ein Schrei nach Liebe und eine kranke Mutter

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Girl-Soccer
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ein Schrei nach Liebe und eine kranke Mutter

Beitrag von Girl-Soccer »

hey

bis lang hat man immer nur davon gehört, dass es mit meinem vater schlecht läuft... der ist geschichte, so schnell kommt da nix mehr.
es geht um meine mutter...
eigentlich ist sie voll die liebe... sie hat ja auch was aus meinem bruder und mir gemacht, keine frage.
sie ist stark, hat schon viel durchgemacht usw. aber ich finde es ist trotzdem kein grund für ihr verhalten...
um es auf den punkt zu bringen: sie kann nach 8 jahren die ganze geschichte mit meinem vater einfach nicht fallen lassen/hinnehmen...
sie muss immer wieder darauf rumreiten, dass ja alles so scheiße ist und alles nur wegen meinem vater und so weiter!
na und? dann ist es eben so! so ist es jetzt schon seit 8 jahren! seit 8 jahren ist es mit dem geld knapp (aber nicht knapp genug, als dass sie mal von ihren edel marken klamotten auf was normales umsteigen kann, aber knapp genug um es mir jeden tag vorzuhalten!)
seit 8 jahren kommt es immer wieder zu gerichtsverhandlungen, wegen oder durch meinen vater.
na und? kann man das nicht nach 8 jahren mal zum alltag machen, als es der sowieso schon überbelasteten tochter tagtäglich vorhalten zu müssen???
ich hab mich dran gewöhnt, so ist unser leben nunmal und es ist ok. aber es ist nicht ok, was sie mit mir macht!
sie kümmert sich prächtig um mich: kann mir keinen materiellen wunsch abschlagen, und ich halte mich extra bei allem immer extrem zurück, um sie nicht noch mehr finanziell zu belasten, auch wenn es total alltägliche dinge sind, wie zum beispiel mal ein eis in der stadt oder so...
das macht alles so fertig...
dabei ist das einzige, was ich von ihr brauche: Liebe und Freiraum.
ich habe ihr das auch schon einmal so gesagt, klar und deutlich und ich dachte auch, es sei angekommen aber...
... nichts.
ich bekomme von ihr eigentlich so gut wie gar keine liebe.
keine liebe vom vater, keine liebe von der mutter, keine freunde, die helfen können, kein fester freund, der mich lieben könnte...
mein leben ist eigentlich nur noch ein schrei nach liebe.
und ich bekomme sie nicht.


um das verhalten meiner mutter mal etwas handfester zu machen, das ist heute abend geschehen:

wir reden darüber, mit wem ich snowboarden gehen könnte (es gibt niemanden! wenn das hier irgendjemand liest, der bereit wäre mit mir eine woche boarden zu gehen, hab auch nichts gegen skifahrer: bitte melde dich!!!! eine snowboardverrückte ist am verzweifeln und hofft auf eine woche ohne ihre mutter...)
und mir kommen die tränen, weil ich immer wieder daran denken muss:
"andere scheidungskinder haben dafür ihren vater" (bzw. ich hätte einen, wenn meiner mich lieben würde.)
sie liegt auf dem sofa und will mich liegend in die arme nehmen.
ich bin ihr nicht einmal wert, sich kurz aufzusetzten! ja toll, lass ich mich eben darauf ein, ich muss um jedes noch so winzige bisschen liebe dankbar sein...
und irgendwie schafft sie es dann wieder auf das thema "geld" zu kommen! (viel phantasie braucht man, um vom thema "niemand-zum-boarden" zum thema "geld" zu kommen! (ich meine: ich würds ja sogar selbst bezahlen!)
das ist doch krank!
und dann sagt sie so: "ja, du kannst ja morgen bei mir eine buchhaltung machen!" (sie ist selbsstendige steuerberaterin)
ich darauf nichts blickend: "und was soll mir das bringen???"
sie: "ja nicht dir! dass ich mich um was anderes kümmern kann!"
ich raste vollends aus: "bei dir geht's aber auch nur ums geld oder? das ist doch nicht alles!"
und sie: "doch, das brauchen wir!"
ich: "andere dinge sind wichtiger! (in gedanken: "LIEBE!") wir brauchen kein geld! das ist doch voll krank!"
und da war ich auch schon in meinem zimmer. weiterhin mit tränen, mit neuen.


und voll verrückt ist: sie regt sich immer selbst darüber auf, dass ja mein vater von nichts anderm mehr reden kann, als von...ich weiß selbst nicht mehr so genau von was eigentlich... vielleicht, dass es ihm ja angeblich so scheiße geht, dass meine mutter ihn ja nur fertig machen würde usw....
und selbst kann sie genauso wenig ein anderes thema in den mund nehmen!!!
und an mich wird nie gedacht!
höchstens, was das nächste argument sein könnte, mich einweisen lassen zu können! (zu dieser geschichte komme ich gleich...)
damit es mir mal gut geht, gehört diese frau doch weggesperrt!
wie soll das nur weitergehen, wenn ich dann ab oktober mit ihr alleine lebe??? (mein bruder zieht zum studieren aus)
ich will es nicht wissen...

jetzt noch schnell zu der geschichte mit dem "einweisen lassen":
ich komm einmal ins weinen, weil sie mich mal wieder voll fertig macht, ohne es überhaupt zu merken
und dann anstatt mich einfach zu trösten, mich einfach mal in den arm zu nehmen, macht sie mich damit fertig:
"wenn du jetzt nicht gleich aufhörst, lass ich einen artzt kommen, der gibt dir dann eine beruhignungsspritze!
und du gehörst eingewiesen! das ist ja nicht mehr normal was du machst!" (dabei bedacht: ich habe ganz normal über etwas geweint, an dem sie sogar schuld war... ob bewusst oder unbewusst (meine mutter ist psychisch ziemlich krank... vielleicht kann mir jemand weiterhelfen? borderline oder so glaub ich...)
aber ist es denn zuvie verlangt, mich einfach mal in den arm zunehmen und nichts zu sagen?
kann sie nicht einfach mal wenigstens ihren mund halten?
mich einfach in den arm nehmen??? was ist daran so schwer zu verstehen?
und in anderen situationen, wenn sie sieht, dass ich gerade mal nachdenklich bin bzw. traurig bin, sagt sie,
ich solle es rauslassen, als ich mal wegen einer sache eine viertel stunde geweint habe, habe ich den restlichen abend nicht mehr gestottert.
auf ihr kommando kann ich nichts rauslassen, das ist wohl mehr als klar, aber wenn ich dann mal nicht auf kommando in tränen ausbreche, will sie mich einweisen lassen!

entweder es gibt nur diesen einen menschen, der sieht, wenn es mir scheiße geht, oder er ist der einzige, der mich darauf anspricht...
mein trainer. wenn ein mann einem vater ersatz bei mir am nächsten kommt, dann er.
er weiß eigentlich nur recht wenig über mich, erkennt aber immer, wie es mir geht.
während er mich abends am anfang des trainings sofort drauf anspricht, hat es meine mutter den ganzen tag über entweder ignoriert oder war blind.
wie es mir an einem tag mal sch... ging...
nur so ein beispiel.
sie bemerkt nie, wenn es mir nicht gut geht, frägt aber in den absurdesten situationen, ob ich weinen würde, wenn ich gerade weit davon entfernt bin.
ich habe manchmal das gefühl, einem fremden menschen gegenüber zu stehen, und nicht meiner eigenen mutter...

wie soll das nur weitergehen? wie soll ich das überleben?
ich bin echt fertig...


ich glaube nicht, dass man mir hierzu viel rat geben kann,
aber ich hoffe auf ein wenig beistand... mehr kann ich nicht tun....

grüßle von einer girl-soccer, die nicht weiß, wie es weitergehen soll...
FairyQueene

Re: ein Schrei nach Liebe und eine kranke Mutter

Beitrag von FairyQueene »

Liebe GirlSoccer,

nur ganz kurz (da im Büro) - Du mußt ganz schön viel aushalten, aber Du bist, kommt mir so vor, auch sehr stark und kannst mit vielem gut umgehen (naja, schwacher Trost). Ich finde Deine Ansicht, dass Deine Mutter nach 8 Jahren sich mal auf die Situation einstellen könnte, sehr richtig. Anscheinend steht sie aber nach wie vor unter großem Druck und du bist das einzige Ventil (dass sie dich nicht liebt, glaube ich nicht). Wer könnte denn mal mit ihr reden und ihr klar machen, dass es so nicht geht, wenn sie nicht auf dich hört? Wenn sie tatsächlich eine psychische Erkrankung hat, hört sie allerdings wohl auf niemanden (habe auch so einen Fall in der Familie).
Als ich nach meiner Trennung permanent unter Druck stand und mich leider auch nicht besonders toll aufgeführt habe, sagte mein 9-jähriger Sohn irgendwann mitten in eine meiner Tiraden hinein: "Mama, sei doch nicht immer so negativ!" - da war ich zunächst mal verblüfft. Und seitdem geht es besser, weil mir klar ist, dass sein Recht auf eine fröhliche Umgebung wichtiger ist als mein Bedürfnis, den Dampf irgendwo abzulassen. –
Leider kann ich nicht snowboarden und bin zu alt, es zu lernen ,) "Als ich so alt war wie du -" bin ich mit einer Jugendgruppe vom Deutschen Alpenverein zum Skilaufen gefahren. Das war nicht so teuer und hat super viel Spaß gemacht. Irgendwas muß es da doch geben, damit du mal eine Woche rauskommst?

Auf jeden Fall herzliche Grüße
von FairyQueene
Girl-Soccer
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Re: ein Schrei nach Liebe und eine kranke Mutter

Beitrag von Girl-Soccer »

hey

ja, meine mutter ist definitiv psychisch ziemlich krank. sie geht drei mal die woche zu ihrem therapeuten und nimmt täglich tabletten.
und hält mir das alles tagtäglich vor. als ob ich das nicht langsam wüsste und es mir nicht so langsam egal wäre!
ich glaube wirklich, mit ihr kann niemand reden... immer bin ich das opfer und muss nicht nur mein eigenes leid sondern auch noch das der andern ertragen!
wer bin ich hier eigentlich?!?!
ich weiß eigentlich auch, dass sie mich eigentlich lieb hat.... aber auf dauer reicht eben das wissen nicht! ich weiß nicht...
vielleicht kann man es damit verdeutlichen:
man kann wissen, dass man das geld hat um sich dieses schöne kleid kaufen zu könnnen, aber man bekommt es nicht. aus was für gründen auch immer.
die liebe ist da, aber ich bekomme sie nicht.

ganz schön verrückt: gerade kam meine mutter rein und fragte mich so in etwa, ob es mir immer noch schlecht geht würde!
das ist doch verrückt! kommt erst dann an, wenn die luft draußen ist! wenn es nichts mehr zu tun gibt, sagt sie mir, sie wusste, dass es mir nicht gut ging!
die frau spinnt doch! darauf hin hab ich ihr was gemailt aber so wie ich sie kenne wird sie mich weder darauf ansprechen (+) noch irgendwas ändern (-)
und in der 7. klasse lernt man: (+1)(-1)=0
und man sollte meinen, eine steuerberaterin könnte mathe... ^^ :nein:
ich frag mich echt manchmal, ob meine mutter sich überhaupt über sowas gedanken macht...
klar mache ich es ihr nicht einfach, wenn ich ihr JETZT die kalte schulter zeige!
aber das ist doch auch irgendwo klar, dass ich mich nicht auf kommando in ihre arme fallen lassen kann!
aber das lernt die wohl nie...

der einzige mensch, der vielleicht einfluss auf sie hat, wäre ihr therapeut...
die ironie des lebens: eine tochter möchte mit dem therapeuten ihrer mutter reden, damit es der tochter selbst besser geht... ^^
die chance dazu könnte ich sogar bekommen, aber trotzdem noch sehr gering:
meine mutter hat mal gemeint, so ungefähr: es wäre gut, wenn ich ihren therapeuten als hausartzt hätte, aber er sei wahrscheinlich etwas alt, so um die 60...
wenn es eine möglichkeit gibt, werde ich sie nutzen....
die ironie des zusammenlebens mit meiner mutter begegnet mir wohl wirklich in den verrücktesten situationen...
beispiel: ich bin die jenige, die SIE ins bett schickt, wenn sie abends vorm fernsehr einschläft.
und andere...

ich hatte sowieso vor, mit so einer jugendreise snowboarden zu gehen, aber das will ich nicht alleine!
ich habe immer noch etwas probleme mit freunde finden usw...
es hat sich zwar in den letzten 12 monaten extrem verbessert, ist aber immer noch nicht so wirklich optimal...
die sache ist wesentlich leichter, wenn wenigstens eine person dabei wäre, an die ich mich ranhängen könnte...
aber nein, ich hab ja nur so freundinnen, die ziemlich kindisch sind, und die, mit der ich im letzten jahr snowboarden war, mit der versteh ich mich nicht so prächtig....

viiiiiiiiilen dank, dass du mir geantwortet hast =)

grüßle von einer girl-soccer, die nach einem halben frühstück jetzt zu kaffee übergeht ^^
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Gerda
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Re: ein Schrei nach Liebe und eine kranke Mutter

Beitrag von Gerda »

Hallo liebe Girl - Soccer,

lass dich erst mal :umarmen: , wenn du magst. Du bist so eine hübsche und nette Forumsteilnehmerin mit so viel Humor und emotionalem Verstand! Und ich finde dich total liebenswert. Ich freue mich immer, wenn ich von Dir lese.

Ich verstehe sehr gut, was du zu deiner Mutter fühlst. Meine Mutter ist auch Borderlinerin. Sie ging allerdings nicht in Therapie und nahm auch keine Tabletten, sie trank oftmals zu viel und als ich Kind und Jugendliche war - also vor 35 - 40 Jahren - stellte man diese Diagnosen noch nicht. Es ist schrecklich, zu wissen, dass die Mutter psychisch krank ist - was einen als Kind irgendwie wehrlos macht. ES macht das Gefühl, sie ist arm dran und man muß für sie sorgen. Dabei gehört es ja andersherum: du bist das Kind und die Mutter muß für dich sorgen. Und als Kind ist man damit schrecklich überfordert. Es tut einem alles weh - so ging es mir jedenfalls. Sie hat - und das tut deine Mutter offenbar auch - ständig mir vorgehalten, dass sie so krank ist und mir irgendwie vermittelt, ich sei schuld daran. Das hat mich furchtbar gequält - und ich meine, das auch bei dir herauszulesen.?

Klar kannst du nicht auf KOmmando weinen! Ich nehm dich noch mal gleich in den Arm zum Trost dafür :umarmen: :trost: , dass sie davon spricht, einen Arzt zu holen und dich einweisen zu lassen. Das finde ich total gemein. es wäre so schön, wenn dich jemand tröstet, wenn du weinst.

Hast du eigentlich schon mal daran gedacht, woanders zu wohnen? In einer JugendWG z. B.? Dann könntest du immer deine Mutter besuchen, wenn ihr beide Lust darauf habt und seid nicht so aufeinander angewiesen. Ich finde es jedenfalls sehr schwierig, dass du alleine diese Borderlineerkrankung aushalten mußt und keine ( sehe ich das richtig?) Unterstützung dabei hast. Ich bin mal in eine Therapiegruppe für Angehörige von psychisch Kranken gegangen und habe mir Unterstützung geholt, da war ich allerdings schon erwachsen. In meiner Stadt gibt es außerdem eine Beratungsstelle für Angehörige psychisch kranker Menschen - vielleicht gibt es sowas auch bei dir in der Nähe?

Vielleicht ist es ja eine Möglichkeit, dass du mal dem Therapeuten deiner Mutter einen Brief schreibst, wie es dir geht?

GLG(GanzLiebeGrüße) von
Gerda
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Girl-Soccer
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Re: ein Schrei nach Liebe und eine kranke Mutter

Beitrag von Girl-Soccer »

hey

ein brief... wär echt eine gute idee... müsst ich nur noch die adresse suchen... und damit im vielen papierkram meiner mutter rumstöbern ^^
aber das wäre wirklich eine möglichkeit... danke =)

und vielen dank für deine ganzen komplimente =)
und fürs viele drücken... sowas brauch ich grad echt....
du triffst irgendwie immer genau das, was ich denke/brauche...
ich hab zum beispiel in letzter zeit viel darüber nachgedacht, wie liebenswert ich eigentlich bin... weil ich es nicht verstehen kann, warum ich generell irgendwie so arg wenig liebe bekomme....
danke =)

ich hab wirklich schon darüber nachgedacht, woanders zu wohnen... andererseits sehne ich mich auch nach etwas familienleben... was ich nie richtig hatte...
bekannte, die eine straße weiter wohnen haben eine dachgeschoß-1zimmerwohnung frei... aber dann würde meine mutter wahrscheinlich zwangsläufig in die wohnung darunter, die auch frei ist, einziehen, da unsere jetztige wohnung schon für uns beide zusammen bald zu groß sein wird...
aber da würde es dann ja auch kaum einen unterschied machen, wenn ich sowieso das große zimmer (28qm =))von meinem bruder, der im oktober auszieht, übernehme... das liegt auch einen stock höher und ist auch mit eigenem bad... vielleicht reicht mir das auch erst mal für die nächsten 3 jahre, bis ich selbst zum erhofften studium ausziehe? ich weiß es nicht...
andereseits waren meine mutter und ich auch am überlegen, generell umzuziehen, da unsere wohnung recht arg teuer ist und ich mich nicht richtig wohl fühle, was sich allerdings auch ändern kann, wenn ich das andere zimmer bekomme, und weil die wohnung an einer viel befahrenen straße liegt...
ein kleines häuschen in ruhiger lage, das sogar billiger als die wohnung wäre, wäre auch ganz schön...
naja, hier heißt wohl die devise erst einmal: abwarten, wie es läuft, wenn ich oben wohne...

vielleicht hätte ich das gefühl, dass sie arm dran ist und ich für sie sorgen muss, nicht, wenn sie es mir nicht täglich vorhalten würde...
aber auf solche ideen kommt sie ja nicht... beziehungsweise, dass es mich stören könnte... geschweige denn, dass es mich belasten könnte!
ja, ich bin damit überfordert... aber ich habe auch schon mal gelernt, ihr einfach die kalte schulter zu zeigen, wenn sie wieder anfängt rumzujammern, wegen was auch immer...
heute zum beispiel waren wir gemeinsam mit dem hund raus (oft gehe ich nur mit, weil sie mir das gefühl gibt, sie schaffe es nicht alleine.... sehr ermutigend...) und dann kommen wir zu dem thema, dass ich vielleicht ein neues instrument anfangen möchte und das könnte ja mein vater finanzieren, da er ja selbst trompete spielt (ich meine: hallo?! ist nicht eindeutig, dass er niemals auch nur auf die idee kommen würde?) und ich sag dann auch sofort, dass sei doch albern, dass würde er doch sowieso niemals machen usw. und dann fängt sie davon an, ja, er hätte ja selbst seine geliehene trompete, die er dann behalten hat, nie bezahlt, weil er meinte, er hätte ja das geld nicht und hat nebenbei schon einen porsche und eine s-klasse gefahren usw...
(was soll das? ist mir doch egal!)
ja und dann hab ich auch deutlich gesagt: mama! das ist doch egal! mir ist das egal und ich will es auch gar nicht wissen!
und bin dann alleine weiter die letzten meter zum haus gegangen...
es ist einfach nur noch nervig... kommt sie nicht darüber hinweg? oder will sie bestätigen, dass ich das richtige getan habe, mit dem kontaktabbruch?
der ja nicht mal meine entscheidung war? ich weiß es nicht... jedenfalls hab ich es ganz schön satt...

es wäre schön, wenn mich jemand tröstet, wenn ich weine... das stimmt wiklich... mein bruder hat es einmal gemacht...
weil er dachte, er wäre schuld ^^ dabei hat er nur etwas falsch ausgedrückt, was einen nerv ganz heftig getroffen hat =)
aber es tat so gut... ich hatte endlich wieder das gefühl, er hat mich lieb... und wir können im guten auseinandergehen, wenn er auszieht...
ich werde ihn so vermissen... er ist immer so eine unterstützung, irgendwie... dabei weiß er es selbst gar nicht ^^
einfach ein toller mensch... auf eine art so naiv und auf viele andere arten total genial... (wie auch anders mit einem abi von 1,0? ^^)

ich muss alleine diese Borderlineerkrankung aushalten... mein bruder hält sich geschickt aus allem raus... und ich schaffe das nicht...
ich bin wohl einfach zu gutmütig um sie einfach stehen zu lassen... oder ich traue es mir einfach nicht...
aber sie hat ja auch niemand anders, so wirklich... ihr fester freund ist ein monster und tut ihr meiner meinung nach gar nicht gut...
aber sie hört ja nicht auf mich... aber die beziehung wird wohl sowieso bald zuende sein...
ganz ehrlich: ich habe angst davor, dass wenn ich ausziehe, sie dann vereinsamt...
ich weiß, das sollte nicht mein problem sein, und sie redet mir auch ein, dass ich mir darum keine sorgen machen soll...
aber was soll ich denn denken? wie soll ich mir keine sorgen darum machen, wenn sie mich tagtäglich mit ihren problemen zulabert?
wird sie dann selbstgespräche führen oder sich ein neues opfer suchen?
ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass das gut ausgehen könnte...


noch kurz eine frage zu eienem ganz anderem thema: ich möchte auch endlich "offiziell" unabhängig von meinem vater sein...
wie groß sind die chancen, dass ich das gerichtlich durchkriege? ich hab so garkeine vorstellung...

grüßle von einer girl-soccer, die froh ist, hier immer jemanden zu haben =)
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Gerda
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Re: ein Schrei nach Liebe und eine kranke Mutter

Beitrag von Gerda »

Hi Girl- Soccer,

wie meinst du das, von deinem Vater offiziell unabhängig sein? Was stellst du dir vor, könntest du gerichtlich durchkriegen?

Was mir auffällt, ist, dass in deiner Familie über die wichtigen Sachen nicht gesprochen wird. Dein Bruder weiß nicht, wie sehr du ihn liebst, wie gut er dir getan hat und wie sehr du ihn vermissen wirst. Deine Mutter weiß nciht, wie sehr es dich quält, wenn sie so viel jammert und wenn sie immer wieder ihre Probleme mit deinem Vater mit dir bespricht. Wieso sagst du es ihr nicht? Soll sie sich Freundinnen suchen, mit denen sie spricht oder in der Therapie darüber sprechen.

Ich kann deine Mutter verstehen, dass sie noch nicht damit zurechtgekommen ist mit der Trennung. Auch wenn sie 8 Jahre her ist. Es ist auch eigentlich egal, wie lange etwas her ist, was einem weh tut. Wichtig ist ja, dass es einem weh tut und man damit nicht alleine sein will. Aber wichtig ist auch, dass man damit nicht andere, vor allem nicht die eigenen Kinder, quält und peinigt. Kinder brauchen es, dass die Eltern ihre Probleme mit anderen besprechen und brauchen fröhliche Eltern oder wenigstens einigermaßen zufriedene. Vielleicht ist das ja etwas, was du mal dem Therapeuten schreiben kannst. Und vielleicht magst du ja mal Deiner Mutter sagen, dass du das nicht mehr hören möchtest. Und jedes Mal, wenn sie damit wieder anfängt, aus dem Zimmer gehen. Konsequent. Du bist nicht verantwortlich für die Probleme deiner Mutter. Und auch nicht dafür, wenn sie nicht dafür sorgt, Freundschaften zu knüpfen, in denen sie sich mit ihren Problemen aufgehoben fühlt.

Du bist ja auf dem besten Wege, erwachsen zu werden. In 3 Jahren bist du - zumindest vor dem GEsetz - erwachsen. Das ist nicht mehr lange. Ein Tip von mir: zum erwachsensein gehört dazu, sich selbst zu lieben und unabhängig von der Liebe der Eltern zu werden. Und wenn du spürst, dass du nicht genug geliebt wirst und dich nach Liebe sehnst, ist das ein Zeichen deiner Seele, dir zu sagen, dass es Zeit ist, damit anzufangen. Denn es zeigt, dass du irgendwo in deinem Innern findest, dass du mehr Liebe brauchst und verdient hast. ich finde Selbstliebe das allerwichtigste, um unabhängig zu werden. Damit meine ich, dass du dich nicht fragen brauchst, was an dir liebenswert ist. Du BIST es, einfach, weil du da bist. Jeder Mensch ist es und du auch. Wenn die Selbstliebe gelingt, dann gelingen auch Freundschaften. Dann ist es einfacher, in KOntakt zu kommen mit anderen Menschen.

Hab einen schönen Samstag :umarmen:
Gerda
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Re: ein Schrei nach Liebe und eine kranke Mutter

Beitrag von Girl-Soccer »

hey

ich bin wohl nich auf den punkt gekommen: ihm soll das sorgerecht genommen werden.

über die wichtigen dinge wird wirklich nicht gesprochen... über dies und andere umstände hab ich mal bisschen was zu aufgeschrieben, da ich es sowieso mal vertippen wollte, mach ich es gleich mal hier:

Ich glaube, es ist nicht einmal nur die Wohnung/Umgebung, was mir kein Gefühl von "zu Hause" geben kann...
Es ist wohl auch die Einrichtung, die verschiedenen Stile in den Räumen. Das Wohnzimmer scheint das Gegenteil der Küche.
Das Zimmer meines Bruders macht seinen eigenen modernen abgeschnittenen Eindruck. Das Arbeitszimmer meiner Mutter hat wieder einen eigenen Stil und mein Zimmer hebt sich nochmal in vielem von der restlichen Wohnung ab. Nur in meinem Zimmer fühle ich mich wohl...
Der Rest der Wohnung gibt die Spannung unserer "Familie" wieder, was es für mich immer schwerer macht, mich einfach mal im Wohnzimmer zum Beispiel aufzuhalten und vielleicht da mal was zu lesen. Unmachba... oftmals vergeblich versucht...
Es fehlt in der ganzen Wohnung das Wohnliche, das Gemeinschaftliche... So wie jedes Zimmer völlig anders wirkt, so unterschiedliche, getrennte Leben führen wir "drei" auch... Wir leben zwar in der selben Wohnung, essen regelmäßig zusammen, fahren zusammen in den Urlaub, schmeißen gemeinsam den Haushalt, sind eng verwandt, haben eine gemeinsame Vergangenheit, sind eine Familie, und doch wirkt alles mehr wie eine WG dreier Menschen, die unterschiedlicher kaum sein könnten, sich in nichts wirklich einig sind, sich nicht wirklich gegenseitig kennen und auch nicht wirklich wissen, wie miteinander umgehen.
Sie fühlen sich nicht nahe genug, um Liebe zu zeigen, Liebe zu geben. Widerum fühlen sie sich nahe genug, um dem anderen auch mal offen und laut die Meinung zu sagen und "Anweisungen" zu erteilen.
Es ist kein "Teamgeist" vorhanden, "Krisen" gemeinsam durch zustehen. Jeder ist ein EInzelkämpfer und bekommt auch keine Unterstützung. Es fehlt das Vertrauen und das Gefühl sich einfach mal fallen lassen zu können. Es fehlt die Sicherheit, wieder aufgehoben zu werden. Es fehlt die Sicherheit in jeder Situation akzeptiert zu werden. Es fehlt das Gefühl der unerschütterbaren Verbindung in einer Familie.


einen schönen Samstag hatte ich =)
meine ma und ich waren shoppen und es lief ganz gut...
hab ein paar schöne Teile für den Herbst gekauft =) freu mich schon aufs anziehen ^^

grüßle von einer girl-soccer, die jetzt noch einen film anschaut =)
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Re: ein Schrei nach Liebe und eine kranke Mutter

Beitrag von Gerda »

Liebe Girl - Soccer,

das hier hat mich beeindruckt:
Girl-Soccer hat geschrieben:Es ist kein "Teamgeist" vorhanden, "Krisen" gemeinsam durch zustehen. Jeder ist ein EInzelkämpfer und bekommt auch keine Unterstützung. Es fehlt das Vertrauen und das Gefühl sich einfach mal fallen lassen zu können. Es fehlt die Sicherheit, wieder aufgehoben zu werden. Es fehlt die Sicherheit in jeder Situation akzeptiert zu werden. Es fehlt das Gefühl der unerschütterbaren Verbindung in einer Familie.
ES ist eine so schöne Beschreibung, was Liebe, was Gemeinschaft, was Familie sein KANN. Und es zeigt, dass du ein ganz untrügliches Gefühl hast für das, was "richtig" ist. Mit diesem Gefühl und dieser Sehnsucht im Rücken wirst du eine wunderbare Zukunft haben können. Denn auch, wenn es in deiner Herkunftsfamilie nicht möglich ist, das zu leben, was du da vermißt, so liegt es aber IN DIR, das zu leben und in Deinem eigenen Leben Wahrheit werden zu lassen. Ich finde es einen total schönen Nordstern. Und ich finde es super, dass du in Deiner zerbrochenen FAmilie diesen Wert für dich finden konntest. Das zeigt, dass es etwas ganz Starkes und Unversehrtes in dir gibt. Hör darauf! Das ist gut.

:umarmen: Schlaf gut!
Gerda
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Sei selbst die Veränderung, die du dir wünschst.
MarliJo

Re: ein Schrei nach Liebe und eine kranke Mutter

Beitrag von MarliJo »

Liebe Girl-Soccer !

Bin nur ein stiller Mitleser (viele deiner Beiträge).

Den Worten von Gerda möchte ich mich einfach nur uneingeschränkt anschließen.
Hör auf das unversehrte Gefühl in dir und lebe es.

Liebe Grüße von MarliJo
Girl-Soccer
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Re: ein Schrei nach Liebe und eine kranke Mutter

Beitrag von Girl-Soccer »

hey

mal wieder =)

die situation verschlimmert sich. mit jedem atemzug für ein mühsam rausgebrachtes wort vor meiner mutter.
wenn ich vor freunden stotter, dann denke ich mir NIX dabei. da ist das völlig normal und ok.
wenn ich vor fremden stotter, dann werde ich vielleicht mal kurz nervös oder rot, aber dann reiß ich mich zusammen, nehme einen neuen anlauf und stehe dazu. es ist normal.
wenn ich vor meiner mutter stotter, dann schreit es in mir. dann will ich nicht weiter sprechen, sondern sie anschreien! das aufgestaute einfach nur rauslassen.
einfach schreien. dadurch verschlimmert sich das stottern dann nur nich mehr, und es tut in mir nur noch mehr weh. es kratzt, beißt und schlägt mich innerlich!
denn ich weiß: bei jeder silbe, die ich wiederhole oder nicht sofort rausbekomme, denkt sich meine mutter so ungefähr: "die ist krank! die gehört eingewiesen! was mach ich nur mit dem mädchen? das ist nicht normal. usw." ich lese es in ihren augen. und bekomme die quittung nach beenden des satzes.
"ja, mach doch eine therapie!" "du müsstest gar nicht stottern" (das letzte ist das, was am meisten weh tut.) "ja, versuchs doch nochmal bei der logopädin" usw. ich könnte schreien. in diesem moment. ich könnte weinen und schreien, bis mein körper nicht mehr in der lage ist, mich bei bewusstsein zu halten. doch ich reiße mich zusammen, weil meine mutter im wohnzimmer sitzt und mich hören könnte. also fließen die tränen benahe still.
und die musik, die in meinem zimmer läuft, hilft ein wenig.
und nicht das reden schmerzt in ihrer gegenwart. ihre gegenwart bereitet mir schmerzen.
die wut staut sich immer mehr auf. und es kann nichts raus. und meine mutter wundert sich, warum ich stotter!!!!! AAAAAAAAAAAAAAHHHHHHHHH!!!!!!!
(muss mich erst mal wieder fangen...)
aus meiner anlage kommt: "i can wait forever"
ich kann nicht mehr warten. ich muss JETZT endlich glücklich werden! sonst gehe ich wieder unter.
doch ich weiß nicht, wie ich es anstellen kann.
heute waren meine mutter und ich zum gottestdienst etwas weiter weg, und (natürlich!) saßen wir nebeneinander.
ich konnte mich kaum auf etwas anderes konzetrieren, als darauf, sie nicht zu berühren.
und trotzdem bin ich nach dem gottesdienst mit ihr runter gegangen, ihr hinterhergelaufen, wenn sie jemanden gegrüßt hat etc.
(nächsten song eingeschaltet ^^)
ich weiß nicht was ich machen soll... ich weiß, es tut mir nicht gut, doch ich kann sie nicht alleine lassen.
nichts wünsche ich mir mehr, als einen guten partner für sie, der sich um sie kümmert.
damit ich mich um mich kümmern kann.
jedenfalls bekomme ich dienstag das dachzimmer meines bruders mit eingebautem bad.
ich hoffe, es wird wenigstens ein wenig besser.
ansonsten hab ich keine große hoffnung in die zukunft.
oder irgendeine ahnung, wie es weitergehen könnte...
keine ahnung....

naja ahnung hab ich davon, dass ich jetzt schlafen gehen sollte...
und meine mutter vom sofa ins bett schicken sollte...
boar die kann mich mal.
ich glaub ich lass es einfach mal.
sowas nennt man persönliches pech.
und in dem fall nicht meins.

grüßle von einer girl-soccer, die schreien könnte.
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Re: ein Schrei nach Liebe und eine kranke Mutter

Beitrag von Gerda »

Liebe Girl - Soccer,

weißt du was? Als Kind habe ich auch gestottert. Ich kenne einen Teil dieser Gefühle, die du beschreibst sehr gut. Bei mir hat es ohne Therapie aufgehört. Ich weiß, wie fürchterlich verletzlich man ist dadurch und wie weh es tut, wenn andere ihre unqualifizierten Bemerkungen darüber machen.

Was ich schlimm finde, ist, dass du das Gefühl hast, für deine Mutter sorgen zu müssen. Es gehört nun mal genau anders herum. Eltern sorgen für die Kinder. Und ich finde schlimm, dass man dich mit der psychisch kranken Mutter alleine läßt.

Kannst du dem Gefühl nicht mal nachgeben, dem Bedürfnis, sie einfach mal anzuschreien? Das machen doch alle Jugendliche mehr oder weniger.

LG
Gerda :umarmen:
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Sei selbst die Veränderung, die du dir wünschst.
schnus
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Re: ein Schrei nach Liebe und eine kranke Mutter

Beitrag von schnus »

Hey Girl-Soccer,

ich erkenne mich bei einigen Punkten in deiner Geschichte wieder, nicht nur weil ich in deinem Alter auch Fußball gespielt hab :) Am Schlimmsten ging es mir mit meiner Familie an Sonntagen oder an Weihnachten. Am liebsten hätte ich an den Tagen einfach nur durchgeschlafen, weil ich genau wusste, wie schlecht gelaunt mein Vater und meine Stiefmutter wieder sein werden.

Meine Mutter ist auch krank, nur dass sie so weit weg wohnt, dass ich sie nur ca. einmal im Jahr für ein paar Tage sehe. Als ich noch zur Schule ging, hab ich sie für viele Jahre gar nicht gesehen, sie hat nur regelmäßig angerufen. Ich war damals oft traurig, einfach so. Ich hatte unglaublich wenig Selbstbewusstsein und fühlte mich ziemlich allein. Es hang sicherlich mit der Abwesenheit meiner Mutter zusammen und damit, dass mein Vater und meine Stiefmutter sie so schlecht gemacht haben. Logischerweise besteht man dann ja zu 50% aus einem schlechten Menschen - wie soll man da glücklich sein??

Girl-Soccer, ich kann viel von dem verstehen, was du schreibst. Hab nur nicht wirklich eine Idee, was ich dir für einen Rat geben könnte. Vielleicht hilft es dir zu lesen, dass es mir viel besser ging, nachdem ich mit 19 Jahren von zuhause ausgezogen bin. Das haben mir so viele Menschen gesagt und so fühle ich mich auch. Bis dahin hab ich die Jahre und Monate gezählt, glaub mir das! Ich hoffe, du kannst trotzdem schneller aus der Situation herauskommen. Es kann ja nicht sein, dass du für deine Mutter dasein musst.
Girl-Soccer
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Re: ein Schrei nach Liebe und eine kranke Mutter

Beitrag von Girl-Soccer »

fuck.

hab grad wunderbar geschrieben, da war plötzlich alles weg.

also nochmal von vorn.

und diesmal schreib ich mit word vor.



Hey

Der umgang mit der situation wird besser.
Doch was hilft das, wenn die situation schlimmer wird?!

Letzte woche war meine mutter beim arzt.
Ihr blutdruckproblem hat sich verschlimmert, da sich ihre gefäße psychischbedingt verengen.
(oh, war ihr wichtig, dass es nicht von fettigem essen kommt!)
Auf gut deutsch heißt das, dass wenn sie guten stress hat, sie mit ihrem ersten herzinfarkt oder schlaganfall rechnen kann.
Seeehr beruhigend, was?
Vor allem, wenn sie das einem tagtäglich vorhält! Grrrr…
<pieces of what?> (läuft grad in meiner anlage… sollte mich ein wenig beruhigen, da ich mit dem lied fast jeden abend einschlaf. Hilft auch ein wenig.)
Auch sehr beruhigend, wenn die begrüßung zum Mittag ist, dass sie mir davon erzählt, dass sie ihrem anwalt angeblich mal in den arsch treten will (tut sie sowieso nicht, da sie von so was schon seit 8 jahren spricht und nie irgendwas erreicht. Ach und tut mir leid für meine ausdrucksweise, heute abend… aber ich kann grad irgendwie nicht anders… ich muss wohl meinem ärger einfach luft lassen.), damit mein bruder und ich nicht für ihre schulden aufkommen müssen, wenn ihr ableben in baldiger zeit passieren sollte. (so hat sie sich natürlich nicht ausgedrückt, aber wie gesagt, ich kann heute abend nicht anders.)
Alles so extrem beruhigend, nicht?

Letzten Dienstag hat unsere klassenlehrerin mit uns in bezug auf unsere schlechte klassengemeinschaft einen fragebogen gemacht. Unter anderem kam auch die frage:
„warum gehst du gern zur schule?“ es schoss mir sofort ein gedanke in den kopf.
Drei mal darf geraten werden, welcher.
Lernen? War der 2. gedanke.
Freunde? War der 3. gedanke.
Bingo! Ich muss nicht zu hause sein!
Einige minuten hab ich mich damit rumgeschlagen, ob ich das jetzt zden freunden und zum lernen dazu schreiben sollte…
Letztendlich rang ich mich dazu durch.
Ich möchte einfach, dass man weiß, wer ich bin. Was ich durchgemacht habe und was ich durchmache.
Man durfte wahlweise den namen dazuschreiben. Hab ich nicht gemacht. Aus dem einfachen grund, dass meine lehrerin meine schrift sowieso identifizieren kann. (niemand hat so eine schrift wie ich. Nicht, dass sie was besonderes wäre. Aber genau das ist es. Sie ist nichts besonderes sondern einfach nur recht krakelig. Und recht gut lesbar. Also die schrift ist nicht schlimm oder so. es ist einfach meine schrift.)
Heute wurde die auswertung der fragebögen vorgestellt.
Meine lehrerin ist natürlich sehr genau und hat alles erwähnt, was geschrieben wurde. Wenn es mehrmals bzw. sehr oft vorkam hat sie es dazu gesagt. Aber auch wenn etwas nur selten vorkam. Aber sie hat (wohl mit absicht) nie gesagt, wenn etwas nur einmal genannt wurde.
Dann hat sie auch immer gesagt: „selten“ oder „wenig“.
So auch hier: „die nächste frage war: ‚warum gehst du gerne zu schule?’ da kam ganz oft ‚möchte was lernen’. […] ‚weil ich dann nicht zu hause sein muss’, wurde zum glück nur selten geschrieben.“ Spürbare unruhe in der klasse. Einerseits kann man natürlich drüber lachen, andererseits war auch viel erstauntes raunen im umlauf. Ich hab versucht mich den anderen quasi anzuschließen.
Ich machte mir schon mal gedanken darüber, ob meine lehrerin mich wohl darauf ansprechen würde. Oder ob sie es nicht machen wird, da ich keinen namen drunter geschrieben hab?
So quasi, weil ich ‚anonym’ bleiben wollte? Keine ahnung. Jedenfalls bin ich mir nicht zu 100% sicher, dass sie meine mutter nicht darauf ansprechen wird. Mittwoch ist elternabend… meine mutter hat eigentlich immer einen recht guten kontakt zu den lehrern…
Aber es wäre stillos, mich davon vorher nicht zu informieren, bzw. um erlaubnis zu bitten.
Vor allem, da ich meinen namen nicht draufgeschrieben habe. Und auch wenn ich meinen namen drauf geschrieben hätte müsste sie vorher mit mir darüber sprechen, ob es in ordnung sei, mit meiner mutter darüber zu reden. Klar, sie muss nicht, aber es wäre vollkommen stillos. Naja, falls es eine quittung gibt, dann bekomme ich diese Mittwochabend. Oder Donnerstag…

Es ist ja immer so angenehm, wenn man mal ein schönes fußballtraining hatte und in diesen 2 stunden das gefühl haben konnte, dass doch eigentlich alles gut ist und dann heim kommt und die herzinfarkt gefährdete mutter darüber klagt wie viel arbeit sie ja wieder hat. Dass ja alles kein ende habe. Usw.
Alles sehr angenehm und beruhigend.
So beruhigend, dass man anstatt erst mal die hausaufgaben fertig zu machen, sich an den pc setzen muss um zu schreiben…

Naja, das heißt dann wohl, dass ich immer noch hausaufgaben vor mir liegen habe…

Aber nebenbei unterhalte ich mich noch etwas dürftig auf spanisch mit einer potentiellen austauschpartnerin, aber auf jeden fall freundin in spanien =)
Sie auf deutsch, ich sehr dürftig auf spanisch ^^ aber lustig =)

Naja… wie auch immer…

Grüßle von einer girl-soccer, die sich schon irgendwie durchschlägt…

ach und: wenn meine ausdrucksweise zu hart war, habe ich nichts gegen zensieren. (habe das original auf meinem pc ^^)
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Re: ein Schrei nach Liebe und eine kranke Mutter

Beitrag von julchen94 »

hey girl-soccer,

ich muss jetzt auch mal was schreiben.
Das lässt mich nicht los..dein Beitrag, deine Situtation...und wie du damit fertig wirst...

Als du das mit deiner Mutter erzählt hast....
Ich könnte da nur noch rum heulen, schrecklich traurig schauen, alle sollen mich in Ruhe lassen....wahrscheinlich geht es dir so...
Ich finde es so wahnsinnig stark was du machst. Überhaupt alles so, du musst mit so vielem fertig werden, da frage ich mich beim lesen, wie macht die das nur? Aber es muss doch etwas geben, was es vielleicht bisschen besser macht. Die Probleme ein bisschen weg geschiebt. Naja vielleicht auch nicht.

Aber hat der Arzt keine Kur mal Vorgeschlagen??? Also der Hausarzt von meiner Mutter hat ihr schon seit Jahren gesagt, sie solle auf Kur...und ich finde, die Probleme oder auch der Stress, ist viel höher als bei meiner Mutter. Denn deine Mutter hat auch noch mit sich selber zu kämpfen... Ich möchte jetzt nicht sagen, dass ich nicht nur deine Mutter meine, sonder ihr beide. Denn du hast es auch nicht einfach, du bist ihre Tochter bzw. Mensch die alles abbekommt, alles vorgehalten bekommt und selber Stress hat. (Stress denke ich mal das hast du..oder?) Ich bin manachmal psychisch total fertig nach einer Schulwoche, wegen meinem Vater zum Beispiel oder wegen meiner Familie...und wenn es dauernt so wäre, nein....

Ich finde es einfach nur ......ja mir fällt kein Wort dafür ein, wie ich das nennen kann, denn das Wort stark ist zu wenig. Wie du es schaffst, mit den Problemen um zu gehen und sich daran gewöhnen. Für mich wäre das der pure Horror....für dich ja auch...denke ich mal...ja oder?
Aber du musst auch so stark bleiben....musst du nicht, aber ich wünsche es dir von ganzen Herzen, dass du es schaffst! Schaffst es zu überstehen und schaffst, Glücklich zu werden und zwar dann für immer! Und ich wünsche dir sooo, dass du dann nie (ok, sage niemals nie...lassen wir mal das sprichwort weg) wieder so eine schlimme Zeit durchmachen musst.
Ich hoffe, die Zeit kommt für dich bald!

Also lass dich mal gnuddeln :umarmen: oder umarmen wie auch immer

Du schaffst das! ich weiß so leicht gesagt....aber du kannst es! Die Leute die etwas durchgemacht haben, die können (glaube ich persönlich) viel mehr vom Leben und von hier auf Erden schätzen...., als die bei denen immer Heile Welt war, und immer so bleibt!

Ganz ganz viele liebe grüße vom Julchen :) :)
So wie ich bin
Ich träume davon,
dass jemand mich annähme,
einfach so wie ich bin,
mit meinen ungereimten Wünschen,
unfertigen Charakter
und alten Ängsten.
Ich träume davon, dass
jemand mich gelten lässt,
ohne mich zu erziehen, mit
mir übereinstimmt, ohne
sich anzustrengen.
Ich träume davon, dass ich mich nicht verteidigen muss, nicht erklären und kämpfen muss, dass einer mich liebt!
Otti Pfeiffer
Girl-Soccer
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Re: ein Schrei nach Liebe und eine kranke Mutter

Beitrag von Girl-Soccer »

hey

ich kann nicht mehr.
ich weiß nicht, wo ich anfangen soll.
in jeglicher hinsicht.
es ist einfach zu viel.
und ich finde nirgends ruhe oder rückzug oder geborgenheit.
es ist ein anstehender kampf, der jeden tag mit dem aufstehen beginnt und mit dem schlafengehen endet.
ich bin abends regelrecht froh, wenn ich es ins bett geschafft habe.
doch heute nacht... die kann lang werden.
doch wozu mache ich das eigentlich alles?
ich weiß es nicht.
wahrscheinlich nur, um nicht aufzugeben.
in der schule kämpfe ich mit niederlagen (in chemie und geschichte eine 4) und erfolgen (in spanisch eine 2 und damit deutlich über dem durchschnitt)
im sport genauso. heute abend, leichtathletik war ein erfolg, da ich einiges mit den leuten, die ich kaum bis gar nicht kenne, reden konnte, gute laune hatte und fast die ganze zeit das lächeln in meinem gesicht halten konnte.
mir fällt der umgang mit mehr oder weniger fremden - oder generell leuten - viel viel leichter.
und das stottern stört mich ernsthaft nur noch bei meiner mutter.
sonst stottere ich nur sehr sehr wenig, und wenn, dann ist es mir egal und ich reden ruhig und konzetrierter weiter.
das stört weder mein gegenüber, noch mich.
nur meine mutter.
die mir das leben wie immer ganz schön schwer macht.
wie schon oben genannt, wächst mir gerade sowieso alles über den kopf.
doch meine mutter wird immer schlimmer.
habe ich mal von meinem wunsch, nach einem 5 monatigen kanada aufenthalt erzählt?
erst war es ein traum, den ich kaum gewagt habe zu träumen.
doch meine mutter macht mir hoffnungen.
und macht es mir umso schwerer.
je mehr hoffnungen ich mir jetzt mache, desto schlimmer wird es, wenn das dann alles nur leere versprechungen waren.
vorallem, weil es für mich bei diesem aufenthalt um mehr geht, als auslandserfahrungen, fremdsprachen aufmotzen oder sonstige gründe, warum man normalerweise hauptsächlich ein auslandsjahr machen möchte.
natürlich sind für mich diese aspekte auch wichtig. doch, was für mich auch zählt ist, einfach mal weg von der ganzen scheiße hier zu kommen.
einfach mal eine familie zu haben. einfach mal hier alles vergessen zu können. einfach mal von dem ganzen mist hier 6000 km entfernt sein.
ich möchte wenigstens 5 monate einen ganz normalen familienalltag haben, in dem ich integriert bin. verständlich?

was ist das schlimmste (außer körperliche gewalt), was eine mutter ihrem kind antun kann?
meiner meinung nach, wäre es, das kind nicht zu akzeptieren.
soll ich mal ehrlich sein? ich fühle mich von meiner mutter nicht akzeptiert.
sie hat mir ins gesicht gesagt: "du bist so seltsam..."
doch das bin ich nicht.
sie kennt mich nicht.
sie hat keine ahnung.
und ich glaube, sie will auch gar keine ahnung haben!
wenn ich ihr etwas erklären will, dann blockt sie.
und wenn ich dann später sage, sie würde es nicht verstehen, dann meint sie, ich solle es ihr doch erklären.
"das hab ich schon so oft versucht, ok?"
und sie blockt.
und blockt.
und blockt.
nein, sie ist an nichts schuld.
wie komme ich auch nur drauf!

hui, jetzt kommt was ziemlich trauriges...
vorhin, nach einem dummen streit, in dem sie mal wieder völlig grundlos ausgetickt ist, weil ich ihr angeboten habe, morgen, sobald ich aufgestanden bin, die gesamte chaotische, dreckige küche aufzuräumen! (dazu kommen wir (vielleicht) später noch)
also vorhin bin ich in mein zimmer gegangen und hab spontan das hier aufgeschrieben:

ich will zu weihnachten keinen berg geschenke.
das bedeutet mir nichts.
davon krieg ich höchstens ein schlechtes gewissen.
weihnachten bedeutet mir nichts.
denn es ist ein fest der familie.
doch ich spüre keine familie.
geld ist nicht alles.
geld ist nur etwas, womit man sich pseudo-glücklich machen kann.
meine ma sagt, der unterhalt reiche nur für miete und essen. den rest müsse sie selbst dazu verdienen.
ich frage mich: wie schaffen es dann andere leute ohne unterhalt über die runden zu kommen?
fakt ist: die meisten schaffen es.
natürlich ist der ganze kram, den ich hab und den ich bekomme, schön und gut.
aber ich brauche es nicht!
Ein anderes Leben wäre mir lieber.
ich brauche keine 2 GG&L handtaschen.
(wer GG&L kennt, dem brauche ich nichts zu erklären. wer das kürzel nicht versteht, versteht's auch nicht, wenn ich es ausschreibe ^^ also für die, die es nicht verstehen: ... sehr modern, recht teuer und total im trend =) und nicht zu vergessen: soooo schön! =))
aber welche 15-jährige würde nein sagen? (wirklich keine!)
davon abgesehen behandelt sie mich momentan wie ein kleines stück scheiße.
sie will, dass ich so eine moral-psycho "jugend" zeitschrift von unserer kirche lese. (nichts gegen die zeitschrift!)
aber ich hab ihr eben ehrlich gesagt, dass ich das nicht nötig habe.
ich weiß sowas schon längst selbst.
das ist wie im ethik-unterricht:(ein beispiel) allen wird mühsam gezeigt, was es heißt, eigenverantwortung zu übernehmen.
das dazu gehört, sich selbst das taschengeld einzuteilen, und morgens selbstständig aufzustehen und, auch wenn man eine woche ohne eltern zu hause ist, nicht nur vor dem computer zu hängen, sondern auch hausaufgaben zu machen und nicht um 3 uhr morgens ins bett gehen, wenn am nächsten tag schule ist.
das alles habe ich nicht erfunden. das ist wirklich lehrplan ethik baden-württemberg klasse 9.
ich konnte mich bei diesem thema, damals, fast nicht melden, da man das ja in form von diskussionen und (für mich selbstverständlichen) fragen, andeutungen und (angeblichen) provokationen (beabsichtigt durch den lehrer) erarbeitet hat.
ich kann genauso gut fragen: weißt du noch, wie du sprechen gelernt hast?
wahrscheinlich lautet bei jedem die antwort: "ähh... nein?! ich konnte es wahrscheinlich irgendwann einfach..."
kann man nachvollziehen, was ich sagen will?
genauso geht es mir zumindest mit dieser zeitschrift da.
doch meine mutter hat gemeint, ich wüsste gar nichts. ich würde nichts verstehen.
ich würde die zeitschrift brauchen.
die kann mich mal.
ich habe meinen weg bis jetzt immer ohne ihren einfluss oder den, irgendeiner moral-psycho zeitschrift, gefunden.
und ich finde, ich habe das ziemlich gut gemacht.
immerhin hab ich mir das lachen verkneifen müssen, als ein klassenkamerad in ethik auf die frage, was er machen würde, wenn seine eltern eine woche nicht da wären, geantwortet hat, dass er, wenn er ehrlich ist, keine hausaufgaben machen würde und den ganzen tag bis spät in die nacht am pc zocken würde.
eine normale antwort, für einen 14-jährigen, oder? das sehe ich heute auch, doch vor einem jahr, da fand ich das noch unglaublich.
was ich dann ja auch bewiesen habe, als meine mutter 2 wochen im krankenhaus war. ich habe es quasi mehr als bewiesen.
doch ihr, konnte ich nichts beweisen.
sie ist blind.
und krank.
nein, sie ist nicht blind, sondern sie hält sich mir beiden händen die augen zu und ruft wie eine zwei jährige "du siehst mich nicht!", wenn etwas auf sie zukommt, was sie nicht haben will.
sie will nicht haben, dass sie an meiner persönlichkeit mitschuldig ist.
denn sie sieht nicht einmal das positive an mir.
sie sieht immer nur: "das mädchen ist nicht normal!" "die ist krank!" "du bist sooo sonderbar." "die gehört eingewiesen!"
doch sie sieht nicht, wer ich bin. sie sieht nicht, dass sie dazu beiträgt, dass ich es schwer habe.
aber erzählt allen, dass ich es schwer habe.

man muss sich vorstellen:
mir wäre es lieber, sie würde sich groß aufregen, wenn ich mal eine 4 geschrieben habe,
als dass ich nicht sehen kann, dass sie wirklich mal wahrgenommen hat, dass auch ich mal eine 1 geschrieben habe.
ich bekomme nur gleichgültigkeit.
natürlich versuche ich dann immer mehr so wahnsinnig verrückt zu werden, wie mein bruder und möchte nur noch spitzen noten haben.
nur um wahrgenommen zu werden.
ich bin auch gut.
ich kann nicht nur sprinten oder im fußball sehr gut sein. (auch wenn sie das nicht wahrnimmt.)
ich bin auch in der schule gut.
ich bekommen generell nur gleichgültigkeit ab.
oder sie wirft mir mit extrem viel leidenschaft vor, ich wäre krank oder würde ihr nichts helfen.
ICH KANN NICHT MEHR, OK?
ICH BIN AM ENDE!!!
ich mach das alles nur, um nicht aufzugeben.
total verrückt, aber das einzige, was mich über wasser hält.

und dann fragt sie sich, warum ich nur mit so wenig selbstbewusstsein auf die welt gekommen bin. (bitte lachen! das ist echt lustig.)
falls noch nicht geblickt: ein kind kann kein selbstbewusstsein bekommen, wenn es nicht akzeptiert, gelobt und wahrgenommen wird.
(bei meinem vater habe ich es mit 5 jahren damit versucht, ein junge sein zu wollen, weil er meinen bruder wesentlich mehr beachtet hat. heute tue ich das gegenteil: ich bin einfach ich. und mir ist egal, wem das gefällt und wem nicht.)
und dann will sie mich dafür so quasi verurteilen (mit zu wenig selbstbewusstsein auf die selt gekommen zu sein), während ich jeden tag dran bin, selbstbewusst(er) zu werden.
und das kann man wirklich sehen.
ich will jetzt gar nicht mit beispielen anfangen.
(jemand lässt gerade meiner stereoanlage lange haare wachsen =) zu mindest behauptet das der typ von dem radiosender, den ich grad drinhab ^^)
ich knete gerade seit 10 min meine hände, die ich vor 10 min eingecremt hab.
ich könnte noch so viel schreiben, aber... *mit der stirn auf die tischplatte schlag*
kein plan.

jedenfalls werde ich noch heute nacht, während meine ma tief und fest schläft, die gesamte küche aufräumen und saubermachen.
dann werde ich ihr schonmal einen frühstückstisch mit allem, was nicht im kühlschrank bleiben muss, machen.
und dann räum ich meinen schreibtisch auf.
und dann nehm ich die kontaktlinsen raus (die ich seit montag hab und die ich durch die soeben geflossenen tränen fast nicht mehr spüre).
und dann geh ich ins bett und lese bei beruihigender vertrauter musik, bis mir die augen zufallen.
und dann schlaf ich bis morgen mittag.
und dann geh ich so schnell wie möglich zu einer freundin.
und dann brezeln wir uns alle (ein paar freundinnen) wunderschön auf. ich hab so ein tolles outfit im fifties-style! das ist sooooo schön! unglaublich!
und dann gehen wir zum nikolausball.
und dann werd ich einfach die leute aufforden, die mir gerade gefallen.
ich tu's einfach.
ich hab nämlich kein bock mehr!


respekt an diejenigen, die das alles gelesen haben
und natürlich ein:
danke
vielleicht ist ja noch jemand so toll und gibt seinen senf zu?
ich such nicht direkt einen rat oder so...
ich glaube halt fast nicht, dass es sowas überhaupt gibt...
es würde mir eine kleine meinung reichen.

ach, mach doch was du willst! ,)

grüßle von einer girl-soccer, die jetzt so leise wie möglich geschirr einräumen muss....
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