Kinder werden dem Vater entfremdet

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hexe579
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Re: Kinder werden dem Vater entfremdet

Beitrag von hexe579 »

Hallo ihr Lieben,
nachdem ich ein paar Wochen nicht mehr hier war - nein, das ist nicht richtig ausgedrückt - ich war hier, habe allerdings nur mitgelesen - dachte ich mir, ich schreibe euch mal, wie es bei uns im Moment so läuft.
Nachdem der Kleine ja nun gar nicht mehr bei uns übernachten wollte, wurden sowohl Jugendamt als auch eine Psychologin eingeschaltet. Mittlerweile sind zwei Termine bei der Psychologin vergangen und ich glaube, sie hat sich ein doch schon ganz gutes Bild von den Zuständen bei meinem Freund und seiner Ex machen können. Die Termine nehmen Mama, Papa und Kind gemeinsam wahr und alle kommen sowohl voreinander als auch einzeln bei der Psychologin zu Wort.
Die Psychologin hat meinem Freund gegenüber bestätigt, dass der Kleine sehr gehemmt ihm gegenüber ist, wenn die Mama dabei ist und das hier auf jeden Fall ein Loyalitätskonflikt vorliegt. Sie hat ihm gesagt, was er alle besser machen bzw beachten kann - genau so wird sie es der Mutter gesagt haben - und sie sagte auch, dass der Kleine von sich aus entscheiden muss, wann er wieder bei uns schläft. Drängen bringt da gar nichts, da ja noch immer niemand genau weiss, was der eigentliche Grund für seine Schlafprobleme ist. Zusammen mit ihr hat der Lütte eine Liste von Voraussetzungen geschaffen, unter denen er wieder bei uns schlafen möchte (z.B. Papa schläft mit bei ihm im Zimmer und geht auch abends mit ihm ins Bett (das ist zwar keine dauerhafte Lösung, aber ein paar Mal kann es auf jeden Fall umsetzen), er möchte eine neue Lampe ans Bett (wurde gemeinsam mit dem Papa besorgt), seine Kuscheltiere müssen mit (Aufagbe der Mama, sie ihm einzupacken)). Genau so soll der Lütte einen Abend vorher ankündigen, wenn er bei uns nächtigen möchte, und falls er wider Erwarten doch nach Hause möchte, so muss dies bis 20 Uhr geschehen und nicht, wenn er abends im Bett liegt und merkt, er kann doch nicht schlafen. Vernünftige Regelungen, wie ich finde... Ich bin gespannt, wann der Kleine mal sagt, dass er wieder übernachten möchte...
Ansonsten kommt er samstags und sonntags wie gehabt von morgens bis abends. Die Mama fährt ihn zu uns und mein Freund bringt ihn wieder zurück. Man merkt schon, dass es dem Kleinen abends schwer fällt, wieder nach Hause zu gehen und in letzter Zeit deponiert er viel von seinem Hausrat (Spielzeug, DVD's, etc) bei uns. Ich sehe das als gutes Zeichen an, dass es doch wieder aufwärts geht.
Die KM hat übrigens bei der Psychologin behauptet, Kind wollte gar nicht mehr kommen. Die Psychologin hat sie dann drüber aufgeklärt, dass ein Kind in seinem Alter das noch gar nicht selbst entscheiden könnte, und auch der Vater Rechte gegenüber dem Kind habe. Zumal der Kleine dann in einem Einzelgespräch auch verkündete, dass er sehr gerne zu Papa kommt.
Die KM hat auch behauptet, dass ich den Lütten immer dazu nötigen würde, sich bei der Begrüßung und auch beim Abschied mit einer Umarmung von mir zu verabschieden. Da hat mein Freund sie drüber aufgeklärt, dass dies garantiert nicht der Fall ist, da der Kleine immer von selbst ankommt und mich drückt. Ich habe jetzt einmal drauf geachtet - bin halt nicht bewusst auf ihn zugegangen - und in 80% der Fälle kommt er sofort zu mir und umarmt mich. Was solche Aussagen sollen, weiss ich leider nicht, aber aus dem Familienkreis haben wir gehört, dass die KM gesagt hat, dass sie doch auch möchte, dass der Kleine wieder gerne beim Vater übernachtet und das sie das gemeinsam (also KM, KV und Kind) schon schaffen werden. Ob das nur so dahin gesagt war, weil sie wusste, dass es wahrscheinlich bei uns ankommen würde, oder ob sie sich wirklich mal Gedanken gemacht hat, sei dahin gestellt.
Ansonsten klären die beiden Erwachsenen halt bei der Psychologin auch so alltägliche Probleme wie "Wer schenkt dem Kind was zu Weihnachten?" und auch auf die Ferienplanung für nächstes Jahr wurde die KM eindringlich hingewiesen, die Papazeit nicht wieder zu verplanen. Da sie es ja nicht schaffen, vernünftig miteinander zu reden, finde ich es eigentlich sehr gut, dass sich die Psychologin da einbringt und den beiden hilft, solche Dinge abzuklären.
Liebe vorweihnachtliche Grüße
Hexe
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