innere Zweifel

[Traumtaenzerin1983]

Innere Zweifel plagen mich
nicht oft
ganz leise
fast lautlos
nicht fassbar
nicht greifbar
aber sie stechen im Herzen
sie schmerzen
sie trüben meinen Blick
die verschleichern meine Seele
sie entreißen dir den Schlüssel zu meiner Seele
ganz leise
fast lautlos
nicht fassbar
noch viel weniger greifbar

Die Angst
sie sitzt gut versteckt
in meinem Nacken
die Angst
dich zu verlieren
die Angst
dich nie mehr zu sehen
nie mehr neben dir aufzuwachen

Ich weiß
es gibt im Leben keine 100%ige Sicherheit
es bleibt immer ein Risiko
aber
mit dir bin ich glücklich
mit dir bin ich frei
mit dir kann ich träumen
mit dir kann ich schaffen
die Zweifel besiegen
die Angst bewältigen
wenn ich mich in deine Arme fallen lasse

[Simone]

Hallo Traumtaenzerin!



Ich kann das so gut verstehen, das kenne ich auch .............

LG
Simi

[Traumtaenzerin1983]

Hallo Simi,

ich kann es nicht leiden,wenn diese Zweifel in mir aufkeimen und versuche immer sie mit aller Gewalt wegzuschieben! Aber umso krampfhafter ich das versuche,umso schlimmer wird es. Wenn ich sie aushalte,dann verschwinden sie schneller und meine Blick wird dann klarer,trotzdem finde ich sie ätzend.....ich würde sie so gerne los werden...

LG

[Simone]

Ja so ist es bei mir auch. Wenn ich sie versuche zu ignorieren, wird es nur noch schlimmer, dauert länger. Wenn ich sie annehme, dann geht das besser.........

Manchmal nicht leicht....

[Traumtaenzerin1983]

Nein,ich denke vor allem für den Partner ist es nicht leicht. Weil ich distanziere mich in diesen Momenten des Zweifel innerlich sehr und werde schweigsam,reden geht kaum bis gar nicht....ich halte es aus,aber es macht mich auch so wütend,kann es nicht einfach aufhören....hat das irgenwann ein Ende? Ich finde dein Bild mit deiner Tochter richtig süß :-)

[Simone]

Irgendwann ist es bestimmt zuende!

Danke schön, das Bild ist 2 Tage nach der Entbindung entstanden. Da war sie noch klein. *lol*

[Traumtaenzerin1983]

Wieder sitze ich hier
Wieder zweifel ich
Ich will rennen
Ich will hastig alles zusammen packen
und ich will weg
einfach nur weg
getrieben
wovon?
Von einer inneren Unruhe
aber vor allem von einer unbändigen Angst
einer Angst die langsam in mir aufsteigt
von den Fußspitzen zu den Knien
von den Knien zum Bauch
und im Bauch
da wird es flau
da krampft es sich zusammen
da schreit es
aber es schreit lautlos

In meinem Kopf
da dreht es sich
erst ganz langsam
dann immer schneller
Ich sehe mich selber
ich laufe durch den Regen
alles wird nass als erstes mein Haar
dann mein Gesicht
schließlich ist alles durchnässt
nass bis auf die Haut laufe ich unter der Straßenlaterne entlang
meine Tränen vermischen sich mit dem Regen
alles in mir schmerzt
in mir tut etwas weh
es ist die unbeschreibliche Angst
die Angst noch einmal allein gelassen zu werden
die Angst noch einmal den Boden zu verlieren
die Angst den Halt zu verlieren
die Angst zu fallen
und keinen Halt mehr zu finden
aber auch die Angst
zu vertrauen
zu lieben
zu spüren
zu fühlen
zu geniessen

Ich kommen an meine Haustüre
ich stecke den Schlüssel ins Schloß
laufe die Treppe hinauf
betrete meine leere Wohnung
ich trockene mich ab
betrachte mich selbst im Spiegel
ich sehe eine junge Frau
blondes Haar
blaue Augen
verlaufene Schminke
die Frau im Spiegel
bin das wirklich ich?
das soll ich sein?
Mein Kopf sagt: Das bist du!
Mein Herz ist so fern von der Frau im Spiegel
Die Frau im Spiegel
sie lacht
sie scherzt
sie ist unbeschwert
sie leichtsinnig
sie ist frech
sie ist unnahbar
die Frau im Spiegel
sie verliert sich in sich selbst
die Frau im Spiegel
ist stark
widerstandsfähig
robust
ein Optimist
eine Kämpfernatur
beisst sich durch
aber die Frau im Spiegel hat ihre Gefühle verloren
Ich sehe mich selbst
aus zehn Metern Entfernung sehe ich mir beim leben zu

[Traumtaenzerin1983]

Einer diesere Tage
einer dieser Tage
an denen ich meine verrückt werden zu müssen
einfach über zu schnappen
etwas zertrümmern zu müssen
etwas zerstören zu müssen
jemanden ganz tief treffen zu wollen
alles heimzahlen zu wollen

Das ich keinen Vater habe
das ich keine Erinnerung an ihn habe
das ich keine Erinnerungen habe,
an gemeinsame Erlebnisse
das ich mich nicht an meinem ersten Schultag erinnern kann
Das ich keine Erinnerungen an meine ersten Lebensjahre habe
das meine Erinnerung erst ab der schlimmsten Nacht meines Lebens beginnt
die Nacht
in der mein Papa ging
die Nacht
in der ich meinen Papa verlor
für immer
unwiederbringlich
die Nacht in der ein kleines Mädchen auf der obersten Treppenstufe saß
die Nacht in der das kleine Mädchen im blauen Nachthemd leise zurück ins Bett schlich
die Nacht in der die Zeit stehen blieb
die Nacht nach der alles anders wurde
die Nacht in der meine Familie zerbrach
die Nacht nach der nichts mehr wie vorher war
die Nacht die Wahrheit brachte
die Nacht die alles in Stücke riss
die Nacht in der alles zu tausend kleine Splitter wurde
verstreut in alle Himmelsrichtungen
manche kamen an einem Ort zum liegen
andere an einem andern
und wieder andere irren durch die Welt
unentdeckt
aber die schmerzen den,den sie treffen am meisten...........

Dann wenn man meint verrückt werden zu müssen
weil die Bilder wieder tanzen
weil die Angst im Nacken sitzt
der Zweifel im Kopf
und die Wut im Bauch

[Gerda]

Liebe Traumtänzerin,

danke, dass Du so deutlich schreibst, wie es Dir geht.
Es kommt mir sehr wichtig vor, dass das hier steht.

Du gehst offensichtlich gerade einen sehr schmerzhaften Weg.
Ich hoffe sehr, dass Du Deinem Partner sehr viel davon erzählst,
wie Du Dich fühlst. Das ist der beste Weg, Angst zu verwandeln.

Und auch das Gefühl, verrückt zu werden. Ich weiss, dass es ein
schreckliches Gefühl ist, ich habe das auch lange Zeit als jüngere
Frau empfunden. Heute finde ich es sehr "normal", dass ich so fühlte,
damals empfand ich es als unglaublich quälend, wahrscheinlich geht
es dir ähnlich?

Sei ganz lieb gegrüsst von der Gerda

[Traumtaenzerin1983]

Angst
Angst das du gehst
für immer
unwiederbringlich

Angst
Angst das du mich allein lässt
Angst kaum zum aushalten
Angst überall
in jeder Faser meiners Körpers
Angst dich zu verlieren
ohne dich leben zu müssen
es aber gar nicht zu wollen
Angst
einfach nur Angst
Angst davor dich zu verlieren
Angst ohne dich zu sein
Angst
Angst und nochmal Angst

Angst
weil ich dich so sehr liebe
Angst
weil du mir so unendlich wichtig bist
Angst
weil ich mich noch nie so sicher gefühlt habe
Angst
weil ich noch nie so sehr geliebt habe
Angst
das du nicht mehr da bist

Keine Angst
vor deiner Liebe
Keine Angst
vor deiner Nähe
Keine Angst
wenn du da bist
Keine Angst
wenn ich dich ganz festhalten kann
Keine Angst
wenn ich aufwache und du liegst neben mir
Keine Angst
wenn du mich mit einem Kuss auf Nasenspitze weckst
Keine Angst
mich dir ganz zugeben
du wirst schon darauf aufpassen

Angst
ganz viel Angst
aber trotzdem ist sie weniger geworden
weil ich weiß
das es dich an meines Seite gibt