Re: Hallo
Verfasst: 24. Mai 2012 10:03
Liebe Micha,
es gibt da durchaus Theorien, das die Kommunikation in einer Familie darüber entscheidet, ob man zusammen passt oder nicht. Vereinfacht, wenn es in einer Familie üblich ist, füreinander da zu sein und in einer anderen wird nicht über Probleme geredet, dann sind beide zu Beginn voneinander fasziniert, weil Anders ist spannend. Aber im Verlauf des Zusammenlebens wird bei den meisten aus der Faszination Abneigung, der eine findet sich drum kümmern, beklemmend, der andere das darüber schweigen und am Ende spürt man, das man so nicht weiter kommt. Kinder aus solchen gemischten Welten hingegen ziehen daraus Vorteile, denn sie lernen zwei Varianten kennen und können später besser damit umgehen, weil ihnen nichts fremd ist.
Übertragen hat man solche Dinge immer auch im Freundes - oder Bekanntenkreis. Jemand der gelernt hat, Notlügen zu gebrauchen, aus dem irrigen Grund, sein Gegenüber nicht zu verletzen - kann z.B. mit ehrlichen Menschen nicht umgehen. Die Antwort, "ich kann heute leider nicht, ich habe Kopfweh" wird eher angenommen, als "ich kann heute nicht, ich bin einfach zu kaputt". Jeder Mensch hat im Umgang mit so etwas andere Toleranzen.
Du sollst auch kein Mitleid haben - das ist gar nicht angebracht, Mitgefühl und Verstehen um das Wissen, warum etwas so ist, macht es hingegen leichter. Mitleiden - nö - das muss nicht sein. Und eine Entschuldigung ist das Ganze eh nicht, nur eine Erklärung.
Ich höre aus Deinen Worten auch immer wieder Ängste heraus? Suchterkrankungen.......... hey, auch Kinder aus liebevollen behüteten Elternhäusern, denen es nie an etwas gefehlt hat, geraten auf schiefe Wege. Da hat man, als Erziehende, immer selbst so einiges in der Hand..... Suchterkrankungen kommen meiner Meinung vor allem daher, wenn a. die Veranlagung gegeben ist und b. wenn ein Kind nicht lernen darf, seinen Frust auszuhalten.... wenn es also immer, wenn es müde ist, weint, oder sich langweilt, einen Keks bekommt - dann lernt es, viele "negative" Gefühle (die man als Erwachsener aber aushalten sollte und deshalb auch lernen muss) durch etwas zu befriedigen, was man in den Mund steckt, sich selbst trösten...... es gibt noch keine weiterführenden Untersuchungen dazu, das fände ich mal spannend. Das ist ein wirklich weites Feld und nichts ist wichtiger als Menschen die dem Kind zugeneigt sind und es ehrlich lieben. Das gleicht viel mehr aus, als wir uns mitunter vorstellen.
Also, vertrau Dir und vor allem Deiner Tochter
Viele Grüße
Ansa
es gibt da durchaus Theorien, das die Kommunikation in einer Familie darüber entscheidet, ob man zusammen passt oder nicht. Vereinfacht, wenn es in einer Familie üblich ist, füreinander da zu sein und in einer anderen wird nicht über Probleme geredet, dann sind beide zu Beginn voneinander fasziniert, weil Anders ist spannend. Aber im Verlauf des Zusammenlebens wird bei den meisten aus der Faszination Abneigung, der eine findet sich drum kümmern, beklemmend, der andere das darüber schweigen und am Ende spürt man, das man so nicht weiter kommt. Kinder aus solchen gemischten Welten hingegen ziehen daraus Vorteile, denn sie lernen zwei Varianten kennen und können später besser damit umgehen, weil ihnen nichts fremd ist.
Übertragen hat man solche Dinge immer auch im Freundes - oder Bekanntenkreis. Jemand der gelernt hat, Notlügen zu gebrauchen, aus dem irrigen Grund, sein Gegenüber nicht zu verletzen - kann z.B. mit ehrlichen Menschen nicht umgehen. Die Antwort, "ich kann heute leider nicht, ich habe Kopfweh" wird eher angenommen, als "ich kann heute nicht, ich bin einfach zu kaputt". Jeder Mensch hat im Umgang mit so etwas andere Toleranzen.
Du sollst auch kein Mitleid haben - das ist gar nicht angebracht, Mitgefühl und Verstehen um das Wissen, warum etwas so ist, macht es hingegen leichter. Mitleiden - nö - das muss nicht sein. Und eine Entschuldigung ist das Ganze eh nicht, nur eine Erklärung.
Ich höre aus Deinen Worten auch immer wieder Ängste heraus? Suchterkrankungen.......... hey, auch Kinder aus liebevollen behüteten Elternhäusern, denen es nie an etwas gefehlt hat, geraten auf schiefe Wege. Da hat man, als Erziehende, immer selbst so einiges in der Hand..... Suchterkrankungen kommen meiner Meinung vor allem daher, wenn a. die Veranlagung gegeben ist und b. wenn ein Kind nicht lernen darf, seinen Frust auszuhalten.... wenn es also immer, wenn es müde ist, weint, oder sich langweilt, einen Keks bekommt - dann lernt es, viele "negative" Gefühle (die man als Erwachsener aber aushalten sollte und deshalb auch lernen muss) durch etwas zu befriedigen, was man in den Mund steckt, sich selbst trösten...... es gibt noch keine weiterführenden Untersuchungen dazu, das fände ich mal spannend. Das ist ein wirklich weites Feld und nichts ist wichtiger als Menschen die dem Kind zugeneigt sind und es ehrlich lieben. Das gleicht viel mehr aus, als wir uns mitunter vorstellen.
Also, vertrau Dir und vor allem Deiner Tochter
Viele Grüße
Ansa