bitteres Ende :(

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Muckelmaus
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Re: bitteres Ende :(

Beitrag von Muckelmaus »

Liebe röschen und natürlich liebe Ansa!

Mir ist da gestern noch etwas durch den Kopf gegangen, was die Reaktionen des Umfeldes - grad der Großeltern - angeht.

Eigentlich ist es nicht verwunderlich, dass die Großeltern es nicht verstehen, wenn du dein eigenes Kind "rauswirfst" und eigentlich ist es genau so wenig verwunderlich, dass die Großeltern nicht nach dem Warum fragen.
Denk einmal zurück. Wir sind doch in vielen Teilen noch völlig anders erzogen worden, als wir heute unsere Kinder erziehen. Wir versuchen unsere Kinder zu selbstständigen, verantwortungsbewußten, liebevollen Menschen zu erziehen, die durchaus ihre Meinung haben und vertreten dürfen. Dafür nehmen wir immer wieder kehrende Diskussionen in Kauf, die, wie Ansa so treffend schreibt, irgendwann müde machen. Wir gestehen unseren Kindern zu, dass sie mit uns umgehen, wie sie es eben tun und das ist oftmals für uns verletztend und schwer zu tragen. Können wir dann irgendwann nicht mehr, weil wir einfach am Limit sind, geht der Kampf mit dem Unverständnis los.
Denken wir nun mal an unsere eigene Teenagerzeit zurück, so haben wir (zumindest ich) oft den Satz "Solange du deine Füße unter meinen Tisch stellst .......) gehört und damit war jede Diskussion im Keim erstickt. Wir wären einfach nicht auf die Idee gekommen, alles und alles mit unseren Eltern (ob geschieden oder nicht) auszudiskutieren, es auf die Spitze zu treiben.

Vielleicht hilft dir das ja ein wenig im Kampf mit dem Unverständnis deines Umfeldes.

Liebe Grüße
Muckel

Ein Kind betritt deine Wohnung und macht in den folgenden zwanzig Jahren so viel Lärm, dass du es kaum aushalten kannst. Dann geht das Kind weg und lässt das Haus stumm zurück, dass Du denkst, du wirst verrückt.
v. John Andrew Holmes, amerik. Publizist
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röschen
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Re: bitteres Ende :(

Beitrag von röschen »

Liebe Muckel,

ja, genau so sehe ich das auch! Selbst meine Schwester sagte zu meinem Vater: " Wenn ich so mit dir geredet hätte, wie XXX mit Röschen, würde ich heute hier nicht mehr sitzen "
Keiner versteht, das ich mit IHREN Erziehungsmethoden leider nicht mehr weitergekommen bin. Das meine Konsequenzen mitunter deshalb so sehr anders als ihre waren, da die ihren hier gar nicht mehr wirkten.
Meiner Mutter habe ich gesagt, sie hätte das nervlich so lange gar nicht verkraftet, wie ich das schon mitmache. Trotzdem hat sie kein Verständnis, das mein sein Kind so "abstösst". Das sie nun diejenige ist, die mich durch Ihre ständigen Anrufe, Vorwürfe und ihr Mißtrauen, nicht gerade weiterbringt, versteht sie auch nicht.

Sie wollen und können sich auch nicht vorstellen, dass XXX auch sie an der Nase herumführt, ihnen das erzählt was sie hören wollen.. Das tut sie aber gerade kräftig mit uns allen. Ich erfahre immer mehr Dinge, die das bestätigen.

Liebe Grüße
Röschen
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röschen
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Re: bitteres Ende :(

Beitrag von röschen »

Liebe Ansa,

Anerkennung ist es nicht die ich vermisse, die bekomme ich Gott sei Dank von meinem Mann und unseren Jungs immer wieder. Deren Zuspruch halten mich schon seit langem bei Kräften.

Es ist vielmehr die Wut darüber, daß sich mein Exmann, der sich das ganze Leben um nichts schert was seine Tochter betraf, der weder wusste in welchen Kindergarten oder Schule sie ging, der sich bei ihr auf die Frage warum sie nie mit ihnen in Urlaub könne damit rechtfertigte, das er ja "noch keine schulpflichtigen Kinder" habe :oah: und deshalb natürlich die günstigeren Angebote ausserhalb der Saison nutze. Bei dem ich seit jeher den Unterhalt per Gericht, Lohnpfändung und sonstiges einfordern musste, mir, nur um sich zu profilieren so dermassen in den Rücken fällt.

Sich nun beim Jugendamt (das ER trotz all der Probleme noch nie persönlich aufgesucht hat) als den Samariter hinstellt "ich würde alles für meine Tochter tun, selbstverständlich!!!" Das dann aber nicht ohne Seitenhieb auf mich "es ist nicht zumutbar sie dahin zurückzuschicken" "Eine Kommunikation hat sich in all den Jahren als nicht sinnvoll und zu keinem Ergebnis geführt".
Das sagt der Mann, der im Januar, nachdem er bereits den ersten "Auszug" unserer Tochter mit der Ansage "ich zahle die Miete"provozierte, als man ihn allerdings festnageln wollte mit "bleib doch bei der Mama, das wäre das Beste" mich den Scherbenhaufen alleine hat kitten lassen und wochenlang nicht mal mehr nachfragte wo sie letztendlich nun lebte oder wie es ihr geht.

Und sehr groß ist eben meine Wut darüber, dass meine Tochter das alles zulässt und zu ihren Gunsten nutzt. Auch wenn mir noch so viele sagen, von Jugendlichen, pupertären Kindern dürfen wir keine Anerkennung erwarten, enttäuscht es mich doch sehr. Sie ist nun 17 Jahre alt. Bis zu ihrem 13 Lebensjahr hatte sie trotz Scheidung nichts vermisst. Selbst meine Exschwiegermutter hat mich damals stets gelobt, wie gut XXX erzogen sei, so gut in der Schule, immer nett angezogen und so manierlich!
Es ist nicht die Anerkennung, die mir dabei fehlt, sondern vielmehr das Verständnis, die Einsicht das es doch nicht nur an mir liegen kann! Ich plötzlich von heute auf morgen zur Rabenmutter mutiert bin. Das scheint alles vergessen!

Noch vor 2 Wochen haben wir ihr hier ihr Zimmer komplett neu eingerichtet! Mein Mann einarmig all ihre Möbel aufgebaut! Solange war er gut, jetzt ist er "unerträglich". Jegliche üble Nachrede lässt sie zu. Für mich ist das menschlich, Stiefvater hin oder her, echt enttäuschend!

Naja, finanziell, da bin ich mal gespannt. Ich bin in der glücklichen Lage meine Teilzeit, die mein Mann mir all die Jahre ermöglichte, so lange zu unterbrechen, bis er wieder fit ist und den Familienunterhalt verdienen kann. Ab dem nächsten ersten werde ich Vollzeit arbeiten und nicht wenig Geld verdienen. Geplant eigentlich nur solange bis mein Mann wieder arbeitsfähig ist.
Ich habe allerdings schon unserem Freund vom Jugendamt gesagt, dass ich eigentlich nicht gewillt bin, nur weil meine Liebe meint ein unselbständiges Leben ohne Regeln und Pflichten führen zu müssen, zu dem sie noch dazu mein Exmann aufgestachelt hat, zu finanzieren. Soll er das doch tun!
Dieser sieht das eigentlich auch so! Die Einrichtungen des Staates seinen eigentlich für "richtige" Problemkinder gedacht, nicht für Trotzige oder Jugendliche, die nur ihren Pflichten entfliehen wollen. Auch nicht für die Zeit um das zu erkennen um dann ganz schnell zurück zu wollen.
Wir werden sehen. Der Termin bei der Sachbearbeiterin, mit der mein Ex scheinbar gesprochen hat, steht noch aus.

Danke euch Lieben für all die lieben und tröstenden Antworten. Ich bin mal wieder so froh, das es euch und dieses Forum gibt!

Röschen
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Ansa
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Re: bitteres Ende :(

Beitrag von Ansa »

Liebes Röschen, Liebe Muckemaus,

das ist natürlich ein Aspekt der zwischen den Generationen steht..... das Leben hat sich verändert, Erziehung hat sich verändert, die Ziele haben sich verändert. Michael Winterhoff beschreibt das in seinem Buch "warum unsere Kinder zu Tyrannen werden" ganz wunderbar. Jasper Jul schreibt dazu von "romantischenEltern" die ihren Kindern Wünsche erfüllen und ihnen Freunde sein wollen, anstatt ihre Führungsposition ernst zu nehmen. Das erleben wir ja auch hier, wie oft hören wir "Bei wem möchtest Du nach der Trenung leben?" Eine Entscheidung, die die eigene Verantwortung an das Kind abgibt.... und dort etwas in Gang setzt, das nicht aufzuhalten ist.

Früher, klingt blöd, ist aber so, waren die Erziehungsziele schlichter, Gehorsam, Fleiß, Pünktlichkeit, Verantwortung und Pflichtbewusstsein zog sich durch alle Schichten, mitdenkende und gar anders denkende Kinder - die fielen raus. Heute suchen wir genau die, solche mit Zivilcourage, eigener Meinung, Mut dagegen zu sein und Dinge zu hinterfragen - aber wie das gehen soll - das weiß im Grunde kaum jemand. Wo die Grenzen sind - auch nicht.

Ich ziehe meine Grenzen mittlerweile dort, wo Tonfall und Angriffe ausfallend werden, ich breche Gespräche ab und fahre notfalls auch weg.... samt Hund. Meine Töchter haben alle ein sehr feines Gespür, wie gut oder weniger gut sie behandelt werden wollen oder nicht und wenn sie mir das im Gegenzug nicht auch beiten, dann nehme ich mich raus. Sie nehmen sich das heraus und ich nehme mir das mittlerweile ebenfalls..... Reden können wir dann später - denn sie halten es natürlich, ebenso wie ich auch, nicht wirklich aus, lange aufeinander böse zu sein. Das ist auch gut so.

Tja, die Wut auf den Ex..... ach Röschen, wer könnte das besser verstehen, als ich. Immer wenn es einmal ruhig ist - fällt unserem Papa etwas Neues ein. Hier wird es insgeamt ruhiger - die Große ist aus dem Haus, wenn sie sich wieder auf Papa einlässt und er den gesetzten Preis fordert - ich bin raus. Ich kann nur sagen "Sorry, wir kennen Papa, das ist jetzt Deine Sache." Und ich nehme mich auch raus..... Wir haben es geschafft, ihr die Wohnung fertig zu machen, der Liebste und ich sind fertig, Papa noch nicht...... wir haben schnell gearbeitet, massgerechte Lösungen gesucht, Papa ist in Urlaub gefahren..... und mit ihrer Schwester shoppen gegangen, während sie keinen Kühlschrank hatte; daraus mag sie ihre eigenen Schlüsse ziehen.

Aber ich sehe auch, wie meine Töchter ihren Vater nutzen, anders mag ich das nicht nennen.... er fährt sie hier hin und dort hin, unternimmt mit ihnen das ein oder andere, er geht mit der Großen einkaufen und bezahlt - obwohl das echt nicht nötig wäre - oder aber, wie neulich, als sie damit gerechnet hat, eben auch nicht...... so lernt sie heute, nur das zu wollen, was sie sich auch leisten könnte. ,) Ich halt mich raus..... und mittlerweile freu ich mich auch über das ein oder andere, das so dazu kommt. Und wenn das nur eine exorbitant teuere Sonnencreme ist, weil meine (Stiftung Warentest "gut") ja nicht geht, weil die vom Discounter ist...........

Ärgern tue ich mich trotzdem hin und wieder, bei uns war es auch so... "klar kannst Du bei mir in der Firma wohnen, wenn es bei Mama so schrecklich ist" da war mein Kind 15 und ich bin, ob der Idee, Sturmfreie Abende und Wochenenden zu haben, schier ins Koma gefallen - aber am Ende war es wie bei Dir, man fürchtet das Schlimmste und - nichts passiert. Außer das man wieder Wogen glätten muss, Kinder tröstet und sich denkt "Du A.....", das aber natürlich niemals ausspricht.

Und ja, wenn meine Tochter meinen Liebsten schlecht behandeln würde - dann würde ich für sie im Gegenzug das ein oder andere einstellen - auch solche Dinge die ich in den logischen Zusammenhang bringe "mit uns essen gehen? Sorry, der Liebste zahlt das und da Du den ja doof findest, musst Du nicht mitkommen, das hab ich jetzt nicht erwartet, ist noch Brot da, mach Dir ein Spiegelei dazu." Ernst nehmen, toternst nehmen, was das Kind von sich gibt und darauf reagieren - sie ist fast erwachsen und fordert genau das..... wer mich schlecht behandelt, dem gehe ich nicht hinterher.

Lass Dich nicht unterkriegen, Du bist mit all dem nicht allein..... mir scheint auch, das Dein JuA sehr vernünftig ist, das ist eine Chance....

Liebe Grüße
Ansa
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röschen
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Re: bitteres Ende :(

Beitrag von röschen »

Liebe Sonnenschein, liebe Ansa,

ich schreibe mal lieber hier weiter, denn ich möchte Sonnenscheins Thread nicht mit meinen Problemen vollposten.

Heute ist wieder ein harter Tag. Meine Große ist bei meinen Eltern zu Besuch. Die hatten darauf bestanden, weil sie natürlich helfen wollen.

Nun enstand allerdings wieder genau eine Situation, die mir all die Jahre mein Leben und die Erziehung meiner Tochter schwer machten.

Ursprünglich noch entsetzt über die Aussagen "ich will nun auch noch das Kindergeld haben", "meine Mutter ist für mich gestorben, an einer Aufarbeitung der Probleme bin ich deshalb nicht interessiert", scheine ich nun wieder "eiskalt", da ich ihre Aussage "das habe ich so nie gesagt, und wenn ich etwas gesagt habe, was meine Mama das hat heraushören lassen, tut es mir natürlich leid", meine Eltern mal wieder weichkochte.

"Dann solltest du lernen, deine Aussagen zu kontrollieren, denn selbst die Dame vom Jugendamt hat deine Aussage ernstgenommen und aus diesem Grund erstmal alle Hilfemöglichkeiten unser Verhältnis zu bessern auf Eis gelegt". "was interessiert mich die Frau XXX, ich kann doch unsere Probleme ohne die offizielle Seite lösen" Das dies all die Jahre zu keinem Ergebnis geführt und die Situation deshalb nun auf diese Art und Weise eskaliert ist, versteht sie anscheinend wirklich nicht. Meine Eltern scheinbar auch nicht......

Das weitere Telefonat endete wie gerade neulich eine Streitigkeit:

Meine Tochter ging verbal soweit, dass ich als Mutter sprachlos war. Tief enttäuscht und verletzt habe ich mich den ganzen Tag vor ihr zurückgezogen. Das Einzige was ihr nach Stunden dazu einfiel war " also weißt du, du bist doch selbst schuld daran das ich so zu dir bin....."
In ähnlicher Weise endete heute unser Telefonat. War ich zu nachgiebig all die Jahre? Dabei hat man mich doch eher als "zu konsequent" beurteilt? Ich weiß es nicht mehr....

Röschen
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Re: bitteres Ende :(

Beitrag von SoulOnFire »

Ich spüre Verwirrung und Verzweiflung. Glaube deine Suche im Außen zu sehen, die Suche im Außen nach "mache ich es richtig?" und auch eine Frage an deine Tochter sehe ich in deinem Beitrag "Was brauchst du wirklich?"... ich sehe und empfinde sie als sehr mütterlich.

Ich möchte dich fragen, ob du in dir eine Antwort spüren kannst? Vielleicht einen Impuls, eine Anspannung, vielleicht sogar einen körperlichen Schmerz oder eine Irritation?

Die Enttäuschung von der du sprichst... was genau ist es, dass dich da enttäuscht, welche Täuschung gibst du auf?

Von Herzen
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Ansa
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Re: bitteres Ende :(

Beitrag von Ansa »

Liebes Röschen,

ich hab Dir bei Sonnenschein schon lang geantwortet..... vielleicht hast Du es übersehen, weil sich Dein und mein Beitrag überschnitten haben?

Mir gibt dieses Thema grad sehr zu denken, ich erlebe es bei einer Freundin, deren Tochter grad völlig frei dreht. Kein Scheidungskind, sehr liebevolles Elternhaus, immer Bestätigung - und doch läuft hier grad etwas vollkommen schief. Derart, das Kind keinen Bafögantrag gestellt hat und die Eltern nun in Schwierigkeiten gekommen sind, weil ihr angegebenes Familieneinkommen gar nicht mehr stimmt, Kindergeld muss zurück gezahlt werden - Tochter taucht ab.... Bei den Eltern landen Strafzettel und dies und jenes, weil sie keinen Nachsendeantrag gestellt hat und sich auch nicht umgemeldet hat. Unverständlich, wenn man sich das so ansieht.

Ich glaub, die Schuld bei sich zu suchen ist eine Möglichkeit, eine andere ist es jedoch auch, das Verhalten des Kindes und seine eigene Entscheidungsbefugnis unbedingt anzusehen. Die Tochter meiner Freundin hatte schlicht die Wahl, zwischen Eltern anlügen und der Wahrheit. Sie hatte aber keine Lust auf die Auseinandersetzung und hat gewählt - dies hat nun logische Folgen...... kein Bafög und auch keine elterliche Unterstützung, denn die sind selbst in Not, Vater hat den Job verloren mit Anfang 50..... jeder Cent wird benötigt. Die Tochter hat das alles gewusst und bewusst missachtet. Welche Gründe sie hat, sind eigentlich nicht wichtig. Nicht für die Eltern, die ihr Verhalten nun ausbaden müssen.

Ich will damit sagen, auch Deine Tochter hat die Wahl und, klingt blöd, die gilt es ernst zu nehmen. Ich höre aus ihren Aussagen unsagbar viel Trotz, Auflehnung, Pubertät und "ich will das alles anders" *aufdenBodenstampf" und genau dafür ist sie bereits zu alt.... Dreikurs sagt immer, egal was das Kind sagt, nimm es ernst, nimm es beim Wort und lass es spüren, was passiert...... auch wenn das für uns Eltern schwer ist, es ist logisch und eine unweigerliche Folge, des Verhalten des Kindes. Es bleibt kein Raum für Anklagen, für "siehste!" oder Häme.... es bleibt nur Raum für trockenes sachliches "Entschuldigung, das war Dein Wunsch, ich fand den blöd, aber Du bist mir wichtig und dann machen wir das so, wie Du es wünschst...."

Zum "war ich zu nachsichtig" hab ich schon geantwortet, nicht unbedingt, aber eben so, das ihr diese Nachsicht immer gezeigt hat "Papa ist der Böse" und bekanntlich wird der Überbringer (und hier auch Deutlichmacher) schlechter Nachrichten geköpft..... aber auch das ist IHRE Wahl, nicht Deine. Anderer Gedanke, vielleicht war da immer ein wenig schlechtes Gewissen bei Dir zu spüren? Weil sie soviel aushalten musste? Wir Scheidungseltern können uns nicht immer davon frei machen, weil wir ja denken, das die ganzen Auseinandersetzungen nicht wären, wenn.......... wir nicht unseren Weg gegangen wären zu Lasten des Kindes? Kinder spüren das extrem schnell und sie nutzen das sofort für sich aus. Schlechtes Gewissen bedeutet immer Bestätigung - Ha, da muss was dran sein und deshalb hab ich jetzt Extrarechte..... oder so. Meine Mädchen brachten das mal auf den Punkt als sie sich mit dem Liebsten stritten "Wenn DU noch mit Papa zusammen wärst, hätten wir jetzt keinen Streit" "Stimmt" hab ich gesagt und da waren sie verblüfft, "aber denkt mal an Papa, ihr hättet Euch sicher nicht über diese Sache gestritten aber ich wette über andere Dinge?" Stille......... und von allen "Ja, das stimmt....." Und die Erkenntnis war dann auch "Streit gehört dazu, und den gäbe es bei Papa wie beim Liebsten oder eben umgekehrt." Und bei uns kam dazu, das man mit dem Liebsten zanken kann, mit Papa nicht - und zanken kann am Ende doch irgendwie herrlich sein, auf gleichwertiger Ebene.

Und ein ganzer Teil ihres Verhaltens ist schlicht pubertär, Abgrenzung von Mama, "ich" sein - das ist bei liebevollen und sehr bemühten Müttern offensichtlich immer sehr schmerzvoll. Deine Tochter testet, mal wieder, völlig überflüssig für uns, sehr wichtig für sie "Liebt sie mich auch, wenn ich ein richtiges blödes Ekel bin?" Und die Antwort sollte ja sein, aber nicht mehr um jeden Preis..... sie "bettelt" um Grenzen, schenk sie ihr. So schwer es auch ist.

Und die Großeltern, Freunde und all die anderen? Besinne Dich auf Dich, Du machste es gut und richtig und darum geht es..... Du weißt es und Dein Mann weiß es und irgendwann weiß es auch Deine Tochter, da bin ich sicher, kommt nur drauf an, wie stark sie Unrecht zugeben kann, je nachdem wird es schwerer oder länger werden.

Nagel sie fest, nimm sie beim Wort. "Für Deine Aussage "ich bin für Dich gestorben" gibt es Zeugen und nein, ohne JuA geht es nicht, das war Deine Wahl und die nehme ich sehr ernst" Sag ihr auf den Kopf zu "So war das nicht!" Und erkläre nichts und vor allem suche keine Rechtfertigung, denn die bringt Dich in Not und ist unnötig. Und jemand der gestorben ist, der kann natürlich auch nichts mehr tun, muss das nicht, braucht das auch nicht..... Aber da musst Du sehen, ob Du das für Dich kannst? Wenn nicht, ist das auch okay.

Also irgendwann erklärte mir mein Kind mal "ich sei doof" weil ich nicht erlaubte, was sie grad wollte.... und als sie dann 20 Minuten später kam und etwas anderes wollte hab ich schlciht gesagt "Nö" mein Kind war verwirrt, "aber Mama......!!!!" Und ich hab gesagt, "Du hast gesagt, ich bin doof und da ich doof bin kann ich jetzt ja auch richtig doof sein!" Ganz sachlich und ganz ernst - okay, da war meine Tochter noch jünger, aber das hat ein für allemal gereicht.... jedenfalls für sehr lange Zeit. Für solche Lernerlebnisse ist es aber nicht zu spät, es wird nur schwerer. Also, nimm sie ernst und höre auf das, was sie sagt... rein sachlich, ohne Vorwurf.

Und ansonsten, drück ich Dich mal...... ganz fest...... :umarmen:
Ansa
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Re: bitteres Ende :(

Beitrag von röschen »

Liebe Ansa,

ich habe deinen Beitrag in Sonnenscheins Thread gelesen und mich (wie schon so oft) über dein Feedback gefreut. Ich fühle mich verstanden...das tut so gut. Auch in meinem Umfeld versucht man mir meinen ständigen Zweifel an mir zu nehmen. Aber welche Mutter hätte diesen nicht?
Meine Mutter war und ist auch nicht die, die ich mir in meinen Vorstellungen erwünscht hätte, aber trotzdem ist da eine gewisse Grenze, die ich mich nie zu überschreiten wagen würde.

Meine Tochter kennt diese Grenze leider nicht.

Heute Nacht bin ich nicht in der Stimmung und Lage. In den nächsten Tagen werde ich versuchen mehr darüber zu schreiben.

Ich bin wie schon so oft dankbar dass es euch gibt!
Röschen
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Re: bitteres Ende :(

Beitrag von röschen »

Ihr Lieben,

ein Update nach ruhigen Tagen.

Mittlerweile ist es hier ruhiger geworden. Alle haben sich mit dem Stand der Dinge abgefunden.

Es schmerzt nach wie vor, jedoch, das gebe ich ehrlich zu, habe auch ich die ruhige Zeit sehr genossen. Heute jedoch habe ich wieder Zweifel. Nachdem ich in den letzten Monaten kaum was von meiner Tochter hörte, hat sie heute meine Hilfe gesucht.
Wir hatten lange Schwierigkeiten ihr ein Girokonto zu eröffnen. (die Bank wollte Unterlagen über das gemeinsame Sorgerecht, welche es nicht gab...Bürokratie, die nach einer E-Mail von mir als Langzeitkunde endlich aus aus der Welt geschafft werden konnte).
In diesen zwei Monaten hatte ihr Vater natürlich keine Möglichkeit ihr den zustehenden Unterhalt zu zahlen. Mir wollte er ihn nicht überweisen, seiner Mutter, bei der seine Tochter lebt, hat er ihn auch nicht gegeben ( :oah: )....egal, es drängte nicht, meine Große ist schließlich sparsam und genügsam erzogen.

Nun existiert dieses Konto jedoch seid 3 Wochen. Die rückständigen 2 Monate fehlen und der versprochene Dauerauftrag, der zum 1. dieses Monats hätte laufen sollen ist wohl "auch schiefgegangen".
Nun kam der Hilferuf! Völlig überfordert von all den Versprechen "ich regle das....ist schiefgegangen....ich ruf dich wieder an....ich kümmere mich" erschien sie heute hier völlig überfordert und pleite.
Vor allem weil Papa nun mit seiner Familie erstmal für mehrere Wochen in Asien weilt, eine E-Mail nach der anderen schreibt in der er von seinen Urlaubserlebnissen berichtet und sie hier ohne Geld sitzen ließ. "Die Dinge werden sich in den nächsten Wochen wohl nicht ändern.", meint sie völlig verzweifelt.

Natürlich tut sie mir leid und natürlich habe ich ihr finanziell ausgeholfen. Zumal sie mehrmals erwähnte, dass sie völlig überfordert mit dem Verhalten ihres Vaters sei.
Mir kam natürlich auch der Gedanke zu sagen: "du hast es versucht, nun hast du erkannt wie schwer es ist, komm wieder zurück..." Ich glaube zu wissen, dass sie nur darauf wartet. Aber ich habe Zweifel, ob es richtig wäre. Das macht mich traurig.
Nun steckt sie wieder in der Klemme, ihr Papa hat sie mal wieder hängen lassen....sie schimpft - aber nur so lange bis sie auch von ihm wieder das bekommt was sie will. Das hatten wir schon so oft.

An solchen Tagen ist es wieder traurig und schwer.

Grüße Röschen
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Re: bitteres Ende :(

Beitrag von Ansa »

Liebes Röschen,

erst einmal, schön, wieder von Dir zu lesen, ich hab, grad in den letzten Tagen oft an Dich gedacht und mich gefragt, wie es Dir wohl gehen mag? Und zum anderen, spontan packte mich beim Lesen der Gedanke "Wie prima - das ist genau das, was sie braucht......." Natürlich ist es hart, natürlich ist es schwer, und keine Frage, es ist fies und gemein - aber, da Du ja immer der Buhmann bist und warst, wird es für sie jetzt so richtig deutlich spür- und fassbar, was Papa da so abzieht.

Und, gut das sie zu Dir kommt und um Hilfe bittet und drei dicke Lob`s das Du es nicht gesagt hast - denn dieser Gedanke "Kann ich nach Hause kommen" der muss unbedingt von ihr ausgesprochen werden, dringend, ansonsten würde sich bei ihr, glaub ich, nach allem was ich so weiß, nicht wirklich etwas bewegen und verändern. Und auch gut, das Du ihr geholfen hast.

Wie sind denn die Aussichten das Geld von Papa dann zu bekommen? Was sagt das JuA? Die könnten eventuell bei so etwas unabhängig helfen und ihr dabei deutlich machen, das sie Klage oder eine (würde ich ja glatt tun) Kontopfändung auf den Weg bringen. Es geht doch nicht, das Papa lange Urlaube macht und sein Kind hier ohne etwas sitzt? Ich würde das tun, weil ich denke, das solche Menschen endlich die Grenze gesetzt bekommen müssen, die sie brauchen. Meine Große fragte mich damals "wenn Papa jetzt aber nicht zahlt, kannst Du dann mit ihm reden?" Und ich hab geantwortet, das könne ich zwar tun, aber ich kann ansonsten nichts tun, sie ist, mit 18 volljährig und selbst verantwortlich... und müsse dann eben auch sehen, wie sie an ihr Geld kommt. Das wollte sie nicht, das habe ich wahr genommen und zum Glück brauchte sie es auch nicht. Immerhin.

Sei für sie da, denke Dir einfach alles, was Dir durch den Kopf geht, aber sprich es nicht aus..... stell keine Bedingungen, außer, das Du Dein Geld natürlich wieder bekommen musst und zwar von ihr, nicht über Papa.

Zum "die ruhigen Tage genießen", das ist bei uns auch so, allerdings, ich weiß nicht, ob Du es gelesen hast, bei uns kristallisiert sich immer mehr, das meine Große ein ernsthaftes Problem in Form einer Behinderung hat und deshalb so handelt. Aber das ohne Streit die Tage verbringen, ohne Geschrei und Auseinandersetzung, das ist bei uns auch so. Alle genießen das und erst jetzt wird deutlich, wie sehr alle belastet gewesen sind. Das ist übrigens auch etwas, das tematisiert werden darf und sollte. "Wir haben so gut wie gar keinen Streit mehr" ich finde es wichtig, das Kinder das auch wissen und spüren, das es wahr genommen wird.

Dir ganz liebe Grüße und fühl Dich gedrückt, es ist nie leicht - das Zusehen auch nicht.
Ansa
Sei zärtlich mit den Kindern, mitfühlend mit den Alten, nimm Anteil an denen, die sich anstrengen, sei sanftmütig mit den Schwachen und geduldig mit den Starken; denn eines Tages wirst Du dies alles gewesen sein. (nach C.W. Carver)
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röschen
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Re: bitteres Ende :(

Beitrag von röschen »

Ihr Lieben,

mittlerweile ist das Geld von Papa da und.........schon wird der Kontakt spärlicher. In den Tagen als sie verzweifelt darauf wartete, hat sie hier ständig angerufen, mich auf dem neuesten Stand gehalten, war sehr offen und zugänglich. Außerdem hat sie einen Wochenendbesuch bei meinen Eltern verabredet.

Mehrmals bot sie mir an das Geld "zusammenzukratzen" um es mir zurückzuzahlen "sie möchte schließlich keine Schulden haben". Ich wollte jedoch das sie es zumindest solange behält, bis die Sache mit ihrem Unterhalt geklärt ist.

Vor 2 Tagen bat ich sie meinem Mann, wenn möglich, das Geld nun doch bitte vorbeizubringen. Ich war beruflich unterwegs und hatte versehentlich beide Bankkarten mitgenommen. Erst als ich abends anrief, teilte sie mir mit, dass es ihr nicht gereicht hätte. Sie wollte am nächsten Tag kommen....bis heute habe ich nichts mehr davon gehört. Das Wochenende bei meinen Eltern hat sie auch abgesagt. Allerdings nicht ohne wieder auf die „Tränendrüse“ der beiden zu drücken und als Grund „ich muss mal wieder abschalten und will mal ein Wochenende nicht über das Thema „Mama“ und wie es weitergeht, reden zu müssen.

Das ist im Übrigen ein Punkt, der mich mächtig wütend macht. Nach wie vor schiebt sie mich als Rechtfertigung für all ihr Tun oder Nichttun vor.
So hat sie schon im September das Kommen zu Opas Geburtstagsfeier abgesagt. „ich will dir lieber Opa ja nicht deine Feier verderben, wenn die Stimmung zwischen mir und meiner Mutter so schlecht ist.“
Sie hat seit Jahren keine Lust mehr auf „olle Familienfeiern“, da kam es hier ständig zu Diskussionen. Hätte sie sonst eine Ausrede benutzt, von mir aus. Aber nicht schon wieder auf meinem Rücken. Mein Vater war mal wieder total down, wie eine solche Situation zwischen Mutter und Kind entstehen kann. Das es sich nicht auf unser erstes Zusammentreffen nach dem großen Ärger handelte und die immer friedlich abliefen, ignorierte er. Er spricht darüber nicht mit mir. Ich weiß das von meiner Mutter, die viele Dinge wie ich sieht.

Ähnlich ist es auch beim JuA. Im Bericht ihrer Betreuerin steht unter anderem „.....der Kontakt zum Vater ist einwandfrei. Er und seine Frau kümmern sich um alle Belange soweit es ihre Arbeitszeit zulässt..... „ Der Kontakt zur Mutter hingegen beschränkt sich auf sachliche Dinge wie Versicherungen und so.....“

Davon, dass ich die Studienfahrt kurzfristig bezahlt habe, damit sie überhaupt fahren konnte, mich mit den Lehrern in Verbindung setzte um die verspätete Zahlung (die ja noch nicht mal meine Schuld war) zu entschuldigen. Sie zum Treffpunkt gefahren und bei Ankunft auch dort wieder abgeholt habe, die unzähligen tröstenden Telefonate als ihr Papa sie hängen lies, davon das ich ihr Geld geliehen habe, Bewerbungen geschrieben., Wohnungen besichtigt......kein Wort.

„ Wir können nur wiedergeben, was wir von XXX hören“, waren die Worte der Betreuerin, als ich sie auf einer Besprechung darauf ansprach.
„Ich hatte mir von Papa mehr erhofft „ waren die einzigen Worte, die meiner Tochter darüber verlor.

Genauso die Sache mit einer der angebotenen Wohnmöglichkeiten. Ich fand die Umstände nicht so dolle, habe meine Bedenken geäußert, allerdings meiner Tochter die Entscheidung überlassen.
Am nächsten Tag schrieb sie mir, dass sie abgesagt hätte und ich antwortete ihr, dass ich darüber erleichtert wäre.
Nun weiß ich aber, dass sie unter anderem bei ihrem Vater sagt, dass ich ihr eine Chance verbaut hätte, sie deshalb immer noch bei Oma wohnen und den anstrengenden Fahrweg zur Schule auf sich nehmen müsse, unter dem sie mittlerweile sehr leide. (1 Stunde 20 Minuten)
Ich hingegen weiß, dass nicht sie, sondern doch der Vermieter abgesagt hat.
Sie verkauft mich jedoch nach wie vor ständig als den Sündenbock, das macht mich wütend. Ich fühle mich verraten und ausgenutzt.

Wenn sie dann am nächsten Tag hier auftaucht als ob wir beste Freunde wären, mit mir bummeln gehen oder einen gemütlichen Abend auf dem Weihnachtsmarkt verbringen will, tut mir leid, aber das kann ich dann nicht. Als ich sie auf meine Enttäuschung über ihre Unehrlichkeit ansprach, hat sie wie immer das alles so NIE gesagt, schüttet ihren Kaffee weg und verlässt ohne Abschied das Haus. Natürlich nicht ohne mit Nachdruck noch die Haustür zuzuschlagen.

Das JuA ist meines Erachtens im Übrigen keine große Hilfe. Bei der Besprechung hat man meine Tochter bezüglich des fehlenden Unterhalts zwar gefragt, was in diesem Fall passiert wäre, hätte sie schon eine eigene Wohnung. „Ich hätte die Kündigung bekommen.....aber jetzt ist es ja da“....Damit war das Thema abgehakt.
„Ach ja Röschen, wir haben inzwischen auch gemerkt, dass die Zusammenarbeit mit dem Vater nicht einfach ist (sie mussten bis zur letzten Minute einer Unterschrift für die Betreuung hinterhermailen), aber uns geht es darum ihrer Tochter in ihrer jetzigen Situation zu helfen. “

Auf die Umstände, wie es überhaupt soweit kommen konnte geht die Beraterin im Übrigen überhaupt nicht ein.

Meine Tochter suchte ursprünglich Hilfe beim JuA, da sie sich alleine und keiner ihrer beiden Familien zugehörig fühlte. So stand es im Hilfeplan, den man mir zur Kenntnis schickte.
Sie dann dahingehend zu beraten, dass sie im jugendlichen Alter ausziehen, sich so den Problemen entziehen könne, empfinde ich als falsch. Außerdem mache ich mir nun Sorgen darüber, dass sie sich natürlich noch mehr alleingelassen fühlen muss und fragte, inwieweit man da bei der Betreuung und den Zusammentreffen darauf eingeht.
„Gar nicht, denn das ist ja nicht unsere Aufgabe. Therapeutische Fähigkeiten haben wir nicht und sind auch nicht dafür zuständig.“

Es tut mir leid es sagen zu müssen, aber mittlerweile sehe ich in meiner Tochter mehr und mehr ihren Vater.
Sie kann sehr gut reden und mit ihrer vernünftigen Art eine sehr guten Eindruck bei ihren Mitmenschen hinterlassen. So erntet sie zunächst sehr viel Sympathie.

An der Umsetzung mangelt es jedoch, nur bis das bemerkt wird, das dauert ein Weilchen. Da ich hingegen eher ein sachlicher Mensch bin, der Ergebnisse vermisst und das auch offen anspricht, bin ich ihr zu ungemütlich.

Ich bin hin und hergerissen. Ich will natürlich für sie dasein, weil sie mir ja irgendwie auch leid tut. Allerdings verletzt es mich, anschließend zu hören wie wenig sie zu und hinter mir steht. Mich stattdessen oftmals als Sündenbock für ihr Verhalten benutzt.

Es niederzuschreiben tut so gut. Leider fehlt mir aufgrund der unveränderte Situation mit meinen verletzten Ehemann, die notwendige Zeit.

LG eure Röschen
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röschen
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Re: bitteres Ende :(

Beitrag von röschen »

Ach ja, im Übrigen wird die finanzielle Situation in absehbarer Zeit sicher unverändert bleiben. Die Schwester und Mutter haben meine Tochter vor wenigen Tagen darüber aufgeklärt, dass ihr Vater mal wieder hochverschuldet ist und ihm das Wasser bis zum Hals steht.
Das wird sicher schwer. Dem JuA will sie aber nichts davon sagen.....Die Konsequenzen (Lohnpfändung oder ähnliches) würden die finanzielle Lage ja nur noch weiter verschlimmern...
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