Kinder vom Freund kennen lernen - yes or no?

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Schnatterinchen
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Kinder vom Freund kennen lernen - yes or no?

Beitrag von Schnatterinchen »

Hallo zusammen,


als erstes muss ich mal sagen, dass ich sehr froh über dieses Forum bin.
Ich habe in letzter Zeit sehr viel im Internet gelesen über Trenunngen, neue Partnerschaften, Umgang mit Kindern - aber ich hatte nie das Bedürfnis selbst etwas zu schreiben, ich habe immer nur gelesen und gelesen. Nirgends ist mir ein Austausch begegnet wie er hier passiert. Alles was ich gelesen habe war entweder immer ganz furchtbar oder ganz toll, aber nie so richtig ehrlich. Hier scheint man anders miteinander umzugehen, zu versuchen verschiedene Seiten zu sehen und sich zu verstehen - das gefällt mir.

Deswegen bin ich auch sehr gespannt auf eure Meinungen!

Meine Geschichte...

Seit Dezember letztes Jahr bin ich mit einem meiner Arbeitskollegen zusammen.
Er ist verheiratet und hat zwei Kinder (3 und 5, beides Mädchen).
Wir haben uns beide in den Monaten September - November 2013 getrennt und sind dann wirklich sehr schnell zusammen gekommen, das weiß ich. Aber wenn man sich arg verliebt hat... puuhh...
Seit Dezember hatte er jedenfalls eine eigene, kleine Einzimmerwohnung.
Ich wohne seit Dezember alleine in meiner 3-Zimmer-Wohnung.
Am Anfang war alles sehr schwierig, er hat noch sehr oft an den Wochenenden und auch unter der Woche bei seiner Familie übernachtet, bis ich ihm im Februar gesagt habe, dass mich das echt irre macht, wenn ich weiß, dass er bei seiner Ex übernachtet. Er hatte zunächst versprochen, nicht mehr dort zu übernachten, aber Diskussionen darüber ob er es tut oder nicht hatten wir bis Ende März.
Ende März ist seine Familie in ein neues Haus in einem Vorort gezogen. Er hat darin sehr viel Geld investiert und beim Aufbau der neuen Möbel und beim Umzug natürlich geholfen. In der Zeit hab ich ihn kaum gesehen und war traurig, habe das aber verstanden und akzeptiert, weil er immer gesagt hat, nach dem Umzug und den Chaos das der Umzug bringt, wird es besser, dann werden er und seine Ex-Frau sich an die Regelung mit der Kinderbetreuung halten und es wird bestimmt ein bisschen Ruhe einkehren.
Das hat nicht sofort geklappt, aber nach einer Weile doch recht gut. Sicher wird es immer nötig sein mal was umzuplanen, aber irgendwie ist es Alles in Allem doch ganz okay gegangen, wenn wir uns ein bisschen zusammen gesetzt und überlegt haben wann wir Zeit füreinander haben und wann eben nicht.

Die Grundidee ist so:
Er hat die Kinder jedes zweite Wochenende. Er fährt dann immer mit den Kindern zu seiner Mutter, da seine Einzimmerwohnung zu klein ist um da ein Wochenende mit den Kindern zusammen zu verbringen.
Außerdem steht er Montag sehr früh auf, so dass er um sechs bei seiner Familie ist, die Kinder kümmert und dann in den Kindergarten bringt. Am Montag Nachmittag holt er sie aus dem Kindergarten wieder ab, geht mit ihnen zum Turnen, bringt sie dann heim, kocht für sie, bringt sie ins Bett und kommt dann zu mir, da meine Wohnung gar nicht so weit weg ist von dem neuen Haus seiner Familie. Zu seiner Wohnung müsste er weiter fahren.
Am Dienstag steht er auch wieder sehr früh auf, so dass er um sechs bei seiner Familie ist, die Kinder kümmert und dann in den Kindergarten bringt.
Das unter der Woche klappt voll gut. Ab und zu kommen dann noch Termine dazu wie Elternabende, wo dann seine Frau hin geht und er derweil bei den Kindern bleibt. Wenn die Frau heim kommt, kommt er dann zu mir. Generell versuchen wir, jede Nacht die er nicht die Kinder hat, zusammen zu verbringen (abgesehen natürlich von Dienstreisen oder solchen Sachen).
Auch die Wochenend-Aufteilung klappt recht gut. Ein paar Mal hatten wir Verschiebungen (mal sie zwei Wochenenden hintereinander, mal er zwei Wochenenden hintereinander), aber es ist denke ich Alles in Allem ausgeglichen. Wenn sich etwas verschoben hat, haben wir eben auch immer zusammen überlegt wie wir das dann miteinander ausgleichen können, zum Beispiel wenn er die Kinder zwei Wochenenden hintereinander hat, dann haben wir unter der Woche zwei Tage frei genommen um auch Zeit für uns zu haben.
Mein Freund versucht da wirklich mir ggü sehr fair zu sein. Sicher hatten wir auch Streit und Situationen die ich nicht verstanden habe (Warum muss er zwei Wochenenden opfern um seiner Ex ein Gartenhaus zu bauen?). Aber irgendwie haben wir alles hin gekriegt.
Und für mich ist das okay so. Ich glaube ich bin recht viel unterwegs und deswegen ist es für mich total okay jedes zweite Wochenende für mich zu haben. Da kann ich viel schaffen, so dass ich dann wenn er Zeit für mich hat auch wirklich Zeit für ihn hab.
Und wenn es nach mir ginge könnte es auch echt noch eine Weile so bleiben.

Leider "muss" es sich wohl ändern.
Mein Freund möchte in eine größere Wohnung ziehen in der er auch ein Kinderzimmer einrichten kann, so dass die Kinder auch bei ihm sein können. Einmal kommt der Wunsch eben auf, weil er nicht immer mit den Kindern zu seiner Mutter fahren will (total verständlich) und zum anderen möchte er sie eben auch unter der Woche bei sich behalten können.
Der neue Plan wäre dann, wenn man im zwei-Wochen-Rhythmus denkt:
- er holt die Kinder Freitag Abend ab und behält sie dann bis Dienstag Früh wenn er sie in den Kindergarten bringt an den Wochenenden an denen er die Kinder hat.
- an den Wochenenden an denen er nicht die Kinder hat holt er sie Sonntag Abend und hat sie dann bis Dienstag Früh.

Das bedeutet für mich, dass von unseren gemeinsamen Nächten die Nächte von Sonntag zum Montag und vom Montag zum Dienstag komplett flöten gehen.
Außerdem mache ich mir viele Sorgen wie das dann wäre, wenn ich ihn in seiner Wohnung besuchen würde bzw. Sachen dort hätte.

Die Kinder wissen nicht, dass er eine neue Freundin hat, sie wissen nur, dass der Papa eine eigene Wohnung hat, damit Mama und Papa sich nicht mehr so viel streiten. Ich existiere quasi nicht. Ich rufe ihn auch zum Beispiel nicht an, wenn er seine Mädels hat. Oder zum Beispiel letzte Woche, da wollte er seinen Mädels die Einzimmerwohnung zeigen, also bin ich vorher hin gefahren, hab ein bisschen aufgeräumt, ihm noch einen Gefallen getan und meine Sachen alle entweder mitgenommen oder versteckt, so dass nicht erkennbar war, dass es in der Wohnung noch ein anderes Mädchen gibt.

Nun muss ich ganz ehrlich sagen, dass es mich traurig macht, wenn ich noch mehr Nächte "hergeben" muss, die wir bisher zusammen verbracht haben.
Ich kann mir gut vorstellen, was gleich passiert, glaubt mir Leute ich hab das von meinen Freunden auch schon oft gehört:
"Was hast du erwartet, wenn du dir einen Mann mit Familie anlachst?"
"Setz ihn nicht so unter Druck, dass du jede Nacht mit ihm verbringen willst!"
"Ihr seid noch nicht lang zusammen, er kann nicht mit dir zusammen planen und auf dich Rücksicht nehmen!"
"Er hat sowieso so viel Zeit für dich, mehr kannst du nicht verlangen, eigentlich sollte die Hälfte seiner Zeit sowieso seinen Kindern gehören und ein Teil von der anderen Hälfte auch mal ihm allein!"
"Sei jetzt bloß nicht zickig, der hat es schwer genug!"
Also möchte ich euch gerne drum bitten, diese Dinge mal nicht loszulassen ;-)

Worauf ich hinaus will: Ich habe mir sehr viele Gedanken über die Veränderungen gemacht und auch mit meinem Freund über das alles geredet. Weil wir uns bei vielen Dingen nicht einig wurden, sind wir sogar zu profamilia gegangen. Der Grundgedanke war, dass viele von den Dingen, die mir Sorgen machen vielleicht gar nicht mehr wichtig sind, wenn ich die Kinder kennen lernen kann. Aber wir wussten nicht, ob das nicht noch zu früh ist für die beiden. Bei profamilia wurde uns tatsächlich gesagt, dass es nicht zu früh wäre, dass das den Kindern sicher nicht schadet, weil wir uns sehr viele Gedanken machen und verantwortungsbewusst mit der Situation umgehen. Es wurde uns gesagt, die Kinder wären anpassungsfähig und dass es besser ist für die Kinder, keine Geheimnisse zu haben, weil Geheimnisse immer Gift sind und gerade so eine neue Beziehung ein großes Geheimnis ist.

So sind wir zum Thema gekommen, dass ich die Kinder kennen lerne.

Jetzt bin ich total verunsichtert und stelle mir 1000 Fragen und mehr.
Zum einen reicht es mir irgendwie nicht zu hören "Das schadet den Kindern nicht". Ich würde mir wünschen, dass es den Kindern gut geht und nicht nur nicht schadet. Und woher will man das wissen?
Außerdem habe ich Angst, dass die Kinder mich nicht mögen werden. Nach Allem was ich gelesen habe ist davon ja erst mal auszugehen. Was tu ich dann, wenn seine große Tochter ihm zum Beispiel sagt "Die mag ich nicht, ich will nicht dass du zu der hin fährst"...? Für mich käme dann nur eine Trennung in Frage.
Irgendwie habe ich das Gefühl, dass es genau genommen nur für meinen Freund und mich gut wäre, wenn ich die Kinder kennen lerne, aber nicht für die Kinder.
Ich bin jetzt drauf und dran ihm zu sagen, dass wir das nicht tun werden, dass ich akzeptiere, dass ich ihn weniger sehen kann (das krieg ich hin ;-)), dass ich halt alle meine Sachen mitnehme oder verstecke wenn ich bei ihm bin, aber das das schon klappen wird.
So müssen die Kinder keine Angst haben und ich auch nicht.
Ich habe die Entscheidung ihm ggü auch schon angedeutet, aber er ist irgendwie nicht so begeistert. Er ist der Meinung, dass sein Leben um einiges wieder "normaler" sein könnte und er dann nicht mehr so eingeschränkt ist, wenn die Kinder mich kennen, wir was zusammen unternehmen können, ich bei ihm auch zusammen mit den Kindern übernachten kann. Als er mal sehr sehr betrunken war, hat er mich in die Arme genommen und gesagt "Ich glaube du bist gut für meine Kinder!" Das war für mich echt ein Kompliment, aber wie gesagt, er war sehr betrunken :D

So das war jetzt sehr viel und doch glaube ich nicht mal die Hälfte unserer Geschichte.

Ich bin einfach total gespannt auf neue Freundinnen, die damit Erfahrungen gemacht haben, würde mich auch über die Meinungen älterer "Kinder" freuen, was sie dazu denken, und auch auf das was andere Väter sich denken über so eine Situation. Es gibt ja sehr viele Beteiligte in der Geschichte. Ich hoffe nur es macht sich auch jemand die Mühe meinen mega-Text durchzulesen ;-)


Wenn jemand es bis hierher geschafft hat, dann vielen vielen Dank für's Lesen!!

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Ansa
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Re: Kinder vom Freund kennen lernen - yes or no?

Beitrag von Ansa »

Moin,

Willkommen bei uns Schnatterinchen - da muss ich doch gleich an die kleine, kluge, gelbe Ente aus der Sendung mit dem Sanndmann denken :D Schön, das Du her gefunden hast.

Tja..... ich komm gleich zum Thema, Kinder kennen lernen - das ist immer ein großer ernster Schritt in Beziehungen, in denen Kinder eine Rolle spielen. Ich würde das nicht überstürzen und ein wenig darüber nachdenken. Die Beiden, Mutter und Vater sind getrennt, Papa wohnt woanders, damit es nicht so viel Streit gibt - das ist das eine.... aber - gibt es eine Trennungsgeshichte für die Kinder? Also, nicht nur "der Papa wohnt mal woanders, aber er ist ja oft hier...." sondern auch so etwas wie "Mama und Papa haben sich nicht mehr lieb und wollen nicht mehr miteinander leben?" (Nebenbei, gehört dazu dann auch die Aufklärung, das es im Herzen Kinderplätze gibt und das man niemals aufhören kann, seine Kinder lieb zu haben und das man immer Papa/Mama bleibt und für sie da ist - Kinder bekommen oft genug Angst, wenn Mama und Papa sich nicht mehr lieb haben, kann es auch passieren, das Eltern Kinder nicht mehr lieb haben - dieser Angst sollte man klug begegnen). Und deutlich machen, wir haben uns nicht mehr lieb und wollen nicht mehr miteinander leben. Ich hab meinen Kindern damals erzählt, wenn ich mich mit Papa nicht mehr vertragen kann, wird es - irgendwann - einen "neuen" Mann in meinem Leben geben.... einfach, weil Erwachsene Erwachsene brauchen, zum Reden, miteinander etwas gemeinsam tun, zum Kuscheln und weil das halt so ist.

Sie haben meinen Freund dann recht neugierig und offen aufgenommen, heute lieben sie ihn zärtlich.

Sehr viele Kinder hoffen und wünschen sich nämlich, das Mama und Papa sich wieder vertragen und das ist der andere Punkt, wenn einer von Beiden stets da ist, Gartenhäuser baut und man gemeinsam frühstückt - dann kann es passieren, das jüngere Kinder so eine Trennung nicht wahr nehmen und glauben, es sei nur eine andere Art miteinander zu leben? Da kommt es darauf an, solche Dinge vorzubereiten.

Ansonsten sind die Kinder ja noch sehr jung, wenn die Mutter auch Bescheid weiß (um Fragen zu begegnen und um nicht aus den Wolken zu fallen, wenn die Kinder etwas erzählen) und sie keine größeren Bedenken hat, dann kann man sich gegenseitig kennen lernen. Es liegt an Papa, Dich vorzustellen und zu erklären,w er Du bist..... so junge Kinder sind oft neugierig und stellen Fragen. Sei so ehrlich (kindgerecht) wie möglich. Kein Wochenende planen, sondern erst mal nur einen kleinen gemeinsamen Ausflug. Keine großen Zärtlichkeitstäusche oder Küsse beim ersten Treffen, das kann Kinder verunsichern. Händchen halten oder Umarmen natürlich schon, Du weißt schon was ich mein, gell?

Solche Fragen wie "Willst Du meine neue Mutter sein?" kannst getrost mit "nein, Du hast doch eine und wie ich höre, eine ganz liebe" beantworten und "aber vielleicht können wir ja Freundinnen werden" - das nimmt viel Spannung vorweg und wirkt beruhigend. Ansonsten, wenn Du Kinder magst und es niemanden gibt, der sich unerwachsen ("die hat Euch nix zu sagen" - "auf die braucht ihr nicht hören" und all solchen Kram) verhält, dann kann es gut sein, das Ihr zusammen ne Menge Spaß haben werdet. ,) Normalerweise sind Kinder in dem Alter noch sehr unvoreingenommen und ohne Arg. Da habt ihr gute Chancen ein Anlaufpunkt für sie zu werden, gemeinsam.

Doch, es ist auch für die Kinder gut, wenn Ihr Euch kennen lernt, denn das Leben geht weiter und bleibt nicht stehen.... nichts vormachen, sie teilhaben lassen, an Papas Leben, an Eurem Leben. Ihr seid Euch sicher, das ihr zusammen gehört - dann ist es Zeit, alle einzubeziehen. Viel hängt von der Mutter ab, wie steht sie dazu, ist sie auch der Meinung es ist aus für alle Zeit oder hofft sie still auf eine Versöhnung, welche Ängste hat sie (alle Mütter haben irgendwie Angst, ihre Kinder könnten Papas Freundin netter finden als sie und machen sich Sorgen) oder hat sie abgeschlossen und möchte auch neue Wege gehen.

Ich hab meinen Kindern damals gesagt, das sie Papas Freundin nicht mögen müssen, aber das sie ihr achtsam und freundlich begegnen müssen, so wie ich es ihnen beigebracht habe und das ich mich freuen würde, wenn sie Freundinnen werden könnten...... das h at Druck von ihnen genommen und sie wussten auch, ich bin einverstanden. Das es bei uns anders lief, ist eine andere Geschichte.

Du hast vielleicht schon vom Wechselmodell gehört,bei dem die Kinder in der ehelichen Wohnung bleiben und die Eltern Woche und Woche nach Hause kommen und sie dort versorgen? Angeblich soll das gut sein, die Kinder behalten ihr zu Hause und alles ist schön. Ich glaube, das ist die schädlichste Art mit Kindern und einer Trennung umzugehen. Eltern führen außerhalb ein eigenes Leben, an dem sie ihre Kinder nicht beteiligen? Sie draußen lassen.... gehen neue Beziehungen ein, bekommen weitere Kinder und die ersten Kinder leben derweil in einem Wolkenkuckucksheim. Wann soll man sie da heraus holen? Wie mögen sie sich fühlen, wenn sie erfahren, dass das zu Hause gar nicht mehr das zu Hause von Mama oder Papa ist? Da geht im Grunde nicht nur einer sondern beide und die Kinder bleiben zurück, was sie natürlich nicht erfahren..... verstehst Du wie ich das meine? Heile Welt die keine ist, für mich eine absolute Bankrotterklärung und Abgabe der Verantwortung von Eltern. Dann doch lieber gemeinsam Krisen durchleben und an ihnen wachsen.

Meine Töchter (22, 20 und 17) sagen heute "wir haben nicht nur einen Vater, wir haben es gut getroffen, wir haben Papa und einen allerbesten Freund, auf den wir uns immer verlassen können" (Mein Liebster ist bei ihnen Vater auf Facebook - man kann dort nur einen Vater angeben - und mehr geht nicht. So leid mir das für ihren Papa tut, er hat in all den Jahren viel dazu beigetragen, das es so geworden ist.) Kinder können durch Trennungen, wenn alle klug sind, durchaus gewinnen und ich glaube, sie lernen auch, das große Krisen kein Untergang bedeuten und kein Drama sind. Aber das liegt durchaus an den Erwachsenen.

Ich bin gespannt wie es bei Euch weiter geht.

Ansa
Sei zärtlich mit den Kindern, mitfühlend mit den Alten, nimm Anteil an denen, die sich anstrengen, sei sanftmütig mit den Schwachen und geduldig mit den Starken; denn eines Tages wirst Du dies alles gewesen sein. (nach C.W. Carver)
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Schnatterinchen
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Re: Kinder vom Freund kennen lernen - yes or no?

Beitrag von Schnatterinchen »

Hallo Ansa,


vielen Dank für deine Antwort! Eine sehr wertvolle Antwort für mich.

Ja die kleine gelbe Ente, ich liebe sie und mein Spitzname ist auch von ihr abgeleitet. Freu mich, dass du auch gleich daran gedacht hast!

Ach gleich mit deiner ersten Frage hast du eine gestellt, die mir echt in der Seele weh tut. Gibt es eine Trennungsgeschichte für die Kinder?
Um ehrlich zu sein - ich weiß es nicht.
Was ich weiß ist, dass die Ex-Frau im Mai 3 Wochen mit den Kindern zur Kur war, wohl auch extra zu einer Kur die extra getrennt lebende von der Krankenkasse mitfinanziert kriegen, die genau dazu dient, Trennungen zu verarbeiten (ich wusste noch gar nicht dass es sowas gibt). Bis dahin wussten die Kinder von noch gar nichts, nur dass der Papa viel arbeitet. Dort haben dann die Psychologen aber gesagt, dass die Mutter mit den Kindern reden muss und ihnen zumindest sagen muss, dass der Papa nicht mit in das neue Haus eingezogen ist und das auch nicht tun wird und dass der Papa eben nicht mehr zu Hause schläft. Dass das deswegen ist, weil der Papa und die Mama so viel streiten (das haben die Kinder wohl auch miterlebt :( ) Ich habe keine Ahnung, was den Kindern sonst erzählt wurde. Mein Freund sagt er redet viel mit seiner 5-jähreigen, aber was sie da reden weiß ich nicht. Und genau genommen geht mich das wohl auch nichts an. Nur kann ich eben deine Frage nicht wirklich beantworten.

Das mit den Plätzen im Herzen für die Kinder, für die eigenen Eltern, für die eigenen Geschwister und eben auch für einen erwachsenen Partner (und das dieser Platz gerade so schrecklich leer ist), das hab ich schon gelesen und das gefällt mir recht gut :) Aber es stimmt natürlich: Sind die Kinder schon so weit?

Was ich mich auch frage: Ist die Mutter schon so weit?
Bevor wir bei profamilia waren, da hab ich meinem Freund gesagt, er muss seiner Ex auf jeden Fall vorher sagen, wenn er mich den Kindern vorstellen will (genau was du auch schreibst: damit sie nicht aus allen Wolken fällt, wenn die Kinder was erzählen). Das war einer der Punkte bei denen wir uns nicht einig waren. Seine Idee war, wir treffen uns mal, ein Arbeitskollege von ihm mit seinen Kindern, ich, er selbst und die beiden Mädels. Zu einem Picknick. Damit die Kinder mich erst mal nur sehen als eine andere Arbeitskollegin und nicht als mehr und mich erst mal nur als Person kennen lernen und nicht als neue Freundin. Und er fand das müsse er seiner Frau dann nicht sagen.
Bei profamila wurde dann nach seiner Beziehung zu der Ex gefragt und ob sie weiß, dass es mich gibt. Mein Freund hat dann ein wenig erzählt, zum Beispiel auch, dass meine Existenz kein Thema zwischen ihm und seiner Frau ist, und dann war die Antwort darauf, dass es sich viel mehr so anhört als habe selbst die Mutter das alles noch nicht verarbeitet und sie verhalte sich so nach dem Motto: "Wenn ich nicht drüber rede, dann ist es nicht wahr" und dass sie deswegen mit ihm nur über organisatorische Sachen spricht und nicht über persönliche.
Es wurde ihm dann geraten auf jeden Fall mit der Mutter der Kinder drüber zu reden, wenn er ihnen die neue Freundin vorstellen will. Auch mit dem Hintegrund, dass das für seine Ex eben ein deutliches Zeichen sein könnte, dass er die Trennung auf jeden Fall ernst meint. Ich persönlich halte das für eine ganz doofe Idee. Ich denke mir ehrlich gesagt, es müsse auch einen Weg geben, wie er ihr klar macht, dass er nicht zurück kommt und dass sie mit der Trennung leben muss, OHNE dass ich dabei eine Rolle spiele. Wenn das über mich geht, hätte sie ja erst recht alles Recht der Welt mich zu hassen, dann könnte sie denken "Wenn die andere Frau nicht wäre, würde er zurück kommen!" Das würde ich gern vermeiden. Aber ich denke das kann ich mit ihm regeln. Fakt ist aber: Eventuell hat eben die Mutter das noch gar nicht so verinnerlicht. Oder vielleicht hofft sie wirklich auf eine Versöhnung so wie du geschrieben hast.

"dann kann es passieren, das jüngere Kinder so eine Trennung nicht wahr nehmen und glauben, es sei nur eine andere Art miteinander zu leben? Da kommt es darauf an, solche Dinge vorzubereiten."

Ich befürchte eben auch von dem was ich höre, dass es genauso ist. Aber ich weiß sicher nicht 100%ig über alles Bescheid.

Was du meinst mit keine Wochenenden planen, sondern sich kindgerecht verhalten, ja, ich weiß was du meinst ;-) Da sehe ich kein Problem. Es sollten dann ja auch ein paar Stunden für die Kinder sein und nicht für "uns". Knutschen können wir hinterher wieder :D Andererseits wurde uns bei profamilia auch gesagt, dass wir den Kindern auf jeden Fall auch eine liebevolle Beziehung vorleben sollen, damit sie was anderes kennen lernen als Distanz und Streit.
Ich mag Kinder sehr und wäre ehrlich gesagt unheimlich neugierig auf die beiden. Mit allen Kindern von anderen Freunden hab ich Spaß und sie auch mit mir, ich soll auch immer mit ins Bett bringen und Küsschen geben, und die Tochter einer Freundin fragt am nächsten Morgen dann "Wo ist die Cindy?" weil sie wohl nicht versteht, dass ich zwar da bin wenn sie einschläft aber nicht wenn sie aufwacht. Ich gehe also schon davon aus, dass ich keine Schreckschraube bin ;-)
Ich würde auch ihn einfach gerne mal mit den beiden erleben. Seine Augen leuchten wenn er von ihnen erzählt, also würde ich ihn gerne mal mit den Kindern zusammen sehen.

"Doch, es ist auch für die Kinder gut, wenn Ihr Euch kennen lernt, denn das Leben geht weiter und bleibt nicht stehen.... nichts vormachen, sie teilhaben lassen, an Papas Leben, an Eurem Leben. Ihr seid Euch sicher, das ihr zusammen gehört - dann ist es Zeit, alle einzubeziehen."

Dafür möchte ich mich bedanken, für deine Worte. Die Kinder teilhaben lassen. Das werde ich mir merken! Auch was du über das Wechselmodell geschrieben hast - ich kannte das nicht, aber die Probleme die daraus entstehen leuchten mir ein, vor Allem deswegen weil ich weiß, dass die 5-jährige ihn manchmal wenn er dann geht fragt "Papa wo fährst du jetzt hin?" und vielleicht wäre dann gut, wenn er sagen kann "ich fahre zur Cindy" und sie mich kennt und weiß, dass das okay ist.
Darüber werde ich denke ich mit meinem Freund nochmal reden! :) Wobei ich finde, dass das teilhaben lassen dann auch heißen muss, dass es eben erst mal eine Trennungsgeschichte gibt.

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Ansa
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Re: Kinder vom Freund kennen lernen - yes or no?

Beitrag von Ansa »

Moin,

ja, ich glaube das Ehrlichkeit und klare Worte das Wichtigste für alle Betroffenen sind, eine Trennung zwischen Paargeschichte, die Vergangenheit ist, und Eltern - die man für den Rest seines Lebens bleibt.

Ich sehe, Ihr macht viel, lasst Euch beraten, sprecht miteinander und auch mit neutralen Personen (proFamilia), die geben schon gute Hinweise, Klarheit.... auch hier.

So ein Treffen zwischen Kollegen - einerseits klingt es Unverbindlich, andererseits kann das eine Lüge werden. Nicht vergessen, Kinder haben ein sehr gutes Gespür für Körpersprache, sie lesen aus Eurem Verhalten viel mehr heraus, als Ihr sagen mögt - wenn Ihr als Kollegen auftretet und sie spüren auch die Unwahrheit, die ihnen entgegen gebracht wird - klar, zu ihrem Schutz - aber das kann gewaltig nach hinten los gehen. Ist der Gedanke an Unehrlichkeit erst einmal da, ist er schwerlich los zu werden. Ich plädiere immer für die Wahrheit, kindgerecht oft mit der Zwischenfrage "was denkst Du Dir denn dazu?" damit man weiß, wie das Kind denkt und gegensteuern kann. Manchmal reicht es dann zu sagen "ja, so ist es auch."

Na ja, wenn Ihr darüber nachdenkt, gemeinsam mit den Kindern zusammen zu sein, dann gehen Dich die Dinge schon etwas an, es soll ja so sein, das Du nicht etwas anderes erzählst oder eben auch weißt, was Papa dazu denkt..... hör auf Dein Bauchgefühl wenn es soweit ist. Beantworte keine Fragen, die nicht gestellt worden sind, sei gelassen - erschreck Dich nicht, wenn Kinder mitten im Gespräch das Thema wechseln, das ist eine kindliche und wunderbare Schutzfunktion, dis uns Großen sagt "für heute hab ich genug". Man muss nur darum wissen.

Ich glaube, Ihr habt Gesprächsbedarf und auch einen gewissen Teil Klärungsbedarf, Ihr müsst Euch einig sein indem was Ihr wollt. Nicht immer einer Meinung, ich glaube, Kinder lernen sehr viel, wenn Erwachsene keine geschlossene Front sind sondern vielfältige Meinungen haben, sofern die andere gleichwertig stehen bleibt.

Ich musste leider manchem widersprechen, was ich nicht wollte und hab das dann oftmals so gemacht "schade, das der Papa das denkt, aber ich weiß, es ist anders" oder "....., aber ich sehe das anders." damit blieb seine Sichtweise unkritisiert stehen und ich legte deutlich, das ich das anders sehe. Aber er wurde nicht entwertet oder schlecht gemacht. Beispiele gibt es viele, eben auch "der (mein Liebster) hat Euch nichts zu sagen" (immer sehr gefürchtet) hab ich geantwortet "Ja stimmt - aber stell Dir mal vor, wir würden hier nicht aufeinander hören, wie fändest Du das denn?" So klug sind schon kleine Kinder, das sie im Alltag wissen, das aufeinander hören wichtig und gut ist. Notfalls ausprobieren "heute hören wir nicht aufeinander" keiner hilft beim Flaschenöffnen, keiner deckt für jemand anderen den Tisch, keiner kommt, wenn er gerufen wird." Heute hören wir nicht aufeinander - in den allermeisten Fällen, war das Spiel nach einer halben Stunde zu Ende, Dauerhaft. Meist nach der ersten Bitte nach Hilfe. Da wird auch Kindern bewusst, wie blöd so eine Aussage wirklich ist.

Aber ich geh mal nicht davon aus, das es bei Euch so beginnt.

Eine Trennungskur - coole Idee, meine Kinder waren in der Familienberatung und haben dort Grundsätzliches gelernt. Dann sollte auch die Mama wissen, worauf es ankommt und ich würde mich nicht zu sehr sorgen. Am Ende müsst Ihr es eh darauf ankommen lassen. Bei so vielen Gedanken wie Ihr Euch macht, glaub ich ja durchaus, das wird schon gut werden. Und ansonsten, sind wir ja hier, auch wenn das in letzter Zeit meist nur ich bin. :(

Liebe Grüße
Ansa
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Re: Kinder vom Freund kennen lernen - yes or no?

Beitrag von Schnatterinchen »

Hallo Ansa,


wollte mich nochmal melden, es ist auf jeden Fall schön, dass du da bist - allein die paar Postings gestern haben mir sehr geholfen und mir nochmal neue Ansätze gegeben und für sowas bin ich immer dankbar! Ich weiß ja so gar nicht wie ich mit all dem richtig umgehen kann.

Ich habe gestern Abend mit meinem Freund geredet, zum einen darüber, dass ich es nicht okay finde, seiner Ex klar zu machen, dass er nicht zurück kommt, indem er ihr sagt, dass er will, dass ich die Kinder kennen lernen darf. Ich hab ihm meine Meinung erklärt und musste noch nicht mal so viel dazu sagen wie ich mir überlegt hatte, da hat er schon kapiert was ich meinte und gesagt, ja, das stimmt, das muss auch anders gehen. Er weiß zwar jetzt noch nicht genau wie, aber das muss er ja auch nicht. Ich hab dann zu ihm gesagt mir ging es nur mal um die Einigkeit dass ichin solchen "klärenden Gesprächen" keine Rolle spiele.

Ich hab ihn auch gefragt, ob es eben für die Kinder nur die Info gibt, dass er eben wo anders wohnt um Streit zu vermeiden. Er sagte nein, für die Kinder gibt es auch die Info, dass es mit Mama und Papa nicht mehr funktioniert und sie deswegen nicht mehr zusammen sein wollen.
Nach allem was er sonst so erzählt denke ich ehrlich gesagt, dass die Kinder das auch merken. Er erzählt, dass er und seine Ex es vermeiden sich im gleichen Raum aufzuhalten solange er dort ist. Wenn er kocht und vorliest, dann geht sie derweil Sport machen zum Beispiel. Er meint momentan kracht es nach etwa 3 Minuten wenn sie sich im gleichen Raum befinden. Und Kinder sind ja auf ihre Art sehr schlau und werden da denke ich sehen, dass Mama und Papa nicht mehr zusammen sein wollen.

Über das "wie" beim Kinder kennen lernen haben wir ein wenig länger geredet. Mir leuchtet total ein, was du schreibst, darüber dass man gar nicht anfangen darf etwas zu erzählen, das nicht wahr ist. Mein Freund denkt, die Kinder sind überfordert wenn er mich als "neue Freundin" vorstellt, weil sie keine Vorstellung davon haben, was eine "neue Freundin" ist. Außerdem will er, dass sie mich als Mensch mögen und kennen lernen können, damit sie nicht denken sie "müssen" mich mögen, weil ich die neue Freundin bin. Wir sind noch nicht zu einer Einigung gekommen. Ich war gestern sauer, weil mein Freund wohl schon sehr genaue Vorstellungen hat wie das alles laufen soll und ich dann das Gefühl hatte, das wäre wie ein Test für mich, ob ich denn seinen Vorstellungen dann auch entspreche.
Heute früh hat er dann eingelenkt und gesagt, wenn wir das mit dem Kennenlernen machen, dann sieht er ein, dass das auf einem Weg gehen muss mit dem wir beide einverstanden sind - da ist mir dann ein riesiger Stein vom Herzen gefallen.

Er ist jetzt erst mal eine Woche mit seinen Kindern im Urlaub, danach mal schauen wie es weiter geht danach.


Ganz liebe Grüße
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Re: Kinder vom Freund kennen lernen - yes or no?

Beitrag von Schnatterinchen »

Hallo mal wieder...


Im letzten Post habe ich noch geschrieben, dass ich mal gucken muss wie es weiter geht wenn mein Freund wieder aus dem Urlaub da ist...
Seit Montag ist er jetzt zurück und seit gestern gehen seine beiden Mädels in den neuen Kindergarten. Gestern Abend hat er angerufen und gefragt wie es denn war, und nach dem Telefonat meinte er alles wäre gut gelaufen und die Kleine habe sogar gefragt warum sie jetzt schon abgeholt werde. :)
Mal gucken was die Kinder dann heute erzählen.

Ansonsten hatte ich ein bisschen Zeit vor mich hin zu brüten.
Ich glaube ich habe mich dazu entschieden die Kinder nicht kennen zu lernen.
Ich weiß nicht ob ich es machen würde, wenn er mich darum bittet, aber ich denke ehrlich gesagt, wir sollten es lassen.

Ich meine an sich läuft es ja recht gut mit ihm und mir, ja wir haben dann bald weniger Zeit, aber nachdem er jetzt sowieso so viel weg gewesen ist denke ich, dass ich mich daran gewöhnen kann. Klar habe ich ihn vermisst während er nicht da war, aber andererseits war ich auch immer zufrieden, ich bin also nicht in ein tiefes, schwarzes Loch gefallen, als er mit den Mädchen im Urlaub war. Deswegen denke ich jetzt: Das Theater, dass wir uns weniger sehen, hätte ich gar nicht machen brauchen. Es geht auch wenn wir uns wenig sehen. Naja hinterher ist man immer schlauer :rolleyes:

Und warum etwas verändern wenn es gut läuft. Irgendwie scheint mir das Risiko zu groß.
Es würde sicher eine Auseinandersetzung mit der Mutter bedeuten, wenn er sagt, dass ich die Kinder kennen lernen soll. Die können wir uns sparen.
Dann kommt dazu, dass es ja sowas wie eine natürliche Gegebenheit ist, dass Kinder die Neue erst mal nicht mögen. Oder dass sie Angst kriegen, dass ihnen der Papa weg genommen wird, der Papa weniger Zeit hat, dass Mama und Papa nicht mehr zusammen kommen. Warum sollen sie Angst haben meinetwegen?
Ich hab auch Angst, dass sie mich nicht mögen und mich nicht wollen und was sollte ich dann tun?
Der Punkt ist es wäre glaube ich eine Menge Stress, den wir uns alle ersparen können, wenn ich im Hintergrund bleibe.

Ich weiß da ist noch der Punkt damit, dass man keine Geheimnisse vor den Kindern haben soll. Aber das muss ja nicht unbedingt bedeuten, dass ich sie kennen lernen muss.
Mein Freund kann ja auch sagen, wenn seine Große ihn fragt wohin er fährt, dass er zu seiner "besten Freundin" fährt. Ich denke eine "beste Freundin" ist auch ein Begriff mit dem auch ein Kind was anfangen kann ohne gleich daran zu denken, dass aus Mama und Papa nie mehr etwas wird. Und wenn er will kann er irgendwann auch meinen Namen sagen. Das würde dann heißen, er muss nicht lügen und auch kein Geheimnis haben.

Ich denke das ist der Vorschlag, den ich ihm machen werde.
Bin ja gespannt wie er ihn aufnimmt =)
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Re: Kinder vom Freund kennen lernen - yes or no?

Beitrag von Schnatterinchen »

Irgendwie schreibt hier ja niemand, ich hatte echt auf ein bisschen Austausch gehofft :oah: Aber scheinbar ist kaum wer unterwegs.

Naja egal vielleicht wenn doch mal wieder jemand rein schaut...

Also ich habe meinem Freund genau das gesagt was ich oben geschrieben habe, dass ich das Risiko für zu groß halte mit dem Kennenlernen und dass doch so weit alles gut zwischen uns läuft und wir es doch einfach so lassen können.

Er ist überhaupt nicht einverstanden.
Er sagt er will sein Leben nicht so teilen und die Bereiche nicht so auseinander halten müssen. Er sagt das wäre für ihn anstrengend. Er sagt er kann nicht so leben, dass er die meiste Zeit und auch im Alltag eine Beziehung hat und dann an den Wochenenden und den Tagen mit seinen Kindern so tut als habe er keine.

Noch dazu hat uns eine gemeinsame Freundin gefragt warum er denn überhaupt sich eine eigene Wohnung noch zusätzlich nehmen will und warum er nicht zu mir zieht, weil doch bei mir genug Platz wäre auch für die Kinder an den Wochenenden und an den Tagen, an denen sie bei ihm sind. Rein praktisch gesehen hat sie auch recht, da passt locker noch ein Stockbett hin, ich hab ein schönes Bad, es gibt eine zweite Toilette, ein großes Wohnzimmer... Die Kinder müssten sich halt für die Nächte in denen sie da wären ein Zimmer teilen, aber da meint sogar mein Freund, da sieht er kein Problem, wenn er mit den Mädchen bei seiner Mutter oder im Urlaub ist, dann ist das dort auch so.

Ich fühle mich ziemlich überfordert. Ich würde so gerne mit ihm zusammen wohnen, ich denke dass es gut funktionieren würde, weil wir uns ja wirklich so gut verstehen. Für mich ist es eh schon immer so schwer mich zurück zu halten und nicht zu träumen davon, dass das alles funktionieren könnte. Ich hätte ihm nie gesagt, dass ich mir wünsche dass er zu mir zieht aus Rücksicht auf seine Situation, dann kommt unsere Freundin damit an. :/:

Seine Idee ist jetzt, dass ich die Kinder eben kennen lernen soll und er dann zu mir ziehen will.
Ich hab schrecklich viele Bedenken und das Gefühl, dass ich da jetzt einfach mitmachen soll.

Seine Große hat jetzt zum dritten Mal in kurzer Zeit schon Blasenentzündung und ich frage mich ob das nicht vielleicht auch daher kommt, dass es ihr eben nicht gut geht weil Mama und Papa sich getrennt haben. Ich hab ihn darauf hingewiesen, dass das eben auch psychische Ursachen haben kann und er hat versprochen er redet am Wochenende mit ihr.

Was ich jetzt so gar nicht verstehe ist, was für ihn daran so schlimm wäre wenn er sein Leben ein bisschen aufteilen muss. Ich muss das doch auch.
Und mal ganz ehrlich wenn er das nicht will, dann hätte er sich vielleicht keine Freundin anschaffen sollen.
Ich meine er wusste doch von Anfang an, dass er jedes zweite Wochenende seine Süßen hat und dass er eben nur begrenzt Zeit hat, genauso wie ich das auch wusste als ich mit ihm was angefangen hab.
Er findet das nimmt ihm Lebensqualität wenn er seine Kinder und mich so trennen muss, ich denke anders rum ist es doch nicht schlecht für ihn wenn er einmal exklusiv Zeit für mich hat und einmal wirklich exklusiv Zeit für seine Kinder.

Er hat mir nicht erklärt warum das alles irgendwie nicht schön für ihn wäre ... er steht so auf dem Standpunkt, dass das doch sonnenklar ist. Aber mir ist es nicht sonnenklar, also vielleicht hat jemand hier ein paar Ideen oder Gedanken dazu?
Carpe Diem!
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Re: Kinder vom Freund kennen lernen - yes or no?

Beitrag von Ansa »

Hallo Schnatterinchen,

ja, es ist hier grad sehr mau mit Austausch, manchmal komm ich mir vor, als halte ich Selbstgespräche.... aber das ist mitunter so, meine Probleme, wegen der ich mal hier begann, sind erwachsen und ich bin raus. Meine Jüngste wird im Januar 18 und dann muss ich nicht mehr vermitteln und für sie und Papa da sein.

So haben sich viele, die hier lange geschrieben haben, einfach von dannen gemacht, weil ihre Probleme sich aufgelöst haben und nicht mehr akut sind. Ein wenig mehr Leben wäre schön.

Hmh, ich hab das damals zur Kenntnis genommen, das Du Dich gern raushalten möchtest und gedacht, ich warte mal ab. Dein Liebster ist sich irgendwie sicher, das Du für ihn die richtige bist und er möchte das auch leben, zu Dir stehen, Dich dabei haben - sein Leben mit Dir teilen, Ganzheitlich. Ich finde das schön und wundervoll.

Er möchte auch, das seine Kinder an seinem Leben teilhaben und dazu gehören, an seinem ganzen Leben, und auch das ist wundervoll..... für die Kinder ein Zeichen "Ihr gehört zu mir, in meinem ganzen Leben".

Wovor fürchtest Du Dich? Kannst Du das in Worte fassen, was Dich scheuen lässt, diesen Schritt zu gehen? Ich mein, wenn er für Dich der Richtige ist, ist es doch nur logisch, auch diesen Schritt gemeinsam zu wagen. Das kann so bereichernd sein. Ich hab den Eindruck, das da bei Dir etwas vor sich hin gärt, nur was?

Blasenentzündungen haben bakterielle Ursachen, die bekommt man nicht einfach aufgrund psychischer Probleme, man kann anfälliger sein, aber das war meine eine Tochter auch..... ohne tiefere Gründe, sie verkühlte sich einfach mal eben fix. Ich würde das nicht überbewerten mögen.

Oh und ja, auch Du musst und darfst und sollst überlegen, ob Du wirklich einen Mann mit Kindern willst, das ist eine lebenslange Aufgabe, Kinder gehören einfach zu ihrem Elternteil dazu, jetzt da sie noch klein sind mehr, aber auch später noch. Ich hab das mal ganz tragisch mitbekommen, die Mutter bei der die Kinder im Alltag lebten, kam durch einen Unfall ums Leben und plötzlich war klar, das die Kinder zum Vater mussten - auch darüber musst Du für Dich nachdenken, das ist keinesfalls der Normalfall - aber eine entfernte Möglichkeit. Und Du solltest zu den Kindern aus Deinem Herzen heraus ja sagen können oder auch nein. Das ist Dein Part, nicht nur seiner.

Nicht leicht.

Ansa
Sei zärtlich mit den Kindern, mitfühlend mit den Alten, nimm Anteil an denen, die sich anstrengen, sei sanftmütig mit den Schwachen und geduldig mit den Starken; denn eines Tages wirst Du dies alles gewesen sein. (nach C.W. Carver)
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Re: Kinder vom Freund kennen lernen - yes or no?

Beitrag von Schnatterinchen »

Hallo Ansa,
Ansa hat geschrieben: So haben sich viele, die hier lange geschrieben haben, einfach von dannen gemacht, weil ihre Probleme sich aufgelöst haben und nicht mehr akut sind. Ein wenig mehr Leben wäre schön.
Ja verstehe, finde ich sehr schade, denn gerad alle, deren Probleme sich "aufgelöst" (oder auch auf eine andere Art und Weise gelöst haben) könnten hier sicher mit ihren Erfahrungen viel beitragen und denen ein bisschen helfen, die eben jetzt noch "Probleme" haben oder grübeln...
Ansa hat geschrieben: Wovor fürchtest Du Dich? Kannst Du das in Worte fassen, was Dich scheuen lässt, diesen Schritt zu gehen? Ich mein, wenn er für Dich der Richtige ist, ist es doch nur logisch, auch diesen Schritt gemeinsam zu wagen. Das kann so bereichernd sein. Ich hab den Eindruck, das da bei Dir etwas vor sich hin gärt, nur was?
Ich fürchte mich davor, dass es schief geht. Auf irgendeine Art und Weise.
Das fängt da an, dass ich Angst habe, dass Emma weint und sagt, dass sie keine neue Freundin will, weil ja der Papa zur Mama gehört.
Ich hab Angst, dass es Eifersuchtsszenen gibt, ich kenne solche Szenen von der Tochter einer Freundin. Wenn ich da bin und mich mit der Mama unterhalte, dann flippt die ab und zu aus, entweder, weil sie nicht genug Aufmerksamkeit von der Mama beommt oder weil sie nicht genug Aufmerksamkeit von mir bekommt. Die Kinder meines Freundes kennen es jetzt so, dass sie seine ungeteilte Aufmerksamkeit haben an den Wochenenden an denen er sie hat. Ich hab Angst, dass sie genauso ausflippen, wenn das dann mal nicht mehr so ist.
Ich hab auch echt Schiss, dass ich es einfach nicht hin kriege, dass ich irgendwas falsch mache bei seinen Kindern und er dann sauer auf mich ist. Ich hab Angst dass er mich beim ersten Kennenlernen dann ganz genau beobachtet und dann erst entscheidet ob er mich wirklich will, abhängig davon wie gut und richtig ich mit seinen Kindern umgehe - es kommt mir ein bisschen vor wie eine Prüfung, eine Entscheidung. Angenommen ich gehe mit Emma schaukelt und sie tut sich irgendwie weh weil ich nicht genug aufgepasst habe. Was mach ich dann?
Ich habe keine Kinder und wenig Ahnung wie man mit Kindern umgeht...

Du schreibst es kann eine Bereicherung sein - ich habe das Gefühl es kann nur schief gehen und wenn ich die Kinder kennen lerne ist das für unsere Beziehung der Anfang vom Ende. Meine beste Freundin ist Lehrerin und hat ständig mit Kindern zu tun und ist genau wie du und profamilia der Meinung, dass Geheimnisse nicht gut sind, weil Kinder Geheimnisse spüren und dann misstrauisch werden. Ich hab zu ihr gesagt, es kommt mir vor als gibt es nur die Wahl zwischen zwei Möglichkeiten:
1. Ich lerne die Kinder nicht kennen, spüren dass da ein Geheimnis ist und fühlen sich nicht wohl.
2. Die Kinder lernen mich kennen, mögen mich nicht und fühlen sich dann auch nicht wohl.
Sie meinte dann, dass es doch auch sein kann, dass die Kinder mich kennen lernen, mich wohl mögen und dass alles gut wird. Aber egal wie ich es drehe und wende, das kann ich mir einfach nicht vorstellen.

Ich hab oben mal geschrieben, dass ich mit anderen Kindern gut auskomme, aber die muss ich nicht dazu bringen, dass sie mich mögen. Mit denen kann ich unbeschwert umgehen, mit ihnen toben, mit ihnen spielen, auch mal nein sagen... aber kann ich das mit den Kindern von meinem Freund? Wo es doch wichtig ist dass sie mich mögen und akzeptieren und nicht weinen wenn sie mich sehen?
Ansa hat geschrieben: Oh und ja, auch Du musst und darfst und sollst überlegen, ob Du wirklich einen Mann mit Kindern willst, das ist eine lebenslange Aufgabe, Kinder gehören einfach zu ihrem Elternteil dazu, jetzt da sie noch klein sind mehr, aber auch später noch. [...] Und Du solltest zu den Kindern aus Deinem Herzen heraus ja sagen können oder auch nein. Das ist Dein Part, nicht nur seiner.
Ob ich wirklich einen Mann mit Kindern will... Also ich bin jetzt nicht in der Welt herum gelaufen und hab explizit nach einem Mann mit Kindern gesucht um ehrlich zu sein. Es ist aber für mich kein No Go. Einige meiner Freundinnen meinten sie würden sich nie mit einem Mann mit Kindern einlassen. Ich habe mich verliebt in jemanden der Kinder hat, und ich habe im letzten Jahr viel eingesteckt, so viel dass einige Freudinnen auch meinten sie würden das nicht mit machen. Aber ich liebe ihn, was soll ich machen. Und ja ich bin bereit für die Kinder viel zurück zu stehen und einzustecken, das hab ich wirklich versucht zu beweisen.

Ich hab vier mal versucht mich von ihm zu trennen, damit er es leichter hat, aber jedes Mal war er so geduldig, hartnäckig, lieb, verständnisvoll, einfach hier, dass ich nicht stark genug war ihn weg zu schicken.

Wenn er erzählt von seinen Mädels, dann wird mir oft warm ums Herz und ich freue mich, was für ein liebevoller Vater ist. Ich kenne Väter die nicht in Trennung leben und ihre Kinder weniger sehen / ihnen nicht vorlesen / nicht zum Spielplatz gehen, etc.

Ich glaube nur, dass ich bei all dem nicht mithalten kann.

Ich bemühe mich wirklich indem ich zurück stecke, Kuchen backe, Spiele verschenke, Geschenke kaufe - obwohl die noch nicht mal wissen dass es mich gibt. Bevor er ihnen seine Wohnung gezeigt hat bin ich zum Beispiel da hin gefahren, habe geputzt, Bilder von den beiden Mädels aufgestellt und Kinder-Tassen hin gebracht, damit die beiden sich beim Papa willkommen fühlen. Und ich hab es gern gemacht. Und das ist jetzt egoistisch, aber weißt du für alles das erntet er das Lachen und die Freude in den Kinderaugen... nicht ich... Ich weiß auch, dass das nicht das richtige Denken ist und ich noch viel selbstloser werden sollte, aber es ist andererseits auch schwer jemanden lieb zu haben, den man bisher nur von Fotos kennt. Ich weiß also nicht wie ich zu ihnen von meinem Herzen heraus ja sagen kann, wenn ich sie auch noch nicht kenne.

Ich weiß dass du recht hast, ich sollte das vorher schon wissen, aber ich weiß es nicht und vielleicht meine ich genau deswegen, dass ich eben nicht die richtige für ihn bin.
Carpe Diem!
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Re: Kinder vom Freund kennen lernen - yes or no?

Beitrag von Anki80 »

Hallo

Deine Geschichte kommt mir ein wenig so vor als wäre es meine eigene.
Ich bin auch nach meiner Trennung damals sejr schnell mit meinem "Arbeitskollegen" zusammen gekommen.
Wir hatten auch jeder sein eigenes Reich und der Anfang war echt manchmal nicht leicht.
Wir waren uns allerdings relativ schnell darüber einig das ich die Kinder kennen lerne. Der Sohn war damals 3 die Tochter 6.
Und ich muss sagen am Anfang war es wesentlich einfacher als heute.
Wir fanden es wichtig das die Kinder wussten wer ich bin und haben dem beiden immer wieder gesagt das ich den Papa genauso lieb habe wie sie und ich ihnen den Papa nicht wegnehmen werde.
Und somit hat es such gut geklappt.
Bis die Kinder der Mama von mir erzählt haben.
Leider ist die Frau absolut bescheuert und fing seit dem am den Kindern nicht nur mit Fernsehverbot Drohungen alles aus der Nase zu ziehen was bei uns passierte sondern Was neu angeschafft worden ist und wie schlecht ich für
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Re: Kinder vom Freund kennen lernen - yes or no?

Beitrag von Anki80 »

Teil 2:
Sorry hatte sich irgendwie aufgehangen.

Also sie bohrte wo sie konnte. Setzte die Kinder als Spione und zum aufhorchen ein und jetzt gute 2 Jahre später kann ich nur sagen ich weiß manchmal nicht mehr weiter. Mit dem Sohn inzwischen 7 Jahre läuft alles bestens. Er akzeptiert mich. Sagt sogar sehr oft ich hab dich lieb und nennt uns zusammen seine Familie.
Er weint oft weil er gern öfters bei uns sein möchte die Mama es aber verbietet. Das bricht mir manchmal echt das Herz und ich werde wütend.
Das schlimmste ist aber das sie bei der Tochter alles dransetzt damit wir bloß ein schlechtes Verhältnis bekommen. Auf die brauchst du nicht hören, die hat keine Ahnung, die hat nichts zu sagen und und und.
Manchmal könnte ich so weglaufen.
Aber ich liebe ihren Vater das ist das einzigste was mich das alles ertragen lässt.
Aber jedesmal wenn die Ex hier bei uns auftaucht oder ich die Kinder dort abhole könnte man mir auch ein Messer in den Bauch rammen so weh tut es dann.

Ich hoffe die Ex von deinem Freund wird nicht mit solchen Waffen kämpfen und nicht alles über die Kids austragen. So wie es bei uns ist.
Und ich wünsche dir mehr Kraft als ich habe.

Aber ich würde mich freuen von dir zu hören !
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Re: Kinder vom Freund kennen lernen - yes or no?

Beitrag von Ansa »

Guten Morgen Ihr Beiden,

@ Anki, wenn die Kleine sagt, "Du musst nicht auf sie hören" oder besser "Du hast mir nichts zu sagen" - wenn die Kinder noch so jung sind, kann man ihnen so gut zeigen, wie doof so eine Aussage wirklich ist. Das Einzige was man wirklich tun muss, ist ganz sachlich und ruhig bleiben.

Das Kind sagt "Du hast mir nichts zu sagen" Du antwortest (oder ähnlich) "ach, Du meinst, ich hab Dir nichts zu sagen (die Wiederholung ist schon wichtig) weil Du nicht auf mich hören magst? Okay, find ich zwar blöd, aber gut, hören wir (GANZ wichtig, dies "wir") nicht mehr aufeinander, da Dir das wichtig ist, kann ich das tun.(macht deutlich, das es ihr Wunsch ist)" Und dann stehen lassen.... normalerweise dauert es nicht sehr lange, bis das Kind kommt und nach etwas fragt - egal was, ob es etwas zu trinken möchte, Hunger hat, etwas haben will oder was auch immer.

Und dann reagiert man nicht, lässt das Kind stehen.... tut so, als habe man einfach nichts gehört. Aber, da man ja etwsa erreichen will (ein Miteinander) achtet man auch sehr darauf und ist bereit jederzeit sachlich einzulenken. In der Art "hmh, mir scheint, nicht aufeinander zu hören ist irgendwie blöd?" Nun kommt es auf das Kind an, wenn es einlenkt, ist man sofort bereit, nachzugeben.... aber nicht ohne miteinander zu reden wie etwa "mag schon sein, das ich Dir nichts zu sagen hab, aber weißt Du, im Alltag muss man einfach aufeinander hören und miteinander reden, wollen wir (da ist es wieder, das wir) wieder tun? Aufeinander hören? Du bist mir so wichtig und möchte keinen Streit haben."

Jedes gesund entwickelte Kind wird einlenken und bei sich denken "stimmt, miteinander ist besser." Wichtig dabei ist, kein Wort gegen Mama oder Kind, keine Schuldzuweisungen, kein Vorwurf oder "siehste so ist das" - ganz sachlich ist hier sehr wichtig. Kein Hohn, kein Spott im Ton.

Mein Liebster hat das auch mit meinen Kindern gemacht, ein Mal - hat für alle Zeit gereicht, denn denen ist nach so einem Beispiel glasklar, das "Du hast mir nichts zu sagen" einfach mal Murks ist.

Gut dabei ist noch, dem Kind zu signalisieren, das man versteht, wie schwer die Situation für es ist. Denn derartig "missbraucht" zu werden belastet die Kleine massiv. Sie kann da nicht raus, auf Mama "darf" sie nicht wütend sein - denn sie muss mit ihr leben und da scheint es angebracht, die Wut umzulagern, das ist aber schon ein Selbstschutz. Und der tut weh, wenn auch unbewusst.

@ Schnatterinchen,

ja, die Sorgen das es schief gehen könnte, kann ich Dir nicht nehmen - das sind Dinge, die niemand weiß. Vielleicht tröstet Dich der Gedanken, das eine gute Zeit miteinander viel wertvoller für Kinder ist, als keine davon? Zu sehen,w ie Beziehung funktioniert und miteinander gelebt wird, ist mit das wichtigste, das Kinder mitnehmen können.

*lächel* Du musst niemanden dazu bringen, Dich zu mögen..... ich hab meinen Kindern gesagt "ich müsst sie nicht mögen (die Liebste meines Ex), aber ihr dürft!" Das darfst Du auch sagen, "ich müsst mich nicht mögen, aber ihr dürft" oder aber auch "ich mag Euch richtig gern" (aber erst nach dem Kennen lernen und es muss ehrlich sein). Sei einfach Du selbst, Kinder haben ein feines Gespür für Schwingungen und Körpersprache, die haben fix heraus, wenn man nicht ehrlich zu ihnen ist.

Man kann ihnen die Angst nehmen "ich weiß, das ich alles nicht so leicht für Euch, aber ich werde mir viel Mühe geben, damit wir uns gut verstehen." Einfach ganz ehrlich sein. :D Wenn Du nichts ausschaust wie Frankenstein, wird schon kein Kind weinen, wenn es Dich sieht. Hey, Du bist eine begehrenswerte und liebenswerte Person.... warum sollte ein normal entwickeltes Kind weinen, wenn es Dich sieht?

Oh, solche Szenen, das Kinder einen als Partnerin nicht wollen - das kann tatsächlich passieren und da kommt es auf kluges Handeln an. Dann ist Papa gefragt, der glasklar und deutlich sagt "Mama und ich - never!!!" Und das muss auch so rüber kommen, da darf kein Spiel für Strohhalme und vielleicht, wer weiß" bleiben und sein. Diesen Wunsch haben tatsächlich die allermeisten Kinder, aber sie wissen auch, wenn die Eltern klar und deutlich sind, das es unerfüllbare Wünsche bleiben. Da darf man dann auch sagen "ja, das kann ich gut verstehen, das würde ich mir auch wünschen, aber Du weißt ja, Mama und Papa haben sich nicht mehr lieb, das passiert Eltern hin und wieder mal und irgendwann hat auch die Mama einen neuen Freund so wie Papa mich." Diesen Wunsch ernst nehmen, aber eben auch deutlich machen, das er unerfüllbar ist und bleibt und wie geschrieben, das muss auch vom Papa kommen.

Übrigens, das die Tochter Deiner Freundin so ausflippt ist ein ernstes Zeichen dafür, das etwas schief läuft, das sich zuviel Alltag alleinig um ein Kind dreht..... das niemand sagt "pass mal auf, JETZT telefoniere ich und Du MUSST warten, nachher höre ich Dir wieder zu." Das müssen Kinder lernen dürfen, für später, sie brauchen es - nicht immer die Nr. 1 sein zu müssen. Kindgerecht erklären, das es ja auch seine Zeit zum spielen hat, in der es niemand stört; und lernen lassen, das auch Erwachsene ein Anrecht auf diese Zeit haben. Das ist aber die Sache Deiner Freundin.

Na klar wirst Du Fehler machen; na und? Das ist menschlich..... normal und macht einen liebenswert, Du kannst Dich entschuldigen, darüber reden, ehrlich sein - solche authentischen Menschen sind diejenigen, die Kinder lieben werden, weil sie sich ernst genommen fühlen und Dein Liebster, der weiß um Deine Angst, nachdem was Du über ihn schreibst, wird er geduldig sein und das wissen. Trau Dir mal.

Hmh, ich meinte damit auch nicht, das Du bewusst einen Vater gesucht hast, obgleich gute Väter sehr anziehend sind ,) - sondern das Du entscheiden musst, ob Du das willst und ich denke, die Entscheidung ist schon gefallen.... wie es ausgeht, wirst Du erst wissen, wenn Ihr Euch kennen gelernt habt, ich glaube nicht, das eine Beziehung erfolgreich sein wird (entschuldige, das ist ganz persönlich) wenn man in zwei Welten nebeneinander lebt (ich kenne Menschen, die das können, aber die sind sich auch sicher, das es gut ist - ich kann das nicht) und einen so wichtigen Teil im Leben des Partners ausblendet. Und eine sist klar, Vater wird er immer sein, für den Rest seines Lebens - irgendwann vielleicht auch Großvater....

Ich wünsche Dir wirklich viel Kraft und Mut
Ansa
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Re: Kinder vom Freund kennen lernen - yes or no?

Beitrag von Schnatterinchen »

Hallo ihr zwei...


Sorry dass es mit der Antwort ein bisschen gedauert hat, ich bin die letzten zwei Tage im Bett gelegen und hab versucht gesund zu werden, war mega-erkältet!

Ich freu mich, dass ihr geschrieben habt!!!

@ Anki:
Ich hätte da natürlich Fragen! ;-)
Wusste denn die Ex von deinem Freund, dass die Kinder dich kennen lernen, oder habt ihr das gemacht ohne ihr vorher Bescheid zu sagen?
Das war bei uns nämlich auch ein Thema und ich bestehe geradezu darauf, dass mein Freund der Mutter es erzählt, damit sie es dann nicht von den Kindern erfährt, dass sie Papa's Neue kennen gelernt haben.
Und wie habt ihr denn das erste Kennenlernen dann gestaltet? Habt ihr was unternommen zusammen?
Mein Freund redet immer wenn es darum geht über schwimmen gehen. Ich glaube er würde gerne sowas unternehmen mit der Möglichkeit, dass man sich quasi am Schwimmbad trifft und danach jeder wieder zu sich nach Hause fährt und das finde ich an sich auch eine gute Idee, ob es unbedingt das Schwimmbad sein muss, da bin ich mir noch nicht sicher.
Und habt ihr von Anfang an gesagt, dass du die neue Freundin bist, oder habt ihr gesagt, dass du eine Freundin bist?
Ich hab da einfach ganz viele Fragen und bin froh über deine Erfahrungen! Danke! :bussi:

Wie die Mutter dann reagieren wird ist schwer zu sagen ... :(
Zur Zeit läuft es wieder nicht gut zwischen den beiden.
Letztes Wochenende hatten wir zusammen, er und ich, und als er am Sonntag Abend bei ihr angerufen hat um zu besprechen wie es unter der Woche sein soll, da hat sie ihm genau erzählt, wann er in Whatsapp online war und ihm vorgeworfen, dass er sich nicht bei ihr gemeldet hat, obwohl sie bei ihm hat klingeln lassen und obwohl er ja online war, also muss er ja gesehen haben, dass sie bei ihm hat klingeln lassen. Das ist jedenfalls total ausgeartet und dann gab es am Telefon einen riesen Streit deswegen, weil er sagt er lässt sich doch nicht so von ihr kontrollieren und stalken.
Wenn sie ihn so schon kontrolliert könnte es natürlich durchaus sein, dass sie ihn dann genauso kontrolliert, wie in deinem Fall, Anki :(
Ich für mich glaube ehrlich gesagt, dass sie sich noch nicht mit der Trennung abgefunden hat. Das wird es schwieriger machen.
Ich weiß auch nicht - das war auch oben schon mal Thema - ob die Kinder das mit der Trennung verstanden haben (was auch immer sie in dem Alter davon verstehen können)...

Mein Freund meinte er ist jetzt aus Sicht der Kinder ungefähr genauso viel "da" wie vor der Trennung, mit dem Unterschied, dass sie wissen, dass er "da" nicht wohnt sondern wo anders eine eigene Wohnung hat.
Und er meinte letztens seine große Tochter hat sehr viel Empathie und würde ziemlich mit der Mutter mit leiden. Das sind glaube ich schlechte Voraussetzungen für mich... Wie soll Emma mich mögen wenn ihre Mama meinetwegen leidet?
Ansa hat geschrieben:wenn die Kleine sagt, "Du musst nicht auf sie hören" oder besser "Du hast mir nichts zu sagen" - wenn die Kinder noch so jung sind, kann man ihnen so gut zeigen, wie doof so eine Aussage wirklich ist. Das Einzige was man wirklich tun muss, ist ganz sachlich und ruhig bleiben.
Wow, ich hab hier ganz gespannt gelesen. Ich hab auch in den anderen Threads schon manches gelesen was du dazu geschrieben hast und bin echt beeindruckt. Darf ich fragen woher du so viele "Methoden" kennst? Hattest du Hilfe? Ich finde viele von den Sachen echt gut und vor Allem kindgerecht und hoffe, dass ich mich an einiges später auch mal halten kann.
Ansa hat geschrieben:Vielleicht tröstet Dich der Gedanken, das eine gute Zeit miteinander viel wertvoller für Kinder ist, als keine davon? Zu sehen, wie Beziehung funktioniert und miteinander gelebt wird, ist mit das wichtigste, das Kinder mitnehmen können.
Da ist wieder so etwas, das ich tatsächlich nicht verstehe. Ich glaub langsam mir fehlt irgendeine Synapse im Hirn :/: Du schreibst eine gute Zeit miteinander ist wertvoller für die Kinder als keine davon. Ich verstehe das nicht. Die Kinder haben doch eine gute Zeit "miteinander" - mit ihrem Papa. Und ja soweit gehe ich mit, dass diese Zeit sehr wertvoll ist. Aber warum soll ich da wirklich dazu kommen. Davon haben die Kinder in meinen Augen nichts. Warum an der Zeit in der sie ihren Papa exklusiv haben etwas verändern? Ich sehe keinen Vorteil für die Kinder. Ich sehe nur einen Vorteil für mich und ich will nicht so egoistisch sein.
Bei profamilia wurde uns auch gesagt, dass wir den Kindern eine liebevolle Beziehung vorleben sollen. Aber da mein Freund nicht will, dass die Kinder mich als "seine" Freundin kennen lernen fällt das ja weg. Dann bin ich "eine" Freundin, die ab und zu mal dabei ist, aber dann wäre es für die Kinder denke ich schöner, wenn sie ihren Papa für sich hätten.
Ansa hat geschrieben:Du musst niemanden dazu bringen, Dich zu mögen..... ich hab meinen Kindern gesagt "ich müsst sie nicht mögen (die Liebste meines Ex), aber ihr dürft!"
*zurück lächel* Naja aber auch dazu müssten sie mich mögen wollen, und das muss ich dann schaffen, dass sie mich mögen wollen...
Ansa hat geschrieben:warum sollte ein normal entwickeltes Kind weinen, wenn es Dich sieht?
Ansa, ich hab so viel gelesen über Kinder, die eben einfach pauschal nicht wollen dass Mama oder Papa neue Partner haben, dass sie tatsächlich beim Anblick einfach schon mal weinen.
Ich weiß nicht mehr ob das hier war oder in einem anderen Forum, da hat eine Mutter erzählt, dass sie tatsächlich noch ein gutes Verhältnis zu dem Vater der Tochter hat, dass sie seine neue Freundin kennt und sie selbst nett findet und sich freut dass er eine gute neue Partnerschaft hat, aber wenn er das Kind abholt, dann weint das Kind wenn die neue Freundin im Auto sitzt. Sie schrieb, der neuen Freundin kommen dann die Tränen, weil sie sich wirklich Mühe gibt, aber das Kind will sie nicht akzeptieren... Ich glaube man muss als neue Freundin nicht aussehen wie ein Monster um einem Kind Angst zu machen - bloße Existenz reicht schon.
Ansa hat geschrieben:Diesen Wunsch ernst nehmen, aber eben auch deutlich machen, das er unerfüllbar ist und bleibt und wie geschrieben, das muss auch vom Papa kommen.
Leider ist mein Freund - wie soll ich sagen? - recht konfliktscheu. Es sind im letzten Jahr oft Dinge versprochen worden, die dann wieder verworfen wurden, wenn seine Ex Theater gemacht hat.
Ich könnte mir jetzt vorstellen, dass es für ihn noch schlimmer ist wenn die Kinder weinen oder wütend werden - und ich bin mir nicht sicher wie stark er dann zu seiner Entscheidung stehen kann.
Ansa hat geschrieben:Übrigens, das die Tochter Deiner Freundin so ausflippt ist ein ernstes Zeichen dafür, das etwas schief läuft, das sich zuviel Alltag alleinig um ein Kind dreht...
Das kann natürlich sein... Ihre Tochter ist wirklich ihr ein und alles...
Ansa hat geschrieben:Dein Liebster, der weiß um Deine Angst, nachdem was Du über ihn schreibst, wird er geduldig sein und das wissen.
Leider nimmt er meine Angst nicht ernst. Ganz oft wenn ich versuche mit ihm drüber zu sprechen, würgt er das Gespräch ab und sagt einfach nur "Das wird nicht passieren" - und dann fühl ich mich sehr allein mit meiner Angst.
Immerhin hab ich mich letztens getraut ihn zu fragen, was passiert wenn es mit den Kindern wirklich nicht klappt, ob wir uns dann trennen müssen, oder ob wir dann in den Modus "Alle-zwei-Wochenenden-und-Montag-und-Dienstag" zurück gehen können. Und da hat er gesagt, dass er sich deswegen nicht von mir trennen würde, weil er sein neues Leben nicht aufgeben will - da war ich dann wenigstens ein bisschen erleichtert.
Ansa hat geschrieben:ich glaube nicht, das eine Beziehung erfolgreich sein wird (entschuldige, das ist ganz persönlich) wenn man in zwei Welten nebeneinander lebt (ich kenne Menschen, die das können, aber die sind sich auch sicher, das es gut ist - ich kann das nicht) und einen so wichtigen Teil im Leben des Partners ausblendet.
Weißt du ich will das nicht ausblenden, ganz im Gegenteil. Ich würde ihn sehr gern mit den Kindern erleben. Abgesehen davon glaube ich, dass es recht gut erzogene Kinder sind, nach dem was er so erzählt - selbst wenn ich den Faktor abziehe, dass es SEINE Kinder sind und er stolz auf sie ist, sind es immer noch sehr gut erzogene Kinder ;) Ich würde auch voll gern lauter so Quatsch machen wie Kastanien sammeln und Männchen bauen, Drachen bauen und steigen lassen, Schnitzeljagd, Plätzchen backen und dabei meine Küche verwüsten, vorlesen, Ostenester verstecken, schaukeln, ... ich weiß dass es nicht immer nur Spaß ist sich um Kinder zu kümmern. Aber ich wäre bereit auch Tränen und Streit zu ertragen, die Nacht lang wach zu bleiben, weil Kinder Sorgen haben und reden wollen oder wenn sie krank sind.
Ich habe nur das Gefühl, dass es andersrum eben leichter ist für die Kinder, wenn man MICH aus IHREM Leben ausblendet.
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Re: Kinder vom Freund kennen lernen - yes or no?

Beitrag von Ansa »

Hallo Schnatterinchen,

und ich hab schon bange gehabt, das ich etwas geschrieben haben könnte, das Dich verletzt oder Dir zu Nahe geht.... gute Besserung, bei diesem hin und her beim Wetter weiß man aber auch wirklich nicht, wie man einer grippe oder ähnlichem entgeht.

Meine "Methoden" hmh - ich hab mir schon als kleines Kind, so etwa mit 9, bisschen eher vielleicht, geschworen, das ich mit meinen Kindern andsers umgehen würde, als man mit mir ungegangen ist, weil ich damals schon die Methoden meiner Erwachsenen um mich herum als ungerecht und unsinnig empfand, warum das so war, kann ich nicht sagen, aber ich hab nie aufgehört, dagegen aufzubegehren. Als ich dann erwachsen war fehlten mit die Methoden und ich wusste nicht, was tun, aber anschreien, demütigen, schlagen und in den Keller sperren kam mir einfach Grundfalsch vor und ich machte mich auf die Suche und fand so zu der Individualpsychologie, Rudolf Dreikurs & Co, das bekannteste Buch (man muss schon den Zeitfaktor in der Schreibweise und Ausdrucksweise berücksichtigen und umsetzen) ist "Kinder fordern uns heraus" - beinahe jedes gute Erziehungsbuch beruft sich an irgendeiner Stelle darauf.

Es beruht auf zwei Säulen, Beziehungsebene und Handlungsebene. Beides trennt sich etwa so, das Kind hat einen "Fehler" gemacht (warum, lassen wir mal offen) und ich kann auf der Beziehungsebene reagieren, wie das sehr viele tun "meine Güte bist du dumm, was hast Du denn da schon wieder angestellt" oder auf der Handlungsebene "oh, das ist aber schief gelaufen, war nicht so gut, oder - lass uns mal gemeinsam schauen, was passiert ist." Fühl malin Dich hinein, bei welcher Ansage wärest Du bereit, über das Geschehene zu reden und darauf einzugehen?

Für mich war das eine Offenbarung.... zudem geht es hier um logische Folgen, logische Folgen treten unweigerlich ein, wenn wir alle etwas tun und man lernt aus ihnen meist am meisten. Logische Folgen sind etwas, das ich als Eltern herbei führen kann, etwa wenn ein kleines Kind keine Zähne putzen will, dann erkläre ich ihm schlicht, das jemand, der keine Zähne putzen mag, keinen Zucker essen darf, weil der die Zähne kaputt macht und ich Sorge tragen muss, für die Gesundheit. Und das mache ich dann auch am nächsten Tag..... kein Obst, kein Müsli, kein Saft, nichts worin Zucker ist - bisher wollte jedes Kind nach dem Frühstück Zähne putzen :D und hat das nie wieder verweigert. Aber ich kenne durchaus Eltern die ums Zähneputzen wochenlang ein Riesengeschrei machen, jeden Abend wieder.

Kein Zähneputzen - kein Zucker - das ist derartig logisch, das kein Kind das jemals als Strafe ansieht sondern einfach als Konsequenz. Und das zieht sich fort.... meine Kinder (heute 17, 20 und 22,behaupten ganz fest, sie seien nie bestraft worden :D und Strafen seien komplett überflüssig). Dazu gehört dann auch, das Kind indem was es sagt, ernst nehmen wie in dem Fall "also gut, dann hören wir nicht aufeinander" - seine Idee - Du setzt sie um. Ohne Schimpfen, herab würdigen oder sonst was. Das Kind merkt von selbst, das seine Idee dusselig ist und Dein Angebot, das es vielleicht doch besser ist, aufeinander zu hören, weil Dir das nicht gefällt, lässt es nicht sein Gesicht verlieren und setzt es nicht herab. Normalerweise wird es freudig auf Dein Angebot eingehen.

Manchmal hilft fragen, "mir fällt überhaupt nicht ein, was wir jetzt tun können, hast Du eine Idee?" Wenn Kinder sich ernst genommen fühlen, lernen sie Verantwortung und nicht immer ist ihre Idee unsere aber sehr oft ist sie schlicht annehmbar. Etwa bei Schadenswiedergutmachungen....

Und ich hab viele Kurse dazu gemacht, ich hab das Glück gehabt, hier einen Kindergarten zu haben, dessen leitung nach dem Prinzip gearbeitet hat und die nebenbei Elternkurse angeboten hat und in manchen Momenten auch spontan da war und mir immer hilfreich zur Seite gestanden hat, mir fehlte ja Erfahrung und ich wusste nicht, ob meine Art der Erziehung gut sein würde.

Ist sie, meine Mädchen sind eigenständig, verantwortungsvoll, hilfsbereit, mutig, sehen nicht weg und haben Zivilcourage. Meine Große ist Erzieherin, die Mittlere macht grad ein soziales Jahr in der Behindertenhilfe und meine Jüngste ist im Schüleraustausch in Japan. Klar haben sie hier und dort Probleme und machen mir Sorgen, aber sie schaffen das allesamt prima und gehen ihren Weg. Sie sagen mir auch heute, das sie viel von mir gelernt haben, das ich es gut gemacht hab und sie sind verwundert, wie manche Eltern mit ihren Kindern überhaupt umgehen.

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Da ist wieder so etwas, das ich tatsächlich nicht verstehe. Ich glaub langsam mir fehlt irgendeine Synapse im Hirn :/: Du schreibst eine gute Zeit miteinander ist wertvoller für die Kinder als keine davon. Ich verstehe das nicht. Die Kinder haben doch eine gute Zeit "miteinander" - mit ihrem Papa. Und ja soweit gehe ich mit, dass diese Zeit sehr wertvoll ist. Aber warum soll ich da wirklich dazu kommen. Davon haben die Kinder in meinen Augen nichts. Warum an der Zeit in der sie ihren Papa exklusiv haben etwas verändern? Ich sehe keinen Vorteil für die Kinder. Ich sehe nur einen Vorteil für mich und ich will nicht so egoistisch sein.
Bei profamilia wurde uns auch gesagt, dass wir den Kindern eine liebevolle Beziehung vorleben sollen. Aber da mein Freund nicht will, dass die Kinder mich als "seine" Freundin kennen lernen fällt das ja weg. Dann bin ich "eine" Freundin, die ab und zu mal dabei ist, aber dann wäre es für die Kinder denke ich schöner, wenn sie ihren Papa für sich hätten.
Bei Dir ist ganz sicher alles in schönster Ordnung, manchmal denkt man einfach nur nicht weiter oder um die Ecke oder anders. Mit Kindern leben bedeutet auch, ihnen das Lernziel Familie, Beziehung und Partnerschaft vorzuleben und ein glücklicher Papa, der strahlt und eine schöne Beziehung führt - kann eine sehr wertvolle Erfahrung sein und werden. Meine Mädchen haben erst durch und mit meinem Liebsten erlebt, was es bedeutet, Familie zu leben, wie Eltern Konflikte lösen und miteinande rumgehen, wie schön kleine Gesten im Alltag gelebt werden, sie sind mittlerweile alt genug, um das in Wort zu fassen und anzuerkennen. Innerhalb der Kernfamilie herrschen ja Streit und Zwist vor, man kann sich nicht leiden - geht garstig miteinander um, ist unfair zueinander - da ist das vorgelebte Gegenteil, das deutlich zeigt, es geht auch anders - unglaublich wertvoll.

Und nein, es ist nicht schöner, wenn Du außen vor bleibst, denn es ist ohen Dich eine "nicht existierende" Welt in der sie leben und aufwachsen, sie bleiben sozusagen "draußen" - ich finde das dauerhaft gefährlich, denn wenn sie es eines Tages mitbekommen und erfahren, werden sie zu Recht verletzt sein, je länger man sie nicht involviert hat, desto tiefer geht so eine Verletzung.

Und natürlich, das erste Kennenlernen kann sorgsam erfolgen und vorsichtig, aber wenn alles gut läuft, wird er eines Tages sagen "das ist meine Liebste" oder aber die Kinder werden es spüren und fragen und dann gilt es ehrlich zu sein. Unbedingt.
*zurück lächel* Naja aber auch dazu müssten sie mich mögen wollen, und das muss ich dann schaffen, dass sie mich mögen wollen...
Ich bin mir sicher, das sie das wollen werden, Kinder gehen nicht mit dem Ansinnen durchs Leben "die mach ich platt....." sie wollen gemocht werden und sie tun so viele Dinge um zu gefallen..... darauf wirst Dich wohl einlassen müssen. ,)
Ansa, ich hab so viel gelesen über Kinder, die eben einfach pauschal nicht wollen dass Mama oder Papa neue Partner haben, dass sie tatsächlich beim Anblick einfach schon mal weinen.
Ich weiß nicht mehr ob das hier war oder in einem anderen Forum, da hat eine Mutter erzählt, dass sie tatsächlich noch ein gutes Verhältnis zu dem Vater der Tochter hat, dass sie seine neue Freundin kennt und sie selbst nett findet und sich freut dass er eine gute neue Partnerschaft hat, aber wenn er das Kind abholt, dann weint das Kind wenn die neue Freundin im Auto sitzt. Sie schrieb, der neuen Freundin kommen dann die Tränen, weil sie sich wirklich Mühe gibt, aber das Kind will sie nicht akzeptieren... Ich glaube man muss als neue Freundin nicht aussehen wie ein Monster um einem Kind Angst zu machen - bloße Existenz reicht schon.
glaubst Du mir, wenn ich vermute, das irgendjemand in dieser Beziehung unbewusst nicht stimmig mit seinen Aussagen ist? Das vielleicht nicht offen und klar gesprochen worden ist? Manchmal, wenn Eltern meinen, sie tun ihrem Kind durch gemeinsame Unternehmungen wie Geburtstage und Ausflüge etwas Gutes, kommt dieses auf die Idee, das doch alles schön ist und die Eltern bestimmt, ganz sicher, wieder zusammen kommen, wenn der andere Partner (egal ob Mamas Freund oder Papas Freundin) nur weg ist. Klare Worte sind da ganz ganz wichtig. "Wir verstehen uns, aber wir haben uns nicht mehr lieb und wollen nicht mehr miteinander leben" - das kann hilfreich sein.
Leider ist mein Freund - wie soll ich sagen? - recht konfliktscheu. Es sind im letzten Jahr oft Dinge versprochen worden, die dann wieder verworfen wurden, wenn seine Ex Theater gemacht hat.
Ich könnte mir jetzt vorstellen, dass es für ihn noch schlimmer ist wenn die Kinder weinen oder wütend werden - und ich bin mir nicht sicher wie stark er dann zu seiner Entscheidung stehen kann.
Das macht mir viel mehr Sorgen. Denn die Klarheit in dem Fall muss von Papa kommen. Es gibt so einige Geschichten im Forum, in denen Freundinnen von den Kindern schlecht behandelt werden und das Ganze zieht sich über ewige Zeiten hin, die Aussage eines Vaters "Du musst die xxx nicht mögen, aber ich erwarte von Dir, das Du sie höflich behandelst" kann da alles verändern. Wenn er schweigt und zusieht, hat sie schon beinahe verloren, denn das Kind "liest" daraus, das sein Verhalten richtig und gut ist, da Papa es hinnimmt. Darüber müsstet Ihr miteinander reden und Euch einig sein.

Allerdings wenn er sagt, "das wird nicht passieren" würd eich ihm auch vertrauen, denn er kennt ja seine Kinder und weiß sie einzuschätzen. Und, das Du dazu gehörst, wird nicht bedeuten, das Du fortan immer dabei sein musst, Du kannst auch Kinderwochenenden nutzen und mal etwas mit Freundinnen unternehmen und eben eine Zeit weg sein, nicht immer, aber ab und an. Daist ja auch noch Dein Leben, das Du führen sollst und musst.

Und für alle anderen Fragen sind wir ja hier.

Ansa
Sei zärtlich mit den Kindern, mitfühlend mit den Alten, nimm Anteil an denen, die sich anstrengen, sei sanftmütig mit den Schwachen und geduldig mit den Starken; denn eines Tages wirst Du dies alles gewesen sein. (nach C.W. Carver)
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Re: Kinder vom Freund kennen lernen - yes or no?

Beitrag von Schnatterinchen »

Hallo Ansa,


nein nein, du hast gar nichts geschrieben, was mich verletzt hat, ganz im Gegenteil, ich finde du bist wunderbar, fühle mich von dir auch endlich mal ernst genommen und es tut mir sehr gut hier zu schreiben und zu lesen was du dazu zu sagen hast! :bussi: Ich bin nur leider immer noch ein bisschen krank :/: Aber das wird schon wieder.
ich hab mir schon als kleines Kind, so etwa mit 9, bisschen eher vielleicht, geschworen, das ich mit meinen Kindern andsers umgehen würde, als man mit mir ungegangen ist, weil ich damals schon die Methoden meiner Erwachsenen um mich herum als ungerecht und unsinnig empfand
Tatsächlich habe ich mir das auch mal geschworen, ich kann mich auch erinnern warum. Und ich habe mir auch vieles vorgenommen, was ich besser machen will, zwei wichtige Dinge wären mir fragen und zuhören. Ich kann mich gut erinnern, dass mir das gefehlt hat von Seiten meiner Eltern. Auch was du schreibst über Beziehungsebene - ... meine Mutter war immer sofort beleidigt, hat gar nicht mehr geredet, ist manchmal sogar einfach weg gefahren und hat mich allein gelassen. Ich tu mir heut noch schwer mit Streiten oder Diskussionen, weil für mich schlechte Stimmung immer gleich auch schlechte Beziehung bedeutet. Dass man sich streiten kann oder diskutieren kann und sich trotzdem gleichzeitig lieb haben kann - das hab ich bis heute nicht gelernt.

Es klingt echt gut was du da alles schreibst =) Einfach und doch wirkungsvoll.
Wenn du so schreibst bewundere ich dich wie du das wohl hin gekriegt hast. Einfach toll. Da wünscht man sich, dass sich mehr Eltern so viele Gedanken machen würden. Das klingt jetzt echt böse, aber manchmal hab ich schon den Eindruck, dass viele Paare Kinder in die Welt setzen, einfach weil man es eben so macht, nachdem man geheiratet hat, aber viele Gedanken machen sie sich nicht, wie sie den kleinen Menschen den sie da in die Welt gesetzt haben am besten auf's Leben vorbereiten...

Ich werd dir bestimmt noch viele Fragen stellen ;-)
Bei Dir ist ganz sicher alles in schönster Ordnung, manchmal denkt man einfach nur nicht weiter oder um die Ecke oder anders. Mit Kindern leben bedeutet auch, ihnen das Lernziel Familie, Beziehung und Partnerschaft vorzuleben und ein glücklicher Papa, der strahlt und eine schöne Beziehung führt - kann eine sehr wertvolle Erfahrung sein und werden. Meine Mädchen haben erst durch und mit meinem Liebsten erlebt, was es bedeutet, Familie zu leben, wie Eltern Konflikte lösen und miteinande rumgehen, wie schön kleine Gesten im Alltag gelebt werden, sie sind mittlerweile alt genug, um das in Wort zu fassen und anzuerkennen. Innerhalb der Kernfamilie herrschen ja Streit und Zwist vor, man kann sich nicht leiden - geht garstig miteinander um, ist unfair zueinander - da ist das vorgelebte Gegenteil, das deutlich zeigt, es geht auch anders - unglaublich wertvoll.
Okay, das leuchtet absolut ein.
Wenn es stimmt was mein Freund so erzählt (auch wenn nur die Hälfte stimmt), dann herrscht zwischen ihm und seiner Frau auch viel Streit, und wenn nicht Streit dann Kälte und man geht einander aus dem Weg :/:
Fragt sich wie Kinder dann reagieren, wenn sie plötzlich etwas ganz anderes sehen, das sie nicht kennen. Werden sie eifersüchtig, wenn der Papa mich in den Arm nimmt? Wollen sie das dann vielleicht nicht? Na gut das wird man sehen.
wenn sie es eines Tages mitbekommen und erfahren, werden sie zu Recht verletzt sein, je länger man sie nicht involviert hat, desto tiefer geht so eine Verletzung.
Ich frage jetzt wirklich ehrlich, weil ich es nicht einschätzen kann - meinst du wirklich, dass damit so eine Verletzung einher geht?
Kann man ihnen nicht sagen, dass der Papa eben eine Freundin hatte, aber sich extra Zeit für sie nehmen wollte ohne die Freundin?
Ja was ich ihnen nicht sagen würde ist "Du bist zu klein um das zu verstehen" - das hab ich damals gehasst ;-)
Nur denke ich bestimmt gibt es andere kindgerechte Erklärungen, mit denen die Kinder sehr wohl verstehen, warum der Papa ein Geheimnis hatte.
Zum Beispiel, dass bei der Oma nicht genug Platz war oder eben die neue Freundin am Anfang noch woanders gewohnt hat oder solche Sachen? (Ich rate hier ja auch nur wild rum)

Ich frage mich wirklich: Warum sollte es einem Kind wichtig sein zu wissen, was der Papa so macht? Ich verstehe, dass es den Kindern wichtig ist, dass es dem Papa gut geht. Dass er eine schöne Wohnung hat und ein schönes Bett und dass er gute Laune hat und nicht krank ist. Das alles funktioniert bei meinem Freund gut. Die Kinder kennen seine neue Wohnung und wissen das alles. Und gute Laune hat er meistens auch ;-)
sie wollen gemocht werden und sie tun so viele Dinge um zu gefallen..... darauf wirst Dich wohl einlassen müssen.
Wenn ich das lese, dann rumort irgendwas in mir, ich weiß nicht genau was, aber es fühlt sich echt komisch an.
Ich meine ein Kind muss doch nichts tun, damit man es lieb hat. Ein Kind hat man doch einfach so lieb. Jedenfalls finde ich, dass es so sein sollte.
Denn die Klarheit in dem Fall muss von Papa kommen. Es gibt so einige Geschichten im Forum, in denen Freundinnen von den Kindern schlecht behandelt werden und das Ganze zieht sich über ewige Zeiten hin, die Aussage eines Vaters "Du musst die xxx nicht mögen, aber ich erwarte von Dir, das Du sie höflich behandelst" kann da alles verändern. Wenn er schweigt und zusieht, hat sie schon beinahe verloren, denn das Kind "liest" daraus, das sein Verhalten richtig und gut ist, da Papa es hinnimmt. Darüber müsstet Ihr miteinander reden und Euch einig sein.
Ich mache mir da eben auch Sorgen, bin mir manchmal nicht sicher in wie weit er mich unterstützen wird, wenn er mich noch nicht mal als seine Freundin nennen will. Aber das wäre wohl etwas, das ich auf mich zukommen lassen muss, je nachdem wie es läuft.
Und, das Du dazu gehörst, wird nicht bedeuten, das Du fortan immer dabei sein musst, Du kannst auch Kinderwochenenden nutzen und mal etwas mit Freundinnen unternehmen und eben eine Zeit weg sein, nicht immer, aber ab und an. Daist ja auch noch Dein Leben, das Du führen sollst und musst.
Ich wäre sicher nicht immer dabei! Ich weiß gar nicht ob ich das schon mal weiter oben geschrieben habe, aber ich brauch schon auch Zeit mein eigenes Ding zu machen. Ich fahre auch gern weg, ich hab viele Freunde, würde ja auch ab und zu meine Eltern besuchen - und ich denke das passt auch, denn selbst wenn sie mich irgendwann kennen, finde ich, dass es wichtig ist, dass es Zeiten gibt in denen sie mal mit dem Papa alleine was machen und in denen er ganz ihnen gehört und sie ihn nicht teilen müssen. In denen sie Sachen fragen und sagen können, die sie sich sonst nicht trauen oder die zu "privat" wären als dass ich sie wissen sollte.
Außerdem muss ich ja auch mein Leben irgendwie im Griff haben ;-) Und dazu brauch ich eben auch Zeit auch für mich. Damit müsste dann glaube ich viel mehr mein Freund leben...


Ansa, nochmal danke. Es tut wirklich gut dir zu schreiben, von dir zu lesen, wie du das siehst, Dinge zu lesen, die ich vielleicht wirklich so (noch?) gar nicht sehen kann.
Die meisten meiner Freundinnen sagen immer nur "Wie du kennst die Kinder noch gar nicht? Stellt euch doch nicht so an!! Was muss man denn da überlegen?" - aber ich finde das Thema so wichtig und will mich drüber austauschen, nur bei solchen Aussagen fühle ich mich unverstanden und kann das mit dem Austausch gleich sein lassen.
Ja es heißt dann Kinder sind anpassungsfähig und die stecken das schon weg. Aber ich will trotzdem vorsichtig mit ihnen sein.
Carpe Diem!
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