manchmal weiß ich nicht mehr, was mich mehr ärgert. Diese ewigen Enttäuschungen und Verletzungen oder mich ständig vor Aussenstehenden rechtfertigen zu müssen. Sicher werde ich, nach ihrem Termin bei der Frau von JuA, wieder zum Gespräch geladen.
Außerdem beeinträchtigt es inzwischen schon die Erziehung. Ständig bin ich im Hinterkopf am abwägen „was passiert, wenn ich nun schimpfe, ihr was verbiete, oder so“
Der 17jährige Sohn meiner Freundin ist neulich nachts nicht nach Hause gekommen. Auf ihre Anrufe auf dem Handy hat er nicht reagiert. Er sei bei einer Freundin eingeschlafen und das Handy hat er die ganze Nacht nicht gehört. Der Vater hat es ihm für einen Tag abgenommen „damit deine Freunde auch mal merken, wie es ist, wenn du nicht erreichbar bist“
Kleinlaut hat er es ihm abgegeben.
„Was wäre bei uns wieder losgewesen, wenn ICH so reagiert hätte“, denke ich dann. Mein Mann traut sich sowas inzwischen schon gar nicht mehr.
Mittlerweile bin ich fast der Überzeugung, daß meine Tochter, beeinflußt von vielen Jahren „das kann die Mama doch nicht machen, das brauchst du dir von ihr nicht gefallen lassen (von ihrem Mann schon gar nicht), was macht sie nur mit dem vieeelen Geld, daß sie für dich bekommt“, so gegen mich und uns aufgebracht ist, daß da nichts mehr zu retten ist. Die positiven Dinge sind nur nebensächlich, schnell vergessen, sobald ich oder wir nicht so reagieren, wie sie das gerne hätte.
Ich weiß nicht, wie ich es beschreiben soll, aber es fühlt sich irgendwie so an, als ob man einen Feind im Hause hätte.
Wie soll das noch weitergehen?
Liebe Grüße
Eure röschen