Wie sollen wir ihn finden?

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röschen
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Wie sollen wir ihn finden?

Beitrag von röschen »

Hallo ihr Lieben,

ich hab mal wieder ein großes Problem.
Viele die mich bereits kennen, wissen, dass meine Tochter noch einen Halbbruder hat (väterlicherseits), den ihr Vater bisher verheimlicht und von jeher jeglichen Kontakt verweigert hat.
Als ich damals, auch auf Anraten von Vielen von euch, sie darüber informierte, wollte meine Große keinen Kontakt zu diesem Jungen (mittlerweile 8 Jahre alt). Es war so gut wie kein Thema mehr bei uns.

Nun hat ihr Vater ihr vor 3 Tagen aus heiterem Himmel davon erzählt und ist zu einem sehr großen, traurigen Thema geworden.

Vielleicht weil sie auf das o.K. ihres Vaters wartete (er hat es ihr freigestellt den Kontakt zu ihm zu suchen), oder warum auch immer, möchte meine Tochter nun, daß dieser Junge weiß, daß sie auf keinen Fall so herzlos ist wie die komplette Familie und bat mich um meine Hilfe dabei.

Leider ist die Telefonnummer, die ich von damals (es sind immerhin 5 Jahre her, seit ich das letzte Mal was von dieser Frau gehört habe), nicht mehr gültig. Ihr Vater meinte, er wüßte weder Telefonnummer noch eine Anschrift und seine jetzige Frau hat ihr heute in einem Telefonat noch mal ausdrücklich zu verstehen gegeben, daß sie von diesem Thema nie wieder etwas hören möchten und nicht im geringsten dazu bereit seien, ihr dabei zu helfen.

Habt ihr eine Idee, wie man an eine aktuelle Anschrift oder Telefonnummer des Jungen und seiner Mutter kommen könnte?

Telefonbücher, Internet und verschiedene, mir bekannte Foren, habe ich schon durchforstet.....nichts. Vielleicht hat die Mutter ja geheiratet und ihren Namen geändert, keine Ahnung.
Familienmitglieder oder Vornamen der Eltern kennen wir auch nicht. Als meine Tochter Kontakt zu der Familie dieser Frau hatte war sie gerade mal 5 Jahre alt.

Jetzt weiß ich leider nicht mehr weiter. Glaubt ihr das Jugendamt würde uns Auskunft geben? Durch unsere Unterhaltsstreitigkeiten im letzten Jahr weiß ich, daß die Unterhaltsansprüche für diesen Jungen über eine Beistandsschaft laufen.

Liebe Grüße
von röschen
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Gerda
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Re: Wie sollen wir ihn finden?

Beitrag von Gerda »

Hallo Röschen,

also das JA zu fragen kommt mir sehr sinnvoll vor. Mehr als versuchen kannst du es nicht. Und das JA ist zum Wohle der Kinder da, und dass so ein legitimer Wunsch eines Kindes Unterstützung braucht, liegt auf der Hand.

Ansonsten könntest du versuchen, über das Einwohnermeldeamt des letzten euch bekannten Wohnsitzes der Frau versuchen, die nachfolgend bezogene Adresse herauszubekommen.

Und was ist mit Verwandten, Eltern, Schul/freundInnen, Arbeitsstellen der Frau?

Ich drück Euch die Daumen. Und sag mal Bescheid, wenn Ihr etwas herausbekommt und wie es sich entwickelt. Die Motivation deiner Tochter finde ich jedenfalls sehr rührend und schön.

LG
Gerda
"Unser wahres Zuhause ist der gegenwärtige Augenblick. Wenn wir wirklich im gegenwärtigen Augenblick leben, verschwinden unsere Sorgen und Nöte, und wir entdecken das Leben mit all seinen Wundern.“

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röschen
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Re: Wie sollen wir ihn finden?

Beitrag von röschen »

Liebe Gerda,

schön von dir zu hören und auch noch so rasch.....danke!!!

Ja, daß JuA ist momentan auch meine einzige Idee. Selbst wenn die nur unsere Bitte an die Mutter weiterleiten würden, wäre das doch schon eine Möglichkeit.

Arbeitsstelle, Familienmitglieder und Freunde kennen wir nicht. Ich habe mich damals, als mein Ex mit ihr zusammen war, nicht allzusehr mit dieser Frau beschäftigt und meine Tochter war zu klein, um sich daran erinnern zu können.

Die komplette Familie meines Exmannes verweigert jegliche Hilfe und Unterstützung - nicht auf mein Bitten, sondern auf Bitten ihrer Enkelin, Tochter und Nichte.
Die wenigen gemeinsamen Freunde von damals, wissen zum Teil nicht mal das dieses Kind existiert. Mein Ex hat ihn überall verleugnet.

Liebe Grüße
röschen
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Gerda
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Re: Wie sollen wir ihn finden?

Beitrag von Gerda »

Liebe Röschen,

das ist total traurig:
röschen hat geschrieben:Die komplette Familie meines Exmannes verweigert jegliche Hilfe und Unterstützung - nicht auf mein Bitten, sondern auf Bitten ihrer Enkelin, Tochter und Nichte.
Die wenigen gemeinsamen Freunde von damals, wissen zum Teil nicht mal das dieses Kind existiert. Mein Ex hat ihn überall verleugnet.
Ich wünsche Euch ganz viel Erfolg bei Eurer Suche. Und schön, dass es deine Tochter anders machen will und auch schön, dass du sie dabei unterstützt.

Liebe Grüße
Gerda
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röschen
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Re: Wie sollen wir ihn finden?

Beitrag von röschen »

.....traurig, ja sehr traurig ist das. Von dem vorherigen Ablauf, ich meine das WIE er es ihr gesagt hat mal ganz zu schweigen.
Am Dienstag hat er sie für 2 Stunden hier abgeholt - ihr die Information "vor den Latz geknallt", um es mal so auszudrücken, wie ich es empfinde - sie wieder hier abgesetzt - und fertig. Jetzt muß sie selbst sehen, wie sie damit zurechtkommt.
Ich bin deshalb mehr als froh gewesen, daß sie darüber Bescheid wusste und nicht ganz so vor den Kopf gestossen war.

Das Schlimme daran ist außerdem, dass er in gewisser Weise sie als "Schuldige" hingestellt hat. Der Grund, warum er angeblich mit diesem Jungen nichts zu tun haben wollte und will, sei sie. Die Frau hätte damals gesagt, wenn das Kind auf der Welt sei, wolle sie nicht mehr das seine Tochter komme. Schließlich gäbe es nur Platz für ein Kind und deshalb müsse er sich entscheiden. Natürlich hätte er sich für seine Tochter entschieden............so ein Blödsinn! So kann man sich auch seiner Schuld und seines Gewissens entledigen.....und das auf Kosten einer 14jährigen.

Sie verhält sich klasse, ja das finde ich auch. Obwohl ich Angst davor habe, dass sie nun wieder glaubt Verantwortung für ihren Vater übernehmen zu müssen. Sie schämt sich für sein Verhalten, nicht nur diesem Jungen gegenüber, sondern mal wieder ihrem ganzen Umfeld.
Da ist er also wieder, ihr innerer Konflikt - einen Menschen zu lieben, der eigentlich so gar nicht liebenswert ist......sie kann sich aber (verständlicherweise) nicht von ihm lösen und leidet. Ich habe hier schon so oft gelesen WIE sehr Scheidungskinder darunter leiden und welche Folgen das haben kann. Das macht mir große Sorgen.

LG röschen
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röschen
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Re: Wie sollen wir ihn finden?

Beitrag von röschen »

:( .....kurze Antwort vom Jugendamt "der Junge ist aus ihrem Zuständigkeitsbereich verzogen" "Die neue Anschrift können sie mir natürlich aus Datenschutzgründen nicht mitteilen." :(

Das war mir auch klar, deshalb hatte ich sie auch darum gebeten, wenigstens meine Nachricht an die Mutter weiterzuleiten - aber wenn man nicht zuständig ist, ist das anscheinend zuviel verlangt >:(

.....nun weiß ich nicht weiter :? :? :?

Grüße röschen
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Gerda
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Re: Wie sollen wir ihn finden?

Beitrag von Gerda »

Liebe Röschen,

ich habe eine Idee.

Du schreibst mehrere Briefe, tust sie jeweils in Umschläge und frankierst sie alle. So hat keiner KOsten, außer dir und der Aufwand, eine Adresse auf einen Umschlag zu schreiben könnte bei freundlicher Ansprache selbst dem härtesten JA-Datenschützer und Kindeswohlarbeitsverweigerer möglich sein. :D

1. Ein Brief an die Mutter des Halbbruders. Auf den Umschlag kannst du nur deren Namen drauf schreiben. Der kommt in
2. Einen Brief an das ZUSTÄNDIGE Jugendamt. Auf den Umschlag kannst du nur "An das Jugendamt in............." schreiben. In dem bittest du um Weiterleitung des 1. Briefes an die Mutter. Da müssen sie nur die Adresse draufschreiben und einwerfen. Der Brief kommt in den
3. Brief an das Jugendamt, an das du dich gerade gewendet hast. Dahinein schreibst du die Bitte, den beiliegenden Brief an das zuständige Jugendamt weiterzuleiten. So haben alle die DAten geschützt UND deiner Tochter und dem kleinen Jungen geholfen.

Du kannst den Brief auch an den Leiter des Jugendamtes schicken und vorher dort anrufen.

Ansonsten gibt es noch den Kinderschutzbund, den du bitten kannst, Euer Suche zu unterstützen.

LG
Gerda
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Ansa
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Re: Wie sollen wir ihn finden?

Beitrag von Ansa »

Liebes Röschen,

aus meinem Studium weiß ich, das die Jugendämter heute enger vernetzt sind, als das noch früher der Fall war und das sie "zum Wohle des Kindes" handeln müssen. Von daher denke ich, das sie schon einen Brief weiterleiten müssen.

Die Idee von Gerda *malrüberwink* mit den Briefen ist eine gute Idee. Einen Brief an das zuständige JuA mit einem verschlossenen Umschlag an die Mutter des Kindes. So kann sie entscheiden was sie möchte. Ich würde das vermutlich persönlich machen, um zu zeigen, wie wichtig mir das ist. Deine Tochter hat einen Anspruch auf Beratung und Du darfst sie begleiten. Wenn ihr gemeinsam hingeht und sie dort erzählen kann, warum sie das möchte, ist das Anliegen in jedem Fall ernster, als wenn da einer nach brieflicher Vermittlung fragt.

Euch alles Gute und Hut ab, vor Deiner großen Maus
Niana
Sei zärtlich mit den Kindern, mitfühlend mit den Alten, nimm Anteil an denen, die sich anstrengen, sei sanftmütig mit den Schwachen und geduldig mit den Starken; denn eines Tages wirst Du dies alles gewesen sein. (nach C.W. Carver)
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röschen
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Re: Wie sollen wir ihn finden?

Beitrag von röschen »

Liebe Gerda, liebe Niana,

ich danke euch vielmals für eure Ratschläge. Leider bin ich mit meiner Recherche schon ein bisschen weitergekommen, was allerdings nicht heißt, daß ich bei meinem Problem weiter bin.

Ein ganz netter Mann vom (angeblich jetzt) zuständigen Jugendamt hat mich angerufen, um mir zu sagen, daß bei ihrem Amt keinerlei Beistandschaft für einen Jungen mit diesen Angaben besteht.

Daraufhin hatte ich nochmal das ursrüngliche JuA kontaktiert und eindringlich darum gebeten, die Nachricht weiterzuleiten. Aufgrunddessen hat mir die Dame mitgeteilt, daß es für den Jungen keine Beistandschaft gab und sie deshalb in ihren Akten auch keine neue Anschrift vermerkt hätten. Sie weiß nur in welchen Zuständigkeitsbezirk der Junge verzogen ist - eine genaue Anschrift aber wisse sie nicht.

Ein bisschen unverständlich ist mir das schon: der Vater hat sich nie gekümmert, die Mutter des Jungen schrieb mir damals, daß, weil sich der Vater nicht kümmert, sie alles über das Jugendamt regeln muß. Die Oma hat meiner Tochter gegenüber mal erwähnt, daß sie es ist, die den Unterhalt direkt an das JuA überweist (als es damals darum ging, daß sie meiner Tochter erzählt haben WIEVIEL Geld sie doch an mich bezahlen würden).

Kann es sein, dass zwar alles übers JuA läuft, es aber keine Beistandschaft gibt?
Sind das dann zwei verschiedene Stellen innerhalb des JuA, so dass die Beistandschaftsstelle andere Akten des JuA's nicht einsehen kann? Ich kanns mir kaum vorstellen.

Liebe Grüße
euer röschen
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