Mutter will wegziehen

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Tobias
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Mutter will wegziehen

Beitrag von Tobias »

Hallo Leute,

set etwa eineinhalb jahren lebe ich von meiner Frau getrennt. Die Scheidung wurde vor zwei Monaten ausgesprochen udn ist mittlerweile rechtskräftig.
In der ersten Zeit nach der Trennung mußte ich wegen miner Arbeit und der schwierigen Wohnsituation zustimmen, dass unser gemeinsamer Sohn mehr Zeit bei ihrverbringt als bei mir, obohl wir eine sehr sehr starke Beziehung zueinander haben. meine Frau hatte aus erster Ehe bereits einen Sohn, der 50:50 bei seinen beiden Eltern lebt.
Nach etwa einem halben Jahr der Trennung fing unser Sohn Josef an große Probleme zu zeigen. Er war aggressiv gegen andere Kinder und fing an, wieder nachts einzunässen. Natürlich machten ich mir (ebenso wie meine Frau) Sorgen, wie wir reagieren sollten. Recht kurz danach fing Josef an, bei mir einzufordern, mehr zeit mit mir verbringen zu können und nachdem das einige Male vorkam, begann ich, mit meiner Frau darüber zu sprechen. Aber sie reagierte extrem aggressiv und zurückweisend. Nach längeer Zeit brachte ich sie dazu, gemeinsam mit mir zu einer Erziehungsberatung zu gehen, die uns auch riet, dem Wunsch des Kindes nachzugeben. Aber die Reaktion meiner Frau war dieselbe. Es dauerte mehr als ein halbes jahr, bis sie anfing sich zu bewegen. Schließlich bewilligte sie uns einen zusätzlichen Tag. Jetzt ist Josef 5 Tage bei mir und 9 bei seiner Mutter. Ich zahle freiwillig und regelmäßig Unterhalt.
Wieder begann die Fragerei von josef: "warum bin ich nur 5 Tage bei Dir, Papa?" und mir fallen gar keine Antworten mehr ein, was sicher auch daran liegt, dass sein Wunsch auch meiner ist.

Jetzt kam meine E-Frau auf die Idee, das ehemals gemeinsame haus verkaufen zu wollen (das ich ihr überschrieben hatte) und etwa 20 km entfernt nach Berlin zu ziehen. Dies war eine Entscheidung, die ohne Rücksprache oder Abstimmung stattfandund mich sehr unvorbereitet getoffen hat. Ich erfuhr erst davon, als Josef mir weinend erzählte, er wäre bald nicht mehr bei uns im Dorf.
Natürlich wird es noch eine Weile dauern, bis sie das haus verkaufen kann und wegzieht, aber ich seh nicht ein, warum ich das zulassen muß. jetzt soll der Junge nach der großen Angst der Scheidung auch noch den direkten, festen bezug zu allen seinen freunden verlieren. Das kann doch nicht richtig sein.

Mein aus Wut geborener Wunsch, ihn seiner Mutter wegzunehmen und mit ihm hier im Dorf zu bleiben, während meine Ex-Frau macht was immer sie möchte, ist vielleicht nicht hilfreich, aber wohl doch hoffentlich verständlich.
Ich weiß einfach nicht mehr, wie ich mit dieser herrschaftlich-bockigen Art meiner Ex-Frau umgehen soll. Sie entscheidet einfach. Gemeinsames Sorgerecht hin oder her.

Wenn ihr Ideen habt, wie ich vorgehen kann oder auch einfach nur Anregungen, anders zu denken, so bin ich froh darüber. ich gehe damit die Wände hoch.
Tobias
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Hammer
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Re: Mutter will wegziehen

Beitrag von Hammer »

Hi Tobias,
ihr habt gemeinsames Sorgerecht.
Wenn deine Ex aber das Aufenthaltsbestimmungsrecht allein hat
dann kann sie mit eurem Sohn weg ziehen.
Gespräche zwischen euch scheinen ja wenig zu bringen,da bleiben dir
nicht sehr viel Möglichkeiten.

Die erste wäre du stärkst deinem Sohn den Rücken für den Umzug wenn
es soweit ist,damit er nicht noch mehr darunter leidet.
Aber ich denke das ist nicht das was du möchtest und dein Sohn wohl auch nicht.
Wie alt ist dein Sohn?

Ab einem gewissen Alter werden die Kinder gefragt bei wem sie wohnen
wollen bzw.ihr Wunsch wird mit einbezogen.
Wenn er dies möchte bleibt dir leider nur der Weg über das Familiengericht
damit das Aufenthaltsbestimmungsrecht dir übertragen wird.
Das würde dann vielleicht bedeuten das er dann die Frage stellt:Warum bin ich nicht
bei Mutti?

Je nach dem wie alt euer Sohn ist solltet ihr versuchen in seinem Interesse
eine Lösung zu finden.Auch wenn das sehr schwer ist.

Alles Liebe
Dani
Kinder sind nicht unser Eigentum,
wir haben "nur" das Glück sie auf
IHREM WEG zu begleiten.
Tobias
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Re: Mutter will wegziehen

Beitrag von Tobias »

Hallo Dani,

vielen DAnk für diese Antwort.
Das mit dem Aufenthaltsbestimmungsrecht ist eine interessante Sache. Dieser begriff ist mir nich neu, was wohl auch zeigt, wie neu ich insgesamt in diesem Thema bin.
Ich denke nicht, dass dieses irgendwo festgelegt wurde. Falls das automatisch geschieht, bitte ich um Aufklärung.

Ich tue mich schon etwas schwer damit, den Umzug zu akzeptieren und mit Sicherheit ist es ja auch noch eine Weile hin, weil nicht klar ist, wann sie das Haus verkaufen kann.
Aber es ist mir vor allem deshalb schwer, weil meine Ex-Frau eine bemerkenswert unkommunikative und wenig soziale Person ist. Sie hat auch bei ihrem Sohn aus erster Ehe quasi gar keine Kontakte zum Freundeskreis und auch bei den Freunden unseres gemeinsamen Sohnes und deren Eltern sucht sie keinerlei kontakt. ich habe Angst, dass das Kind bei einem umzug nicht nur den Bezug zu seinen freunden hier verliert, sondern sich auch dort alles absolut ganz und gar alleine aufbauen muß.
Dann hat er nur noch seine Mutter und seinen Halbbruder, der auch nur jede zweite Woche da ist.
Aber es ist eine häßlich schwere Entscheidung, für so eine Sache vor Gericht zu gehen, denn schließlich leiden am Ende doch nur die Kinder wirklich.
Unser Sohn ist fast fünf Jahre alt.

Tobias
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Hammer
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Re: Mutter will wegziehen

Beitrag von Hammer »

Hi Tobias,

die Kinder sind immer die Leidtragenden sehr traurig
aber leider Realität.
Ich weis nicht ob es das Aufenthaltsbestimmungsrecht
automatisch gibt am besten du lässt dich anwaltlich beraten.
Danach kannst du immer noch entscheiden was du tust.

Ich wünsche dir alles Liebe
und auch für deinen Kleinen.

Kämpfe für das Wohlergehen deines Kindes.

LG
Dani
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Rockingmom
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Re: Mutter will wegziehen

Beitrag von Rockingmom »

Hallo Tobias,
erst einmal willkommen hier im Forum :)

du bist gefühlsmäßig sehr nah an deinem Sohn und er scheinbar auch an dir.
Darüber hinaus scheint die Lage zwischen dir und deiner Ex etwas verzwickt zu sein.
Du schreibst, sie ist unkommunikativ und wenig sozial.
Sie scheint auf dem Rücken des Kindes einiges austragen zu wollen. So ist es oft und es ist sehr bedauerlich.

Ich hätte mal ein paar Fragen, um eure Lage besser verstehen zu können:

Wie genau ist es denn dazu gekommen, daß du den Josef damals bei ihr gelassen hast?

Und was ich noch gern wüßte ist: Könnte der Josef denn bei dir leben?
Heißt: Hättest du als Vater die Möglichkeiten, dein Kind bei dir zu haben?

Ich wünsche dir Kraft und Zuversicht,
vielleicht hilft es dir, zu wissen, daß es viele Väter in deiner Lage gibt.
Es grüßt dich
Rocki
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