Liebe Muckel,
ja ja, da macht sie es sich aber einfach, Deine Große und irgendwie hat sie auch noch Recht "alle lügen", das Fi-Amt betrügen sehen die meisten, die es tun, eher sportlich. Unsere Welt ist schon verquer und doch ist sie im Unrecht, denn a. Ihr habt es ihr nicht vorgelebt und b. weiß sie ganz genau, dass das eine "billige" Aurede ist. Aber uns Eltern nehmen solche Argumeten schon den Wind aus den Segeln. Wie ist Ihr Vater damit umgegangen?
Ich glaub nicht, das Du das überdenken musst. Ich würde mein Kind in so einem Fall in das Boot setzen, das es da angbohrt hat. "Lügen ist also normal? Okay, dann gehen wir jetzt SO miteinander um. Find ich doog, kannste aber haben. Du bist mir wichtig und da tue ich das gern für Dich." Weißt ja, total ernst und sachlich. Bei kleinen Kindern geht das leichter - die ruft man, wenn sie viel schwindeln und man so eine Absprache (ich tue das gern mal für Dich) getroffen hat, mal zum Eisessen und hat dann keines. Und zieht sich aus der Affäre "och, ich wollte auch mal lügen, tun wir doch jetzt." Man muss aber sofort, wenn man merkt, das Kind ist getroffen, einlenken und zusagen, "okay, lügen ist blöd, lass uns doch lieber miteinander ehrlich sein." Bei so großen Kindern ist das sehr schwierig, da würde ich ein Gespräch über Ehrlichkeit und Verlässlichkeit führen und sie fragen, ob sie belogen werden wolle? Das könne man dann ja tun? Ich denke, sie will nicht. Wenn sie ausweicht und sagt "mir doch egal" weiß man auch, dass das nicht stimmt und kann sie darauf ansprechen. Sie ist zu erwachsen, als das ihr das egal wäre.
Die Liebste des Papa mit im Urlaub. Kann es sein, das sie da noch etwas auszuarbeiten hat? Das manches, das sie da getan hat, vielleicht ausschließlich darauf ausgerichtet war, Papas Aufmerksamkeit zu bekommen? Sie lebt ja bei ihm und Du erwähntest, das er sehr häufig unterwegs ist. Würde das ihr Verhalten erklären? Ich könnte mir nämlich vorstellen, das er jetzt mehr aus sie guckt und sie kontrolliert? Und dann hätte sie ihr unbewusstes Ziel erreicht?
Ihr seid schon so lange getrennt, das sie eine Freundin zwar nicht lieben, aber doch akzeptieren müsste? Was für ein Verhältnis hat sie zu ihrem Vater? Wie sieht sie sich, bei ihm lebend? Wir haben hier im Forum so oft über dies Thema gesprochen, er muss das mit ihr klären und deutlich machen, das sie die Tochter ist und er ein Anrecht auf eine Lebensgefährtin hat. Du kannst das wohl erwähnen, aber nicht so deutlich machen. Zieht sie denn keine Parallelen zu Deinem Mann und Dir?
Hmh, manchmal wirkt sie nicht sehr erwachsen auf mich. Alles Lösungen liegen dann mal wieder bei Dir? Und hauptsächlich weil Du ein Thema nicht mit ihr besprichst oder so besprochen hast, das dabei heraus kam, was sie hören wollte?
Und jetzt sind wir bei zuviel Nachsicht und Verständnis. Einerseits ist es wichtig, dies Thema noch einmal mit ihr zu besprechen. Einerseits erinnert mich ihre Antwort aber auch an mangelnde Verantwortung oder, mangelndes Erkennen, das sie selbst etwas dazu beitragen kann um die Dinge zu verändern.
Ich erkläre das man an einem Beispiel. Meine Jüngste hat die gleiche Deutschlehrerin wie meine Große und schon die Beiden hatten ein Problem miteinander. Das wurde nun von meiner Großen auf die Jüngste "übertragen" "Oh, Du hast Frau xyz in Deutsch, pass auf, das ist vielleicht ne blöde Kuh.........." Meine Worte, sie solle sich doch selbst ein Bild machen, verwehten im Wind. Es kam wie es kommen musste, die beiden gerieten aneinander, die Jüngste hatte keinen Bock mehr auif Deutsch und gab sich keine Mühe und schrieb schlechte Noten. Frau xyz ist wirklich ne blöde Schachtel und erklärte mir, mein Kind sei viel zu schlicht für höhere Schulbildung und ich solle mir doch endlich die Grenzen meines Kindes eingestehen. Boooaaah hab ich getobt, aber nicht vor meinem Kind. Dem hab ich nämlich erklärt, das sie Frau xyz vielleicht wirklich etwas bescheuert sei, aber das hieße ja nicht, das sie selbst, sich von ihr den Weg in die Zukunft verbauen lassen müsste. Also, sie könne ja, nicht für Frau xyz gute Noten schreiben, sondern für sich selbst, weil es für sie wichtig ist, was Frau xyz dazu sagen würde, wäre ja egal..... nur weil sie blöd sei, müsse sie sich ja nicht blöd verhalten. Also hat sie nachgedacht und in der nächsten Deutscharbeit ne Zwei geschrieben und auf die verwunderte Frage "wie sie das denn geschafft habe" von Frau xyz hat sie glatt gesagt "och, weil ich das mal tun wollte...." und sie blieb dann bei den Zweien. Mittlerweile ist Frau xyz gar nicht mehr so blöd und hat ihr neulich gar einen Freibrief erstellt, um einen Mitschüler zu ärgern, der sie die ganze Stunde genervt hat.
Und was sagt mein Kind "also, SO blöd ist sie ja doch nicht." Aha....
Mein Kind hat hier lernen dürfen, das es immer zwei sind, die handeln und das man sich auf das einseitige Spiel nicht einlassen muss. Weißt, was ich meine? Kannst Du mit Deiner Tochter darüber reden?
Aufwühlen hat auch eine positive Seite, nämlich den Zeitfaktor, den es hin und wieder braucht, um die Dinge an die richtige Stelle fallen zu lassen. Möglich, das es jetzt alles so hochgepuscht ist, das kein vernünftiges Wort möglich ist. Du könntest ja auch schreiben? Ich Botschaften wählen und keine Angriffe und Fragen nach dem "Warum" stellen..... oder, tu das einfach mal für Dich.... mir hilft das manchmal sehr.
Hör auf Dein Gefühl......
Liebe Grüße
Ansa
P.S. Klar erinnere ich mich an Igel, wie geht es Ihr denn? Mag sie nicht auch einmal wieder bei uns schreiben? Grüß sie ganz lieb von mir.