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Allein im Internet

Verfasst: 28. Oktober 2015 10:13
von Bolz
Hallo zusammen,

ich habe eine Frage an Euch, weil ich mir Tipps erhoffe wie Ihr das bei Euch handhabt.

Die Tochter meines Mannes ist 13. Wir haben seit sie ca. 10 Jahre alt ist Probleme damit, dass sie bei der Mutter wo die die Woche über wohnt, freien Internetzugang hat während sie die Nachmittagsstunden allein zu Hause ist.
Es sind schon einige dumme Dinge vorgekommen ( Pornos, Chats etc. ) und mein Mann macht sich Gedanken, wie er sich einerseits kümmern soll, damit sie nicht völlig allein gelassen mit dem Internet umgeht, überlegt aber andererseits, wie er es anstellt, dass die Tochter sich nicht ausspioniert vorkommt. Aktuell bekommen wir z.B. bei Whatsapp mit, was für Bilder sie täglich von sich postet und die sind teilweise grenzwertig freizügig. Wir vermuten dass sie in ihrem Instagram Account noch freizügigere Bilder postet und sie darauf ansprechen und erklären wie gefährlich das sein kann geht "hier rein und da raus".

Wie macht Ihr das bei Euren Teenies ? Was kontrolliert Ihr oder lasst Ihr sie einfach gewähren ? Reden mit der Mutter ist allerdings keine Option, da ist die Kommunikation seit 10 Jahren völlig unmöglich.

Danke schon mal und beste Grüße
Bolz

Re: Allein im Internet

Verfasst: 28. Oktober 2015 12:16
von Ansa
Hallo Bolz,

schön mal wieder von Dir zu lesen, :D ich bin doch manchmal ganz schön einsam hier......

Schwierig, sehr kompliziert, zumal das Mädchen ja nur bisweilen bei Euch ist. Ich würde meinen, miteinander reden ist hilfreich, nicht in der Art "Du darfst nicht - gefährlich und nein" sondern eher "ich hab Angst um Dich, weil...." Echte Sorge spüren Kinder und häufig bewegt sie das dann doch, einem zuzuhören.

Nicht verbieten, erklären.... ich hab meinen erklärt, wo man sich mit Internetbekanntschaften trifft und wie man das anstellt um sicher zu sein. Gab immer mal wieder Beispiele aus der Presse - noch heute erzählen sie von den Zetteln unter ihrer Schreibtischunterlage, auf denen die Daten standen und die ich im Notfall gehabt hätte - ich hab aber nie nachgesehen, sondern mich auf sie verlassen. Und sie wussten, das ich einfach nur Sorge um sie hatte.

Kam ihnen einer komisch, fragte etwa nach Kleidung oder Bildern - hab ich gesagt "hör auf dein Gefühl, warum sollte Dich jemand im Hemdchen sehen wollen?" Und sie zogen die Schlüsse daraus. Privat ist privat und geht nicht übers Netz. Auch Bilder von zu Hause, da hab ich dann allerdings gesagt "Mein zu Hause - ICH will das nicht. Privatspähre." Sie haben das verstanden, aber es braucht offene und ehrliche Zusammenarbeit. Meine Mädels haben solche Anfragen dann tatsächlich geblockt.

Vielleicht gibt es gute Schriften dazu? Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung könnte ein Anlaufpunkt sein, Broschüre für Jugendliche?

Kommt auch ein bisschen auf den Typ des Kindes an, ich erinnere mich, das meine Große mal eine Freundin hatte, die da ein wenig neben der Spur war und eben bei uns auch Pornos aufrief, meine Kinder schauten sich das zwar an, waren aber empört und entsetzt und nichts konnte sie bewegen, das selbst zu tun. Nachdem ich das mitbekam, war dann auch Schluß mit lustig. Aber - bei mir leben die Kinder eben auch und ich bekam da viel mit.

Vielleicht ist der ein oder andere Gedanke für Euch dabei?

Liebe Grüße
Ansa