Kontrollverlust ?

Der Treffpunk für Alleinerziehende und Patchworkfamilien. Hier können Erfahrungen und Sorgen ausgetauscht werden.
Antworten
Bolz
Schnelltipper
Schnelltipper
Beiträge: 166
Registriert: 11. September 2009 08:02

Kontrollverlust ?

Beitrag von Bolz »

Hallo Ihr Lieben,

ich würde gern Euren Rat zu folgender Situation erfahren.

Ich bin seit 5 Jahren mit meinem Mann zusmmen, seit 1 Jahr verheiratet. Hinter uns liegt seine Scheidung mit allen Schikanen, Gewalttätigkeiten der Exfrau, Morddrohungen, Umgangsboykott, zig Gerichtsverfahren und viel Ärgern mit seiner Familie.

Mein Problem an der Sache ist, dass ich von mir selbst das Gefühl habe, dass ich immer ängstlicher werde und mein Selbstvertrauen sehr leidet. Ich war bisher immer eine sehr selbstständige Frau, immer von mir selbst überzeugt mich auf mich verlassen zu können und denke ich bin von meiner Umgebung auch als ein "ich schaffe immer was ich will" Mensch wahrgenommen worden. Ich habe zu einem Vollzeitjob im Marketing einen Bauernhof mit meinen eigenen Pferden und vielen anderen Tieren und regle das noch neben meinem Job.

In letzter Zeit fällt mir immer mehr auf, dass mich alles was mit seiner "Vorfamilie" zu tun hat für mich eine solche Belastung ist, dass ich mein " das schaffen wir schon" kaum noch hervorzaubern kann. Ich fühle mich wie in einem Pudding aus dem ich nicht herauskomme, wie sehr ich auch strample. Kaum ist ein Problem aus der Welt, taucht das nächste auf. Damit meine ich Probleme wie Theater mit Umgansterminen, unnötig aufgesparter Urlaub weil die Tochter von der Mutter dann doch anderweitig in den Ferien verplant wird, große Probleme in der Grundschule, Beeinflussung des Kindes wie sch...alles bei uns ist etc.

Eigentlich sind das alles für sich keine großen Sachen, schlimm ist nur, dass ich mich fühle, als kann ich mich nicht erholen weil sofort irgendetwas Neues Bearbeitet werden muss. Für mich ist zu irgendetwas gezwungen sein so ziemlich das schlimmste, was man mit antun kann und im Mom fühle ich mich permanent so.

Wie schafft Ihr das Euch nicht vollkommen fremdbestimmt zu fühlen ? Wie kann ich besser damit umgehen, dass "fremde" Personen permanent in meinem Leben herumplanen und ich eigentlich keine Einflußmöglichkeit habe ? Ich könnte z.B: auch mal ein Wochenende sagen, dass ich mal ohne Kind sein will, aber dann müsste mein Mann verzichten und das würde mich auch wiede unter Druck setzen...

Habt Ihr ein paar Tipps für mich ? Oder besser noch einen Patentausalleswiedergutknopf ?

Lg
Bolz
tarsshaft
Forumsprofi
Forumsprofi
Beiträge: 282
Registriert: 2. Juli 2007 15:26

Re: Kontrollverlust ?

Beitrag von tarsshaft »

Hallo Bolz!

Zunächst mal: Man hat immer Einflussmöglichkeiten, wenn es um das eigene Leben geht. Wichtig ist, sich immer seiner eigenen Grenzen bewusst zu sein und diese auch konsequent nach außen zu verteidigen. Wer sie überschreitet, muss mit Konsequenzen von deiner Seite rechnen und du musst konsequent reagieren. Das gilt für alle Mitmenschen: für Partner, für Kinder, für Freunde, für Kollegen oder für Leute, die wir mal kurz auf der Straße sehen.

Also ist das erste, was wir tun müssen, uns unserer eigenen Grenzen bewusst zu werden. Und das beginnt immer mit der Frage: was will ich? Und was will ich nicht? Erst wenn du das konkret formulieren kannst, kannst du anfangen, ein wahrhaft und wirklich zu 100 % eigenes und selbstbestimmtes Leben zu führen. Ich sehe in meiner Umgebung zu 99,9 % Menschen, die in erster Linie für ihre Beziehung leben. Die sich in und mit dieser Beziehung arrangieren, ich höre Sätze wie „Na, es gibt ja auch gute Zeiten“ und „Eigentlich ist es ok“ und es klingt so, als wollten diese Menschen sich vor sich selbst rechtfertigen, warum sie leben wie sie leben. Wir alle wissen, dass Menschen sich nicht ändern. Also müssen wir mit dem umgehen, was wir von ihnen bekommen, und dürfen nicht versuchen, sie so zu verändern, dass es (besser) passt für uns.

Vielleicht musst du nicht die Situation zwischen deinem Partner und seiner „Vorfamilie“ analysieren, sondern die Situation zwischen euch beiden. Mir scheint, dass dein Partner sehr fremdbestimmt ist. Ich an deiner Stelle würde von ihm verlangen, dass auch er sich die Frage stellt, was er eigentlich will. Wenn er dich will, muss er sich auch entsprechend verhalten. Aber mir scheint, dass er sehr in der Vergangenheit verhaftet ist und sich nicht zu 100 % auf die Gegenwart und Zukunft (mit dir als Partnerin) einlässt.

Er lebt offensichtlich mit der Angst, sein Kind zu verlieren, wenn er nicht nach dessen Pfeife tanzt. Und nach der seiner Ex-Frau. Und der Preis für diese Angst bist am langen Ende du. Kein Kind wendet sich wirklich von Vater oder Mutter ab, nur weil sich die Eltern getrennt haben. Das sie verbindende Band ist viel zu stark. Wie du weißt, bin ich auch ein Scheidungskind. Auch mir hat es große Angst gemacht, als erst meine Mutter und dann mein Vater einen neuen Partner hatten. Ich fühlte mich „heimatlos“. Diese Angst wandelte ich in Ablehnung um, gegenüber meinem Stiefvater war es zeitweise sogar blanker Hass. Doch diese Gefühle haben mich unglücklich gemacht. Geliebt habe ich meine Eltern immer, egal, wie sehr sie mich verletzten oder wie sehr sie mich überforderten. Ein Kind braucht Zeit, vielleicht sogar viel Zeit, um sich an die neue Situation zu gewöhnen, und da es mangels Erfahrung die Zusammenhänge nicht versteht, hat es Angst und Angst führt leicht zu Aggression – wie du sie in vielen Varianten selbst erlebst.

Dein Partner ist am Zug. Er muss in der Gegenwart leben und zu der gehörst du. Er muss sich klar machen, dass er nicht nur seinem Kind gegenüber Pflichten hat, sondern auch dir gegenüber als seiner Partnerin. DAS muss er alleine schaffen. DU musst dir klar werden, was und wie viel du aushalten kannst und magst.

Ich hatte mal einen Partner, den ich sehr geliebt habe. Aber er hatte eine grundsätzlich andere Lebenseinstellung wie ich. Trotzdem waren wir fast 5 Jahre ein Paar. 5 Jahre, in denen ich hoffte, er würde doch in dem einen oder anderen Punkt früher oder später so denken und handeln wie ich. Fehlanzeige. Er war es schließlich, der gegangen ist, und nach dem ersten Schock merkte ich, wie richtig das war.

Partnerschaft heißt für mich, dass zwei eigenständige, selbstbewusste und selbstbestimmte Menschen einen gemeinsamen Weg gehen, der aber aus zwei Teilen besteht. Um glücklich mit einem anderen Menschen zu werden, bedarf es nicht der Verschmelzung.

Du kannst deinen Partner nicht ändern oder ihn dazu anhalten, was er tun sollte/müsste, damit es dir und euch besser geht. Er muss das selbst spüren. Tut er dies nicht, wird sich eure Situation kaum verbessern. Dann bist du am Zug.

Alles Gute und viel Kraft und Mut! Es lohnt sich! tarsshaft
Das Heute leben, das Kommende erwarten, das Vergangene nutzen.
Benutzeravatar
Ansa
Inventar
Inventar
Beiträge: 2601
Registriert: 14. August 2006 11:52

Re: Kontrollverlust ?

Beitrag von Ansa »

Liebe Bolz,

asl ich Deinen Post heute Morgen gelesen habe, musste ich viel nach denken..... ich weiß genau, was Du da beschreibst, ein immerwährendes nie endendes Außen, das man selbst nicht beeinflussen kann und dem man nicht, selbst wenn man es denn so sehr wollte, aus dem Weg gehen kann.

Und ich weiß, das ist schwer, schwer auszuhalten, schwer zu ertragen, schwer weg zu stecken...... einfach, weil man das Gefühl hat, man wird das nicht los. Egal was man macht, egal was man tut, egal wieviel Mühe man sich gibt....

Meinem Liebsten geht es hin und wieder ebenso wie auch mir selbst und ich habe kein Patentrezept, ich spüre nur, das ich zunehmend müde werde und mitunter einfach denke "ich will hier weg................ weit weg!" Na klar, das geht nicht, also bleibt einem nur Aushalten um den eigenen Preis. Und der ist stark tagesformabhängig, jedenfalls bei mir. Es gibt Zeiten, da schaff ich alles, zucke mit den Schultern und es gibt die anderen Zeiten, die, von denen Du schreibst,

In einem hat Tarsshaft Recht, wir haben wenig bis keinen Einfluss auf das Außen, Du nicht auf die Kindesmutter und das, was sie veranstaltet und ich nicht auf meinen Exmann - also kann ich (und Du auch) nur bei Dir gucken. Was kannst Du wirklich tun? Man kann seinem Partner schlecht sagen "Oh ne, bitte, die war schon immer so, ich mag das nicht mehr hören....." schließlich möchte man das selbst auch nicht hören, wenn man arg belastet ist.

Der Liebste hat da viel auszuhalten und ich spüre und sehe oft genug, was die Dinge mit ihm tun. Manchmal frag ich mich, warum er das alles aus hält und denke still bei mir, ich, also ich wäre schon weg gelaufen...... aber weit weg. Und dann wieder weiß ich, das wäre es nicht wert gewesen, das weg laufen. Denn angesehen von dem Exmannstress und seinem Theater geht es uns als Paar so was von gut, das es mir manchmal wie im Traum scheint.

Was hilft? In schlechten Zeiten viel für sich zu tun, sich raus nehmen, wenn es geht, mit Freundinnen treffen, Ausreiten und die Gedanken fließen lassen, ein gutes Buch lesen (das lenkt so schön vom denken ab), miteinander aus gehen, und sich immer wieder bewusst machen, wie die Beziehung steht, ohne den Ärger. Bloss nicht darüber nach denken, das sich diese Dinge nicht ändern werden, das macht so mutlos.... sondern schauen, was man schon geschafft hat, das gibt Kraft.

Das Fremdbestimmtfühlen war ja etwas, das mein Exmann einfach um der Macht willen (und um die geht es ihm noch heute) ausgeübt hat, in allen Kleinigkeiten und in allen großen Dingen, erst neulich hab ich, aus bestimmten Grund zurück denken müssen und mich überliefen wieder Gruselschauer, weil mit den Gedanken auch die "alten" Emotionen hoch kamen. Wir Menschen sind gedanklich oft viel weiter, als emotional und können das leider nicht immer trennen.

Es hat hier Zeiten gegeben, da war jeder Anruf damit verbunden, dass die gesamte Familie zusammen zuckte und teils in Tränen, teils in Aggression ausbrach.... ich war so zwischen Hilflosigkeit und Wut hin und her gerissen, das ich mich völlig fremd bestimmt gefühlt hab. Es wird jetzt deutlich besser, da die Kinder einfach älter werden und ich nicht mehr vermitteln muss, nur noch trösten. Aber auch das kann ein ein tagefüllendes Programm werden.

Sie nachsichtig mit Dir selbst, sei Dir nicht böse, wenn es Dir damit nicht gut geht, sondern nimm die Dinge wie sie kommen. Ich frag mich oft, was hätte ich ändern können? Und zu oft lautet meine Antwort "nix!" das ist ein gutes Gefühl, tröstlich, nur sind die Dinge davon auch nicht weg, aber ich weiß, mein Anteil ist nicht gegeben und damit, damit kann ich leben.

Allerdings, Paarzeit ist mir und auch meinem Liebsten extrem wichtig, jetzt, wo unsere Mädesl groß sind, haben wir ein Elternwochenende, das wir frei planen und sehr genießen. Da besuchen wir Freunde oder gönnen uns den einen oder anderen kleinen Ausflug und die Kinder hüten, Haus, Pferd und Hunde. Ich weiß nicht, wie das bei Euch ist, ist jedes Wochenende betroffen, oder nur jedes Zweite?

Ansonsten kannst Du nicht viel tun, denn das "Frei machen" muss Dein Liebster für sich tun, er muss sich dem Druck stellen und für sich aushalten, falls er sich erpressen lässt oder nicht. Er muss Grenzen setzen, Du kannst es nicht tun. Und Du musst sehen, ob Du es aushalten kannst, wie er reagiert?

Liebe Grüße und viel Kraft
Ansa
Sei zärtlich mit den Kindern, mitfühlend mit den Alten, nimm Anteil an denen, die sich anstrengen, sei sanftmütig mit den Schwachen und geduldig mit den Starken; denn eines Tages wirst Du dies alles gewesen sein. (nach C.W. Carver)
MarliJo

Re: Kontrollverlust ?

Beitrag von MarliJo »

Liebe Bolz,

es ist gut, dass du deine Unzufriedenheit mit der jetztigen Situation hier beschreibst. Desöfteren habe ich in der letzten Zeit beim Lesen deiner posts in anderen Threads bei mir gedacht, was wohl los ist bei Bolz, dass sie so "kantig" reagiert, ich so ein (sorry!) "trotziges" >es muss doch gehen< verspürt habe ?
Lese ich hier nun deinen ersten Absatz, kann ich mir einigermaßen ausmahlen, was du/dein Mann/ihr zusammen in den vergangenen 5 Jahren aushalten musstet. 5 Jahre immer weiter eskalierender Streit, Anfeindungen ,... das macht auch Etwas mit einem Menschen. Gibt einem irgendwann eben das Gefühl, was du verspürst - die Kontrolle zu verlieren. Unweigerlich stellt sich ein Gefühl von Schwäche ein.
Zuallererst einmal (auch wenn du es bislang von dir selbst anders gewohnt warst), dafür brauchst du dich nicht schämen. Ich bin sicher, du kennst deine Grenzen, hast sie für deine Mitmenschen (diejenigen die dich respektieren) definiert. Es sind diejenigen, die deine Grenzen nicht respektieren/wahrnehmen,die dir das Gefühl geben, deine Grenzen hätten keine Bedeutung. Sie verschwimmen,(wie in einem Pudding), weil sie es so wollen, und ja, du strampelst dich ab, um aus diesem Pudding herauszukommen.
Das zehrt, kostet Energie und es ist ganz sicher wichtig, dass du dir Möglichkeiten suchst, diese Energien irgendwo anders wieder aufzuladen,.fernab von allem Belastendem, was die "Vorfamilie" mit der "Jetztfamilie" verbindet.

Mir ging diese Frage auch durch den Kopf, >was willst du ?<. Es stellt sich aber auch die Frage nach Dem >was kannst du, was kannst du aushalten innerhalb des neuen Gefüges?<.
Im Grunde gebe ich tarrshaft nahezu in allem Recht, doch ich wär nicht MarliJo, wenn ich nicht "Aber" sagen würde,.... Also sage ich, aber SO einfach ist es eben nicht. Dieser Optimalzustand, dass alle Beziehungsbeteiligten immer ganz genau wissen, was sie wollen, ganz bei sich stehen, Grenzen aufgestellt/wahrgenommen werden UND diese auch respektiert werden, erfordert eine Perfektion innerhalb der Gestaltung zwischenmenschlicher Beziehungen, die meiner Meinung aber ausser Acht lässt, dass Menschen fehlbar sind - und sein dürfen.
Auch die Grenzen deines Mannes sind sicher eins ums andere Mal verletzt worden, er musste sich dagegen wehren und dir "beweisen", dass er trotzdem zu dir steht.
Anfeindungen ausgesetzt zu sein, sich mit ihnen auseinandersetzen zu MÜSSEN, hat nichts ! damit zu tun, fremdbestimmt zu sein, sondern fremdgestört zu werden.
Wenn du deinem Mann einen Gefallen tun willst, liebe Bolz, dann entziehe ihm deshalb nicht das Vertrauen, weil er nicht immer 100 % gibt.
Es ist sein gutes Recht, für den Umgang mit seinem Kind zu kämpfen, denn es ist auch Seines und gehört nicht der Mutter. Ich stimme tarrshaft zu, ein Kind liebt beide Eltern und bringt beiden größtmögliche Loyalität und gleichermaßen Liebe entgegen. Wenn es aber so ist, dass ein Elternteil (oder Anverwandte) dafür "sorgen", dass ein KInd sich nicht mehr dem anderen Elternteil zuwenden mag, dann gibt es berechtigten Anlass zur Sorge, und ja, auch zur Angst, das eigene Kind könnte sich abwenden, weil ihm die Entscheidungsfreiheit genommen wurde.

Eltern-Kind-Zeit ist wichtig, genauso. wie Partner-Zeit. Ich denke schon, dass du deinem Mann vermitteln solltest, dass du diese Zeiten brauchst,...und das auch er diese Zeiten braucht. Sag ihm, was du dir von ihm wünschst, handelt aus, was es auszuhandeln gibt, wenn es darum geht, das Jeder mal Nehmen und Jeder mal Geben darf. Wenn nötig besprecht eure Grenzen, die ihr für eure Beziehung braucht, aber auch die, die ihr gemeinsam nach Aussen darstellen wollt als Paar.

Wie könntest du es dir vorstellen, würdest es dir wünschen, dass du/ihr euch abgrenzt gegen das "Herumplanen" in deinem/euren Leben und ihr euch Auszeiten verschafft von dem Gefühl des Gezwungen seins, immer neue Probleme bewältigen zu müssen ?

Liebe Grüße
MarliJo
Bolz
Schnelltipper
Schnelltipper
Beiträge: 166
Registriert: 11. September 2009 08:02

Re: Kontrollverlust ?

Beitrag von Bolz »

Hallo Ihr,

vielen Dank für die Mühe, die Ihr Euch mit Euren Antworten gemacht habt. Das Meiste ist ja auch völlig klar, aber die Katze beißt sich eben irgendwie immer wieder in den Schwanz. Es ist auch nicht so, dass ich nicht "nein" sagen könnte und mein Mann nicht darauf eingehen würde, aber dann fühle ich mich auch nicht wohl, denn dann verlange ich von ihm zu verzichten und sich neuen Ärger anzutun. Das fühlt sich dann aber für mich auch nicht gut an.

Was mir allerdings komischerweise sehr weiterhilft ist das Wort "Fremdstören". Ich habe länger darüber nachgedacht und auch wenn es nur ein Wort ist, es fühlt sich 1000 Mal besser für mich an, wenn ich mir die Exfrau als Fremdstörerin, als als Fremdbestimmerin vorstelle. Ich bin richtig fröhlich über die Veränderung die es für mich bringt...verrückt. Vielen Dank dafür, das ist der beste Tip seit langer Zeit :umarmen:

Das ich will hier weg Gefühl kenne ich zur Genüge, aber da ist ja auch noch mein Zoo. Wenn ich den nicht hätte würde ich mir wohl ein Wohnmobil kaufen und abhauen, einfach irgendwo hin und weiterfahren wenn man mag. Das mache ich auch noch irgendwann. Aber der Gedanke das ich könnte ist ja schonmal hilfreich wenns ganz schlimm ist.

Gern lese ich auch noch weitere Meinungen und wünsche Euch schonmal ein schönes ( schneefreies ) Wochenende.
Bolz
Benutzeravatar
Ansa
Inventar
Inventar
Beiträge: 2601
Registriert: 14. August 2006 11:52

Re: Kontrollverlust ?

Beitrag von Ansa »

Guten Morgen,

also, das "fremdgestört" klingt selbst für mich weitaus besser und, vielleicht trifft es den Kern der Sache auch? Ich werde darüber nachdenken, auch wenn der Ratschlag nicht für mich bestimmt war, nehme ich etwas mit.... und bei einer Störung habe ich es selbst in der Hand, wieweit ich mich beeinträchtigen lassen, ganz anders, als bei einer Bestimmtheit.

Liebe Bolz, mein Liebster hat mir und uns beim letzten großen Familienstreit gesagt, das er die Wahl hätte, das mitzumachen oder einfach zu entscheiden, darauf habe er keinen Bock. Und als ihn alle ziemlich entsetzt angesehen haben, sagte er, "ihr solltet darüber nachdenken, auch Eure Mutte hat die Wahl... immer wieder, jeden Tag neu........." Da war aber was los und in der Folge hat sich bei mir etwas verändert, von "gezwungen zu sein, auszuhalten" ist da der Gedanke "wenn ich wollte, könnte ich......." und der lässt Entscheidungen anders zurück, als früher. Jetzt nämlich sind sie getragen, von anderen Motiven, Handlungen und Gedanken. Aber das Wissen, wenn ich wollte, dann......... macht vieles leichter.

Liebe Grüße an Dich und Deinen Zoo
Ansa
Sei zärtlich mit den Kindern, mitfühlend mit den Alten, nimm Anteil an denen, die sich anstrengen, sei sanftmütig mit den Schwachen und geduldig mit den Starken; denn eines Tages wirst Du dies alles gewesen sein. (nach C.W. Carver)
Antworten