wessen Tod ?

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hilke
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Re: wessen Tod ?

Beitrag von hilke »

Hi Tim!

Das man auf seine eltern sauer sein darf ist völlig richtig!
Ich empfinde das genau so wie du und ich bin in der gleichen situation!
Vielleicht können wir uns mal austauschen!

Hilke
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Maxima
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Re: wessen Tod ?

Beitrag von Maxima »

Hallo Tim

Hey, ich verstehe dich sehr gut, all deine Gefühle, die in dir vorgehen kenne ich. Mich könnte man mit einem Hund vergleichen, dessen Herrn (oder Frauchen) diesen ständig verletzt, dieser aber immer wieder schwanzwedelnd zurückkommt und dann auch noch den Fehler bei sich selbst sucht. Meine Mutter hat wie deine, viel Mist gebaut, sie hat x-Mal mein Vertrauen missbraucht und mich verstossen. Aber ich, gutmütig wie ich war, kam immer wieder zurück und wollte, nein hoffte, dennoch auf die liebe zuneigungsvolle Mutter. Stell dir vor, dieses Spielchen ging 17 Jahre lang!
Und nun, passierte etwas, was mich endlich aus dieser Haltung herausriss! Und nun bin ich frei! Ab und zu blicke ich schon noch zurück und wünsche mir dennoch diese Mutter, die ich eigentlich gar nie hatte. Aber ich muss nach Vorne schauen, denn dort liegt meine Zukunft und mein Leben. Ich habe 17 Jahre versucht zu verzeihen, aber immer wieder wurde ich weggewiesen und enttäuscht. Und da soll mir jemand sagen, ich müsse lernen zu verzeihen?

Alles Gute dir Tim und allen da draussen

Maxima
Volker
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Re: wessen Tod ?

Beitrag von Volker »

Hallo Maxima,

schwieriges Thema... eindeutig... Ich finde du musst gar nichts lernen. Warum solltest Du lernen zu verzeihen? Alles was war ist gewesen und lässt sich nicht ändern, genauso wenig wie du gescheitert bist, bei dem Versuch, Deine Mutter zu ändern. Menschen lassen sich nicht von aussen ändern, nur das eigene Bewußtsein lässt sich beeinflussen und verändern. Du erwartest, dass Deine Mutter Dir etwas gibt. Vielleicht denkt Deine Mutter von sich selbst, dass sie gar nichts geben kann? Schlimm genug. Die Frage ist, wer Du bist, ob Du LIebe bist oder Angst, ob Du an Dir zweifelst oder ob Du die Bestätigung Deines Wertes selbst geben kannst.

Alles Liebe
Volker

Es ist unglaublich, wieviel Kraft die Seele dem Körper zu leihen vermag. (W. v. Humboldt)
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Maxima
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Re: wessen Tod ?

Beitrag von Maxima »

Danke Volker

Deine Worte geben mir Kraft! Ich bin auf dem besten Wege dazu, so zu leben. Ist eben schon grauenhaft, wie der Mensch an der Vergangenheit hängen kann, Wahnsinn!

Ich muss mich wohl wie eine Schlange häuten und ganz neu beginnen, denn bekanntlich ist es ja nie zu spät :-))

Danke dir Volker

Maxima
Volker
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Re: wessen Tod ?

Beitrag von Volker »

Hallo Maxima,

danke für Deine Antwort, es ist schön für mich zu erfahren, dass Worte ankommen. Dein Bild mit der Schlangenhäutung finde ich sehr treffend. Ablegen, was überflüssig wird, ent-scheiden was abgetrennt werden kann ...

Alles Liebe
Volker

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Maxima
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Re: wessen Tod ?

Beitrag von Maxima »

Hey Volker

Musste gerade schmunzeln, als ich 'unsere' Badewannen-Sujets betrachtete, wenn man alle so untereinander betrachtet, sieht das ganz lustig aus.....(Hauptsache die Entchen schwimmen....smile...)

Grüsschen Maxima
Volker
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Re: wessen Tod ?

Beitrag von Volker »

Stimmt... :-)
Volker

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tim
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Re: wessen Tod ?

Beitrag von tim »

Einsamkeit


Ein Gefühl das nicht zu beschreiben ist.
Es ist mein innerstes, ich beuge mich um dieses Gefühl in Krämpfen.
Wie ein Säugling beugt sich mein Körper um den Rest meines Daseins festzuhalten.
Das was noch da ist darf nicht fortgehen aber es fliesst wie Wasser aus einer geschlossenen Faust.
Ich möchte zurück in den Schoss.
Ich will die Milch trinken nach der meine Kehle brennt.
Ich will mich hingeben an jemanden der meine Welt zusammenhalten kann.
Ich möchte Erfahren das ich existieren darf.
Ich möchte hören das ich richtig bin.
Ich hungere nach beruhigenden Berührungen die die Einsamkeit auslöschen.
Sag mir das alles gut ist!



-----------------------------



Ich nehme dich in den Arm.
Ich Umarme auch deine Wut und deine Angst.
Ich bin da deine Tränen zu trockenen und deine Sorgen zu schmälern.
Ich weiß das du gut bist.
Ich beherberge sogar deine wertvollsten Geheimnisse.
Ich weine mit dir und ich lache mit dir.
Ich bette dich damit du gut schläfst.
Ich lasse dich nicht im Stich.
Ich öffne unsere Faust damit die Feuchtigkeit entweichen kann und strecke die Hand aus nach Menschen die uns gut tun.
Ich passe auf dich auf damit wir leben können.
Ich bin du.
Du bist das Kind in mir.
Du bist immer bei mir.
tim
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Re: wessen Tod ?

Beitrag von tim »

Die Schatten aus meiner Kindheit lösen sich langsam auf,
mir ihnen geht viel Verirrung aber nun nehme ich den Schmerz bewusst wahr.
Meine Brust ist zu eng diesen Schmerz zu beherbergen,
oft will ich ausbrechen, nur um darauf wieder zusammen zu sinken.
Will mich aufblähen und platzen damit von mir nur noch der Rest übrig bleibt um den ich ständig fürchte.
Ich möchte nur leben und das Gefühl haben, dass es auch möglich ist.
Es ist möglich und ich vergesse es immer wieder, ich versuche mich festzuhalten damit ich nicht zerfliesse.
Ich versuche zu Vertrauen, meiner Kraft, meiner Natur, meinem Leben.
Ich werde es schaffen, ich werde den heutigen Tag überstehen.
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Hammer
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Re: wessen Tod ?

Beitrag von Hammer »

Hi Tim,

du schreibst die Schatten lösen sich langsam auf und es kommt der Schmerz.
Wir verdrängen oft aus Angst vor dem Schmerz die Schatten aber
sie verschwinden nicht.
Sie leben tief in unserem inneren.
Wenn wir die Schatten raus lassen kommt der Schmerz oft unerträglich aber
nicht umsonst.
Denn der Schmerz besiegt die Schatten und unsere Angst.

Du überstehst den Tag und du schaffst es.
Warum?
Weil du es willst!DU WILLST LEBEN!!!

Lg
Dani
Kinder sind nicht unser Eigentum,
wir haben "nur" das Glück sie auf
IHREM WEG zu begleiten.
tim
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Re: wessen Tod ?

Beitrag von tim »

Reiss mein Herz heraus,
es wird nicht weh tun,
es wird für mich eine Erlösung sein
dein es war mir schon immer im Weg,
es war nur schwer
es war nur hart und kalt
Reiss es aus meiner Brust und schaue nach ob es noch schlägt
ich fühle mich als wäre es besser ohne es weiter zu leben denn ich bin allein
allein, ich und mein herz
ich verabscheue es den es verweißt mich auf mich
und dort scheint niemand zu sein der zurücklächelt,
dort ist kalter Schmerz und verhärtete Wut.

Öffne meine Brust,
störe dich nicht daran das mein Körper es nicht überleben wird;
ich habe es nicht überlebt,
ob mein Körper weiter lebt
kann eine tote Seele nicht kümmern.

Frag nicht nach meiner Wut
frag nicht nach Trauer,
frag nicht nach Einsamkeit
oder ob es mir weh tut mit dir zu reden.
Frag nicht nach den ich will nicht das du weißt
frag nicht nach denn ich will es selber nicht wissen.

Alles ist Oberflächlich und scheisse und kalt.
Die Welt Erstarrt in dem Augenblick in dem ich meine Augen öffne,
niemand kann in meine Augen schauen ohne die Trauer zu sehen und ich wil das nicht.
Ihrt mit eurer Trauer und Verzweiflung lasst mich allein.
Ihr könnt mir ausser kalten Schultern nichts bieten und auch das hält meine Eiserene Welt nur für eine Weile
Die Kraft sie selber zu halten entwickelt sich nur langsam
wie wenn man einem Kind Hanteln in die Wiege legt;
es wird bestimmt unheimlich stark
aber es wird zunächst erdrückt.

_-------___-__-__-_-_-_____-----___

meine Ex hat grad geschrieben das sie nicht will das es mir weh tut wenn wir uns treffen und sie hat keine verf***** ahnung wo von ich rede, ich rede davon das sie der erste mensch war der mich kannte, sie war meine erste Beziehung und wenn das immer so geht auch meine letzte. Sie wurde meine Welt und ich habe Angst davor bekommen, als schluss war merkte ich, dass sie so wichtig für mich geworden ist. Es reisst mir das scheiss herz heraus. Ich hasse diese Welt und ich hasse auch die Menschen in ihr die mich immer Verlassen und Verlassen, niemand ist da und die Menschen die da sind die mag ich auch nciht, weil die sind so doof da zu sein. Nirgends gehöre ich dazu auch wenn ich überall dabei bin.

Ich hab neulich gelesen, fand es sehr schön:
Lasst den Tod euch lebendig finden

Der Tod wäre in diesen momenten einfach eine Erlösung von dem Gewicht des Lebens, ich möchte es dann nicht mehr aushalten, ich habe schon so viel ausgehalten das es für das ganze Leben reicht und niemand versteht mich und wenn ich tief gehe, das heißt bei mir das ich analytisch werde, dann sind das Wahrheiten, meine Wahrheiten aber niemand glaubt daran oder findet es krass. Und die die daran glauben und es mit mir teilen na die gehen mir eben auch auf den Sack, da sie so klugscheisser und depris sind wie ich es auch bin und dennoch bekomme ich nicht das Gefühl das sie mich Verstehen den oft sind sie in ihrer Welt und müssen noch weit gehen.


Danke
Tamara22
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Re: wessen Tod ?

Beitrag von Tamara22 »

Hallo Tim

ich möchte dir danke sagen, nicht weil ich deine Wahrheiten glaube oder bezweifle, nicht weil ich sie teile, sondern weil sie mich erinnert haben.
Erinnert an die Wut auf mich, auf meinen Körper der einfach stehen blieb obwohl ich innerlich schon längst zu Boden gegangen war. Der so tat als sei ich immer noch da, dabei war ich längst weg. Der Worte gesprochen hat die nur noch mein Echo waren.
Er hat mich hier gehalten, nicht meine Seele, nicht mein Herz.
Wie lange habe ich mich dagegen gewehrt, wie wütend war ich, wie sehr habe ich diesen Körper dafür abgelehnt, wie wenig war er mir zu Hause....
Wie wenig konnte meiner Schreien daran ändern.
Keine Umarmung konnte ich fühlen, weil ich längst weg war und keine Abwehren.

Nur langsam komme ich zurück. Ich stehe hinter der nächsten Ecke und beobachte was da mit mir geschieht, ich warte.
Ich habe Zeit zu warten...
Eines Tage werde ich diesen Körper wieder bewohnen, ich werde ihn mir zu eigen machen und all das herauschreien, was in mir ist. Ich werde um mich schlagen und denen den Rücken kehren, die nicht gemerkt haben, dass sie mit einer leeren Hülle sprachen.

Und erst dann, wenn ich wieder eins bin, dann hat sich das alles gelohnt.

Tamara
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Volker
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Re: wessen Tod ?

Beitrag von Volker »

Hallo Tim,

was Deine Ex meint, was sie will, was dir nicht wehtun soll... was hilfts wenns weh tut?
Wie lange kennt ihr beiden euch denn schon?

Übringens habe ich insofern gute Nachrichten, als wir uns im November mal treffen können. Hab Dir ja von dem Seminar ezählt und meine Zugverbindungen lassen da Zeit für ein paar Tassen Kaffee o.ä. zu. Ich ruf Dich aber auch noch mal an deswegen!

Lieben Gruß
Volker

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tim
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Re: wessen Tod ?

Beitrag von tim »

Hey Volker,


wir kennen uns jetzt bald zwei Jahre und vor 4 oder 5 Monaten hat sie einen schlussstrich gezogen, zuvor habe ich mich schon abgewendet, es wurd emir zuviel, ich konnte ihr nie sagen das ich sie liebe denn das wäre mir zu gefährlich geworden. Ich glaube das ich es jetzt könnte, ich weiß jetzt besser wer ich bin. Ich hoffe das es wirklich so ist, nicht mehr bei ihr, bei der nächsten und vor allem bei mir. Das ich mich liebe und den kleinen jungen der all das erlebt hat und der noch oft so traurig ist. Manchmal möchte ich eben aufgeben davon bin ich grad wieder weit entfernt, aber traurig bin ich grade aber die trauer sitzt fest in meinem Körper und sie will kaum raus.

------------

Also dann bis November, ist ja nicht mehr lange! Hast du meine Nummer?

Lieben Gruss
Tim
Volker
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Re: wessen Tod ?

Beitrag von Volker »

Hallo Tim,
Trauer braucht Zeit, Raum und Bereitschaft. Alles kommt, wenn der Boden bereitet ist, wie von selbst. Und gerade wenn du weisst, wie gut du die Trauer festhalten kannst, wisse auch dass es die gleiche Kraft- deine- ist, die dann bereit sein wird. Bis dahin nimm dir, was du brauchst an Zeit, Raum und Ressourcen.

November werde ich nicht nach Pforzheim reisen, weil der Seminarleiter mir heute mitgeteilt hat, dass seine Achillessehne gerissen ist. Der neue Termin wird dann im Januar sein (14.-16) aber da telefonieren wir noch mal

Lieben GRuß
Volker

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