Der Weg des Vertrauens

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Tamara22
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Re: Der Weg des Vertrauens

Beitrag von Tamara22 »

....jetzt mußte ich lachen...wenn man sich die Bevölkerungsdichte anschaut, wird es wohl eine lange Schlange werden wenn es etwas umsonst gibt...*g*

Nein mal ehrlich, bezweifelst du das?

Tami
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Tamara22
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Re: Der Weg des Vertrauens

Beitrag von Tamara22 »

Hi lieber Volker,

ich knüpf hier nochmal an....
Ich stelle die These auf, dass Vertrauen ein Verhalten ist und noch kein Gefühl. Wenn ich mich so verhalte, wenn ich vertraue, was tue ich dann?
Mal angenommen ich unterstelle, dass mir der andere wohlgesonnen ist und es gut mit mir meint, ich mich so auf ihn/sie einlassen kann... wenn das das Verhalten "vertrauen" ist, um welches Gefühl geht es dann?
Oder wie anders kann ich mich verhalten, wenn ich vertraue? Welches Gefühl will ich dadruch erzeugen?

Möglicherweise kann man dieses Gefühl oder jedes andere das hinter dem Verhalten Vertrauen steht selbst erzeugen...
Dann hieße es, dass man die Verantwortung dafür selbst hat und den Gewinn, dass es von aussen nicht ent-täuscht werden kann...
Klingt gut...sagte der Kopf, wie muß sich das wohl anfühlen...

Was denkst du?

LG Tami
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Volker
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Re: Der Weg des Vertrauens

Beitrag von Volker »

Aha,

du meinst also Vertrauen ist ein Verhalten... interessante Sichtweise!
Ich glaube zunächst einmal, dass Vertrauen viel mit Erfahrungen machen zu tun hat und letztlich mit den Verarbeitungsprozessen, die hinter einer Erfahrung stehen. Dazu gehören für mich, bevor ein Kind geboren wird, welche Informationen es im Bauch der Mutter aufnimmt. Eine permanent getresste Mutter wird andere Informationen zur Verfügung stellen, wie eine in sich ruhende Frau. Dann, bevor es losgeht mit "konkreten" weltlichen Erfahrungen steht die Geburt. Jede kleine Unregelmäßigkeit kann da zu ersten und ernsten Traumen führen und damit zu Misstrauen.
Eine sehr interessante Therapiemethode, die sich auf "vorsprachliche" überfordernde Erlebnisse spezialisiert, nennt sich Primärtherapie: http://utopie1.de/janov/urschrei0.htm
Das Problem bei vorsprachlichen Erlebnissen ist, dass noch keine Konzepte innerlich zur Verfügung stehen, deshalb sind solche Erfahrungen so schwer zu verarbeiten.

Wenn du der Meinung bist, dass der andere DIr wohlgesonnen ist, was werden deine Erfahrungen zuvor gewesen sein? Zu welcher inneren BEwertung bist du da gekommen? Wie fühlt sich die an?
Mal angenommen, du möchtest, dass dich alle alleine lassen und dir keiner zu nahe kommt, welche Erfahrungen wirst du gemacht haben?
Anders gefragt, wenn du nicht mal vorurteilsfrei, lustvoll und Neugierig auf die Dinge zugegangen wärst, wie könntest du es dennoch wissen, dass du es hattest.

Jede Form von Misstrauen wurzelt meiner Meinung nach in einer "lebensbedrohlichen" existentiellen Erfahrung, die unangemessen abgespeichert wurde. ´
Jede Zelle des menschlichen Organismus hat aber kein Konzept von Misstrauen, dass hat nur die Schaltstelle, das Gehirn, das Bewußtsein. Es gibt nur lebendige Erregung. Ob das Angst oder Lust ist, dass ist eine Frage der Bewertung.

Ich stimem Dir zu, es gibt etwas in uns, das von Außen nicht enttäuscht werden kann.
Zuletzt geändert von Volker am 18. November 2004 16:36, insgesamt 1-mal geändert.
Volker

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Re: Der Weg des Vertrauens

Beitrag von Ruheloser »

Hallo Ihr,

nach dem ich hier und heute hoch und runter gelesen habe, erscheint mir der Titel "Der Weg des Vertrauens" Ist ziemlich kompliziert. Man(n) möchte meinen das Vertrauen endlos diskutiert werden kann. Am Ende kommt doch nur ja oder nein. Haben oder soll. Die Grauzone zwischen drin heißt da wohl: viel oder wenig. Wenig ist mehr wie nichts. Wie bei allen Dingen. Um das auszuklabusern, braucht es da nicht ein ganzes Leben? Jede Sekunde lernen wir dazu. Bewußt oder unbewußt. Die Waagschale vom für und wieder ist demnach ständig in Bewegung. Die Facetten werde immer mehr. Das Beste Beispiel seid ihr beide Tami und Volker. Je mehr und öfter ich gelesen habe, um so mehr änderten sich die Farben auch meiner Facetten.

Ich meine das der Bauch die Vernunft überstimmt. So dem Kopf die Entscheidung abnimmt. (Wenn es um Personen geht.)

Beispielsweise beim Fahrstuhl funktioniert das nicht. Mit Platzangst steige ich ein - obwohl der Bauch rebelliert. (Vertrauen auf Technik ist wahrscheinlich ein eigenes Thema.) Steige ich jedoch zusammen mit meiner Frau ein, dann, egal ob wir alleine sind oder nicht, gibt's Bussi. Ohne Angst. Viele viele Beispiele unterschiedlichster Art könnte ich nenne, so richtig beschreiben wie der Weg des Vertrauens aussieht, dass kann ich nicht.

Bücher sind das eine. Doch in dem Moment wo ich Vertrauen gebe, schlage ich eine Brücke und kein Buch auf um zu ergründen ob sie hält. Wenn die Brücke beim ersten mal nicht hält, was dann? Übernimmt dann der Kopf die Gefühle aus der Enttäuschung heraus? Oder kommt dann noch eine Komponente dazu. Selbstwert vielleicht? Selbstvertrauen? Liebe? Irgendwann entscheidet der Kopf mit seinem Gedächtnis und bildet eine Summe x Dieses x steht für ja oder nein, viel oder wenig. Ja nach Höhe und Art der Summe. Die Vergebung laß ich mal außen vor.
Wenn das Vertrauen nur etwas enttäuscht wird, nimmt nicht der Bauch die Entscheidung vor, sondern das Gedächtnis. Ergo der Kopf.
Ich denke auch, dass die Erwartungshaltung und die Tagesgrundstimmung eine große Rolle spielen.
Ziemlich widersprüchlich das ganze. Na egal, ist eben so ne Sache mit dem Vertrauen. *Schulterzuck*

Damit das ganze nicht so trocken wird: Im Radio kam letztens eine Frage. Was macht ihr wenn ihr ständig an der roten Ampel steht/halten müßt? Ein Zuhörer sagte: Jedes mal, wenn die Ampel auf rot kommt, gibt's ein Küßchen für die Frau. Schön

Und Morgen, da fahre ich mit meiner in die City. Zum Küssen. Im dicksten Berufsverkehr. Herrlich sag ich euch. Ich freu mich schon auf das Hupkonzert. *lach*

Bis dann und Liebe Grüße

der vertraute Knut
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Tamara22
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Re: Der Weg des Vertrauens

Beitrag von Tamara22 »

Lieber Volker,

ja ich denke auch dass Vertrauen mit Erfahrungen "machen" zu tun hat und dem wie man diese "verarbeitet"...das alles sind Dinge die man tut, wie man sich verhält. Manche Verhaltensweisen davon sind bewußt andere unbewußt.
Wenn sich für das Kind ein Verhalten als sinnvoll erweist, d.h. es bringt einen positiven Effekt, das Kind kann damit einem Bedürfnis gerecht werden, wird es mit einer positiven Deutung versehen, mal platt ausgedrückt, "nutzt was" oder im gegeteilgen Fall "nutzt nix"....
Gespeichert wird diese Erfahrung codiert mit einem Gefühl, denn sonst erkennt das Gehirn das nicht.
Wenn ich mir jetzt vorstelle, dass ich zwar die Erfahrungen, die ich gemacht habe nicht ändern kann, wohl aber die Deutung, die ich daran geknüpft habe, dann wird sich auch mein Gefühl dazu verändern...
Ich glaube selbst wenn ich eine Erfahrung gemacht habe, die ich als negativ "verbucht" habe, kann ich meine Deutung davon ändern, das ist wie einen anderen Blickwinkel einnehmen...
Und noch ein Gedanke kommt dazu, dass die "negativen" Erfahrungen schneller erinnert werden.
Ich habe keine Ahnung warum das so ist, möglicherweise ist es einfach dafür sinnvoll dass es Überleben sichert....
Ich glaube dass ein Kind beide Erfahrungen macht, sowohl die in der es vertraut und die in der es misstraut, das Gefühl dabei ist das was die Erfahrung ausmacht.
Was meinst du mit "unangemessen abgespeichert"?
Ja ich denke dass sich misstrauisch verhalten eine Reaktion ist auf eine Situation, die man gedeutet hat und die ein negatives Gefühl erzeugt...oft eine Situation die nur an eine frühere Erfahrung erinnert.
Langer Rede kurzer Sinn, wenn ich mir bewußt mache, was ich fühle, welche Deutung (Bewertung) ich dem gebe, dann habe ich die Möglichkeit etwas zu verändern, oder es ändert sich von allein...
Meine Zellen arbeiten schliesslich alle für mich, nicht sie entscheiden über die Deutung, ich mache das...wenn es mir bewußt ist...ja.
Also entscheide ich über Lust oder Angst, über Vertrauen und Misstrauen???
Bleibt nur die Frage nach dem "wozu"....denn dieses Wozu ist letzlich das wofür es Sinn macht, zu vertrauen, lustvoll zu sein, zu lieben...wenn es nur verlockend genug ist...denn ich denke das macht neugierig...

Der Rest passiert, dann wenn ich aufhöre etwas zu tun...wie Musik, die geschieht auch in den Pausen zwischen den Tönen...

Und dann hab' ich vielleicht auch eine Ahnung von dem was da in mir ist, das vom Aussen nicht ent-täuscht werden kann, weil es einfach echt ist...

Danke dir für deine Gedanken...
Tami
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Tamara22
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Re: Der Weg des Vertrauens

Beitrag von Tamara22 »

Lieber Knut,
ja es ist widersprüchlich im Sinn von vielseitig und polar.
Das macht es so besonders und das schafft auch Platz für diese feinen Unterschiede. Ich glaube dass Leben auch heißt, dass es um Veränderung geht und deshalb nichts unumstößlich so bleibt wie es in einem Moment ist. Wenn etwas bleibt, dann vielleicht weil wir daran festhalten.
Hm...das ist wohl eine gute Gelegenheit um auf das Wohlbekannte und Bewährte zu vertrauen...
Ich habe ja die Idee, dass wir uns diese Referenzerfahrungen auch selbst zukommen lassen können. Die, die dem Gedächtnis die Entscheidung überlassen....
Es sind Orientierungspunkte, dafür ob etwas wiedererlebt oder vermieden werden will.
Wohin ich letzlich meine Augen wende, wofür ich mich entscheide das kann nur ich selbst bestimmen. Nicht immer bin ich mir darüber bewußt, gerade ich, die sich so gern auf ihr Gefühl verläßt, das manches Mal schneller ist als mein Verstand, doch auch das entscheidet gut...
Weißt du ich möchte dem "und" mehr Platz einräumen, anstelle des "oder".
Es gibt ja und nein, viel und wenig, oben und unten, innen und aussen...es gibt das alles und ich entscheide mich welches ich davon sehe, welches ich als im Moment richtig und passend halte.
Und vielleicht ist dieses Entscheiden, auch ein Verhalten das für Vertrauen stehen kann....
Eine Entscheidung kann genauso wie Vertrauen, ein mich sicher fühlen und ein mir unsicher sein beinhalten, es ist eben beides...

Und wenn ich mir vorstelle wie viele Möglichkeiten dieses und beinhaltet, wie auf einmal Vielseitigkeit nicht mehr nur ein Wort ist, sondern sich auftut und bestaunt werden will, dann glaube ich dass genau das die Menschen so besonders und damit auch vollkommen macht...

Denn Leben das alles und noch so viel mehr....

Lieben Gruß Tami
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Volker
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Re: Der Weg des Vertrauens

Beitrag von Volker »

Hallo Ihr,

danke Knut, dass du dich hier auch nochmal eingemischt hast.
Ja, Kopf oder Bauch und welche Rolle spielt das Unbewußte?

Liebe spielt eine große Rolle... Knut, würdest du auch bei mir schwach/stark werden und Fahrstuhl fahren? :-)

Vertrauen... Kann es äußere Erlebnisse geben, die darüber entscheiden können, ob sich Vertrauen einstellt/einstellen/gelebt werden kann?

Wie kommen wir zu uns selbst? bzw. wie erfahren wir wer wir sind und was wir sind?

Hat schon mal jemand erlebt, dass "geschenktes" Vertrauen enttäuscht wurde? Wenn ja, was war die Erwartung?
Volker

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Re: Der Weg des Vertrauens

Beitrag von Ruheloser »

Hi Volker,

so du Lieber. Einmischen fasse ich mal als Kompli auf.
Um Deine Fragen zu beantworten, müßte ich weit ausholen. Fasse mich aber kurz und bündig.;-)

<<Unterbewußtsein und seine Rolle>> Klasse frage, ich frag mal wenn es mir begenett. Ich bin froh das ich es habe und ich werde den Teufel tun, als das ich es bei seiner Arbeit stören.
Was wären wir ohne es. Ein Stück Eisen, was sich nur bewegt wenn es warm oder kalt wird, es verformt wird. Das wären doch nicht wir selbst oder?

Äußere Einflüße: Hm ? Fahrstuhl? Wetter? warm/kalt? Sommer, Winter? Hell, dunkel? Sicher ja. Zumindest in der Sekunde wo ich es gebe. Hinterher, ist das Außen egal oder?
Beim bekommen spielt nichts eine Rolle. Das wurde vorher "geregelt". Von beiden Seiten. Das kann dabei heiß und kalt gleichzeitig gewesen sein.

<<Wie kommen wir zu uns selbst? bzw. wie erfahren wir wer wir sind und was wir sind?>>
Durch vertrauen mein lieber. Durch unser Selbstvertrauen erfahren wir wer/was/wo wir sind. Danke für diese Fragestellung. ;-)

<< Hat schon mal jemand erlebt, dass "geschenktes" Vertrauen enttäuscht wurde?
Überflüßige Frage. Wir alle auf dieser Welt werden irgendwann entäuscht werden.

Wenn ja, was war die Erwartung? >>
Zu groß. Zu viel. Falsch. Keine. Nicht ganz richtig. Verallgemeinern läßt sich das bestimmt nicht.

Wie wären Deine Antworten auf Deine Fragen! Ist es nicht genau das was Vertrauen ausmacht. Hinterfragen zu können? Darauf zu bauen sich nicht erklären zu müssen. 101% sicher zu sein das man ankommt mit dem was man sagt, tut,... Keine Zweifel zu haben? Den Knopf zu drücken, damit sicher zu sein das man oben ankommt. Was den Fahrstuhl betrifft, nun, so oder so, Hauptsache er fährt uns beide. So kann man auch vertrauen erfahren. Zwischen oben und unten, egal in welche Richtung.


liebe Grüße

Knut

PS: sieht so aus als würde mir jeden Tag etwas anderes dazu einfallen. Es Lebt Volker.
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Re: Der Weg des Vertrauens

Beitrag von Volker »

Hallo Knut,
meine Fragen haben sich aus euren Gedanken ergeben. Ich finde auf sie keine wirklich beständigen Antworten. Nichtsdestotrotz, ich finde es wird immer wieder gute und spannende Antworten geben. Wie zum Beispiel deine, Knut.

More than that,
Deine Antworten eröffnen neue Sichtweisen, gestolpert bin ich jedoch bei meiner Frage nach "geschenktem" Vertrauen. Wenn wir einem Menschen vertrauen, ohne etwas zu erwarten, ist es dann überhaupt möglich enttäuscht zu sein? Dahin ging meine Frage... Es ging mir um die Qualität der "Gabe" sozusagen.....

"Es lebt Volker"--- wie hast du das denn gemeint? War letzte Woche in "Predator vs Alien" da war "es ganz ... aber herzlichen Dank, ich versuchs zu nehmen ohne rot zu werden ;-)
Volker

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Re: Der Weg des Vertrauens

Beitrag von Ruheloser »

Ach Volker,

Das Vertrauen, es Lebt und Leb und Lebt aber nicht vor sich hin. Nein es Wächst, wird groß und klein.

Ein Beispiel von mir bei dem ich etwas ausholen muß:

15 Jahre ist es her. 15 Jahre habe ich es vor mir versteckt, in der untersten Lade. Alle aus meiner Familie haben es gelesen. Das Urteil was am Ende einer Ehe gefällt wird. Damals gab es noch eine Schulzuweisung. Für mich war es der Beginn einer Verbannung. Das Vertrauen welches ich in meine geschiedene Frau setzte, um unsere Tochter dennoch sehen, fühlen, lieben zu können, dürfen es wurde regelrecht mit den Füßen zertrampelt. Zu Staub verwandelt und verweht. Nichtmahl mir selber habe ich vertraut. Null. Nichts, einfach weg. Nur einen einzigen, klitzekleinen Funken Hoffnung hatte ich noch. Und den, den nahm sie mir auch noch. Ich war nicht mehr fähig zu irgend etwas. ich hatte nichts mehr, nicht mal die Angst ist mir geblieben um wenigstens fühlen zu können.

Nun mußt du dir vorstellen wie ich vormirher lief. Neben der spur sozusagen. In diesem moment, zustand trifft es wohl besser, wurde ich von einem paar augen berührt die ich heute meine nennen darf. Die Augen meiner Frau. Ich hatte also innerhalb eines augenblicks, mein vertrauen, mein selbstwert und mein leben wieder bekommen.

Nun beantworte mir eine Frage! War das mein unterbewußtsein?

Dieses beispiel, ist wirklich sehr schwer gefallen es zu papier zu bringen. Selbst hier. Wir können zwar über vertrauen reden, aber ein greifbares beispiel braucht es schon. Eines das haften bleibt. Der Glaube an etwas das es gibt, ist mehr als "nur" die hoffnung.
Diese hat auch einen Namen:

Liebe auf den ersten Blick

Ich wünschte diesen Blick hätte jeder einmal in seinem leben. Nur ein einziges mal - reicht. Volker, du hättest als moderator nichts mehr zu tun. Ein Traum Volker. Welch Traum


Liebe Grüße an Euch Alle

Knut
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Re: Der Weg des Vertrauens

Beitrag von Tamara22 »

Hallo Ihr beiden Männer,

wenn ich mal von dem Wort ent-täuscht an sich ausgehen, hieße das ja dass sich eine Täuschung aufhebt. Könnte es dann sein, dass ich vorher eine Vorannahme hatte, die sich nicht bestätigt hat.
Mal angenommen ich richte diese Vorannahme oder Erwartung auf eine Person aus, hm wie groß wird wohl die Wahrscheinlichkeit sein, dass mein Gegenüber dem gerecht werden kann.
Na und wenn er/sie es versucht und tut es nicht in meinem Sinn, aber mit seiner/ihrer besten Absicht, mact es dann Sinn ent-täuscht zu sein????
Also ist die Täuschung vielleicht, dass ich etwas erwarte dem nichts und niemand gerecht werden kann...und wenn sich diese Täuschung nun aufhebt bin ich dann nicht von mir selbst enttäuscht???

Wie kam ich darauf...ach so Volker es ging um das "geschenkte" Vertrauen...
Welche Erwartung steht dahinter? Gibt es eine?
Und wenn ich etwas schenke geht es nicht darum etwas von mir zu geben?
Wenn ich Vertrauen schenke welcher Teil von mir ist das dann?

Du hast mich darauf gebracht dass mich meine Gefühle nach aussen schützen können, dass sie mir Grenze sind...erinnerst du dich...braucht es dieses Vertrauen dann? Oder kann es dann einfach Geschenk sein ohne Erwartung? Ausgesendet nur um des anderen Willen, aus Liebe...

Wie zu mir selbst kommen...hm...vielleicht nehme ich mich als Geschenk an und schau mal was ich da bekommen habe...

Soso ihr beiden seid nun im Fahrstuhl und was ich mit mir????
Ok ich nehm die Treppe, aber ich will oben angekommen einen strahlenden Empfang, abgemacht?

Bye ihr beiden wunderbaren und wandelbaren Menschen
Tami
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Volker
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Re: Der Weg des Vertrauens

Beitrag von Volker »

http://www.AnamCara.de
Unsere tiefste und größte Angst ist nicht, dass wir nicht genug sind.
Unsere größte Angst ist, dass wir übermäßige Macht haben.

Es ist das Licht in uns und nicht die Dunkelheit, die uns am meisten
schreckt.

Wir fragen uns: Welches Recht habe ich, brilliant, schön, begabt oder
wunderbar zu sein?
Aber die Frage ist eigentlich:
Welches Recht hast Du, das nicht zu sein?

Du bist ein Kind Gottes. Du dienst nicht der Welt, indem Du Dich klein
machst. Es bringt nichts, sich klein zu stellen nur dam damit die anderen keine
Angst bekommen.

Wir sind dafür vorgesehen, als Gottes Kinder zu strahlen. Wir sind dazu
bestimmt, Gottes Größe zu manifestieren und sie ist in uns. Sie ist nicht
nur in manchen von uns uns, sondern in jedem.

Und wenn wir es zulassen, dass unser eigenes Licht ausstrahlt, ermutigen
wir alle anderen, ebenso sie selber zu sein.
Während wir uns von unseren Ängsten befreien, wird alleine unsere
Präsenz auch anderen Befreiung schenken.

[Nelson Mandela Mandela, Rede vor der UN UN-Hauptversammlung 1994 1994]


____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
Ich liebe diesen Text,
und Knut, das ist in der Tat mein Ziel hier im Forum und in der Welt, mich überflüssig zu machen, meinen Wert erkennen, ihn anderen zu spiegeln...nicht sonst gibt es zu tun, und mit welcher Freude wir diesen Planet verlassen können, wenn wir unsere Energie so einsetzen, dann können wir in Liebe und Dankbarkeit, auch in Erfüllung verschwinden... :-)
Zuletzt geändert von Volker am 20. November 2004 15:18, insgesamt 1-mal geändert.
Volker

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Re: Der Weg des Vertrauens

Beitrag von Tamara22 »

Lieber Volker,

dieser Text ist sehr schön...
Überflüssig hat für mich viel mit überfliessend zu tun. Aus der Fülle schöpfen, das kann nur sein, wenn ich mir der Fülle bewußt bin...ja und vielleicht braucht es dann nichts anderes zu tun als es fliessen zu lassen. Es wird seinen Weg finden.
In Erfüllung, Dankbarkeit und Liebe gehen...ja...

"Und es kam der Tag, da das Risiko in der Knospe zu verharren schmerzlicher wurde, als das Risiko zu blühen...." Anai's Nin


Lieben Gruß Tami
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Re: Der Weg des Vertrauens

Beitrag von Ruheloser »

Hi Volker,

bin etwas entäuscht. Mein Beispiel aus post o69 , da stand eine Frage drin. Eine für mich bedeutsame und auch einfache Frage.
Jetzt frage ich mich warum ich so weit zurück gegangen bin, um diese Beispiel überhaupt nennen zu können. Es nochmals durchlebte. Aber vielleicht mußt auch Du das erst sacken lassen.
War ich zu voreilig, zu schnell mit meinem dafürhalten. wer weiß.

Vielleicht ist das ein Beispiel der Schnelligkeit auf dieser Welt. Diese Schnelligkeit bringt unendlich viel Leid zustande. Wir rennen nur noch aneinander vorbei.

LG
Knut
Zuletzt geändert von Ruheloser am 20. November 2004 17:13, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Der Weg des Vertrauens

Beitrag von Volker »

Hallo Knut,

du schreibst sehr viel und in der Tat benötige ich dann und wann etwas Zeit die Dinge sacken zu lassen und mal drüber zu schlafen. Nun, da du mir bereits schmerzhaft deiner Enttäuschung Ausdruck gegeben hast, was in mir ein Schuldgefühl verursacht, dich nicht gehört (bzw. gelesen zu haben) und was ich brauche ist nun eine kleine Geste des Anerkennens meiner Beschränkungen.

Was Deine Frage betrifft, ich verstehe nicht genau, wie du das meinst, "war es mein Unbewußtes... Wenn wir uns verlieben, dann wirken soviele KRäfte zusammen, auch Unterbewßtsein, Bewußtsein und Visionskräfte. Alle sind daran beteiligt. Aber warum ist das für Dich so wichtig, diese Frage von mir beantwortet zu haben?
Volker

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